Im Folgenden werden in der reellen Situation auch die komplexen Eigenwerte eine Rolle spielen. Diese sind die komplexen Nullstellen des charakteristischen Polynoms bzw. die Eigenwerte der Matrix, wenn man sie über auffasst. Sie sind nicht Eigenwerte der reellen Matrix im Sinne der Definition. Auch die jordansche Normalform, die ja im Allgemeinen nur komplex existiert, wird ebenfalls in der reellen Situation verwendet.
Aus (1) folgt (2). Es sei . Wir können mit einer beliebigen
Norm
auf und dem Endomorphismenraum arbeiten, beispielsweise mit der Maximumsnorm. Dann konvergiert wegen
die Folge gegen . Von (2) nach (3) ist klar. Wenn umgekehrt (3) erfüllt ist, und
eine Linearkombination ist, so ist
und aus der Konvergenz der beteiligten Folgen gegen folgt die Konvergenz dieser Summenfolge gegen . Von (2) bzw. (3) nach (4). Wir können
annehmen: Im reellen Fall kann man von
ausgehen und die Abbildung durch eine reelle Matrix ausdrücken und diese als komplexe Matrix auffassen. Das gegebene reelle Erzeugendensystem ist dann auch ein komplexes Erzeugendensysten für den . Es sei ein Eigenwert und ein Eigenvektor zu . Da nach Voraussetzung
gegen konvergiert, muss gegen konvergieren und daher ist
Für den Schluss von (4) auf (1) verwenden wir
Fakt,
es ist also
wobei die Nilpotenzordnung des nilpotenten Anteils ist. Die Eigenwerte von sind
nach Aufgabe
die Eigenwerte des diagonalisierbaren Anteils , sie seien mit bezeichnet. Die Summanden sind von der Form
zu einem festen
und einem Polynom . Die Diagonaleinträge von sind
(nach Diagonalisieren)
von der Form
und wegen
konvergiert dies für gegen . Daher konvergiert gegen die Nullabbildung und das gilt
nach Aufgabe
auch für das Produkt mit der festen Abbildung . Daher konvergiert auch die Summe gegen die Nullabbildung.
Da es im endlichdimensionalen Fall nur endlich viele
(komplexe)
Eigenwerte gibt, ist der Spektralradius wohldefiniert. Gemäß
Fakt
ist der Endomorphismus genau dann asymptotisch stabil, wenn der Spektralradius ist. Wir betonen, dass im Reellen der Spektralradius unter Bezug auf die Komplexifizierung berechnet wird.
Beispielsweise ergibt sich aus dem folgenden Satz, dass eine Isometrie auf einem euklidischen Raum stabil ist, da für jeden Vektor ja sogar konstant ist.
Aus (1) folgt (2). Es sei . Wir können mit einer beliebigen
Norm
auf und dem Endomorphismenraum arbeiten, beispielsweise mit der Maximumsnorm. Dann ist wegen
auch beschränkt. Von (2) nach (3) ist klar. Wenn umgekehrt (3) erfüllt ist, und
eine Linearkombination ist, so ist
und aus der Beschränktheit der beteiligten Folgen folgt die Beschränktheit dieser Summenfolge. Die Äquivalenz von (4) und (5) ist klar, da über die jordansche Normalform existiert und man die Eigenwerte und die Vielfachheiten aus den Jordan-Blöcken ablesen kann. Von (2) nach (5). Wir können
annehmen. Es sei
ein Jordan-Block der jordanschen Normalform. Bei
ergibt sich für einen zugehörigen Eigenvektor wegen
direkt ein Widerspruch zur Beschränktheit. Sei
also
und sei angenommen, dass der Jordan-Block mindestens die Länge zwei besitzt. Nach
Aufgabe
ist
Dabei ist aber die erste Komponente
nicht beschränkt im Widerspruch zur Voraussetzung.
Für den Schluss von (5) auf (1) können wir die einzelnen Jordan-Blöcke getrennt voneinander analysieren, da die Stabilität nach
Aufgabe
mit einer Zerlegung in direkte Summanden verträglich ist. Für den ersten Typ folgt die Aussage aus
Fakt,
für den Typ mit
ist es klar, da die Norm der Potenzen konstant gleich ist.
Für die Konvergenz der Matrixpotenzen gibt es die folgende Charakterisierung.