Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Fellow-Programm Freies Wissen: Offene Wissenschaft zur Förderung der gesellschaftlichen Demokratiekompetenz
Fellow-Programm Freies Wissen: Offene Wissenschaft zur Förderung der gesellschaftlichen Demokratiekompetenz[Bearbeiten]Projektbeschreibung[Bearbeiten](1) Eine deutliche Mehrheit der Deutschen „steht zur Demokratie“, findet diese gut. Dies ist, als regelmäßiges Ergebnis repräsentativer Umfragen, zunächst eine erfreuliche Nachricht. Gefragt, was die Einzelnen unter Demokratie verstehen, wird allerdings nicht. Damit ist die Aussagekraft solcher Erhebungen stark begrenzt. Denn was bedeutet diese Zustimmung, kennt man nicht das dahinterliegende Demokratieverständnis? Eine deutliche Mehrheit der Deutschen findet wahrscheinlich auch Musik oder Sport gut. (2) Es gehört zur geübten Praxis beinahe jeder gesellschaftlichen Debatte, das Wort „demokratisch“ oder „undemokratisch“ im Munde zu führen. Diejenigen aber, die dieses Wort als Ausdruck eines belastbaren Demokratieverständnisses anführen, sind wohl in der Minderheit. Es gibt, sei hier behauptet, individuell kein belastbares und gesellschaftlich kein einendes Demokratieverständnis. Damit stellt sich die Frage: Was ist das Demokratieverständnis unserer Gesellschaft? Natürlich gibt es nicht (nur) ein Verständnis von Demokratie. Um aber demokratiegemeinschaftlich leben zu können, ist es notwendig, auf ein gemeinsames, auch normatives, Demokratienarrativ zu rekurrieren. Denn Erwartungen an ein demokratisches Miteinander, dessen formelle und informelle Verfasstheit primär subjektiv geprägt ist, werden an Widersprüchlichkeiten scheitern (gleich eines Spiels, das jeder nach seinen eigenen Regeln bestreitet). Was aber ist das vorherrschende Demokratienarrativ unserer Gesellschaft? Gibt es ein solches (gemeinsames) Narrativ? (3) Ein gemeinschaftliches Demokratienarrativ zu tradieren und (weiter) zu entwickeln kann nicht Dienstleistung der „Politik“ und des „politischen Systems“ sein, sondern ist originäre Aufgabe der „(offenen) Gesellschaft“ und ihrer „(mündigen) Bürger“. Es muss freies, gemeinsames und offenes Wissen sein und ist Fundament demokratischer Handlungskompetenz. Das Ziel des Vorhabens lässt sich anhand von drei Leitfragen skizzieren: (1) Welche Demokratienarrative existieren in Deutschland in den akteurs-professionellen Sphären? (2) Welche Methode zur Erhebung des vorhandenen, vorherrschenden „gesellschaftlichen Demokratienarratives“ kann man im Sinne der Offenen Wissenschaft entwickeln (und umsetzten)? (3) Kann und – wenn ja – wie kann ein Demokratienarrativ zur Förderung der gesellschaftlichen Demokratiekompetenz offen und gemeinsam entwickelt werden? Dabei soll sich im Rahmen des Fellow-Programms zunächst auf die Fragen (1) und (2) konzentriert werden. Autor/in[Bearbeiten]
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