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Benutzer:O.tacke/2015/Gamification

Aus Wikiversity

Der MOOC Gamification hat mir wirklich gefallen. Dass er inhaltlich für mich interessant sein würde, war mir klar -- aber ich achte zwangsläufig auch auf die didaktische Gestaltung. Die war solide! Das wird daran liegen, dass diverse Prinzipien aus Didaktik und Gamification nicht so weit voneinander weg sind, und man merkt, dass Entwickler Kevin Werbach auch umzusetzen möchte, was er erzählt. Practice what you preach. Aber er ist ja auch auf Twitter unterwegs und dort auch ansprechbar.

Inhaltlich gab es eine (unvermeidliche?) theoretische Einführung ins Thema Gamification und Spiele, die mit zahlreichen Beispielen veranschaulicht wurden. Es gab Rückgriffe auf die Motivationspsychologie, die in die Gestaltungsmöglichkeiten von Spielen mündete: Dynamiken (Beschränkungen, Emotionen, Narrativ, "Voranschreiten", Beziehungen), Mechaniken (Herausforderungen, Wettbewerb, Kooperation, Feedback, ...), Komponenten (Avatare, Punkte, Badges, Quests, Teams, virtuelle Güter, ...) -- deren Bearbeitung ähnlich der Gestaltung einer Lehrveranstaltung in dieser Reihenfolge angegangen werden sollten. Nach diesem Block widmete sich der Kurs möglichen Kontexten und Besonderheiten, etwa der Arbeitswelt oder dem Non-Profit-Bereich, bevor schließlich auf Aspekte wie ethische, moralische oder juristische Schwierigkeiten eingegangen wurde.

Die Multiple-Choice-Testfragen waren durchdacht, inhaltlich wie handwerklich. Neben einigen einfachen Fragen gab es knifflige Verständnisfragen. Die Fragen und auch die Antwortmöglichkeiten wechselten mit jedem Versuch, den man unternahm. Es gab nicht jede Woche Tests und damit Abweichungen von einer "Routine". Besonders schön fand ich die drei schriftlichen Aufgaben, die träges Wissen in Schwung brachten und die im Verlaufe des Kurses an Umfang zunahmen (250 Wörter, 500 Wörter und schließlich immerhin 1.500 Wörter), aber auch an Schwierigkeit gewannen. An der letzten Hausaufgabe, bei der es um das Anwenden eines Design-Frameworks für eine Fallstudie ging, habe ich denn auch diverse Stunden gesessen -- ich konnte es aber auch nicht lassen, in zusätzliche Literatur zu schauen und bin auch auf passende empirische Fachartikel gestoßen ;-) Pferdefuß: Hier hätten ein wenig klarere Hinweise für das Peer-Review (je fünf Personen) gut getan. Sie waren für meinen Geschmack zu schwammig, gerade für offene Kurse, die typischerweise ja sehr bunt gemischt sind.

Alles in allem ein klasse Kurs, den ich weiterempfehlen kann! Am Ende gibt es dafür dieses Badge aka Zertifikat