Mathematik/Prinzipien/Intuition/Bemerkung

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Intuition ist ein schwieriger Begriff. In einigen Lebensbereichen (persönliche Begegnungen) sollte man seiner Intuition vertrauen, in anderen (Risikoeinschätzung bei gesellschaftlichen oder ökölogischen Gefahren) eher nicht. Am Beginn des Studiums sollte man aber der eigenen Intuition kritisch gegenüberstehen, da sich diese an der schulischen Vorerfahrung und Gewohnheit orientiert, es sollen ja aber neue Aspekte gelernt werden.

Zunächst ist in der Wissenschaft die Intuition kein Beweismittel. In der Wissenschaft geht es gerade darum, Aussagen unabhängig von subjektiven Befindlichkeiten begründen zu können, und die Begründungen explizit auf der Grundlage von wenigen explizit gemachten Grundtatsachen (in der Mathematik sind das vor allem eine einfache Mengentheorie und Logik) aufzubauen. Intuition ist da oft eine Ausflucht, wenn man die Gründe nicht explizit machen kann.

Allerdings entwickelt sich im Laufe der wissenschaftlichen Beschäftigung eine neue Intuition, die insbesondere strategischer Natur ist. Mit der Erfahrung wächst in der Tat das Gefühl, wie man ein Problem angehen könnte, in welche Richtung man etwas versuchen könnte, welcher Ansatz sich lohnen könnte und was man definitiv nicht versuchen sollte.