Kurs:Zahlentheorie (Osnabrück 2025)/Definitionsabfrage
Ein Monoid ist eine Menge zusammen mit einer
Verknüpfung
und einem ausgezeichneten Element
derart, dass folgende beiden Bedingungen erfüllt sind.
- Die Verknüpfung ist assoziativ, d.h. es gilt
für alle
.
-
ist neutrales Element der Verknüpfung, d.h. es gilt
für alle
.
-
Ein
Monoid
heißt
Gruppe,
wenn jedes Element ein inverses Element besitzt, d.h. wenn es zu jedem
ein
mit
gibt.
Eine
Gruppe
heißt kommutativ
(oder abelsch),
wenn die Verknüpfung kommutativ ist, wenn also
für alle
gilt.
Eine
Gruppe
heißt zyklisch, wenn sie von einem Element erzeugt wird.
Ein Ring ist eine Menge mit zwei
Verknüpfungen
und
und mit zwei ausgezeichneten Elementen
und
derart, dass folgende Bedingungen erfüllt sind:
ist eine abelsche Gruppe.
ist ein Monoid.
- Es gelten die Distributivgesetze, also
und
für alle
.
Ein
Ring
heißt kommutativ, wenn die Multiplikation kommutativ ist.
Es sei ein
kommutativer Ring,
und
Elemente in
. Man sagt, dass
das Element
teilt
(oder dass
von
geteilt wird, oder dass
ein Vielfaches von
ist),
wenn es ein
derart gibt, dass
ist. Man schreibt dafür auch
.
Ein Element in einem
kommutativen Ring
heißt Einheit, wenn es ein Element
mit
gibt.
Zwei Elemente und
eines
kommutativen Ringes
heißen assoziiert, wenn es eine
Einheit
derart gibt, dass
ist.
Eine
Nichteinheit
in einem
kommutativen Ring
heißt irreduzibel
(oder unzerlegbar),
wenn eine Faktorisierung
nur dann möglich ist, wenn einer der Faktoren eine Einheit ist.
Eine
Nichteinheit
in einem
kommutativen Ring
heißt prim
(oder ein Primelement),
wenn folgendes gilt: Teilt
ein Produkt
mit
,
so teilt
einen der Faktoren.
Ein
kommutativer,
nullteilerfreier,
von verschiedener
Ring
heißt Integritätsbereich.
Ein
kommutativer Ring
heißt Körper, wenn
ist und wenn jedes von
verschiedene Element ein multiplikatives Inverses besitzt.
Eine Teilmenge eines
kommutativen Ringes
heißt Ideal, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
-
.
- Für alle
ist auch
.
- Für alle
und
ist auch
.
Zu einer Familie von Elementen
,
,
in einem
kommutativen Ring
bezeichnet
das von den
erzeugte Ideal. Es besteht aus allen
(endlichen)
Linearkombinationen
wobei
eine endliche Teilmenge und
ist.
Ein
Ideal
in einem
kommutativen Ring
der Form
heißt Hauptideal.
Ein Integritätsbereich, in dem jedes Ideal ein Hauptideal ist, heißt Hauptidealbereich.
Es sei ein
kommutativer Ring
und
.
Dann heißt ein Element
gemeinsamer Teiler der
, wenn
jedes
teilt
(
).
Es sei ein
kommutativer Ring
und
.
Ein Element
heißt größter gemeinsamer Teiler der
, wenn
ein
gemeinsamer Teiler
ist und wenn jeder gemeinsame Teiler
dieses
teilt.
Es sei ein
kommutativer Ring.
Man sagt, dass zwei Elemente
teilerfremd sind, wenn jedes Element
,
das sowohl
als auch
teilt,
eine
Einheit
ist.
Ein euklidischer Bereich
(oder euklidischer Ring)
ist ein
Integritätsbereich
, für den eine Abbildung
existiert, die die folgende Eigenschaft erfüllt:
Für Elemente mit
gibt es
mit
Es seien Elemente
(mit
)
eines
euklidischen Bereichs
mit euklidischer Funktion
gegeben. Dann nennt man die durch die Anfangsbedingungen
und
und die mittels der Division mit Rest
rekursiv bestimmte Folge die Folge der euklidischen Reste.
Ein Integritätsbereich heißt faktorieller Bereich, wenn die beiden folgenden Eigenschaften erfüllt sind.
- Jedes
irreduzible Element
in
ist prim.
- Jedes Element
,
, ist ein Produkt aus irreduziblen Elementen.
Zu einer natürlichen Zahl bezeichnet
die Anzahl der Elemente von
. Man nennt
die Eulersche Funktion.
Ein Körper heißt endlich, wenn er nur endlich viele Elemente besitzt.
Es seien
kommutative Ringe.
Dann heißt das Produkt
versehen mit komponentenweiser Addition und Multiplikation, der Produktring der
,
.
Der Exponent einer endlichen Gruppe
ist die kleinste positive Zahl
mit der Eigenschaft, dass
für alle
ist.
Eine
Einheit
heißt primitiv
(oder eine primitive Einheit),
wenn sie die
Einheitengruppe
erzeugt.
Eine ganze Zahl heißt quadratischer Rest modulo
, wenn es eine Zahl
mit
gibt. Im anderen Fall heißt ein nichtquadratischer Rest modulo
.