Projekt:Ökonomische Ungleichheit in der Bundestagswahl 2013

Aus Wikiversity
Projekt
Projekttitel Ungleichheit in der Bundestagswahl 2013
Ansprechpartner Jamali findest du auch auf Twitter: Jamali_Four
Laufzeit Mitte Mai 2013 - 22. September 2013
Zusammenarbeit Philosophie, Geschichte, Pädagogik, Religionswissenschaften, Virtuelle Wissenskonstruktion, Volkswirtschaftslehre,Soziologie, Politikwissenschaft,interdisziplinär
Kurzbeschreibung
Es geht um die Aufbereitung der Bearbeitung des Ungleichheitsthemas im politischen Feld und in den Reihen der Experten. Das Projekt soll Maßnahmen politischer Akteure, sowie von Experten empfohlene Maßnahmen untersuchen, vergleichen, einer moralischen und einer SWOT-Analyse unterziehen. Die Ergebnisse sollen leicht verständlich zugänglich gemacht werden, so dass Bürger sich mit wenig Aufwand ein neutrales und fundiertes Bild über Ungleichheits-policy-making vor der Bundestagswahl machen können.
Status abgeschlossen (könnte aber unter anderem Namen fortgesetzt werden)

Dieses Projekt gehört zum Fachbereich Politikwissenschaft.

Vorlage:Navigation:Projekt:Ökonomische Ungleichheit in der Bundestagswahl 2013


Ökonomische Ungleichheit als Thema der Bundestagswahl 2013
Ein partizipatives und kurzfristiges Forschungs- und Bildungsprojekt


Projektformulierungen:[Bearbeiten]

Stichworte

Politische Bildung, Verteilungsgerechtigkeit, Ungleichverteilung, Umverteilung, Einkommensverteilung, Vermögensverteilung, policy making, policy Analyse


Problemstellung[Bearbeiten]

Wirtschafts-, Finanz- und Schuldenkrise, verschuldete Haushalte, hohe Managergehälter, expandierender Niedriglohnsektor, Auseinanderklaffen der Arm-Reich Schere und gleichzeitig wirtschaftlicher Aufschwung. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Gerechtigkeitsfrage ein zentrales Wahlkampfthema geworden ist. Umso mehr ringen politische Akteure um Begriffe, Fakten und Maßnahmen, wie die jüngste Debatte um den Armuts- und Reichtumsbericht in Deutschland zeigt.

Bei soviel widersprüchlichen Argumenten, Zahlen, Maßen blicken BundesbürgerInnen kaum durch. Welche Partei hält die adäquateste Interpretation der Zahlen bereit? Welche Partei hat das beste Konzept im Bezug zur Ungleichheit? Welche Maßnahmen sind auch umsetzbar? Auf welchen wissenschaftlichen und moralischen Grundlagen basieren diese politischen Positionierungen?

Vor der Bundestagswahl sollte ein möglichst neutrales Informationsangebot geschaffen werden, das es dem/der geneigten WählerIn ermöglicht sich in einem probaten Zeitrahmen zu informieren, welche Partei tatsächlich dem eigenen Wertehorizont, sowie der eigenen Konzeption der Wirklichkeit entspricht. Es resultiert folgende Zieldefinition des Projekts:

Ein für die Wahlentscheidung hilfreiches Informationsangebot zur ökonomischen Verteilungsfrage. Dazu sollen zunächst Grundlagen zusammen getragen werden, die das Verständnis dieses Themenfeldes ermöglichen. Im Weiteren sollen dann die Positionierungen der wichtigsten politischen, wissenschaftlichen und anderen gesellschaftlichen Akteuren analysiert, bewertet und aufbereitet werden, so dass dem/der Wählerin das Feld der unterschiedlichen Positionierungen, deren Fundamente und Implikationen transparent wird.

In dieser demokratischen Hinsicht besteht Handlungsbedarf. In den folgenden einführenden Sätzen wird zunächst auf die politische Brisanz des Themas verweisen und kurz erläutert, warum gerade dieses Thema im Rahmen der Wikiversity bearbeitet werden sollte. Dann setzen wir uns mit der Präzisierung und Abgrenzung des Projektthemas. Nachdem so die Frage, was dieses Projekt ist und was es nicht sein soll geklärt wurde, werden möglichen Projektergebnisse Projektergebnisse definiert. Nachdem wir so, Anfangs- und Zielpunkt geklärt haben, wollen wir das Forschungsdesign Forschungsdesign ausarbeiten, durch das dieser Zielpunkt erreicht werden soll.

Letztlich wollen wir auch die Frage nach dem kollaborativen Element dem kollaborativen Element dieses Projekts besprechen. Die Zusammenarbeit mit Anderen ist kein Muß – ich kann das Projekt in abgespeckter Form auch alleine bearbeiten – es wäre der Thematik jedoch angemessen, käme es zur Mitarbeit von Vielen und zur Debatte unter Vielen. In diesem Sinne richtet sich der oben postulierte Handlungsbedarf vor allem an kollaborative Projekte, wie eben das Wikiverse.

Der Themenkomplex ist politisch-moralisch hoch aufgeladen. Er betrifft grundlegende Konzepte und Vorstellungen, wie die Welt sein sollte; was gerecht, wünschenswert und machbar ist. Umso schwieriger ist es, über diese ideologischen Grenzen, die unsere eigene Wahrnehmung zensieren und perspektivieren, zusammen zu arbeiten. Der Versuch ist es jedoch allemal wert. Hier spielt das partizipative Element des Wikiverse eine entscheidende Rolle, denn die Online-Zusammenarbeit repräsentiert die Möglichkeit in einem sehr offenen Raum, ohne inhaltliche Zwänge (wie dies innerhalb von Parteien, Institutionen und sonstigen Organisationen der Fall ist) über ideologische Grenzen hinweg zusammen zu arbeiten. Weil jede Stimme gleichermaßen gehört werden kann, kann im Wikiverse ein Grad an Neutralität erreicht werden, der es ansonsten kaum zu finden ist. Es wäre daher gerade im Sinne dieses Projekts, flössen möglichst gegenteilige Meinungen mit ein. Gelänge dennoch die Zusammenarbeit, dann würde die Qualität des Endergebnisses (im Sinne der Zieldefinition ein transparentes und neutrales Informationsangebot zu erarbeiten) bedeutend gesteigert. Im Abschnitt „Ausweitung“ „Ausweitung“ diskutieren wir Möglichkeiten das Projekt im Wikiverse und darüber hinaus bekannt zu machen.

Bei der Umsetzung Umsetzung schlage ich vor, drei Stränge zu verfolgen: Zum einen soll das Wikiverse durchsucht werden, um eine Bestandaufnahme der bereits erarbeiteten Inhalte (vor allem auf Wikipedia) zu erarbeiten. Daraus soll dann ein Wiki-Book oder zumindest ein Reader auf Wikiversity entstehen, der als Informationsbroschüre für WählerInnen dienen. Der zweite – weitaus ambitioniertere - Strang würde die Positionen der politischen Akteure zum Thema haben. Dabei würden die entscheidende Texte (Parteiprogramme, Studien, Expertisen, Arbeitspapiere, …) analysiert. Daraus könnte man dann die Positionen der Akteure rekonstruieren. Das Ziel würde in einem Forschungsbericht bestehen, der die so erarbeiteten Ergebnisse zusammenfasst. In einem dritten Strang werden Teile der öffentlichen Diskussion im Internet und über social media mit einbezogen. Hier wollen wir Argumente und Fakten finden, sowie die jeweilige Diskussion mit Fakten anreichern.

Die Dead-Line für das Projekt ist natürlich das Datum der Bundestagswahl, i.e. Sonntag der 22. September 2013.

Projekt-Forschungs-Design/ Herangehensweise[Bearbeiten]

Die Konzeption des Forschungsprojekts sieht im Augenblick (18.05.2013) wie folgt aus: In der Problemstellung haben wir als ersten Schritt angedacht, zunächst die Grundlagen zum Verständnis von Verteilungsgerechtigkeit aufzuarbeiten. Es geht also zunächst weniger um einen Forschungsprozess, sondern um eine Aufarbeitung schon bestehender Grundlagen. Dazu findet sich sicherlich bereits eine Menge Literatur. Was – meines Wissens - jedoch noch nicht unternommen wurde, ist der Versuch, die bereits kollaborativ entstandenen Inhalte auf Wikipedia in ein Format weiter zu verarbeiten, das der politischen Bildung zum Thema Verteilungsgerechtigkeit dienlich ist. Dies soll den ersten Strang des Projektes darstellen. Es handelt sich also in dieser Phase um ein Projekt zur Erstellung von Bildungsmaterialien. Sie bereitet gleichzeitig den zweiten Strang des Projekt vor, durch den Bildungsmaterialien erstellt werden sollen, die dem/der WählerIn hilft in Bezug auf die Verteilungsgerechtigkeit eine Wahlentscheidung zu fällen. Der Bürger soll wissen, wer (welcher politische Akteur) sich warum (welche sachliche und moralische Begründung) wie konkret (Umsetzungsszenario der geplanten Maßnahmen) positioniert und welche Stärken, und Schwächen, Chancen und Risiken diese geplanten Politiken implizieren. Wir bewegen uns mit anderen Worten hier im Bereich der Politikfeldanalyse und der Programmanalyse.

Präzisierung und Abgrenzung[Bearbeiten]

Als ersten Schritt wollen wir versuchen den Untersuchungsgegenstand der ökonomischen Verteilung einschließend und ausschließend zu beschreiben. Die Grenzen und Konturen des zu beackerndenden Politikfelds sollen dadurch klarer erkennbar werden:

  • Klassifikatorisch handelt es sich um einen Teilbereich sozialer Gerechtigkeit. Unter ökonomischer Verteilung verstehen wir die Einkommens- und Vermögensverteilung: d.h. es geht in diesem Projekt nicht um Bildungs- oder Beteiligungsgerechtigkeit (also nicht um kulturelles oder soziales Kapital wie es Bourdieu nennen würde), es geht nicht um Zugangsgleichheit zum Gesundheitssystem, es geht nicht um Chancengleichheit bei sozialer Mobilität, es geht nicht um gleichen Zugang zu öffentlichen Gütern und einer intakten Umwelt, es geht nicht um Ungleichheit bei Wohnraum und Mobilität, es geht nicht um Chancengleichheit bei der Selbstverwirklichung, sondern um Vermögen und Einkommen (eben „ökonomisches Kapital“ im Sinne Bourdieus). Dabei interessiert uns im Besonderen die personelle und weniger die funktionelle Einkommensverteilung.
  • Ein weiteres Eingrenzungskriterium können wir mithilfe der Zielsetzung dieses Projekts vornehmen: Es soll eine Orientierungshilfe für die Bundestagswahl darstellen. D.h. wir interessieren uns primär für die politische, rechtliche, sozio-ökonomische Ebenen der ökonomischen Ungleichverteilung in Deutschland. Wir interessieren uns weniger für die ökonomische Ungleichverteilung in Timbuktu oder Patagonien. Auch moralphilosophische Gerechtigkeitstheorien interessieren nur insofern, als sie bei den politischen Akteuren eine prominente Rolle spielen. Auch die wissenschaftliche Untersuchung der ökonomischen Ungleichheit steht nicht im Zentrum, auch wenn es bei der Analyse der Studien eine Rolle spielen kann. Wichtig sind vor allen Dingen die Informationen, die für die aktuelle Verteilungspolitik in der Bundesrepublik relevant sind.
  • Ein weiteres Eingrenzungskriterium können wir mithilfe des Begriffs der Ungleichheit selbst entwickeln. Ungleichheit bedeutet immer ein Verhältnis zwischen mindestens zwei Individuen oder Gruppen. Nach welchem Kriterium diese Gruppen konstruiert werden obliegt dem Betrachter:
    • Folgende Kriterien sollen NICHT im Fokus stehen: Alter, ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, Familienstand, Religion, ...
    • Im Zentrum soll das Einkommen und Vermögen selbst als Kriterium der Gruppen stehen.
  • Eine weitere pragmatische Eingrenzung lässt auch das Politikfeld selbst zu. Wir nehmen natürlich nur jene Politiken in den Fokus, die auch tatsächlich für die kommende Wahlperiode angedacht sind – nicht die, über die geschwiegen wird (auch wenn das ein ebenso spannendes und teilweise noch aufschlussreicheres Thema ist).

Dabei fangen die Probleme bereits bei der Beschreibung und Messung der Vermögens- und Einkommensverhältnisse an. Es ist strittig, was zum Einkommen bzw. Vermögen gehört und was nicht. Die Datenlage ist ebenfalls schlecht.

  • Zwei Kriterien sollen politische Maßnahmen und Analysen einschließen:
    • die Maßnahme wird nach wissenschaftlicher Meinung als relevant eingestuft.
    • die Maßnahme wird nach Meinung der Autoren des jeweiligen Textes als relevant eingestuft.

Definitorisch würden alle Politiken und Politikprogramme, die einen Effekt auf die Vermögens- und Einkommensverteilung haben, somit eine Rolle spielen. Das wäre zunächst mal nahezu alles; z.B. haben auch Bildungs- und Umweltpolitik letzten Endes einen Effekt auf die ökonomische Verteilung. Um das Thema handhabbar zu machen, müssen wir daher pragmatisch Politikfelder aus der Untersuchung ausschließen. Dabei sollen zwei Kriterien im Auswahlverfahren maßgeblich sein: 1. Das Kriterium der Relevanz: d.h. wie bedeutsam der Einfluß eines Politikfeldes auf die Umverteilung ist. 2. Das Kriterium der Direktheit, in der das Politikfeld auf die ökonomische personelle Verteilung einwirkt. Daher ist Steuerpolitik der wahrscheinlich wichtigste Bestandteil der Untersuchung, Umweltpolitik dagegen nicht, da hier die Einwirkung zur ökonomischen personellen Verteilung eher indirekt und zeitlich versetzt ist. Letzlich wird man immer wieder von Fall zu Fall entscheiden müssen.

Hier sei der Beginn einer Liste aufgeführt, von Politikfeldern, die wir in die Untersuchung einbinden sollten (wie alles in diesem Projektdesign kann auch diese Liste Gegenstand einer Diskussion sein):

  • Steuerpolitik
    • Steuerflucht
  • Regulierung
  • Wettbewerbspolitik
  • Arbeitsmarktpolitik
  • Wirtschaftspolitik
  • Konjunkturprogramme
  • Geldpolitik
    • Zinssätze
  • Sozialpolitik

1. Strang: Was Wikipedia schon weiß[Bearbeiten]

Wie einleitend (s.o.) angesprochen soll das bereits entstandene Wissen im Wikiverse und insbesondere auf Wikipedia so aufbereitet werden, dass es als Orientierungshilfe bei der Bundestagswahl hilfreich ist.


Recherche-Gegenstand: Das Material dieses Untersuchungsschrittes sind somit alle Informationen und Strukturen (Artikel, Artikelteile, Kategorien, Portale, Arbeitsgruppen,…) aus dem Wikiverse.


Das Endprodukt dieses Projektschrittes kann unterschiedlicher Natur sein:

  • Buchfunktion auf Wikipedia: Die einfachste Variante wäre es, ein Buch mit Wikipedia Artikeln zu erstellen. Er könnte als Reader zur ökonomischen Ungleichverteilung zur Verfügung gestellt werden.
  • Ein (strukturierter, thematisch sortierter) Glossar mit den wichtigsten Begriffen
  • Auf der Wikiversity Website könnte auch ein Abschlußbereicht zu diesem Thema entstehen, das die Erkenntnisse aus Wikipedia stärker zusammenfasst.
  • Je nach dem wie viel Ressourcen diesem Projekt zur Verfügung stehen, könnte daraus auch ein Wikibook entstehen
  • Verbesserung von Wikipediaartikeln mithilfe der zusammengetragenen Informationen und ergänzenden Recherchen.
  • Andere Formate?


Umsetzungsschritte[Bearbeiten]

Bei der Umsetzung müssen wir uns mit folgenden Fragen beschäftigen, bzw. folgende Aufgaben bearbeiten:

  1. Bestandsaufnahme: Was gibt es zum Thema ökonomische Ungleichheit auf Wikipedia? (Artikel,Portale,Projekte)
    1. Erstellung einer [Liste| link] (Format: Titel, Link, Erläuterung des Bezugs zum Projekt) und einer Mind-Map dieser Wikipedia Artikel;
    2. Erstellung einer Liste der Schlüsselkonzepte des Wahlkampfs, die ökonomische Ungleichheit thematisieren. Diese Liste können wir dann wiederum als Leitfaden nutzen, um die wichtigen Wiki-Artikel zu finden.
    3. Qualitätsmanagement: Liste von Wikipedia Artikeln, bei denen Verbesserungsbedarf aus Sicht des Projekts besteht. Präzision des Verbesserungsbedarfs
      1. Experten finden, der das macht
      2. Selber machen
    4. Welche Artikel fehlen?
  2. Selektion: Welche Artikel und welche Artikelteile sind für die Thematik interessant?
  3. Struktur: Wie sollte die Struktur von dem Reader/Wikibook/… aussehen, damit es für WählerInnen nutzbar ist?

Bestandaufnahme[Bearbeiten]

Liste der Schlüsselkonzepte und entsprechende Wiki-Artikel

Selektion[Bearbeiten]

Struktur des Ergebnistextes[Bearbeiten]

  1. Grundlagen: Was man über Verteilungsgerechtigkeit wissen sollte, um die Politiken usw. zu verstehen.
    1. das sind v.a Begriffe und Konzepte.
      1. Maße (nur soweit erläutern, dass der/die LerserIn weiß, wovon gesprochen wird):
        1. gini
        2. human development index
    2. Bereiche:
      1. Rechtliches: inwiefern prästrukturiert der rechtliche Rahmen, bzw. die Rechtsprechung die aktuelle Verteilungspolitik?
      2. Wirtschaftliches:…
      3. Soziologisches:
      4. Politologisches, Moralisches, Geschichtliches, Instiutionelles …
  2. Welche Artikel/Kategorien/Portale/… gibt es zu den aktuellen Politiken der Umverteilung? Welche Politiken der letzten Jahre waren für die ökonomische Verteilung besonders relevant.
    1. Gesetze, Maßnahmen, Ämter, Personen,
  3. Welche Artikel gibt es zu maßgeblichen Expertisen
    1. Armut-Reichtums-Bericht

2.Strang: Analyse von Parteipositionen und deren Fundament (Expertisen, Studien, …)[Bearbeiten]

Im 1. Strang soll ein fachliches Verständnis erarbeitet werden, das für die Bearbeitung des zweiten Projektstrangs, der weitaus wahlpraktischere Bedeutung hat, hilfreich sein wird. Hier wollen wir uns nämlich konkret dem Fragenkomplex „Welcher politische Akteur will was und warum“ zuwenden. Am Ende dieses Schritt steht dann eine Übersicht, die für den Wähler Klarheit schafft, welcher politische Akteur am ehesten den eigenen Vorstellungen entspricht.

In dieser Projektphase müssen wir jedoch zwischen dem Erkenntnisinteresse der ProjektteilnehmerInnen und denjenigen, die sich nur kurz informieren wollen unterscheiden. In diesem Schritt steigen wir tiefer in die Materie des „policy making“ ein und problematisieren im besonderen die Bedeutung des Polit-Consultings von Wirtschaft und Wissenschaft. Die Studien, die von Experten (meist mit wissenschaftlichen Hintergrund) erstellt werden sind eine Art Rohstoff, aus dem dann umgesetzte Politik fabriziert wird. Hier wird entschieden, was im Bereich des Möglichen und des Unmöglichen liegt. Deshalb spielt das Urteil von Experten eine nicht zu unterschätzende Rolle und sollte in der Untersuchung der Frage, warum eine Partei diese oder jene Position vertritt, mit berücksichtigt werden: d.h. es wäre zu kurz gegriffen lediglich Wahlprogramm oder Grundsatzpapiere von Parteien zu untersuchen: Die vorgelagerten Akteure (Expertenkommission, spezialisierte Ausschüsse, Lobbyisten, Forschungsinstitute) spielen für das Verständnis der Positionierung eine möglicherweise viel bedeutendere Rolle. Deshalb sollten auch deren Texte in den Fokus dieser Untersuchung gerückt werden.


Dieser Untersuchungsschritt geht in seiner Bedeutung über die Erklärung der Positionierung der jeweiligen Partei hinaus: Wenn es nämlich stimmt, dass die Experten den Raum des Möglichen definieren, dann sollte auch das Tun dieser Experten im Fokus des öffentlich-demokratischen Intersses liegen. Denn wenn die Konstruktion des politischen Entscheidungsspielraums selbst bereits intransparent und undemokratisch ist, wird der demokratischen Entscheidung ein faules Ei ins Nest gelegt. Hier fängt die res publica bereits an – nicht erst bei dem festgeklopften Wahlprogramm, über das Delegierte abstimmen können. Dabei sollte der gesamte Produktionsprozess der Transformation vom wissenschaftlichen Paradigma über konkrete Expertisen, über politische Programme und Forderungen, über die Divulgation durch Multiplikatoren, über die Reartikulation in der öffentlichen Debatte bis hin zum politischen Handeln unter die Lupe genommen werden. Ich möchte diesen Absatz abschließen, indem ich ausdrücklich betone, dass dieses hochgesteckte Ziel – die Expertise im öffentlich-demokratischen Raum – nicht für dieses kleine Kurzzeitprojekt gelten kann. Ich wollte diesen Absatz nur hinzu fügen, um verständlich zu machen, weshalb ich dem Entwicklungsprozess einer Parteiposition eine solche Bedeutung beimesse.

Im Rahmen dieses Projektes wird der Fokus zunächst auf den offiziellen Parteipositionen liegen. Dann wird man sehen, welche weiteren Quellen noch für ein ausreichendes Verständnis benötigt werden.

Vorgehen:[Bearbeiten]

Mithilfe von Wikipedia kann man der Bearbeitungsprozess recht einfach arbeitteilig organisieren. Wie die untere Graphik zeigt, schlage ich vor, für jede bearbeitete Quelle eine eigene Seite zu erstellen. Eine Quelle ist in diesem Fall ein Parteiprogramm, ein Arbeitspapier aus einem Ausschuß oder ähnliches. Die Quellen sollten nach einem Leitfaden analysiert werden. Die Ausgestaltung dieses Leitfadens, kann selbst Ergebnis einer Diskussion sein.

pyramidale Arbeitsteiligkeit und Wissensakkumulation im Projekt

Die so bearbeiteten Quellen können wiederum als Grundlage genutzt werden, um eine Position einer Partei zusammen zu fassen. Dies geschieht in den Positionen Artikel. Diese wiederum fließen im Übersichtsartikel zusammen. Dieser Artikel wäre dann auch das wichtigste Ergebnis, das für die Wahlentscheidung interessant sein könnte. Er sollte nach Möglichkeit beinhalten:

  • Welche Positionen welche Parteien und zivilgesellschaftlichen Akteure einnehmen
  • Um welche Positionen gestritten wird
  • Wie diese Positionen begründet sind (fachlich und moralisch)
  • Welche Umsetzungsszenarien existieren
  • Welche Stärken und Schwächen diese Positionen haben.
    • Analyse der Umsetzbarkeit
    • Analyse der Nebeneffekte
    • Analyse der Kohärenz
  • Welche Fragen bleiben offen - die werden dann an die jeweiligen Akteure geschickt

Liste der einzelnen Schritte[Bearbeiten]

  • Liste der zu untersuchenden politischen Akteure erstellen
  • Liste der relevanten Quellen erstellen
  • Untersuchungsleitfaden erstellen
  • Anwendung dieses Leitfadens
  • Zusammenfassung der Position einer Partei in einem Artikel
  • Schluß: Erstellung des Übersichtsartikels


Empirisches Material dieser Untersuchung:[Bearbeiten]

Alle Daten (Texte, Tabellen, Datenbanken, …) die mit der Positionierung der politischen Akteure und deren Berater zu tun haben. Das können sein:

Methodik der Analyse der Wahlprogramme[Bearbeiten]

Bei der Analyse könnten folgende Begriffe und Fragen leitend sein:

  • Verteilungseffekt: Unter Verteilungseffekt soll die Auswirkung einer Maßnahme (Vergesetz, Verordnung, ...)auf die ökonomische Verteilung zwischen den Einkommens- und Vermögensgruppen verstanden werden.
    • Welche angestrebten Maßnahmen haben welchen Verteilungseffekt auf die Einkommens- und Vermögensgruppen?
  • Verteilungsrunden:Verteilung kann als Prozess begriffen werden, der in mehreren "Runden" erfolgt: Die erste Runde bezieht sich Verteilung
  • Finanzierung der öffentlichen Aufgaben und des Gemeinwohls: Wer mehr zur Finanzierung der Öffentlichkeit beiträgt hat nachher weniger für den privaten Konsum. Gleichzeitig sind öffentliche Güter eines der wirkungsvollsten Mittel zur Minderung von Ungleichheit [Quelle fehlt noch]. Die Steuerlast ist daher ein wichtiger Baustein, um ein vollständiges Bild von der ökonomischen Ungleicheit zu erlangen.


3.Strang: öffentliche Debatte im WWW und in den social media[Bearbeiten]

Ziele[Bearbeiten]

Mit diesem Strang wollen wir mehrere Ziele verfolgen:

  • Sammeln: Erkenntnisse, Argumente, Fakten sammeln
  • Promotion: Gleichzeitig soll indirekt das Projekt bekannt gemacht werden. (wenn dadurch eine - wenn auch ephemere - "Community of practice", wäre es genial)

Methode:[Bearbeiten]

Erkenntnisse aus der öffentlichen Debatte sollen im Projekt festgehalten werden. Und das Projekt soll in der öffentlichen Debatte bekannt gemacht werden.

  • Wikiversity: Auf Wikiversity sollen auf thematischen Websites (z.b. Website Mindestlohn, Reichensteuer, ...) Fakten und Argumente gesammelt, systematisiert und zueinander in Bezug gesetzt werden, die in der öffentlichen Debatte auftauchen. Es ist eine Art "content analysis"
  • Diskussionsforen u.ä.: auf Diskussionsforen wollen wir
  • Twitter (Jamali_Four): Über Twitter können fragen gestellt werden und "edits" auf Wikiversity publik gemacht werden.
  • ???


Thematische Projekt-Pages:

Mitwirken, zusammenarbeiten, mit streiten[Bearbeiten]

Dieses Projekt soll für die Mitarbeit möglichst offen sein. Es wäre super, wenn in dieses Projekt die Arbeit und somit auch die Perspektiven von Vielen einfließen würde: Nicht nur, dass man dann mehr machen kann, sondern auch, dass dieses Projekt viele unterschiedliche Meinungen braucht, um an Glaubwürdigkeit zu gewinnen. Glaubwürdigkeit ist bei politischen Themen ein wichtiges „Gut“. Eben deshalb eignet sich die Wikiversity besonders ein solches Projekt zu starten. Hier geschieht nichts hinter verschlossenen Türen:

  • Transparenz: Wer Zweifel hegt, der kann den Produktions- und Diskussionsprozess jederzeit nachverfolgen;
  • Verständlichkeit: wer Fragen und Kritik hat, der kann sie jederzeit äußern (es gibt kein „Kritik kommt immer zum falschen Zeitpunkt“);
  • Demokratisch-partzipativ: Jeder kann sich einbringen. Es gilt letztlich das eherne Gesetz jeden freiwilligen Engagements: wer macht, der macht und hat Macht.
  • Flexibilität: wer sich mit eigenen Idee einbringen möchte, kann das jederzeit tun.

Damit würde sich dieses Informationsangebot von jeder vorgefertigten Broschüre von Bildungsinstitutionen, Universitäten usw. unterscheiden. Dies ist, so denke ich, eine aktuellere Form der politischen Bildung, da – das ist die soziologische Hypothese dahinter – Vertrauen tendenziell anderes entsteht als noch vor 50 Jahren: Heute ist die, vertrauensvolle, Bindung an große Organisationen (Parteien, Organisationen, Verbände) weniger ausgeprägt, als noch vor einem halben Jahrhundert. Die soziostrukturellen Gründe sollen an dieser Stelle nicht erläutert werden. Auf jeden Fall gibt es den Trend zur Individualisierung (siehe: Beck, Robert Castel, Richard Sennet und viele andere). Das bedeutet auch, dass das so entstandene Individuum nach Orientierung sucht. Diese kann – dank Internet – heute besser in flexiblen Netzwerken erarbeitet werden.


Der Rahmen[Bearbeiten]

Dieses Projekt ist abgesehen zweier Einschränkungen – die kaum überraschen dürften - völlig offen. Es ist zum einen hinsichtlich des Kerns seiner Zielsetzung (Orientierungshilfen für die Bundestagswahl 2013 zum Thema ökonomische Ungleichheit zu erstellen) eingeschränkt; zum anderen ist es ganz explizit in der Kommunikationsweise der Teilnehmer eingeschränkt. Auch das ist nicht erstaunlich; aber gerade bei einem ideologisch und moralisch hoch aufgeladenen Thema, erscheint es doch sinnvoll ganz explizit auf die Wikiquette, Forschungsleitlinien und die habermasschen Diskursprinzipien zu verweisen.


Ziel ist es durch einen möglichst herrschaftsfreien Diskurs ein hohes Maß an Neutralität zu erlangen, ohne den Arbeitsprozess in der Beliebigkeit versanden zu lassen. Die Zusammenarbeit in diesem Projekt kann für jeden Einzelnen einen hohen Erfahrungswert haben, viel Toleranz fordern und viel Kraft, über den eigenen Schatten zu springen (Selbstreflexion): all dies könnte Gegenstand eines eigenen Diskussionsstranges sein. Sollten sich tatsächlich Leute unterschiedlicher politischer Couleur zusammenfinden, dann werden vermutlich scheinbar sachliche Streitpunkte entstehen, die aber tatsächlich einen ideologischen Hintergrund haben: so z.B. Fragen, was ist wichtig zu wissen und was nicht? wie soll die Präsentation aufgebaut werden?, usw. Wie hier Konsense gefunden werden können, gilt es noch heraus zu finden.

Partizipatives Projektdesign:[Bearbeiten]

Daher passt es wunderbar in Wikiversity. Es versteht sich von selbst, dass das vorgeschlagene Projektdesign selbst veränderbar und Gegenstand einer Debatte sein kann. Das „Schlimmste“ was passieren kann wäre, dass mehrere Leute auf unterschiedliche Weise die gleiche Zielsetzung verfolgen. Macht ja nichts: wenn ich zwei Vorgehensstränge vorschlage, heißt das ja nicht, dass es nicht auch einen dritten oder vierten Strang geben kann. Toll wäre es dagegen, wenn man sich mit mehreren Wikimedianern auf ein koordiniertes Vorgehen mit einer Arbeitsteilung einigen könnte.

Für die Mitarbeit ist es selbstredend wichtig, die Arbeitsteilung so zu gestalten, dass Teilschritte klar definiert sind, so dass sich jeder – wenn auch nur mit einem geringeren Zeitbudget – einbringen kann. JedeR kann z.B. auch nur eine Quelle durcharbeiten und, dem Analyseleitfaden folgend, dafür eine extra Seite erstellen und Teil dieses Projekts werden lassen. Dabei ist folgendes zu beachten: Je arbeitseiliger der Prozess ist, desto wichtiger ist es, dass diejenigen, die einzelne Teilschritte bearbeiten, sich an die Vorgaben halten, bzw. das Projektdesign so umgestalten, dass deren Arbeit trotzdem „anschlußfähig“ bleibt.


Mut Fragen zu stellen: Hier ist der richtige Platz [siehe Überlegungen zum Fragenstellen]



Liste der Aufgaben und Teilnahmemöglichkeiten[Bearbeiten]

  • Allgemeines
    • Meta-Diskussion: sich einklinken und Wissen und Meinung einbauen
      • Zur Projektdefinition
      • Zur Umsetzung
      • Zum Projektdesign
      • Verbesserungsvorschläge fürs Gesamtkonzept
    • Korrektur lesen:
      • Inhaltlich: evtl berichtigen oder Fragenstellen
      • Formatierung: Formatierung berichtigen (z.B. nicht funktionierender link, …)
      • Grammatikalisch und orthographisch - direkt verbessern
    • Moderationstätigkeiten: im Diskussionsprozess darauf achten, dass die oben zitierten Prinzipien eingehalten werden.
    • Promotion:
      • Im Wikiverse bekannt machen
      • Kontakte zu Studenten, Aktivisten, usw. knüpfen und um Mitarbeit bitten
      • Politforen bitten das Projekt bekannt zu machen … (siehe: sitzung politforen)
        • Liste von Foren erstellen
        • Forenadmins kontaktieren
  • 1. Strang
    • Bestandsaufnahme: Was gibt es zum Thema ökonomische Ungleichheit auf Wikipedia (und im Wikiverse im Allgemeinen)? (Artikel,Portale,Projekte)
      • Erstellung einer [Liste| link] (Format: Titel, Link, Erläuterung des Bezugs zum Projekt) und einer Mind-Map dieser Wikipedia Artikel;
      • Qualitätsmanagement: Liste von Wikipedia Artikeln, bei denen Verbesserungsbedarf aus Sicht des Projekts besteht. Präzision des Verbesserungsbedarfs
        • Experten finden, der das macht
        • Selber machen
      • Welche Artikel fehlen?
    • Selektion: Welche Artikel und welche Artikelteile sind für die Thematik interessant?
    • Struktur: Wie sollte die Struktur von dem Reader/Wikibook/… aussehen, damit es für WählerInnen nutzbar ist?
  • 2. Strang
    • Liste der zu untersuchenden politischen Akteure erstellen
    • Internetrecherche und Liste der relevanten Quellen erstellen: Welche weiteren Studien, Expertisen usw. sind relevant?
    • Untersuchungsleitfaden erstellen
    • Bearbeitung einer Textes: Anwendung des Leitfadens auf die Quellen
      • Nimm dir einen Text aus der Liste (link) oder such dir selber einen aus
      • Erstelle eine Seite für diesen Text
      • Bearbeite ihn nach dem [(link)|vorgesehenen Leitfaden].
    • Zusammenfassung der Position einer Partei in einem Artikel
    • Schluss: Erstellung des Übersichtsartikels

Time Line[Bearbeiten]

  • Mai
  • Juni
  • Juli
  • August
  • September
  • Deadline: ein Tag vor Bundestagswahl (d.h. 22. September 2013)


Projektergebnisse[Bearbeiten]



Referenzen[Bearbeiten]


Vorlage:Navigation:Projekt:Ökonomische Ungleichheit in der Bundestagswahl 2013