Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/SozBuch. Eine Initiative zur Stärkung von Open Access-Dissertationspublikationen in der Soziologie
SozBuch. Eine Initiative zur Stärkung von Open Access-Dissertationspublikationen in der Soziologie Projektbeschreibung[Bearbeiten]Das Ziel dieses Vorhabens ist es, offene Publikationsformate als Möglichkeit des sozialwissenschaftlichen Veröffentlichens ins Bewusstsein zu rücken und somit auch den Austausch zu stärken. Mit einem Fokus auf die Soziologie und die Veröffentlichung der Dissertationsschrift sollen Herausforderungen benannt und Hilfsmittel an die Hand gegeben werden. Zwei Herausforderungen prägen die Publikationspraxis in der Soziologie. Die Entscheidungen der Promovierenden für Closed Access sind erstens motiviert durch Kostenkalkulationen. Für eine Veröffentlichung in einem akademischen Verlag bezahlen Promovierende einen Druckkostenzuschuss in Höhe von mehreren Tausend Euro. Open Access erhöht die Preise bei den klassischen akademischen Verlagen noch einmal erheblich. Zugleich ist aber von Belang, dass viele Verlage aktuell bereits das Korrigieren, Lektorieren und teilweise gar den Drucksatz des Textes an die Autor*innen auslagern. Neben den Kosten sind zum Verständnis des Verharrens dann zweitens die impliziten Bewertungsmaßstäbe von Belang. Promovierende der Soziologie sehen ein Risiko darin, ihre Arbeit nicht bei einem renommierten Verlag zu veröffentlichen. Die Soziologie kann von den Einsichten der Open Access-Bewegung profitieren, um Herausforderungen wie Bedenken hinsichtlich Qualität und eine unzureichende Vermarktlichung positiv zu wenden. Das Vorhaben strebt an, mit einer schlank gestalteten digitalen Plattform über die Vorteile, Repositorien und konkreten Arbeitsschritte zur Anfertigung einer Open Access-Veröffentlichung der Dissertation zu informieren. Der vorläufige Titel lautet, in Anlehnung an das „SozBlog“ der DGS: #SozBuch. Diese Plattform soll eine breitere Debatte in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) anstoßen, denn die Fachgesellschaft vermeidet es aktuell noch, sich systematisch über den Wert von Open Access bei Buchpublikationen auszutauschen. Das vorliegende Vorhaben basiert dann auf der Annahme, dass die Verfügbarkeit eines Buchs als digitale Textdatei sowie als gedrucktes Buch eine gute Kombination für soziologische Monographien ist. Vor allem die „hybriden“ Publikationsmodelle der Universitätsverlage offenbaren ein Potenzial, das es freizulegen gilt. Eine kreative Kombination an Methoden soll das Kuratieren von Informationen ermöglichen. Die digitale Plattform wird zunächst auf einem Workshop diskutiert, zu dem ein offener Call for Papers einlädt. Die Veranstaltung kombiniert klassische Einzelvorträge von Expert*innen mit Gruppendiskussionen (eine Metaplan-Moderation leitet die Gruppenarbeit an). Ein Sammelband basierend auf den Workshop-Inputs ist im Projekt als optionale Erweiterung vorgesehen, denn er wird wahrscheinlich nicht in der vorgesehenen Projektlaufzeit fertiggestellt werden können. Er kann aber mittelfristig als Bindeglied fungieren. Durch den Workshop und die Veröffentlichung soll Open Access als ein grundlegend soziotechnisches Unterfangen verstanden werden. Hier treten potenziell kontroverse Positionen aufeinander – der Wert von Open Access Publikationen ist nicht ohne Weiteres gegeben, sondern muss erarbeitet werden.
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