Umweltparcours Queichland/Der Rheinlachs

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Junge Atlantische Lachse (Salmo salar)
SDG14: Life Below Water - Learning Resouce supports the SDGs - UN-Guidelines[1]

Einleitung[Bearbeiten]

Der atlantische Lachs ist ein Wanderfisch, was bedeutet, dass er nach seiner Geburt ins Meer wandert und zum Laichen in seine Geburtsgewässer zurückwandert. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und Beginn des 20. Jahrhunderts wurden noch regelmäßig Lachse im Rhein gefangen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Lachs im Rhein jedoch ausgestorben. Gründe hierfür sind nicht nur die Überfischung, sondern eine Vielzahl von Faktoren. Mit Beginn und dem Fortlaufen der Industrialisierung wurden immer mehr Wasserkraftwerke gebaut, welche dem Lachs das Hochschwimmen zu den Laichplätzen erschweren, bzw. unmöglich machen. Außerdem kam es in Folge der wachsenden Industrie zu einer Verschmut-zung des Rheins, woraufhin der Lachs aus dem Rhein verschwand.

Gründe für das Aussterben des Rheinlachses[Bearbeiten]

  • Überfischung:
  • Umgestaltung der Flüsse: kein natürlicher Flusslauf mehr; Staustufen; Turbinen;
  • Wasserverunreinigung: Phosphat; Verschmutzung; Industrialisierung

Lachs 2000 und Lachs 2020[Bearbeiten]

Dieses Programm hatte das Ziel, das Ökosystem des Rheins so zu verbessern, dass der Lachs und andere Wanderfische bis zum Jahr 2000 im Strom wieder heimisch werden können. Nachfolgend sind die Erfolge des Programmes aufgelistet:

  • Im Jahr 2015 wurden im Rheinsystem über 700 Lachse gezählt: Allein an der Beobachtungsstation am Fischpass in Iffezheim (Oberrhein) wurden dabei 228 Lachse registriert, wesentlich mehr als in den Jahren zuvor.
  • Der Fischpass in Straßburg ist Ende 2015 in Betrieb gegangen.
  • Die Schleusensteuerung am Haringvliet soll 2018 verbessert werden.
  • 2006 ging der Fischpass Gambsheim in Betrieb. Im Fischpass stiegen im ersten Jahr mehr als 60.000 Fische (23 Arten) auf. Doch weitere Staustufen versperren den Weg stromaufwärts zum Hochrhein.
  • 2000 ging der Fischpass Iffezheim in Betrieb
  • 1996 wurden bei Elektrobefischungen vor dem Stauwehr Iffezheim 32 laichreife Lachse und 63 Meerforellen gefangen und oberhalb in den Laichgewässern wieder ausgesetzt.
  • Seit 1995 wandern Lachse 700 Kilometer weit in den Oberrhein bis zur Staustufe Iffezheim.
  • Seit 1990 steigen erste Lachse aus der Nordsee über das Rheindelta und den Niederrhein in die Sieg auf, wo sie sich seit 1994 wieder natürlich vermehren.[1]

„Lachs 2020“ setzt das erfolgreiche Programm "Lachs 2000" fort und beinhaltet nachfolgende Gesichtspunkte:

  • Vision: Mehrere tausend Lachse im Rhein

Die Liste geeigneter Lachsbiotope in den Nebenflüssen des Rheins ist deutlich länger geworden. Die IKSR macht sich daher berechtigte Hoffnungen auf eine höhere Rheinlachs-Population als noch vor fünf Jahren hochgerechnet. Vorsichtige Schätzung: eine Populationsgröße von 7.000 bis 21.000 aufsteigenden Lachse.

  • Vision: Freier Aufstieg für Lachse bis Basel

Die Durchgängigkeit in den Niederlanden wird ab 2018 durch die teilweise Öffnung der Haringvlietschleusen mittels eines fischfreundlichen Schleusenregimes verbessert. An den Zuflüssen von Nieder-, Mittel-, Ober- und Hochrhein wurden zahlreiche Wehre umgestaltet oder geschleift. Im Oberrhein selbst ging der Fischpass Iffezheim im Jahr 2000 in Betrieb, der riesige Fischpass Gambsheim hat 2006 seine Tore geöffnet. Der Fischpass in Straßburg ist Ende 2015 in Betrieb gegangen.

  • Vision: Besatz mit Lachsen wird Selbstläufer

Pro Jahr werden etwa ein bis zwei Millionen junge Lachse im Einzugsgebiet des Rheins ausgesetzt. Ein Teil davon stammt von den erwachsenen Rückkehrern selbst ab.

  • Vision: Wildlachs im Rhein 2020

Die Rückkehr der Lachse aus dem Meer und vor allem ihre natürliche Fortpflanzung zeigen den Erfolg des Programms. Seit 1990 sind über 8000 erwachsene Lachse nachweislich den Rhein hinauf gewandert. Davon schwammen über 1000 Lachse durch den Fischpass Iffezheim, 700 Kilometer stromaufwärts des Mündungsdeltas.[2]

Quellen[Bearbeiten]

  1. UN-Guidelines for Use of SDG logo and the 17 SDG icons (2019/05/10) - https://www.un.org/sustainabledevelopment/news/communications-material/