Berbersprache

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Berbersprache (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Berbersprache die Berbersprachen
Genitiv der Berbersprache der Berbersprachen
Dativ der Berbersprache den Berbersprachen
Akkusativ die Berbersprache die Berbersprachen

Anmerkung:

[1] Die interne Gliederung der »Berbersprachen« ist bis heute unklar. Wiederholt wurde diskutiert, ob es mehrere oder nur eine »Berbersprache« gibt.[1]

Worttrennung:

Ber·ber·spra·che, Plural: Ber·ber·spra·chen

Aussprache:

IPA: [ˈbɛʁbɐˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Berbersprache (Info)

Bedeutungen:

[1] meist Plural: in Nordafrika vorwiegend in isolierten Rückzugsgebieten (von den Maghrebstaaten an Atlantik und Mittelmeer in zahlreichen Enklaven bis zur ägyptischen Oase Siwa und im Süden bis zum Niger) vorkommende Untergruppe/Sprachfamilie innerhalb der afroasiatischen Sprachen, die in sehr viele Sprachen und Dialekte (Tamaschek, Schilh, Zenaga) untergliedert ist und die nach zumeist älteren Quellen bisweilen auch als eine in zahlreiche Dialekte gegliederte afroasiatische Einzelsprache betrachtet wird
[2] Sprache, die Vertreter dieser Sprachfamilie ist

Abkürzungen:

[1] ISO 693-2: ber

Synonyme:

[1] Berberisch, Mazirisch

Oberbegriffe:

[1] afroasiatische Sprachfamilie
[2] afroasiatische Sprache

Unterbegriffe:

[2] Kabylisch, Rif/Tarifit, Schilh/Taschelhit, Tamaschek/Tuareg, Tamazight, Zenaga

Beispiele:

[1] „Als Charakteristikum der Berbersprachen wie auch anderer afroasiatischer Sprachen kann die Existenz pharyngalisierter Konsonanten gelten.“[2]
[1] „Sofort nach der Promotion brach er wieder nach Nordafrika auf, wo er sich intensiv dem Studium der Berbersprachen und der modernen maghrebinischen Dialekte hingab.“[3]
[2] „In keinem heutigen Staat ist eine Berbersprache Amtssprache, jedoch sind in Niger, Mali und seit 2002 auch in Algerien lokale Berbersprachen als Landessprachen anerkannt.“[4]
[2] „Damit verliert die von mindestens 25 Prozent der Landesbevölkerung verwendete Berbersprache Tamazight ihren Status als eine der Nationalsprachen Algeriens.[5]
[2] „Demnach wäre derjenige ein Berber, der eine berberische Muttersprache spricht. Allerdings ist auch dieses Unterscheidungsmerkmal nur ein Behelf, da etliche Berber inzwischen gänzlich arabisiert sind. Während auch die meisten anderen Berber das Arabische leidlich beherrschen, gibt es vergleichsweise wenige Araber, die eine Berbersprache sprechen.“[6]

Wortbildungen:

[1, 2] berbersprachlich

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Helmut Glück (Herausgeber): Metzler-Lexikon Sprache. 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2010, ISBN 978-3-476-02335-3, DNB 1002407257, Stichwort »Berbersprachen«, Seite 100.
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Berbersprachen

Quellen:

  1. Helmut Glück (Herausgeber): Metzler-Lexikon Sprache. 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2010, ISBN 978-3-476-02335-3, DNB 1002407257, Stichwort »Berbersprachen«, Seite 100.
  2. Wikipedia-Artikel „Berbersprachen
  3. Reinhold Kontzi: Der Beitrag deutscher Gelehrter zur Erforschung des Maltesischen seit Beginn des 17. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. In: Richard Naum (Hrsg.) (Herausgeber): LINGUA ET TRADITIO. Geschichte der Sprachwissenschaft und der neueren Philologien. Festschrift für Hans Helmut Christmann zum 65. Geburtstag. Gunter Narr Verlag, Tübingen 1994, ISBN 3-8233-4137-5, Seite 250 (Zitiert nach Google Books).
  4. Wikipedia-Artikel „Berbersprachen
  5. Bruno Schoch, Ulrich Ratsch, Reinhard Mutz (Hrsg.): Friedensgutachten 1999. LIT Verlag, Münster/Hamburg/London 1999, ISBN 978-3-8258-4249-9, Seite 340 (Zitiert nach Google Books).
  6. Hartmut Buchholz: Marokko. Mit Reiseatlas & Routenkarten. Individuell reisen!. 2. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7701-7641-0, Seite 49 (Zitiert nach Google Books).