Besitzt eine Menge

– nur – endlich viele Elemente, so kann man diese mittels

durchnummerieren und erhält

; dabei wurde

geeignet gewählt. Besitzt eine Menge unendlich viele Elemente, so können zwei Fälle eintreten:
(i) Lassen sich ihre Elemente als Folge
schreiben, so erhalten wir eine abzählbare Menge

Es gibt eine Bijektion

vermöge

.
(ii) Die Elemente der Menge
können nicht durch eine Folge angegeben werden. In diesem Fall sprechen wir von einer überabzählbaren – oder auch nicht abzählbaren – Menge.
Jede endliche Menge ist abzählbar. Die Menge
ist trivialerweise abzählbar.
- Die Menge der rationalen Zahlen ist abzählbar.
Es genügt zu zeigen, dass die Menge

der positiven rationalen Zahlen abzählbar ist. Dann gibt es eine bijektive Abbildung

vermöge

usw.
Die Abzählbarkeit von
wird durch das Diagonalverfahren von Cantor deutlich.
Wir nummerieren die positiven rationalen Zahlen in Richtung der Pfeile. Erscheint ein
mehrfach in dem Schema, so erhält
nur beim ersten Auftreten eine Nummer und wird dann nicht mehr berücksichtigt.
ist abzählbar, denn jede Diagonale hat endlich viele Elemente und alle Diagonalen sind abzählbar. Es entsteht die Folge

.
q.e.d.
- Die Menge der reellen Zahlen des Intervalls
ist überabzählbar.
Sei
. Angenommen, die Menge
wäre abzählbar. Dann wird
durch eine Folge
gegeben. Nach §1 lässt sich jedes
durch die Dezimalbruchentwicklung
(1)

mit den Ziffern

darstellen. Um die Annahme zum Widerspruch zu führen, geben wir nun ein
an, welches nicht Element der Folge reeller Zahlen
ist – für das also
für alle
gilt. Es sei eine Folge mit den Gliedern
und
für alle
gewählt. Dann setzen wir
(2)

.
Offenbar unterscheidet sich die Zahl
in der
-ten Stelle von der Dezimalbruchentwicklung einer jeden Zahl
von
. Damit gilt
aber
– was einen Widerspruch zur Annahme bedeutet.
Somit ist das Kontinuum
nicht abzählbar; diesen Nachweis führte Georg Cantor 1873.
- Eine Folge reeller Zahlen
heißt Cauchy-Folge genau dann, wenn es zu jedem
eine natürliche Zahl
gibt, so dass für alle
die Ungleichung
erfüllt ist.
- Eine Folge reeller Zahlen
heißt Nullfolge genau dann, wenn es zu jedem
eine natürliche Zahl
derart gibt, dass für alle
stets
gilt.
- Eine Folge
heißt konvergent genau dann, wenn es ein
gibt, so dass
eine Nullfolge ist. Man verwendet die schreibweise:
(3)

.
Die Folge
ist konvergent.
Es gibt ein
mit
für alle
. Man dann schreibt auch:
für
.
- Sei
eine konvergente Folge und es gelten die Beziehungen
und
mit den reellen Zahlen
und
. Dann folgt
.
Zu jedem
liefert Definition 3 die Ungleichung

für alle
. Also folgt
.
- Seien
und
konvergente Folgen mit
und
.
- Dann gelten die Identitäten
(4)
und
(5)

.
- Weiter existiert eine Konstante
mit der Eigenschaft:
für alle
.
- Falls zusätzlich
und
für alle
richtig ist, so folgt
(6)

.
Nach Voraussetzung gibt es ein
mit

für alle

.
Insbesondere finden wir eine reelle Zahl
, so dass die Ungleichungen
sowie

für alle

erfüllt sind. Somit folgt

für alle

gemäß Formel (18) aus §1. Damit ist
eine Nullfolge und mit Definition 3 ergibt sich die Behauptung.
q.e.d.
- Die rationale Cauchy-Folge
repräsentiere die Äquivalenzklasse
und die Ungleichung
für alle
gelte mit einem index
. Dann folgt
.
Für alle
gilt
. Somit folgt
.
Für alle
gilt
. Somit folgt
.
- Aus
und
erhalten wir
.
q.e.d.
- Die rationalen Zahlen
liegen in
dicht, d. h. zu jedem
gibt es eine Folge
mit der Eigenschaft

.
Sei die reelle Zahl
mit
für alle
gegeben. Wir erklären dann die rationale Zahl
durch die konstante Folge

.
Dann gilt für festes
die Identität
![{\displaystyle \alpha -a_{m}=[x_{n}-y_{n}]_{n\in \mathbb {N} }=[x_{n}-x_{m}]_{n\in \mathbb {N} }}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/d2363786d49d6b3d76b776aa33a665055202cd9d)
.
Da nun
eine cauchy-Folge ist, gibt es zu jedem
eine natürliche Zahl
mit

für alle

.
Bei festem index
wenden wir hilfssatz 3 auf die Folge

an. Wir erhalten
![{\displaystyle |\alpha -a_{m}|=|[x_{n}-x_{m}]_{n\in \mathbb {N} }|\leq \varepsilon }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/19cddbb71ab3ed40afe0025a06e27a93c1d40ef7)
für alle

bzw.

.
q.e.d.
Satz 3 (Cauchysches Konvergenzkriterium: Vollständigkeit von
)
[Bearbeiten]
- Eine Folge
ist genau dann konvergent, wenn
eine Cauchy-Folge ist.
„
“: Sei
konvergent, d. h. es gibt ein
mit

.
Somit gibt es zu jedem
eine natürliche Zahl
mit der Eigenschaft

für alle

.
Wegen der Ungleichung

für alle
ist
eine Cauchy-Folge.
„
“: Sei
eine Cauchy-Folge, d. h. zu jedem
gibt es eine natürliche Zahl
derart, dass die Ungleichung

für alle

erfüllt ist. Nach Hilfssatz 4 gibt es zu jedem
ein
mit

.
Wegen


für alle

ist
eine rationale Cauchy-Folge. Wir definieren die reelle Zahl
und erhalten

für alle
. Damit ist die Folge
konvergent.
q.e.d.
- Die Folge
sei gemäß
für alle 
- mit einer Konstante
nach oben beschränkt und konvergiere gemäß
– mit dem Grenzwert
. Dann folgt
.
Angenommen es wäre
erfüllt. Dann folgt zunächst
. Äquivalent zur Aussage

gibt es zu jedem
einen Index
mit der Eigenschaft

für alle

bzw.

für alle

.
Zu dem speziellen
ist nun für alle Indices
die Ungleichung

bzw.

erfüllt. Dieses steht im Widerspruch zur Voraussetzung.
q.e.d.
Satz 4 (Häufungsstellensatz von Weierstraß)
[Bearbeiten]
- Sei
eine beschränkte Folge mit der Schranke
, so dass
für alle 
- erfüllt ist. Dann gibt es eine konvergente Teilfolge
der Folge
mit dem Grenzwert
und
.
Wir betrachten das intervall
der Länge
und beachten
für alle
. Ist
mit
ein beliebiges Teilintervall von
, so können folgende zwei Fälle eintreten:
In
liegen nur endlich viele Glieder der Folge
, d. h. es gibt eine natürliche Zahl
mit
für alle
.
In
liegen unendlich viele Glieder der Folge
, d. h. zu jeder natürlichen Zahl
gibt es ein
mit
.
Wir setzen
und teilen das intervall
in zwei intervalle
der Länge
![{\displaystyle L:=\left[a_{0},{\frac {1}{2}}(a_{0}+b_{0})\right]}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/d27b39d7f255f1c912e9d2a995a9435adc7d4291)
und
![{\displaystyle R:=\left[{\frac {1}{2}}(a_{0}+b_{0}),b_{0}\right]}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/530ab03460f02e3db6e0f53613740827dbf0f6be)
.
Nun liegen entweder in
oder in
unendlich viele Glieder der Folge
. Wenn nun z. B.
für
zutrifft, so wählen wir
– ansonsten wird
durch
ersetzt. Jetzt halbieren wir das Intervall
in ein
linkes Teilintervall
![{\displaystyle L:=\left[a_{1},{\frac {1}{2}}(a_{1}+b_{1})\right]}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/c9446b315d12891b4fa438e55ff5b478ce628883)
sowie ein
rechtes Teilintervall
![{\displaystyle R:=\left[{\frac {1}{2}}(a_{1}+b_{1}),b_{1}\right]}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/8cbd7a46f8a31b9532f635708746ff74261e8dd6)
.
Dann wählen wir als
dasjenige Intervall von
oder
, für welches
zutrifft. Die Fortsetzung dieses Verfahrens liefert eine Folge
von Intervallen mit den Eigenschaften:
(7) Für alle

gilt:
![{\displaystyle I_{k}=[a_{k},b_{k}]\wedge b_{k}-a_{k}={\frac {2c}{2^{k}}}\wedge a_{k}<b_{k}}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/89f6f57cdf00483cf21d3bc776100681fb90fb2c)
(8)

.
In jedem Intervall
liegen unendlich viele Glieder der Folge
. Nun ist die Folge
der linken Eckpunkte von
eine Cauchy-Folge, denn wegen (7) und (8) gilt

für alle

.
Nach Satz 3 existiert nun ein
mit
und Hilfssatz 5 liefert

für alle

.
Zu vorgegebenem
wählen wir
derart, dass

gilt. Da nun in jedem
unendlich viele
liegen, finden wir zu jeder natürlichen Zahl
ein
, so dass

richtig ist. Wir setzen jetzt
, wobei der Index
durchläuft. Es gibt also eine Folge
natürlicher Zahlen mit
, welche

erfüllen. Somit folgen die Ungleichungen
und schließlich

mit

für alle

.
q.e.d.
- Eine Folge heißt monoton nicht fallend bzw. schwach monoton steigend, wenn die Ungleichung
für alle
erfüllt ist. Die Folge heißt (streng) monoton steigend, wenn
für alle
gilt.
- Entsprechend heißt die Folge monoton nicht steigend bzw. schwach monoton fallend, wenn die Ungleichung
für alle
erfüllt ist. Die Folge heißt (streng) monoton fallend, wenn
für alle
gilt.
- Sei die monoton nicht fallende Folge
gegeben, die nach oben beschränkt ist gemäß
– mit der Schranke
. Dann ist
konvergent.
Wegen der Beschränktheit und Monotonie unserer Folge gilt

für alle

.
Nach Satz 4 gibt es zu
eine Teilfolge
mit

.
Wir zeigen jetzt, dass auch
gegen
konvergiert: Zu jedem
ist die Ungleichung
für alle
richtig und die Monotonie liefert

für alle

.
Der Grenzübergang
ergibt mittels Hilfssatz 5 die Ungleichung
(9)

für alle

.
Zu vorgegebenem
existiert nun eine natürliche Zahl
mit
für alle
. Wir erhalten die Ungleichung

für alle

.
Da die Folge
monoton nicht fallend ist, gibt es eine Zahl
, so dass

für alle

richtig ist. Dies bedeutet aber

.
q.e.d.
- Jede monoton nicht wachsende, nach unten beschränkte Folge
mit
für ein
ist konvergent.
Die Behauptung ergibt sich unmittelbar aus Satz 5: Durch Spiegelung am Nullpunkt betrachten wir die monoton nicht fallende Folge
mit
.
q.e.d.
Jede endliche Menge
– mit
– besitzt ein kleinstes Element
und ein größtes Element
. Dieses nennen wir Maximum bzw. Minimum der Menge
. Offenbar ist die Ungleichung

für

erfüllt. Bei Mengen mit unendlich vielen Elementen liegt diese einfache Situation im allgemeinen nicht vor – jedoch können wir folgendes zeigen:
- Sei
eine nicht leere Menge reeller Zahlen, die nach oben beschränkt ist, d. h. es gibt ein
derart, dass
für alle 
- gilt. Dann gibt es ein durch die Menge
eindeutig bestimmtes Element
mit den folgenden Eigenschaften:
(10)
Für alle
gilt
.
Im Gegensatz zu endlichen Mengen ist im allgemeinen Fall auch
möglich, z. B. für
mit der oberen Grenze
.
(Eindeutigkeit von
):
Angenommen, die verschieden Größen
und
erfüllen die bedingungen (10) und (11): Wir können dann o. B. d. A.
voraussetzen. Nun gibt es zu jedem
ein
mit
. Speziell für
erhalten wir

.
Dies steht im Widerspruch zu (10) für die Größe
.
(Existenz von
):
Wegen
gibt es ein
und wir wählen das intervall
. Wir beachten
und
für alle
. Wie im Beweis von Satz 4 teilen wir das intervall
in zwei teilintervalle
und
:
![{\displaystyle L:=\left[x_{0},{\frac {1}{2}}(x_{0}+c)\right]}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/7aaa207777ec2e25eed1dce45d1ab3065fc41477)
und
![{\displaystyle R:=\left[{\frac {1}{2}}(x_{0}+c),c\right]}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/232601641077018905acc0a77feca55941ca8aea)
.
Wir setzen
, falls
erfüllt ist – ansonsten sei
erklärt. Dann gibt es ein
und für alle
gilt
. Dieses Verfahren wenden wir nun auf
an und erhalten das Intervall
. Wir wählen dabei das folgende Intervall stets so, dass wenigstens ein
darin enthalten ist. Haben wir bereits das Intervall
konstruiert, halbieren wir dieses wieder in die Intervalle
und
und wählen als
das Intervall L, falls
– ansonsten sei
gesetzt. Wir erhalten also eine Folge
von intervallen mit den Eigenschaften:
(12) Für alle

gilt
![{\displaystyle I_{k}=[a_{k},b_{k}]\wedge b_{k}-a_{k}={\frac {c-x_{0}}{2^{k}}}}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/e573f200f197838c3a8340a658058a1b75a5ada7)
(13)

.
In jedem Intervall
liegt wenigstens ein
und es gilt:

für alle

und

.
Die Folge
der linken Eckpunkte von
ist monoton nicht fallend und nach oben beschränkt. Wegen Satz 5 existiert ihr Grenzwert
. Weiterhin ist die Folge
der rechten Eckpunkte von
monoton nicht steigend und nach unten beschränkt – also gibt es nach Satz 6 ein
mit
. Wegen (12) und (13) folgt für hinreichend große

bzw.

.
Zu vorgegebenem
existiert nun eine natürliche Zahl
mit der Eigenschaft

für alle

.
Also folgt
für mindestens
. Andererseits liefert
für alle
und
die Ungleichung
für jedes
. Das beweist die Behauptung des Satzes 7.
q.e.d.
- Sei
eine nicht leere Menge reeller Zahlen, die nach unten beschränkt ist, d. h. es gibt ein
derart, dass
für alle
gilt. Dann gibt es ein durch die Menge
eindeutig bestimmtes Element
mit den folgenden Eigenschaften:
(14)
Für alle
gilt
.
Wir wenden Satz 7 auf die Menge

an.
q.e.d.
- Für eine nach oben beschränkte Menge
heißt
mit den Eigenschaften (10) und (11) die obere Grenze, die kleinste obere Schranke oder das Supremum von
. Man schreibt

- Für eine nach unten beschränkte Menge
heißt
mit den Eigenschaften (14) und (15) die untere Grenze, die größte untere Schranke oder das Infimum von
. Man schreibt

- Eine Zahl
heißt Häufungswert einer Folge
genau dann, wenn es eine konvergente Teilfolge
von
mit der Eigenschaft

- gibt.
- Die Menge aller Häufungswerte der Folge der rationalen Zahlen ist
.
- Die Folge der natürlichen Zahlen besitzt in
keinen Häufungswert.
- Wenn
eine nach oben beschränkte, monoton nicht fallende Folge ist, dann besitzt sie nach Satz 5 genau einen Häufungswert.
- Das erweiterte reelle Zahlensystem

- entsteht durch Hinzufügen der beiden uneigentlichen Elemente
und
zu dem Körper der reellen Zahlen. Für alle
gilt
.
- Sei
eine beliebige Folge. Dann vereinbaren wir:

Zu jedem
existiert ein
:
für alle
.

Zu jedem
existiert ein
:
für alle
.
- Die Folge der natürlichen Zahlen ist in
konvergent und besitzt den Häufungswert
.
- Die Folge
mit
ist nicht konvergent, hat aber die beiden Häufungswerte
und
.
heißt Häufungswert einer Folge
genau dann, wenn es eine Teilfolge
gibt mit dem Grenzwert

.
- Wir setzen
Zu jedem
gibt es ein
mit 


Zu jedem
gibt es ein
mit 
- Jede Zahlenfolge
besitzt wenigstens einen Häufungswert
.
Wenn
für alle
richtig ist, so folgt die Behauptung aus Satz 4 mit einem Häufungswert
. Anderenfalls gibt es eine Teilfolge
mit
. Dann existiert eine Teilfolge
von
mit der Eigenschaft

oder

q.e.d.
- Jede monoton nicht fallende Folge
ist konvergent, d. h. es gibt ein
mit

Wenn
nach oben beschränkt ist, so folgt die Behauptung aus Satz 5. Ist hingegen
nach oben unbeschränkt, dann gibt es wegen der Monotonie zu jedem
eine natürliche Zahl
derart, dass
für alle
gilt. Definition 9 liefert
.
q.e.d.
- Jede monoton nicht steigende Folge
ist konvergent.
- Seien
eine beliebige Folge und
die Menge aller Häufungspunkte von
. Dann setzt man
(16)
als Limes superior und
(17)
als Limes inferior.
- Sei
eine Folge mit
. Dann gilt:
(18)
Es gibt eine Teilfolge
.
Wegen (18) ist
erfüllt. Die Bedingung (19) besagt, dass es zu beliebigem
nur endlich viele Folgenglieder gibt, die größer als
sind. Die Aussage wird falsch, wenn
gesetzt wird. Betrachten wir dazu die Folge
mit
. Wegen

und

gilt
. Für diese Folge liegen oberhalb von
unendlich viele Glieder.
1. Sei zunächst
. Wegen Definition 11 und 12 gilt
für die Menge aller Häufungswerte
von
. Damit gibt es eine Teilfolge
mit
. Daraus folgt unmittelbar
und nach Definition 9 gibt es zu jedem
eine natürliche Zahl
mit
für alle
.
2. Gelte nun
. Dann gibt es wegen Definition 9 eine Teilfolge
mit
. Anderenfalls gäbe es ein
, so dass
für alle
mit einem geeigneten
richtig ist. Dann müsste wegen Hilfssatz 5 aber
gelten – im Widerspruch zu
.
3. Im dritten Fall sei
erfüllt. Da
ist, gibt es eine Folge
mit
. Da jedes
Häufungswert von der Folge
ist, gibt es zu jedem
eine Teilfolge
mit
. Wir finden somit Glieder
der Folge, so dass
für
gilt. Mit

erhalten wir
.
Wäre nun (19) falsch, so gäbe es ein
mit
für unendlich viele
. Damit muss ein Häufungswert
der Folge
existieren, der
erfüllt. Dies steht aber im Widerspruch zu
– und somit gilt (19).
q.e.d.
- Sei
eine Folge mit
. Dann gilt:
(20)
Es gibt eine Teilfolge
.
Indem wir die Folge
mit
betrachten, erhalten wir aus Satz 12 die Behauptungen (20) und (21).
q.e.d.
Nach Definition 12 gilt für eine beliebige Folge
offenbar

.
- Eine Folge
ist genau dann konvergent (im eigentlichen Sinne), wenn

- erfüllt ist. Es gilt dann

.
„
“: Sei
konvergent mit
. Dann gibt es zu jedem
eine natürliche Zahl
mit der Eigenschaft

für alle

.
Jede Teilfolge besitzt also den Häufungswert
und somit ergibt sich

sowie

.
„
“: Für die Folge
gibt es ein
mit

.
Zu jedem
existiert wegen
und Satz 12 eine natürliche Zahl
, so dass
für alle
richtig ist. Entsprechend gibt es wegen
und Satz 13 eine natürliche Zahl
mit
für alle
. Setzen wir
, dann erhalten wir
für alle
. Also folgt
.
q.e.d.
- Sei
eine beliebige Folge, dann gilt
(22)
![{\displaystyle \limsup _{n\to \infty }x_{n}=\lim _{m\to \infty }\left[\sup _{k\in \mathbb {N} _{0}}x_{m+k}\right]=\inf _{m\in \mathbb {N} }\left[\sup _{k\in \mathbb {N} _{0}}x_{m+k}\right]}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/f22fd860c5c76c9d90c658bc88c0726c08ea1b38)
(23)
![{\displaystyle \liminf _{n\to \infty }x_{n}=\lim _{m\to \infty }\left[\inf _{k\in \mathbb {N} _{0}}x_{m+k}\right]=\sup _{m\in \mathbb {N} }\left[\inf _{k\in \mathbb {N} _{0}}x_{m+k}\right]}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/931ad6a010e7ad7cad0a813a90477cddfad9d6d3)
.
Wir beweisen nur (22), da der Beweis von (23) entsprechend geführt wird. Sei
und
.
1. Fall (
):
Nach (19) gibt es zu jedem
eine natürliche Zahl
mit
für alle
. Setzen wir

für

,
so gilt
. Dann erfüllt die Folge
für alle
die Ungleichung
. Somit folgt für alle
die Beziehung
![{\displaystyle \inf _{m\in \mathbb {N} }y_{m}=\lim _{m\to \infty }y_{m}=\lim _{m\to \infty }[\sup\{x_{m},x_{m+1},x_{m+2},\ldots \}]\leq c}](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/1e520052f5cd24a19740e27639604827ecbf4f51)
und damit
![{\displaystyle \lim _{m\to \infty }[\sup\{x_{m},x_{m+1},x_{m+2},\ldots \}]=\inf _{m\in \mathbb {N} }[\sup\{x_{m},x_{m+1},x_{m+2},\ldots \}]=-\infty }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/0c7113c0bd76bd422b50d4e56f8121c07c5ff104)
.
2. Fall (
):
Es gibt eine Teilfolge
mit
und für alle
gilt

.
Dann folgt

.
3. Fall (
):
Wir betrachten die Folge
der Suprema

für

,
welche monoton nicht steigend ist. Also existiert die Größe

.
Wir werden zeigen, dass
gilt:
Zu vorgegebenem
gibt es eine natürliche Zahl
, so dass
für alle
gilt (vgl. Satz 12). Daraus folgt

für alle

.
Also gilt für jedes
die Abschätzung

und damit
. Es bleibt noch zu zeigen, dass
gilt. Wegen
gibt es nach (18) eine Teilfolge
mit
. Deshalb existiert zu beliebigem
eine Zahl
mit
für alle
. Sei nun
vorgegeben und
entsprechend gewählt, so folgt

für alle

.
Also gilt für beliebiges
die Abschätzung

und damit
. Mit der nun folgenden Identität
haben wir (22) bewiesen.
q.e.d.