Kurven/Morphismus/Grad/Kurzübersicht/Textabschnitt

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Definition  

Es seien und irreduzible algebraische Kurven über einem algebraisch abgeschlossenen Körper und sei

eine endliche Abbildung. Dann nennt man den Grad der zugehörigen Körpererweiterung der Funktionenkörper den Grad von .



Satz  

Es seien und irreduzible glatte Kurven über einem algebraisch abgeschlossenen Körper und sei

eine endliche Abbildung vom Grad .

Dann besteht für jeden Punkt das Urbild aus höchstens Punkten. Wenn man die Punkte mit Multiplizitäten zählt, so handelt es sich jeweils um genau Punkte.

Beweis  

Wir können die affine Situation betrachten, es seien also integre normale -Algebren vom endlichen Typ der Dimension und sei eine endliche Erweiterung. Es besitzt den Grad . Der Punkt entspreche dem maximalen Ideal von . Aufgrund der Glattheit ist die Lokalisierung ein diskreter Bewertungsring und daher ist eine freie (da torsionsfrei) -Algebra von Rang . Daher ist auch der Faserring über , also

eine freie -Algebra vom Rang , also ein -Vektorraum der Vektorraumdimension . Die schematheoretische Faser hat also die Vektorraumdimension (das ist mit Multiplizität) gemeint. Dieser Ring hat die Form , wobei die -Algebren mit einem einzigen maximalen Ideal sind. Daher ist .



Lemma  

Es sei ein Körper,

eine nichtkonstante rationale Funktion in gekürzter Darstellung.

Dann ist der Grad der zugehörigen Körpererweiterung

gleich dem Maximum der Grade von und .

Beweis  

Wir geben einen geometrischen Beweis und können annehmen, dass algebraisch abgeschlossen ist. Wir betrachten die zugehörige rationale Abbildung

die außerhalb der Nullstellen von definiert ist. Es geht nach Fakt um die Anzahl der Fasern dieser Abbildung. Zu ist die Faser durch bzw. durch charakterisiert. Dies ist (eventuell mit einzelnen Ausnahmen für ) eine polynomiale Bedingung für , deren Grad das Maximum der Grade von und ist.