Kurs:Nichtlineare Partielle Differentialgleichungen/Nichtlineare elliptische Systeme/Globale Abschätzungen für konforme Abbildungen bezüglich einer Riemannschen Metrik

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Satz 1 (Innere Abschätzung)[Bearbeiten]

Bezüglich der Metrik
(1)
mit den Koeffizienten
(2) für ; in der Einheitskreisscheibe
sowie
(3) für alle und mit
sei ein gewichtet konformer, positiv orientierter -Diffeomorphismus mit
(4) in ,
(5) in ,
(6)
Dann gibt es zu jedem ein und ein , so dass
(7) für alle
und
(8)
erfüllt ist. Ferner ist diese Abbildungsklasse gleichgradig stetig.

Beweis[Bearbeiten]

Wir folgen den Überlegungen im Beweis von Satz 2 aus §5. Wegen

(9)

erhalten wir zunächst

(10)

Damit können wir wie in Teil 1 des o. a. Beweises den Stetigkeitsmodul in abschätzen. Aus (3),

(11) in

mit den Christoffelsymbolen

(12)

und

(13)

leiten wir für beliebiges die DUGL

(14) in

mit her. Dann schätzen wir in ( hinreichend klein) nach oben a-priori ab und können zu einer linearen DUGL übergehen. Schließlich erhalten wir wegen (9) wie in Teil 3 und 4 des o. a. Beweises die Konstante aus (7). Mit potentialtheoretischen Abschätzungen folgt dann noch (8).

q.e.d.

Satz 2 (Globale Abschätzung)[Bearbeiten]

Zu der Metrik aus (1)-(3) mit den Koeffizienten betrachten wir den gewichtet konformen, positiv orientierten -Diffeomorphismus
(15)
aus (4), (5) und (6). Dann folgt und wir haben die a-priori-Abschätzungen
(16) für alle
und
(17)
mit den Konstanten und und der in (13) erklärten Funktion.

Beweis[Bearbeiten]

1. Auf der Kreislinie betrachten wir das tangentiale Vektorfeld

und das konstante Vektorfeld . Ferner sei

ein Vektorfeld der Länge 1 bzgl. , d. h. es gilt

(18) auf .

Wir wählen so, dass dessen orientierter Winkel zum Tangentialvektor in der Riemannschen Metrik mit dem Euklidischen Winkel zwischen und übereinstimmt. Mit

erklären wir nun das Einheitsvektorfeld orthogonal zu in der Riemannschen Metrik und gemäß

(19) auf

orientiert. Für die gewichtet konforme Abbildung erhalten wir dann die freie Randbedingung

(20)

mit einer Funktion . Schließlich finden wir noch eine Funktion , so dass

(21)

auf erfüllt ist.

2. Wir verwenden nun die Schwarzsche Integralformel, nämlich

(22)

mit dem in Teil 1 erklärten . Die Funktion ist holomorph in und man zeigt mit potentialtheoretischen Methoden

(23)

Weiter erfüllt die Randbedingung

(24) für alle .

Für die Funktion

(25)

der Klasse finden wir somit die Randbedingung

(26)

mit der positiven reellen Funktion

(27)

3. Für die Funktion ermitteln wir aus (26) die Randbedingung

für alle und mit (20), (21) folgt

(28)

Weiter berechnen wir

in .

Wir erhalten die DUGL

(29)

mit einer Konstante .

4. Wir transformieren wie in §3 die Kreisscheibe auf die obere Halbebene mittels und spiegeln gemäß

(30)

Aus (10) folgt nun eine Wachstumsbedingung für das Dirichletintegral von , wie sie in §2 beschrieben ist. Hierzu verwenden wir das Courant-Lebesgue-Lemma, schätzen mit der isoperimetrischen Ungleichung den Flächeninhalt durch die Länge der Randkurve ab und erhalten dann wegen (14) eine Wachstumsabschätzung für das Dirichletintegral.
Wie in §2 schätzen wir nun die Oszillation von auf Kreisen im Innern ab. Mit den dort verwendeten Bezeichnungen erhalten wir

(31) für .

Nun gibt es von abhängige Funktionen , so dass

(32) für mit

erfüllt ist. Somit folgt

was

(33)

impliziert.

5. Betrachten wir nun die gespiegelte Ableitungsfunktion

(34)

so ist wegen der Randbedingung (28) stetig. Mit Hilfe von (33) und (23) erhält man dann eine Abschätzung für das Cauchyintegral von wie in §2 angegeben. Mit der Methode von Satz 1 aus §3 finden wir nun wegen (29) eine Konstante , so dass

(35) für alle

richtig ist. Potentialtheoretische Methoden liefern

(36)

mit einer a-priori-Konstante . Mit den Beweismethoden von Satz 2 aus §5 erhalten wir eine Konstante mit

(37) für alle .

Dies vervollständigt den Beweis des Satzes.

q.e.d.