Gitter/Komplexe Zahlen/Kubische Kurve/Textabschnitt
Es sei ein Gitter. Wir betrachten die Weierstraßsche p-Funktion und ihre Ableitung und betrachten die holomorphe Abbildung
Das Bild erfüllt die algebraische Gleichung
mit dem kubischen Polynom aus Fakt. Wir betrachten die Abbildung in die projektive Ebene über die Einbettung .
Es sei ein Gitter.
- Die
holomorphe Abbildung
lässt sich holomorph zu einer Abbildung
fortsetzen.
- Dabei ist -periodisch und induziert eine holomorphe Abbildung
- ist eine bijektive Abbildung zwischen dem komplexen Torus und der projektiven glatten kubischen Kurve
mit der affinen Gleichung aus Fakt.
- In homogenen Koordinaten liegt die Abbildung
vor. Es sei
die offene Teilmenge, auf der keine Nullstelle besitzt. Für die affine Karte ergibt sich die Beschreibung
Da in den Gitterpunkten einen Pol der Ordnung und einen Pol der Ordnung besitzt, ist diese Funktion in die Gitterpunkte holomorph fortsetzbar, und zwar mit dem Wert .
- Da
und
elliptische Funktionen
sind, ist die Abbildung auf nach Definition periodisch bezüglich . Wie in (1) gezeigt werden alle Gitterpunkte auf abgebildet, also gilt die -Periodizität auf ganz . Daher induziert dies eine stetige Abbildung
und diese ist holomorph, da
eine Überlagerung ist, siehe Fakt, und sich die Holomorphie von auf überträgt.
- Nach
Fakt
erfüllen und die affine kubische Relation
daher erfüllt das Bild von die entsprechende homogene kubische Gleichung. Die Glattheit der Kurve wurde in Bemerkung festgestellt. Zur Bijektivität. Der einzige Punkt der Kurve außerhalb von ist und dieser entspricht den Gitterpunkten. Wir können uns also auf und konzentrieren. Zur Injektivität. Aus folgt nach Fakt, dass ist, und aus folgt, dass eine Nullstelle von ist. Diese sind nach Aufgabe gleich , wobei Gittererzeuger seien. Diese Elemente stimmen aber modulo mit ihrem Negativen überein.
Zur Surjektivität. Sei vorgegeben. Nach Fakt gibt es mit . Dabei ist . Da ungerade ist, ist oder .
In
Fakt
haben wir die Abbildung in die projektive Ebene als holomorph angesprochen. Dazu fassen wir die projektive Ebene als komplexe Mannigfaltigkeit auf. Man kann aber auch die elliptische Kurve
als komplexe Mannigfaltigkeit auffassen
(vergleiche
Bemerkung),
nämlich als eindimensionale abgeschlossene Untermannigfaltigkeit der projektiven Ebene mit der letztlich durch
den Satz über implizite Abbildungen
gesicherten holomorphen Struktur. Mit dieser Struktur is die Abbildung aus
Fakt
sogar biholomorph.
Es sei ein Gitter.
Dann ist die holomorphe Abbildung
aus Fakt ein Gruppenisomorphismus, wenn man für die kubische Kurve den Punkt als Nullpunkt nimmt.
Es wurde in Fakt gezeigt, dass eine bijektive Abbildung vorliegt. Die Addition auf der kubischen Kurve ist dadurch bestimmt, dass die drei Schnittpunkte der Kurve mit einer beliebigen projektiven Geraden die Summe ergeben, siehe Bemerkung und Definition. Es ist also zu zeigen, dass die Urbilder von drei kolinearen Punkten auf in sich zu einem Element aus aufsummieren. Wir betrachten Geraden, die durch eine affine Gleichung der Form gegeben sind, für andere Geraden siehe Aufgabe. Wir betrachten die elliptische Funktion
Diese besitzt wie einen einzigen Pol im Nullpunkt der Ordnung . Nach Fakt gibt es daher drei Punkte mit der Gesamtnullstellenordnung (dabei können die Punkte zusammenfallen). Die positive Nullstellenordnung bedeutet dabei, dass diese Punkte unter auf die vorgegebene Gerade abgebildet werden. Nach Fakt ist . Dies bedeutet in .
Streckungsäquivalente Gitter bzw. als komplexe Lie-Gruppen isomorphe komplexe Tori führen zu
(als Varietäten und auch als abelsche Varietäten)
isomorphen elliptischen Kurven, siehe
Aufgabe.
Isomorphe elliptische Kurven sind auch als komplexe Lie-Gruppen isomorph. Ferner kann man zeigen, dass jede elliptische Kurve über zu einem komplexen Torus biholomorph ist.