Kurs:Mathematik für Anwender (Osnabrück 2011-2012)/Teil II/Liste der Hauptsätze
Es sei ein Vektorraum über mit einem Skalarprodukt und der zugehörigen Norm .
Dann gilt die Cauchy-Schwarzsche Abschätzung, nämlich
für alle .
Es sei ein Vektorraum über mit einem Skalarprodukt . Dann gelten für die zugehörige Norm folgende Eigenschaften.
- Es ist .
- Es ist genau dann, wenn ist.
- Für
und
gilt
- Für
gilt
Es sei ein Vektorraum über mit einem Skalarprodukt . Dann besitzt der zugehörige Abstand die folgenden Eigenschaften (dabei sind ).
- Es ist .
- Es ist genau dann, wenn .
- Es ist .
- Es ist
Es sei ein euklidischer Vektorraum und es sei eine Basis von .
Dann gibt es eine Orthonormalbasis von mit
für alle .
Es seien und euklidische Vektorräume und sei
eine lineare Abbildung. Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist eine Isometrie.
- Für alle ist .
- Für alle ist .
Der sei mit der euklidischen Metrik versehen und sei eine Folge in mit
Dann konvergiert die Folge im genau dann, wenn alle Komponentenfolgen in konvergieren.
Es sei ein metrischer Raum und eine Teilmenge.
Dann ist genau dann abgeschlossen, wenn jede Folge , die in konvergiert, bereits in konvergiert.
Es sei
eine Abbildung zwischen den metrischen Räumen und und sei ein Punkt. Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist stetig im Punkt .
- Für jedes
gibt es ein
mit der Eigenschaft, dass aus
folgt, dass
ist.
- Für jede konvergente Folge in mit ist auch die Bildfolge konvergent mit dem Grenzwert .
Es sei
eine Abbildung zwischen den metrischen Räumen und . Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist stetig in jedem Punkt .
- Für jeden Punkt und jedes gibt es ein mit der Eigenschaft, dass aus folgt, dass ist.
- Für jeden Punkt und jede konvergente Folge in mit ist auch die Bildfolge konvergent mit dem Grenzwert .
- Für jede offene Menge ist auch das Urbild offen.
Es sei mit der euklidischen Metrik versehen und sei
eine lineare Abbildung.
Dann ist stetig.
Eine polynomiale Funktion
ist stetig.
Es sei ein reelles Intervall, ein euklidischer Vektorraum und
eine Abbildung. Es sei eine Basis von und es seien
die zugehörigen Komponentenfunktionen von . Es sei .
Dann ist genau dann differenzierbar in , wenn sämtliche Funktionen in differenzierbar sind.
In diesem Fall gilt
Es sei ein reelles Intervall und ein euklidischer Vektorraum. Es seien
zwei in differenzierbare Kurven und es sei
eine in differenzierbare Funktion. Dann gelten folgende Aussagen.
- Die Summe
ist in differenzierbar mit
- Das Produkt
ist differenzierbar in mit
Insbesondere ist für auch differenzierbar in mit
- Wenn nullstellenfrei ist, so ist auch die Quotientenfunktion
in differenzierbar mit
Es seien und zwei reelle Intervalle, es sei
eine in differenzierbare Funktion und es sei
eine in differenzierbare Kurve in einem euklidischen Vektorraum .
Dann ist auch die zusammengesetzte Kurve
in differenzierbar und es gilt
Es sei ein euklidischer Vektorraum und
eine differenzierbare Kurve.
Dann gibt es ein mit
Es sei ein kompaktes Intervall und
eine stetig differenzierbare Abbildung.
Dann ist rektifizierbar und für die Kurvenlänge gilt
Es sei ein kompaktes Intervall und es sei
eine stetig differenzierbare Funktion.
Dann ist die Länge des Graphen von gleich
Es sei ein euklidischer Vektorraum und
eine stetige Abbildung.
Dann gilt
Es sei eine offene Teilmenge,
ein stetiges Vektorfeld und
eine stetig differenzierbare Kurve. Es sei
eine bijektive, monoton wachsende, stetig differenzierbare Funktion und sei .
Dann gilt
Es sei eine offene Teilmenge in einem endlichdimensionalen reellen Vektorraum . Es sei
ein stetiges Zentralfeld zur stetigen Funktion
Es sei und es sei
eine Lösung der eindimensionalen Differentialgleichung
Dann ist
eine Lösung des Anfangswertproblems
Es sei ein Intervall, eine offene Menge und
eine Funktion.
Dann ist die Differentialgleichung höherer Ordnung
über die Beziehung
äquivalent zum Differentialgleichungssystem
Es sei ein Körper, ein - Vektorraum und
eine lineare Abbildung. Es seien Eigenvektoren zu (paarweise) verschiedenen Eigenwerten .
Dann sind linear unabhängig.
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung.
Dann gibt es nur endlich viele Eigenwerte zu .
Es sei ein Körper und es sei ein - dimensionaler Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung.
Dann ist genau dann ein Eigenwert von , wenn eine Nullstelle des charakteristischen Polynoms ist.
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung und .
Dann besteht zwischen der geometrischen und der algebraischen Vielfachheit die Beziehung
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung. Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist diagonalisierbar.
- Es gibt eine Basis von derart, dass die beschreibende Matrix eine Diagonalmatrix ist.
- Für jede beschreibende Matrix
bezüglich einer Basis gibt es eine
invertierbare Matrix
derart, dass
eine Diagonalmatrix ist.
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung.
Dann ist genau dann diagonalisierbar, wenn das charakteristische Polynom in Linearfaktoren zerfällt und wenn für jede Nullstelle mit der algebraischen Vielfachheit die Gleichheit
gilt.
Es sei ein Körper und es sei ein endlichdimensionaler - Vektorraum. Es sei
eine lineare Abbildung. Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist trigonalisierbar.
- Das charakteristische Polynom zerfällt in Linearfaktoren.
Wenn trigonalisierbar ist und bezüglich einer Basis durch die Matrix beschrieben wird, so gibt es eine invertierbare Matrix derart, dass eine obere Dreiecksmatrix ist.
Es sei eine quadratische Matrix mit komplexen Einträgen.
Dann ist trigonalisierbar.
Eine obere Dreiecksmatrix
ist ähnlich zu einer Matrix in jordanscher Normalform.
Es sei ein offenes Intervall und es liege eine inhomogene lineare gewöhnliche Differentialgleichung der Form
mit stetigen Funktionen und und den Anfangsbedingungen
vor.
Dann lässt sich diese Gleichung lösen, indem man sukzessive unter Verwendung der zuvor gefundenen Lösungen die inhomogenen linearen gewöhnlichen Differentialgleichungen in einer Variablen, nämlich
löst.
Es sei
mit eine lineare gewöhnliche Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten und es sei ein Eigenvektor zu zum Eigenwert .
Dann ist die Abbildung
() eine Lösung dieses Differentialgleichungssystems.
Es sei
mit ein homogenes lineares gewöhnliches Differentialgleichungssystem mit konstanten Koeffizienten.
Dann gibt es eine invertierbare Matrix derart, dass das äquivalente Differentialgleichungssystem
obere Dreiecksgestalt besitzt, also von der Form
(mit ) ist.
Dieses System lässt sich sukzessive von unten nach oben mit dem Lösungsverfahren für inhomogene lineare Differentialgleichungen in einer Variablen lösen. Wenn zusätzlich Anfangsbedingungen für gegeben sind, so ist die Lösung eindeutig.
Es sei
mit eine lineare gewöhnliche Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten. Die Matrix sei diagonalisierbar mit den linear unabhängigen Eigenvektoren .
Dann ist der Lösungsraum der Differentialgleichung gleich
wobei der Eigenwert zu ist.
Es sei
eine lineare gewöhnliche Differentialgleichung höherer Ordnung mit konstanten Koeffizienten und das charakteristische Polynom zerfalle in Linearfaktoren,
wobei die verschieden seien.
Dann bilden die Funktionen
ein Fundamentalsystem für diese Differentialgleichung.
Es sei offen und eine Abbildung derart, dass für die zweiten Richtungsableitungen und existieren und stetig sind.
Dann gilt
Es seien und endlichdimensionale - Vektorräume und sei die Abbildung auf einer offenen Teilmenge definiert. Sei ein Punkt.
Dann existiert höchstens eine lineare Abbildung mit den Eigenschaften aus Definition 46.1.
Ist im Punkt differenzierbar, so ist das totale Differential eindeutig bestimmt.
Es sei ein reelles Intervall, ein euklidischer Vektorraum und
eine Abbildung.
Dann ist genau dann in als Kurve differenzierbar, wenn in total differenzierbar ist.
In diesem Fall besteht die Beziehung
Es seien und endlichdimensionale - Vektorräume und eine offene Teilmenge. Es sei eine in differenzierbare Abbildung.
Dann ist auch stetig im Punkt .
Es seien und endlichdimensionale - Vektorräume, es sei eine offene Teilmenge und eine im Punkt differenzierbare Abbildung.
Dann ist in in jede Richtung differenzierbar, und es gilt
Es sei offen und eine Abbildung. Es seien , , die Koordinaten von und ein Punkt. Es sei angenommen, dass alle partiellen Ableitungen von in einer offenen Umgebung von existieren und in stetig sind.
Dann ist in (total) differenzierbar.
Ist die Abbildung bezüglich der Standardbasis des durch die Koordinatenfunktionen gegeben, so wird unter diesen Bedingungen das totale Differential in durch die Jacobi-Matrix
beschrieben.
Es seien und endlichdimensionale - Vektorräume, und offene Mengen, und und Abbildungen derart, dass gilt. Es sei weiter angenommen, dass in und in total differenzierbar ist.
Dann ist in differenzierbar mit dem totalen Differential
Es seien und offene Mengen, und und seien Abbildungen derart, dass gilt. Es sei weiter angenommen, dass in und in total differenzierbar ist.
Dann ist in differenzierbar und zwischen den Jacobi-Matrizen gilt die Beziehung
also ausgeschrieben
Es sei offen,
stetig differenzierbare Funktion, ein Punkt und derart, dass ist.
Dann gilt für alle mit die Beziehung
wobei
ist.
Es sei ein euklidischer Vektorraum und
eine Linearform.
Dann gibt es einen eindeutig bestimmten Vektor mit
Wenn eine Orthonormalbasis von und ist, so ist dieser Vektor gleich .
Es sei ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum und eine offene Teilmenge. Es sei
eine Funktion, die im Punkt ein lokales Extremum besitzt. Dann gelten folgende Aussagen.
- Wenn in in Richtung
differenzierbar
ist, so ist
- Wenn in
total differenzierbar
ist, so verschwindet das totale Differential, also
Es sei eine symmetrische Bilinearform auf einem endlichdimensionalen reellen Vektorraum und sei eine Basis von . Es sei die Gramsche Matrix zu bezüglich dieser Basis und es seien die Determinanten der quadratischen Untermatrizen
- Genau dann ist positiv definit, wenn alle positiv sind.
- Genau dann ist negativ definit, wenn das Vorzeichen in der Folge an jeder Stelle wechselt.
Es sei ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum, eine offene Teilmenge und
eine zweimal stetig differenzierbare Funktion. Es sei mit . Dann gelten folgende Aussagen.
- Wenn negativ definit ist, so besitzt ein isoliertes lokales Maximum in .
- Wenn positiv definit ist, so besitzt ein isoliertes lokales Minimum in .
- Wenn indefinit ist, so besitzt in weder ein lokales Minimum noch ein lokales Maximum.
Es seien und endlichdimensionale reelle Vektorräume, sei offen und es sei
eine stetig differenzierbare Abbildung. Es sei ein Punkt derart, dass das totale Differential
bijektiv ist.
Dann gibt es eine offene Menge und eine offene Menge mit und mit derart, dass eine Bijektion
induziert, und dass die Umkehrabbildung
ebenfalls stetig differenzierbar ist.
Es sei offen und sei
eine stetig differenzierbare Abbildung. Es sei und es sei die Faser durch . Das totale Differential sei surjektiv.
Dann gibt es eine offene Menge , , eine offene Menge und eine stetig differenzierbare Abbildung
derart, dass ist und eine Bijektion
induziert.
Die Abbildung ist in jedem Punkt regulär und für das totale Differential von gilt
Es sei ein reelles offenes Intervall, eine offene Menge und
ein Vektorfeld auf derart, dass die partiellen Ableitungen nach existieren und stetig sind.
Dann genügt lokal einer Lipschitz-Bedingung.
Es sei ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum, ein reelles Intervall, eine offene Menge und
ein stetiges Vektorfeld auf . Es sei vorgegeben.
Dann ist eine stetige Abbildung
auf einem Intervall mit genau dann eine Lösung des Anfangswertproblems (insbesondere muss differenzierbar sein)
wenn die Integralgleichung
erfüllt.
Es sei ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum, ein reelles Intervall, eine offene Menge und
ein Vektorfeld auf . Es sei vorausgesetzt, dass dieses Vektorfeld stetig sei und lokal einer Lipschitz-Bedingung genüge.
Dann gibt es zu jedem ein offenes Intervall mit derart, dass auf diesem Intervall eine eindeutige Lösung für das Anfangswertproblem
existiert.
Es sei ein euklidischer Vektorraum, offen,
eine differenzierbare Funktion und
das zugehörige Gradientenfeld. Es sei
eine Lösung der Differentialgleichung
Dann steht senkrecht auf dem Tangentialraum der Faser von durch für , für die reguläre Punkte von sind.
Es sei eine offene Teilmenge und
eine stetig differenzierbare Funktion mit dem zugehörigen Gradientenfeld . Es sei ein stetig differenzierbarer Weg in .
Dann gilt für das Wegintegral
D.h. das Wegintegral hängt nur vom Anfangs- und Endpunkt des Weges ab.
Es sei eine offene zusammenhängende Teilmenge und
ein stetiges Vektorfeld. Dann sind die folgenden Eigenschaften äquivalent.
- ist ein Gradientenfeld.
- Für jeden stetig differenzierbaren Weg hängt das Wegintegral nur vom Anfangspunkt und Endpunkt ab.
Es sei eine sternförmige offene Teilmenge und
ein stetig differenzierbares Vektorfeld. Dann sind die folgenden Eigenschaften äquivalent.
- ist ein Gradientenfeld.
- erfüllt die Integrabilitätsbedingung.
- Für jeden stetig differenzierbaren Weg hängt das Wegintegral nur vom Anfangspunkt und Endpunkt ab.
Es sei eine kompakte Teilmenge.
Dann ist das - dimensionale Volumen von gleich dem Infimum über die Volumensumme aller endlichen Quader-Überpflasterungen , , von , also
- Für
kompakte Teilmengen
und
in mit
ist
- Für kompakte Teilmengen
( endlich)
ist
- Für
mit kompakten Teilmengen
( endlich)
ist
Es sei ein Untervektorraum der Dimension und eine kompakte Teilmenge
Dann ist .
Es sei eine kompakte Teilmenge und .
Dann ist
Es sei eine kompakte Teilmenge und
eine lineare Abbildung.
Dann ist
Es sei eine kompakte Teilmenge und es sei vorausgesetzt, dass die Funktion
stetig ist.
Dann ist
Es sei
eine stetige Funktion und sei der Rotationskörper zu um die -Achse.
Dann besitzt das Volumen
Es sei kompakt, ein Punkt und der zugehörige Kegel. Es sei die letzte Koordinate von .
Dann ist ebenfalls kompakt, und es gilt
Es sei ein reelles Intervall und es seien
zwei stetige Funktionen mit für alle . Es sei das durch die beiden zugehörigen Graphen begrenzte Flächenstück über , und es sei
eine stetige Funktion.
Dann ist
Es seien und offene Mengen im und es sei
ein -Diffeomorphismus mit der Jacobi-Determinante für . Es sei eine (in ) kompakte Teilmenge und es sei
eine stetige Funktion.
Dann ist ebenfalls kompakt und es gilt
Es seien und offene Mengen im und es sei
ein -Diffeomorphismus mit der Jacobi-Determinante
für . Es sei eine (in ) kompakte Teilmenge.
Dann gilt
Es sei eine regulär berandete, ebene Teilmenge mit dem Rand und es sei
stetig differenzierbares Vektorfeld.
Dann ist
d.h. das Wegintegral zum Vektorfeld über den Rand von stimmt mit dem zweidimensionalen Integral rechts über überein.
Es sei eine regulär berandete, ebene Teilmenge mit dem Rand .
Dann ist
d.h. der Flächeninhalt von lässt sich über geeignete Wegintegrale längs des Randes berechnen.
Es sei eine regulär berandete, ebene Teilmenge mit dem Rand und es sei
eine auf einer offenen Menge definierte zweimal stetig differenzierbare Funktion.
Dann ist