Projektive Varietät/Dedekindbereich/Rationale Punkte/Fortsetzung/Textabschnitt

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Lemma  

Es sei ein Dedekindbereich mit Quotientenkörper und es sei ein maximales Ideal von mit Restekörper . Dann gelten folgende Aussagen.

  1. Es gibt eine natürliche wohldefinierte Abbildung

    wobei so zu wählen ist, dass für alle und eines der in eine Einheit ist.

  2. Für eine über definierte projektive Varietät gibt es eine natürliche Abbildung .

Beweis  

  1. Es sei . Durch Multiplikation mit einem Hauptnenner können wir annehmen, dass alle zu gehören. Diese Multiplikation ändert nicht den projektiven Punkt. Da nach Fakt ein diskreter Bewertungsring ist, gilt dort mit einer Ortsuniformisierenden die Beziehung

    mit Einheiten . Es sei das Minimum der . Wir multiplizieren das Tupel mit und erhalten eine weitere Realisierung des gegebenen Punktes mit der verlangten Eigenschaft (nicht alle Koeffizienten gehören notwendigerweise zu , aber zu ). Von diesem Tupel kann man koeffizientenweise die Reduktion modulo nehmen. Da ein Koeffizient eine Einheit ist, ist auch die Reduktion eines Koeffizienten eine Einheit und so handelt es sich in der Tat um das homogene Koordinatentupel eines projektiven Punktes über . Wenn man eine weitere Realisierung des Punktes mit den verlangten Eigenschaften betrachtet, so unterscheiden sich diese um einen Faktor, der eine Einheit in und somit in ist. Daher definieren sie den gleichen projektiven Punkt über .

  2. Die projektive Varietät ist durch homogene Polynome mit Koeffizienten aus gegeben. Diese Polynome kann man modulo interpretieren. Aus folgt direkt, wenn die die Bedingungen aus (1) erfüllen und der Überstrich Restklassenbildung bezeichnet,

    also erfüllt der Punkt modulo die entsprechende Gleichung und gehört zu .


Bemerkung  

Im Fall kann man die Konstruktion aus Fakt einfach dadurch realisieren, dass man zu einem Punkt (bzw. in ) zu einem teilerfremden Tupel aus übergeht und dann die Reduktion modulo einer Primzahl bestimmt. Dabei ist das teilerfremde Tupel unabhängig von .



Beispiel  

Die Aussage Fakt gilt nicht, wenn ein eindimensionaler noetherscher Integritätsbereich ist. Wenn die Normalisierung ist und über dem maximalen Ideal zwei maximale Ideale liegen (siehe Beispiel für ein konkretes Beispiel), mit , und mit , so kann man den rationalen Punkt betrachten. Aufgefasst in ist , mit dieser Darstellung kann man direkt die Fortsetzungen in und in . Im ersten Fall ist der Wert der Reduktion von gleich , im zweiten Fall , und so kann es keine wohlbestimmte Fortsetzung nach geben.




Lemma  

Es sei eine projektive Varietät über und es sei eine endliche Punktmenge.

Dann sind für hinreichend große Primzahlen die Punkte alle untereinander verschieden.

Beweis  

Wir können direkt mit Fakt annehmen, dass der projektive Raum über ist. Ferner können wir jeden Punkt nach Bemerkung durch ein teilerfremdes ganzzahliges Tupel repräsentieren, in diesem Fall kann man alle Reduktionen direkt ausrechnen. Die Gleichheit von Punkten und kann man über die Minoren testen, siehe Aufgabe. Zu jedem Punkteindexpaar ist für zumindest ein Koeffizientenindexpaar der Ausdruck . Wenn man so wählt, dass kein Teiler von diesen Minoren ist, so ergibt sich, dass modulo die Punkte verschieden bleiben.