Benutzer:Birkenkrahe/Flipped-Classroom-SS13

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Aktives Plenum im Einsatz[Bearbeiten]

Für das vierte "Intercampus" Werkstattgespräch an der HWR Berlin war ich eingeladen worden, um über meine Erfahrungen mit einer speziellen Form des aktiven Plenums, nämlich dem so genannten „invertierten Klassenzimmer“ zu sprechen. Wie immer in meinen Veranstaltungen (Workshop-Beispiele; LV-Beispiel) gibt es eine Wikiseite, auf der Planung und Protokoll miteinander vermischt sind. Wie immer lade ich Leser ein, auf der Diskussionsseite Fragen zu stellen bzw. direkt auf dieser Seite Inhalte einzustellen! — Übrigens experimentieren wir gerade mit einem Plugin für unsere Lernplattform Moodle, mit der Inhalte zwischen Wikiversity und Moodle automatisch abgeglichen werden, so dass Sie nur eine der beiden Plattformen pflegen müssen. (Operativ vermutlich ab WS 2013)

Danke an meinen Kollegen Bruce Spear für die Fotos!

Eingangsfragen[Bearbeiten]

Foto von: Bruce Spear. Im Foto: Marcus Birkenkrahe, HWR Berlin, Teilnehmer
  • Was sind das "Aktive Plenum" und der "Flipped Classroom" bzw. der "Inverted Classroom" eigentlich?
  • Wie werden Sie von mir an der HWR bisher eingesetzt?
  • Welche besonderen Rahmenbedingungen existieren dort?
  • Was kann man noch mit diesem didaktischen Konzept machen?
  • Was könnte man denn dagegen einwenden?

Übungen[Bearbeiten]

  • Eingangsübung (alle): nennen Sie eine Tätigkeit während ihrer der Veranstaltung, die Sie für besonders aktivierend halten! (15 Min.)
  • Abschlussübung: nennen Sie eine Veranstaltung in der Sie sich vorstellen können, das aktive Plenum einzusetzen. Wenn Sie es gar nicht einsetzen wollen, sagen Sie bitte, warum. (15 Min.)
  • 10 Minuten Flipped Classroom zur Frage: "Erfordernisse und Ergebnisse des Aktiven Plenums" — gefolgt von Auswertung (30 Minuten) = 30 Minuten.
  • Einteilung in 2 Gruppen: Pro und Contra Aktives Plenum — 10 Minuten Vorarbeit, 10 Minuten Auseinandersetzung, 10 Minuten Ergebnissicherung = 30 Minuten.
Foto von: Bruce Spear; im Foto: Organisatorin Tanja v. Frantzius

Kleine Übersicht der Aktivitäten, bei denen ich AP verwendet habe:

Aktivität Aufgabenstellung Durchführung Zeitaufwand
Input sammeln Fragestellung "Erfordernisse und Ergebnisse des Aktiven Plenums" Diskussion (AP, 5 Min.) und Auswertung (PP, 15 Min.) 20 Min.
Pro und Contra Gruppen "Pro und Contra Aktives Plenum" Vorarbeit (Gruppe, 10 Min.), AP (10 Min.), Auswertung (PP, 10 Min.) 30 Min.
Übungsaufgabe Lösen nach Vorgabe Lösen an Tafel mit oder ohne Vorarbeit (AP) 30-60 Min.
Stoffwiederholung "Höhe- oder Tiefpunkte der letzten Veranstaltung" Sammlung an Tafel (AP) 30 Min.
Lockerungsübung Z.B: "Beste Blogs bestimmen" Moderation und Schreiben an Tafel 30 Min.

Kommentiertes Foto-Protokoll[Bearbeiten]

Das Fotoprotokoll dokumentiert, wie aktiv und beweglich die Teilnehmer bei diesem Werkstattgespräch waren.

  • 01: Der Ablaufplan dieser Veranstaltung könnte tatsächlich auch der Ablaufplan einer meiner Lehrveranstaltungen sein: jede Veranstaltung hat eine (aktivierende) Aufwärmungs- und eine (motivierende) Abkühlungsphase, zwischen denen der Spannungsbogen gehalten werden muss. Dabei mische ich die Formen Vortrag, Video und aktives Plenum. In der "Commitment"-Runde (das ist die Abkühlungsübung oder "Check out") sind die Teilnehmer aufgerufen, zu sagen, ob und wie sie das eben Gehörte in ihrer eigenen Lehrpraxis anwenden werden.
  • 02/03/04: Die Aufwärmungs-Übung (sog. "Check In") soll den Teilnehmern das Ankommen erleichtern; die einzige Grundregel ist, dass jeder sprechen muss, und zwar kurz. In dieser Übung kam eine sehr eindrucksvolle Liste von aktivierenden Maßnahmen zusammen, die von den Teilnehmern verwendet werden. Einige der Maßnahmen beinhalten auch Bewegungen (des Körpers; B = body) und einige verwenden auch schon Elemente des invertierten Klassenzimmers.
  • 05: Zwei wichtige Elemente des invertierten Klassenzimmers sind: Rollenvergabe an Studierende (beispielsweise die üblicherweise stillen Rolle des Schreibers und die Rolle des Moderators) und Bestimmung eines klaren Rahmens; wenn Rollen oder Rahmen nicht klar sind, führt das aktive Plenum in ein aktives Chaos.

Gleichzeitig ist eine der größten Vorteile des aktiven Plenums, dass die Studierenden mehr Raum für Kreativität erhalten. Das betrifft sowohl den Prozess — beispielsweise kommen „stille Studenten“ jetzt eher zum Zuge — als auch den Inhalt: die unvermeidliche Inhomogenität des Wissens bei den Teilnehmern — einige wissen z.B. immer viel mehr als andere — wird jetzt nicht ausschließlich vom Dozenten ausgeglichen, sondern wird der Selbstregulierung der Zuhörer überlassen. Das erhöht die Selbstständigkeit und vermindert die Gefahr der Regression. Immer Grenzen natürlich, dafür ist der Moderator (Student) und letztlich der Dozent da: d.h. beide können und sollen in Extremsituationen eingreifen und steuern, aber deutlich weniger als im reinen dozentenzentrierte Unterricht.

  • 06: Nicht unerwartet beim hohen didaktischen Wissensstand der Teilnehmer gab es eine intensive Diskussion um Einsatzmöglichkeiten und Grenzen beim Einsatz des aktiven Plenums.
  • 07/08: Die Diskussion und die noch vorhandenen Spannungen wurden dann in einer Anwendungsübung nach dem Modell "Pro und Contra Aktives Plenum" genutzt. In der Übung wurde die Zuhörerschaft in zwei Gruppen von je neun Teilnehmern geteilt. Im Anschluss wurden die Ergebnisse einer kurzen (zehnminütigen) Vorarbeit im aktiven Plenum ausgewertet, dabei schrieb je eine Person aus der pro/contra Gruppe die Ergebnisse für die jeweilige Gruppe auf. (Siehe Diskussion zu den Contra-Ergebnissen.)
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Quellen[Bearbeiten]

Prozess[Bearbeiten]

Ergänzung Januar 2014: Die untenstehenden beiden Prozessdiagramme sind im Rahmen eines Kurses zur Unternehmensmodellierung als Übungsaufgaben für die Studierenden entstanden — zur Transformation von EPK in BPMN. (Erstellt mit Hilfe des Signavio Editors.) Zur Ansicht einfach auf die Vorschau klicken und dann auf dem erscheinenden Schirm noch mal auf das Bild um es im Detail angezeigt zu bekommen.--msb (Diskussion) 12:33, 23. Jan. 2014 (CET)