Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Forum offene Bildungsforschung
Forum offene Bildungsforschung[Bearbeiten]Projektbeschreibung[Bearbeiten]Forschende, die Daten an Schulen erheben, bewegen sich in einem Spannungsfeld. Auf der einen Seite fordern Forschungscommunity, Forschungsförderer sowie die Bildungspolitik, dass Forschungsdaten nachhaltig und nachnutzbar gesichert werden. Andererseits haben die beforschten Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte einen Anspruch daran, dass ihre personenbezogenen Daten geschützt sind. Es obliegt häufig Behörden wie den Kultusministerien der Länder, Regierungspräsidien oder Schulämtern die Datenschutzkonzepte von Forschungsprojekten zu prüfen. Eine Maßnahme dieser Behörden kann es sein, dass sie Forschungsprojekten auferlegen, alle Daten nach Projektende zu löschen. In so einem Fall stehen Forschende vor einem Dilemma, da sie entweder entgegen der Forschungsförderung oder entgegen der Bildungsadministration handeln müssen. Das beantragte Projekt zielt darauf, das Spannungsfeld von nachnutzbaren Forschungsdaten und Datenschutz hervorzuheben und idealerweise Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen soll ein „Forum offene Bildungsforschung“ ins Leben gerufen werden. Das Forum wird als Veranstaltung im frühen Sommer 2021 konzipiert, zu dem Interessenvertretungen der relevanten Akteure eingeladen werden. In einem kommunikativen Prozess sollen Ziele und Bedarfe der Akteure des Systems Bildungsforschung geklärt werden, um so Rahmenbedingungen zu erarbeiten, unter denen eine offene Bildungsforschung realisiert werden kann. Zentraler Gedanke des Forums ist, dass eine Kenntnis der Bedarfe und Funktionsweisen aller Akteure es ermöglicht, ein für alle Beteiligten akzeptable offene Forschung zu gestalten. Das Format des Forums kombiniert einleitende Impulsvorträge mit intensiven Arbeitsphasen. Die Impulsvorträge beleuchten zentrale Elemente des Forschungssystems: Den Bedarf nach nachnutzbaren Forschungsdaten, Anforderungen von Datenschutz und Forschungsethik sowie schulische Perspektiven auf Bildungsforschung. Die anschließenden Arbeitsphasen legen Bedarfe und Ziele interaktiv offen und dienen dazu, konkrete Handlungsvorschläge zu generieren. Für ein Gelingen des Forums ist es zwingend nötig, dass alle relevanten Anspruchsgruppen beteiligt sind. Das bedeutet, dass Vertretungen von Forschenden, Forschungsförderung, Bildungsadministration wie Kultusministerien oder Regierungspräsidien sowie Vertretungen der Beforschten selbst, also Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte am Forum teilnehmen. Neben diesen zentralen Anspruchsgruppen kommen auch Datenschutzbeauftragte, Vertretungen der Bildungsadministration oder Beteiligte der Forschungsinfrastruktur als Teilnehmende in Frage. Ergebnis des Forums sind konkrete Handlungsempfehlungen, um eine offene Bildungsforschung im Sinne aller Anspruchsgruppen zu realisieren. Diese Empfehlungen sollen mit Unterstützung der Teilnehmenden zielgruppengerecht aufbereitet und disseminiert werden.
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