Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Das Gläserne Gerät von der Entwicklung, zur Nutzung bis zum Datensatz : Geotechnik meets Science 2.0/Abschlussbericht

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I. Infos zum eigenen Forschungsvorhaben[Bearbeiten]

A. Zusammenfassung und Ergebnisse[Bearbeiten]

Im Rahmen des Fellowships wurde an dem Ziel gearbeitet einen Laboraufbau in der Geotechnik als Open Hardware zu Verfügung zu stellen. Dafür wurden die notwendigen Konstruktionsarbeiten in Zusammenarbeit mit technischen Mitarbeiter der Christian-Albrechts-Universität erstellt und die einzelnen Komponenten geplant und konstruiert. Das entwickelte Testgerät ist als „OpenScienceINTERFACE shear device“ (kurz OSInterface) bezeichnet worden und wird auch so in Zukunft genannt. Die Pläne und alle weiteren Details sind dokumentiert worden, es hat sich hierbei herausgestellt, dass die notwendige Zeit für die Konstruktion, den Bau und die Dokumentation im Rahmen des 8-monatigen Fellowship sehr kurz war und ist. Leider nicht zu vermeidbare Umplanungen im laufenden Prozess ergaben einen zusätzlichen zeitlichen Mehraufwand. Es ist daher, dass im Fellowship genannte Ziel leider bisher verfehlt worden. Jedoch sind alle diese grundsätzlichen Schritte vorhanden und werden in den laufenden Monaten nach geholt um das Projekt noch zum Abschluss zu bringen. Bei der näheren Auseinandersetzung mit dem Thema wurde es immer ersichtlicher, dass viele Laboraufbauten mehr als nur zu ungenau dokumentiert sind und es deshalb m.E. zu Reproduktionsproblemen kommen muss im speziellen, wenn mit einem solch inhomogen Material wie Boden gearbeitet wird. Dieser Umstand macht es aber auf der anderen Seite noch wichtiger, eben dies zutun. Die aufgestellte Roadmap behält ihre Gültigkeit, jedoch ist in den aller meisten Punkten ein zeitlicher Verzug, so dass das angefangene Projekt in Zukunft noch fertig gestellt werden wird. Ein erster Meilenstein wird hierbei sein, dass das Gerät auf einer Tagung vorgestellt wird und das Thema offene Wissenschaft und Laborgeräte-Entwicklung im Fokus dieses Vortrags stehen wird.

B. Beitrag zur Offener Wissenschaft[Bearbeiten]

Den Beitrag meines Projektes welches ich im Rahmen des Fellowship verzeichnen kann ist, eine Thematisierung des Themas in meiner Fachdisziplin. Darüber hinaus haben sich schon mehrere Interessenten gemeldet, die gerne in dem Gerät Versuche durchführen möchten oder auch das Gerät nachbauen möchten. Dies ist insofern wichtig und hilfreich, da diese Vorhaben meinerseits genutzt werden können um die Dokumentation, und alle weiteren wichtigen Details wieder zu überprüfen und gegeben falls zu verbessern. Durch dieses Interesse ist es aber meinerseits durchaus ersichtlich, dass dieses Thema seine Berechtigung hat und in Zukunft aktuell bleibt. Die unterschiedlichen Files sind auf GitHub einzusehen und befinden sich aber noch nicht in einem endgültigen Zustand.

II. Zusammenarbeit mit Fellows und MentorInnen[Bearbeiten]

Die Zusammenarbeit mit meiner Mentorin Claudia Müller-Birn verlief sehr gut. Vor allem in der ersten Projektphase konnte sie sehr gute Impulse setzen. In der zweiten Projektphase habe ich auf Grund der Übernahme einer neuen Stelle und der damit einhergehend geänderten Situation den Kontakt nicht aktiv gepflegt und nur an meinem Projekt weiter gearbeitet. Dazu kam auch noch, dass durch die bereits beschriebenen Zeitverschiebungen ich mit meiner Road-Map in Verzug gekommen bin und somit neuen Input auch gar nicht hätte wirklich erarbeiten und erledigen können. Ich hoffe, dass wir über das Projekt hinaus die Möglichkeit haben, dies zusammen weiter entwickeln zu können. Der Kontakt mit den anderen Fellows war vielseitig und bereichernd hierbei wurden von Slack Messenger, Emails und Twitter unterschiedliche Kanäle genutzt. Dabei entstanden oft sehr interdisziplinäre und teils für mich kontroverse Einsichten wie das Thema Offene Wissenschaft in anderen Fachdisziplinen gehandhabt wird. Dies war für mich eine sehr vielfältige Inspirationsquelle.

III. Kommunikation und Vernetzung[Bearbeiten]

Im Rahmen des Fellowships habe ich an einer Konferenzveröffentlichung gearbeitet welche im unmittelbaren Zusammenhang mit dem beantragten Gerät (OSInterface) steht sowie an einer Initiative welche es sich zum Ziel gesetzt hat mit Hilfe einer kritischen Masse an Forschern das Thema auf eine Ebene von internationaler Bedeutung zu heben. Dabei ist die Idee einen Letter to Editor zuverfassen. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass dieses leider nur auf wenig Anklang gestoßen ist. Wenn auch durch die wenigen Impulse die gesetzt werden konnten sich neue Synergien und Projektideen entstanden sind für Open Hardware in der Geotechnik. Im Rahmen des Fellowships hatte ich die Möglichkeit einen Blogbeitrag von Wikimedia Deutschland “[ https://blog.wikimedia.de/2018/03/27/open-hardware-in-den-ingenieurwissenschaften/ Open Hardware in den Ingenieurwissenschaften]” zu schreiben und via Twitter weiter verbreiten. An meinem alten Institut konnte ich durch einen Vortrag in einer Seminarreihe auf das Thema und die Entwicklungen im Bezug auf offene Wissenschaft hinweisen und deutlich machen wieso dieses Thema von großer Bedeutung ist. Leider wurde dies jedoch nicht aufgegriffen und im Gegenteil von einem Großteil der Anwesenden als kritisch betrachtet, bzw. nur die schwierigen Aspekte hervorgehoben. Im Bezug auf die Fellow-Zusammenarbeit hätte ich mir ein wenig mehr Resonanz auf die gemeinsame Publikation gewünscht.

VI. Förderung von Open Science[Bearbeiten]

Wie bereits erwähnt wurde im Rahmen des Fellowships neue Kontakte geknüpft und eine neue Initiative für Open Hardware in der Geotechnik angedacht, hierbei ergaben sich leider nur sehr wenig Rückmeldung. Im Hinblick hierzu haben wir angedacht einen Hackathon im Bezug auf Open Hardware in der Geotechnik zu veranstalten, bei dem gezielt interessierte Forscher eingeladen werden um an einem bestimmten Standard-Laborgerät zu arbeiten und dies fertigzustellen und zu Testen. Diese Idee wird im diesen oder kommenden Jahr weiter entwickelt und momentan versuchen meine Kollegen und ich dafür die notwendigen finanziellen Mittel zu beantragen, bzw. geeignete Fördermittel zu finden.

In meinem neuen wissenschaftlichen Umfeld gibt es schon recht professionelle Open-Science Initiativen (Stichwort Open Innovation) die mehr im Bereich der Smart Materials und Nanotechnologien liegen. Mein Versuch wird es sein hieran anzuknüpfen um dort auch die Möglichkeit des Einzugs in meine spezifische Fachdisziplin an der Universität Aarhus zu erhalten. Das Fellowship war für mich persönlich eine große Bereicherungen und wird mich noch lange positiv begleiten, einmal durch die zahlreichen interessanten Menschen die ich kennen lernen durfte und auch durch das Kennenlernen der Arbeitsweisen und Methoden. Meine Idee ist es Doktoranden welche in Zukunft betreuen werde dieses Wissen mit auf den Weg zu gehen und im Bezug auf offene Wissenschaft das entsprechende Wissen weiterzugeben.

V. Gesamtfazit[Bearbeiten]

Das Fellowship hat es mir ermöglicht mit einer Vielzahl unterschiedlichen Tools und Methoden vertraut zu Machen, welche ich zum Teil vorher noch nicht kannte oder um deren Möglichkeiten wusste. Des Weiteren war dies für mich auch eine Art Experimentierfeld um neue Methoden auszuprobieren, betrachtet man nun nur rein das Projekt lässt sich festhalten, dass nicht alles sehr optimal lief es aber eine absolute Bereicherung für meine wissenschaftliche Zukunft bietet und eine grandiose Möglichkeit als eine Art Schnellstart sich dem Thema offene Wissenschaft zu nähern.