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Polynomring/Restklassenring/Rechnungen/Textabschnitt

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Körper werden häufig ausgehend von einem schon bekannten Körper als Restklassenkörper des Polynomrings konstruiert. Die Arithmetik in einem solchen Erweiterungskörper wird in der folgenden Aussage beschrieben.



Es sei ein Körper und sei der Polynomring über . Es sei ein Polynom vom Grad und der zugehörige Restklassenring. Dann gelten folgende Rechenregeln (wir bezeichnen die Restklasse von in mit ).

  1. Man kann stets als normiert annehmen (also ; das werden wir im Folgenden tun).
  2. In ist .
  3. Höhere Potenzen , , kann man mit den Potenzen , , ausdrücken, indem man mittels Vielfachen von (2) sukzessive den Grad um eins reduziert.
  4. Die Potenzen bilden eine -Basis von .
  5. ist ein -Vektorraum der Dimension .
  6. In werden zwei Elemente und komponentenweise addiert, und multipliziert, indem sie als Polynome multipliziert werden und dann die Restklasse berechnet wird.
  1. Es ist , da es bei einem Hauptideal nicht auf eine Einheit ankommt.
  2. Dies folgt direkt durch Umstellung der definierenden Gleichung .
  3. Dies folgt durch Multiplikation der Gleichung in (2) mit Potenzen von .
  4. Dass die Potenzen , , ein Erzeugendensystem bildet, folgt aus Teil (2) und (3). Zum Beweis der linearen Unabhängigkeit sei  angenommen, es gebe eine lineare Abhängigkeit, sagen wir . D.h., dass das Polynom unter der Restklassenabbildung auf geht, also zum Kern gehört. Dann muss es aber ein Vielfaches von sein, was aber aus Gradgründen erzwingt, dass das Nullpolynom sein muss. Also sind alle .
  5. Dies folgt direkt aus (4).
  6. Dies ist klar.



Wir betrachten den Restklassenring

und bezeichnen die Restklasse von mit . Aufgrund von Fakt besitzt jedes Element aus eine eindeutige Darstellung mit , sodass also ein dreidimensionaler -Vektorraum vorliegt. Da in zu gemacht wird, gilt

Daraus ergeben sich die Gleichungen

etc. Man kann hierbei auf verschiedene Arten zu dem eindeutig bestimmten kanonischen Repräsentanten reduzieren.

Berechnen wir nun das Produkt

Dabei wird distributiv ausmultipliziert und anschließend werden die Potenzen reduziert. Es ist