Fachbereich:Philosophie/Ethik

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Alles sehr unpräzise. Tut mir Leid, dass ich so unkonstruktiv bin, aber dieser Artikel sollte eher gelöscht, als in diese Form veröffentlicht werden. Ich kann die Bürde der Korrektur leider nicht stemmen.

Die ersten Versuche[Bearbeiten]

Von seelischer Belastung geplagte Gewissen können schwer Ethik lernen.

Angenommen, Sie werden aufgefordert, eine Gebrauchsanleitung zu lesen. Sie lesen sie durch und wenden sie beim entsprechenden Gerät an. Meinen Sie, dadurch Wissen angesammelt zu haben?

Nicht wirklich, aber bei Ethik, Moral und Sitte meinen viele, daß ethische Fragen mit einer Gebrauchsanleitung zu lösen sind. Man braucht nur die "richtige" Gebrauchsanleitung, und man muß sich keine Gedanken über das Für und Wider von ethischen Fragen machen.

Das nennt man die deontologische Vorgehensweise. Bei dieser Vorgehensweise muß man lediglich seine Pflichten kennen. Am besten soll man sie auswendig kennenlernen, damit man sie immer vor Augen und parat hat. Dann wendet man sie an. "Du sollst nicht lügen", soll eine Pflicht sein, aber diese Pflicht wird negativ formuliert. Ihre Erfüllung hängt davon ab, was man unter "nicht lügen" versteht. Dieser Pflicht nachzukommen heißt noch lange nicht, daß der Pflichterfüllende ein Wahrheitssucher ist. Er lügt nicht, aber vielleicht erzählt er auch nicht die Wahrheit, geschweige denn daß er die Wahrheit sucht. Diejenigen, die nach dieser Deontologie handeln, leisten in der Regel Dienst nach Vorschrift und nichts mehr. Das Gebot bzw. die Pflicht sollte richtig: "Du sollst dich bemühen, die Wahrheit zu finden und sie entsprechend zu verkünden."

Kant und seine deontologische moralische Gebrauchsanweisung – gut für die Lösung einfacher Probleme

Der beste Vertreter der deontologischen Methode ist Immanuel Kant. Auf dem Gebiet der Ethik und der Moral ist Kant wegen seines «kategorischen Imperativs» bekannt. Er legte vier Regeln fest, die allerdings wegen ihrer übermäßigen Strenge von niemandem befolgt werden konnten. Diese waren wie folgt:

  1. Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.
  2. Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.
  3. Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte. (ähnlich zu # 1)
  4. Mittel und Zwecke müssen miteinander übereinstimmen.

Das Schwierige an diesen Regeln liegt in ihrer Anwendung. Die Regeln sind so derartig streng und abstrakt zugleich, daß kein Mensch sie richtig anwenden kann. Gleichzeitig muß man sich die unzähligen Lebenslagen vor Augen halten, in denen sich ein Mensch befinden kann. Er wird sicherlich nicht jede Handlung zu einem allgemeinen, universellen Gesetz empor gehoben werden können.

Die Situationsethik[Bearbeiten]

Die Situationsethik war das Werk von Joseph Fletscher, der erkannt hat, daß Gesetze zu viel Überregulierung verursachen können, daß sie nicht mehr der Lebenslage gerecht werden können, in der sich ein Mensch augenblicklich befindet. Demzufolge soll das sittliche Verhalten nicht vorwiegend und erst recht nicht ausschließlich durch höchste Normen und Werte zu begründen sein, sondern soll sich allein an den Lebenssituationen und Gegebenheiten (Umwelt) des Einzelnen orientieren.

Der Weg zur Philosophie darf nicht so anstrengend sein.
"Grundgedanke ist dabei, daß die Einzigkeit und Unwiederholbarkeit sowohl des Individuums als auch der jeweiligen konkreten Situation, in der dieses seine Handlungsentscheidung zu treffen hat, die Aufstellung und Begründung allgemeiner Prinzipien und Normen unmöglich macht."[1]

Zugegebenermaßen, ist es äußerst schwer, derartige Normen aufzubauen. Aber heißt es dann, daß es keine Regeln oder Regelmäßigkeit auf dem Gebiet der Ethik mehr gibt bzw. geben darf?

Denn manche Wahrheiten öffnen sich von selbst.

Das würde vielleicht doch zu weit gehen, also sollte eine goldene Mitte gefunden werden. Denn es scheint nicht zu sein, daß sich der Protagonist der Situationsethik Fletscher[2] gegen Regeln aufbegehrt. Vielmehr sieht es so aus, daß er an der Gültigkeit der Regeln und ihrer bisherigen Anwendung zweifelt. Für den Durchschnittseuropäer kann es aber keine Moral ohne die Festsetzung von Regeln geben. Wichtiger als Regeln ist die christliche Nächstenliebe. Sollte eine Regel gegen die christliche Nächstenliebe verstoßen, dann ist der «höheren Regel», nämlich der christlichen Nächstenliebe, Folge zu leisten. Die Regel, die mit der christlichen Nächstenliebe kollidiert, verliert somit an Gültigkeit.

Hier muß man sich ganz genau überlegen, was man eigentlich sagt.

Was Fletscher an dieser Stelle behauptet, scheint nicht so was wie ethische Anarchie, sondern vielmehr wie eine Art «Verfassungsstaatlichkeit» auf dem Gebiet der Ethik zu sein. Demnach gibt es auf der untersten Ebene der Normierung die "Regeln", während es auf der höheren Ebene der Normierung die tragenden ethischen Grundsätze gibt. Ein Beispiel dafür ist die christliche Nächstenliebe.

Die christliche Nächstenliebe hat sozusagen "Verfassungsrang". Ihre Anwendung auf die "Regeln" auf einfachrechtlicher Ebene führt zur Einschränkung der Entfaltung dergleichen – nicht unbedingt zur Nichtigkeitserklärung, welche mit der Nächstenliebe kollidieren. Hauptsache eine Dogmatisierung von Handlungen entsteht nicht, wodurch Menschen dann unangemessen handeln, weil sie zu streng mit Regeln sowie mit einem x-beliebigen Regelwerk umgehen.

Stellen Sie sich den Tag vor, wo alle gerecht handeln !!

Dogmatisierung der Regelbefolgung[Bearbeiten]

Viele reden von den "Regeln" sowie von den "Gesetzen" so, als ob es sich dabei um eine Sache, die sich verselbständigt hätte. Das kommt vor allem in Ländern und Kulturen, die deontologisch geprägt sind.

Manche verschanzen sich halt in "Bollwerk Regeln".

Es wird anderen gegenüber angebrüllt: "Halten Sie sich an die Regeln?" oder "Sie müssen sich an die Gesetze halten !!" Wer das aber oft ultimativ auffordert, weiß oft nicht, was er eigentlich damit sagen möchte. Denn es kann sich herausstellen, daß derjenige, dem Regelbruch vorgeworfen wird, sich doch als regeltreu erweist, wenn man einen kleinen Blick in die Regeln wirft und sie zu Gemüte führt.

Was der Brüllende damit sagen möchte, ist folgendes: "Ich bin tugendhaft, weil ich mich Regeln unterwerfe, deren Sinn ich nicht erkennen kann und will. Das macht mich sehr tugendhaft." Hinzu kommt die Neigung solcher Menschen zum Untertanengeist. Sie fühlen sich als Untertanen einerseits, andererseits aber als moralisch Überlegene, weil sie sich stets niederwerfen und erniedrigen. Damit versetzen sie sich in eine recht widersprüchliche Haltung sich selbst gegenüber. Mehr darüber ist bei Wikipedia unter autoritärer Charakter und autoritäre Persönlichkeit zu erfahren. Wikipedia Deutschland berichtet sogar von einem Film aus dem Jahre 1951, der «Der Untertan» heißt.

Es ist das Gefühl, gedemütigt zu werden, was diese Moralisten suchen und wonach sie eigentlich trachten. Viele Männer besuchen die Domina, um ähnlich gelagerte Gefühle zu erleben. Deswegen ist diese Frau sehr wertvoll in den Moralvorstellungen vieler Menschen.

Darin liegt eine alte deontologische Tradition, die meint, daß man mit vorgefaßten Normen Probleme lösen kann, die von großer Tragweite und Gewicht sind. Darin birgt sich eine «Hausfrauen-Mentalität», die sich auf Küchenrezepte verläßt, um ihre Aufgaben zu erledigen.

der Ansatz der teleologischen Ethik[Bearbeiten]

Wer an Wiedergeburt glaubt, soll an sich selbst jeden Tag arbeiten.

Teleologische Ethik[3] ist geeignet, unseren Sachverstand auf dem Gebiet der Ethik zu schulen. Denn diese Schule vertritt die Auffassung, daß das menschliche Verhalten ein Ziel hat. Dieses Ziel darf kein schlechtes, sondern stets ein gutes Ziel. Davon geht die teleologische Ethik aus, ohne dabei andere geistig zu vereinnahmen. Angenommen, diese These wäre falsch, worauf wir nicht sicher sein können. Macht ja nichts! Sie hilft uns, Ethik besser zu begreifen und ethischer zu handeln.

Das ist z.B. der Fall mit der Wiedergeburt. Wenn viele nicht glauben würden, daß sie wiedergeboren wären, dann würden sie sich keine Mühe geben, jeden Tag ein bißchen besser zu sein als gestern. Die Vermutung der Wiedergeburt bildet den geistigen – und demzufolge auch den moralischen – «Anreiz», um gute Werke zu vollbringen.

Bisher sind nur ganz wenige auf die Idee gekommen, daß die teleologische Ethik sowie die Reinkarnationslehre Lehren mit heuristischem Wert sind.

Eine teleologische Ethik ist mit einem teleologischen Weltbild gleichzusetzen. Die teleologische Ethik behauptet, daß der Mensch auf Erden für die Erfüllung eines geistigen Zwecks ist und daß er dieses irdische Leben verlebt, um ein Ziel wiederum geistiger und seelischer Natur zu erreichen. Welches Ziel? Da es um Ethik geht, dann geht es meistens darum, wie sich ein Mensch bessern kann sowie auch wie er die Widerwärtigkeiten dieses irdischen Lebens erfahren und sie in gewisser Hinsicht "aushalten" muß. Ob man dabei etwas lernt? Mit der teleologischen Auffassung muß die Erweiterung des Lernprozesses mit der Fortsetzung des Lebens einhergehen.

Teleologisch ausgerichtete Menschen sind auch "Selbstverbesserer".

Darum kann behauptet werden, daß die teleologische Ethik einen eindeutig heuristischen Charakter hat.

Das teleologische Weltbild ist wiederum etwas anders. Bekannt für dieses Weltbild ist einerseits das Christentum, andererseits der Marxismus.

Nach christlicher Lehre sind die Menschen auf die Welt gekommen, um die Lehre Jesu in die Tat umzusetzen. Tun sie das in ausreichendem Maße, so kommen sie in den Himmel. Tun sie das nicht, dann hat man eine nicht besonders sichere Zukunft.

Die marxistische Lehre prophezeit die Diktatur des Proletariats, wodurch der Kapitalismus seine Niederlage endgültig erlebt und die Kapitalisten in das "bodenlose Loch" gesteckt werden. Diese "Ortlosigkeit" aus der Apokalyse, in die die Kapitalisten "umgesiedelt" werden, sichert den Tatbestand, daß es sie auf der Welt nicht mehr gibt.

Ethik als philosophische Disziplin[Bearbeiten]

Kant wollte aus der Ethik eine philosophische Disziplin machen, hat aber die Regelbefolgung zu sehr überbetont.

Gerade Kant war es, der aus der Ethik[4][5] und der Moral eine philosophische Disziplin machen wollte, allerdings unter Einsatz der falschen Mittel, die eher geeignet sind, eine auf strenge Regeln fixierte "Gebrauchsanleitungsethik und -theologie" aufzubauen.

Ethische Fragen bedürfen der Erörertung. Sie dürfen nicht a priori als so und nicht anders bewertet werden. Inzwischen gibt es in den Berliner Schulen das Schulfach "Ethik"[6]. Ob dort philosophiert wird, ist nicht zu erwarten. Dort werden verschiedene Thesen aufgestellt, die allesamt voneinander abweichen. Philosophie ist das jedoch nicht.

Vielmehr versucht die Philosophie, das Für und Wider einer Sache abzuwägen und dabei Grundsatzfragen auf den Grund zu gehen. Sie versucht, Standpunkte zu begreifen, die man selbst nicht teilt und die oft schwer nachvollziehbar sind. Auch absurde Standpunkte versucht man zu begreifen. Da hilft keine Gebrauchsanweisung oder sonst ein vorgefertiger Lösungskatechismus.

Ferner sollte Ethik uns Menschen nützliche Werkzeuge in die Hand geben, um gut von böse, richtig von falsch und besser von schlechter unterscheiden zu können. Der Einsatz dieser Werkzeuge soll außerdem dazu dienen, sich selbst zu verbessern. Die Weltverbesserung, die viele anstreben, soll mit einem selbst anfangen, denn schließlich ist jeder Einzelne Teil dieser sowie jener Welt, Teil der Biosphäre sowie der Noosphäre zugleich.

Der Bettler wird keinen Beitrag zur ethischen Entscheidungsfindung leisten.

Daher dürfen ethische Entscheidungen, d.h. Entscheidungen, die auf die Anwendung einer vertretbaren Ethik angewiesen sind, nicht in Windeseile getroffen werden. Gelassenheit, Umsicht, Besonnenheit und Aufmerksamkeit sind diejenigen Elemente, deren Einsatz erforderlich ist, um gute, ja optimale Entscheidungen treffen zu können.

Ethik darf ebensowenig dogmatisch oder theoretisch bleiben, vielmehr muß sie praktisch oder praktischer werden. Ethik hat es außerdem nötig, daß Grundsatzfragen offenbleiben, damit sie einer Erörterung derselben zugänglich gemacht werden können. Wir sollen uns zwischen folgende beide Extremen bewegen, welche eine Art "Szilla" und "Charybdis" bilden:

  • einerseits diejenigen, die der Ethik feste und unnachgiebige Regeln aufnötigen, und
  • andererseits diejenigen, die mittels "geistiger unterlassener Hilfeleistung" Menschen in seelische Not sowie in hilflose Lage zu versetzen suchen.

Zwischen diesen beiden Polen müssen erst große Räumlichkeiten entstehen, damit der Mensch bei der Erörertung und Überlegung ethischer Fragen denken, experimentieren und beobachten kann. Grundvoraussetzung für die Praxis der Philosophie – insbesondere auf dem Gebiet der Ethik – ist die Ausübung der Gedankenfreiheit[7]. Ethik darf demzufolge nicht mißbraucht werden, um die eigene sowie die Gedankenfreiheit anderer zu beeinträchtigen. Denn sobald der Mensch seine Gedankenfreiheit los wird, ist er außerstande, Philosophie zu betreiben.

Ethik in bezug auf das Gewissen als geistige Fähigkeit[Bearbeiten]

Ist Ethik eher etwas Himmlisches oder eigentlich was Teuflisches ??

Das Gewissen gilt zwar als geistiges Organ, wird aber als eine psychische Kraft beschrieben sowie auch von einzelnen Menschen so erlebt, als wäre es eine dynamische psychische Kraft, die entweder stört oder den Gewissensträger plagt.

Gewissen macht meistens nicht mobil, sondern hemmt die Bewegungsfreiheit von Menschen – sowohl in körperlicher bzw. physischer als auch in geistiger Hinsicht.

Das gute Gewissen erscheint selten, und sollte es erscheinen, dann wird dieses Gewissen als "Abwesenheit von Gewissen" erlebt. "Ich habe heute 1.000 Menschen getötet; ich habe dennoch ein gutes Gewissen dabei." wäre ein Beispiel vom Vorhandensein eines "guten" Gewissens.

Das Gewissen wird in den meisten Fällen nicht als ein geistiges Organ angesehen, welches als solches eine intellektuelle Fähigkeit ausübt, sondern vielmehr als ein unangemeldeter Gast, der einfach in den eigenen Lebensraum zu Zeiten einbricht, die äußerst ungünstig sind. Außerdem neigt es zu wilden Ausbrüchen. Demzufolge randaliert das Gewissen des öfteren.

Darum wird behauptet, daß das Gewissen Menschen geistig peinigt und erniedrigt. "Wer sich erhöht, wird erniedrigt; wer sich erniedrigt, wird erhöht", lautet der Spruch aus dem Evangelium. Abgeordnete sind laut Verfassungstexten "nur ihrem Gewissen unterworfen".

Gehen wir mit diesem geistigen Organ richtig um, wenn mit ihm so viele schlechte, peinliche Erfahrungen verbunden sind? Was leistet das Gewissen in geistiger Hinsicht – mit oder ohne Zwang?

das Gewissen, das einen plagt[Bearbeiten]

Sind wir unseren Schildern hoffnungslos ausgesetzt?

Die meisten Menschen setzen den Schwerpunkt auf das schlechte Gewissen und meinen, daß das sogenannte "gute Gewissen" die Abwesenheit von Gewissen sei. Aber inwieweit nützt dem Menschen ein schlechtes Gewissen? Das schlechte Gewissen ist zunächst seelisch belastet und demzufolge in seiner Fähigkeit bereits im Vorfeld gehemmt, Ereignisse nach ihrer Moralität, aber auch nach ihrer Realität zu bewerten.

Wenn jemanden etwas plagt, dann soll er so rasch wie möglich herausfinden, was ihn plagt. Dabei muß er nicht unbedingt wissen, warum ihn etwas plagt. Diese Suche nach dem Warum wird ihn noch mehr plagen, und hier geht es darum, das Gewissen zunächst mal zu beruhigen, es seelisch auszugleichen. Das Beste wäre, daß er von diesem Zustand freikommt, geplagt zu sein.

Das kann einige Tage in Anspruch nehmen, aber vorher ist er nicht in der Lage, das abzuhandeln, was ihn plagt. Er muß während dieser Auszeit sein Gewissen und die mit ihm einhergehende Urteilskraft so umfangreich wie möglich suspendieren.

Von alleine, d.h. ganz automatisch wird die Einbildungskraft des Geplagten verrückt spielen. Der Geplagte darf diese seelische Achterbahn keineswegs fördern, welche in ihm tobt. Andererseits darf er diese Entwicklung keineswegs unterdrücken, da er sonst damit rechnen muß, daß diese Konstellation von negativer psychischer Energie ihn länger plagen wird als nötig.

Deswegen können wir abschließend schlußfolgern, daß zwar das den Menschen plagende Gewissen jemanden zur Befassung mit ethischen Fragen bewegen kann, es selbst sich nicht als geeignetes Werkzeug für die Erörterung von ethischen Fragen erweist.

Das Gewissen, das einen plagt, hat die schlechtere Wahrnehmung. Harrt man beim schlechten Gewissen zu lange aus, so läuft man Gefahr, Wahrnehmungsstörungen zu erleben.

das Gewissen, das einen unterstützt und konstruktiv begleitet[Bearbeiten]

Aristoteles hat sich ebenfalls mit Ethik befaßt – seine Vorstellungen waren jedoch weltlich, nicht religiös.

Es muß also ein ruhiges Gewissen auftreten, das sich mit ethischen Fragen und Schwierigkeiten befaßt und das mit einem gut ausgestatteten Verstand einhergeht. Ist dieses geistige Organ ruhig und gelassen, so kann es sich bei der Bearbeitung von ethischen Fragen ordentlich und in natürlicher Art und Weise entfalten.

Hier gilt die Losung: "Übung macht den Meister." Höhere Bewußtseinszustände werden allmählich und nicht sprunghaft erreicht. Nichts passiert spontan, obwohl es gegen diese Regel Ausnahmen gibt. Aber es kommt selten vor, daß Menschen "unmittelbares Wissen" erwerben.

Dieses geistige Organ handelt demnach als Begleiter, sozusagen als Therapeut, und hilft dem Menschen bei der Analyse und Prüfung ethischer Fragen. Es tritt selten aggressiv auf und gibt keinen Anlaß zu autoaggressiven Auswüchsen, obwohl auch hier Ausnahmen bestehen kann, wenn das Unrechtsgefühl ein x-beliebiges Ereignis nicht mehr und nicht länger ertragen kann. In diesem Fall ist von "Gewissensnot" die Rede.

Es ist dieses Gewissen, nämlich das "gute Gewissen", was die Philosophie pflegen soll und worauf sie sich für ihre weiteren Erforschungen berufen soll.

die Folgen des eigenen Handelns sowie des Handelns anderer[Bearbeiten]

Die Abwägung der Folgen einer x-beliebigen Handlung setzt voraus, daß man nach bestem Wissen und Gewissen behaupten kann: "Wenn du dies oder jenes tust, dann wird dort dies oder jenes passieren." Es ist nicht unmöglich, solche Prognosen anzustellen, aber gerade das tun Menschen, die viel Lebenserfahrung hinter sich haben. Allerdings hat nicht jeder Mensch so viel Lebenserfahrung, daß er aller Wahrscheinlichkeit nach vorhersagen kann, was in der Zukunft geschehen wird.

Der Konsequentialismus[8] setzt voraus, daß Menschen in die Zukunft gucken können. Wenn sie genug Lebenserfahrung haben, dann können sie das eher und in begrenztem Maße tun als andere, die über wenig Lebenserfahrung verfügen. Aber bei jeder Fehlkalkulation jedem vorzuhalten, daß er dies oder jenes hätte kommen sehen müssen, ist ein bißchen unfair. Denn schließlich kann man nur für etwas zur Verantwortung gezogen werden, worüber man weiß und auch wissen kann.

Je mehr Menschen in die Zukunft schauen können, desto gültiger sind die Grundsätze des Konsequentalismus, der mahnt, das gegenwärtige Verhalten nach ihren Folgen nicht nur zu richten, sondern auch zu bewerten, die das Verhalten auslöst.

Der Konsequentialismus läßt allerdings die Frage offen, wonach wir streben sollen. Das gilt auch für teleologische Ethik. Sie sagt nur, daß wir nach irgendetwas streben sollen, aber wonach, das sagt uns weder die eine noch die andere Ethik wirklich.

Aristoteles[9] sagt, daß die Menschen nach dem persönlichen Glück streben sollen. Aber die religiösen Ethiker schlagen vor, daß der Mensch nach dem höheren Bewußtsein oder nach der "Vereinigung" mit Gott streben soll. Andere meinen, sie sollen nach Reichtum streben, wobei Reichtum nicht nur ein materielles Gut ist, sondern u.a. als durchaus geistiges und seelisches Gut zu verstehen ist.

Ein höheres Bewußtsein wird z.B. erlangt, wenn sich der Mensch geistig bessert oder weiterbildet, aber auch dann, wenn der Mensch mit seinem Geist und Seele auf eine Art und Weise pflegt, die es ihm ermöglicht, in Frieden sowie im Fortschritt mit sich selbst zu leben. Die Bezugnahme zu Gott darf bei manchen Menschen nicht fehlen.

An dieser Stelle lassen sich Religion, Ethik und die geistige Ermächtigung des Gewissens mit den übrigen höheren geistigen Werten und Fähigkeiten verbinden, die in Art. 5(3) Satz 1 GG angegeben werden: Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre. Daraus können durchaus eine Kirche ohne Glauben sowie eine Wissenschaft mit Gewissen hervorgehen.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Streben nach dem höheren Gut ?
  1. wikipedia zur Situationsethik
  2. Situation Ethics and Joseph Fletscher
  3. wikipedia zur Teleologischen Ethik
  4. wikipedia zu Ethik
  5. phillex.de zu Ethik
  6. Lehrpläne für das Schulfach Ethik in den Berliner öffentlichen Schulen
  7. konservativ.de zur Gedankenfreiheit
  8. philex.de zu konsequentialistischer Ethik
  9. Aristoteles Projekt