Mittag

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Dieser Eintrag war in der 14. Woche
des Jahres 2012 das Wort der Woche.

Mittag (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Mittag die Mittage
Genitiv des Mittags
des Mittages
der Mittage
Dativ dem Mittag
dem Mittage
den Mittagen
Akkusativ den Mittag die Mittage
[1] Castell de Bellver mit hoch stehender Sonne gegen Mittag
[4] Aufbauhelfer machen Mittag und essen.

Anmerkung zur Schreibung:

Mittag wird auch nach neuer Rechtschreibung im Unterschied zu anderen Wörtern, bei denen drei Konsonanten aufeinandertreffen (etwa Balletttänzer, Brennnessel, Flussschifffahrt, Kammmolch, Betttuch oder Bassschlüssel), nicht mit drei, sondern lediglich mit zwei t geschrieben, weil die zugrunde liegende Zusammensetzung aus Mitt- und Tag überwiegend nicht mehr als solche erkannt wird.[1]

Worttrennung:

Mit·tag, Plural: Mit·ta·ge

Aussprache:

IPA: [ˈmɪtaːk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mittag (Info), Lautsprecherbild Mittag (Info)
Reime: -ɪtaːk

Bedeutungen:

[1] Tageszeit um den Sonnenhöchststand (in der Regel ab circa 12.00 bis 14.00 Uhr), Mitte des Tages, Mitte der Zeit mit Tageslicht; dem Mittag geht der Vormittag voran und ihm folgt der Nachmittag
[2] dichterisch, veraltend, kein Plural: die Himmelsrichtung Süden, da die Sonne um 12 Uhr im Süden steht
[3] landschaftlich, insbesondere in Nordwestdeutschland: Nachmittag
[4] umgangssprachlich: Mittagspause

Herkunft:

[1, 3, 4] Vorformen von Mittag sind das althochdeutsche mittitag, das in Handschriften aus dem 12. Jahrhundert nachgewiesen ist, die bis ins 8. Jahrhundert existente ältere Form mittilatag und das mittelhochdeutsche mittetac. Ebenfalls hierher gehören das mittelniederdeutsche middach, das mittelniederländische middach, das niederländische middag → nl, das altenglische middæg → ang, das englische midday → en, das altnordische miðdagr → ang und das schwedische middag → sv. All diese Formen sind Bildungen, die sich aus dem althochdeutschen Adjektiv mitti ‚in der Mitte befindlich‘[2] und einer Vorform von Tag zusammensetzen.[3]
Im Frühneuhochdeutschen kam gelegentlich eine Innenflexion vor: mittertag, mittemtag, mittentag.[3]
[2] Mittag in der Bedeutung ‚Süden‘ ist im 15. Jahrhundert aus der Übersetzung des lateinischen Substantivs merīdiēs → laMittagszeit, Mitte, Mittagsgegend‘ entstanden.[4]

Synonyme:

[1] Mittagsstunde, Mittagszeit
[2] Süden, Süd
[3] Nachmittag
[4] Mittagspause

Gegenwörter:

[1, 2] Mitternacht, Morgen, Nacht, Nachmittag, Vormittag

Oberbegriffe:

[1] Tageszeit, Zeit

Unterbegriffe:

[1] Dienstagmittag, Donnerstagmittag, Freitagmittag, Montagmittag, Mittwochmittag, Samstagmittag, Sonnabendmittag, Sonntagmittag
[1] Sommermittag

Beispiele:

[1] Eines Mittags stand er am Zaun.
[1] Gegen Mittag werden wir vorbeikommen.
[1] Wenn es gestern Mittag nicht geklappt hat, dann wird es vielleicht heute Mittag oder spätestens morgen Mittag etwas.
[1] Wir essen um zwölf Uhr zu Mittag.
[1] Meine Frau war heute wieder über Mittag weg, ohne ein Wort zu sagen.
[2] Gen Mittag war es am hellsten, also musste es ungefähr 12 Uhr sein.
[3] Morgen Mittag um halb drei wird er am Bahnhof eintreffen. Und du wirst ihn abholen, meine Liebe!
[4] Komm, wir bringen das nachher zu Ende. Jetzt machen wir erst mal Mittag.

Redewendungen:

nicht von zwölf bis Mittag

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] am Mittag, gegen Mittag, zu Mittag essen, gestern Mittag, heute Mittag, morgen Mittag
[2] gen Mittag
[4] Mittag machen

Wortbildungen:

Mittagessen, Mittagsbrot/Mittagbrot, Mittagsgast, Mittagsglocke, Mittagsglut, Mittagshitze, Mittagshöhe, Mittagskonzert, Mittagskreis, Mittagsläuten, Mittagslicht, Mittagslinie, Mittagsmahl/Mittagmahl, Mittagsmahlzeit, Mittagsmenü, Mittagspause, Mittagspunkt, Mittagsruhe, Mittagsschicht/Mittagschicht, Mittagsschlaf/Mittagschlaf, Mittagsschlummer, Mittagssonne/Mittagsonne, Mittagssperre, Mittagsstille, Mittagsstunde/Mittagstunde, Mittagstafel, Mittagstisch, Mittagszeit, Mittagzug/Mittagszug
Nachmittag, Vormittag, Zmittag
mittägig, mittäglich, mittags

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Mittag
[1] Barbara Kaltz (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der deutschen Sprachlehre. Mosaik-Verlag, München 1986, ISBN 3-570-03648-0, DNB 861219295
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Mittag (Begriffsklärung)
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „mittag, m.
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mittag
[1–4] Duden online „Mittag
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMittag
[1] siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Zeit und Kalender

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Mittag
Genitiv des Mittags
des Mittages
Dativ dem Mittag
dem Mittage
Akkusativ das Mittag
[1] Kinder essen ihr Mittag im Betriebskindergarten.

Worttrennung:

Mit·tag, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈmɪtaːk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mittag (Info), Lautsprecherbild Mittag (Info)
Reime: -ɪtaːk

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, kurz für: Mittagessen, Hauptmahlzeit des Tages

Herkunft:

Mittag als Bezeichnung für die Mittagsmahlzeit ist im 18. Jahrhundert aus der Wendung zu Mittag essen entstanden.[4]

Beispiele:

[1] Kinder, reinkommen, es gibt Mittag!
[1] Heute fand ich einen Suppenknochen / … / den werd’ ich mir zum Mittag kochen (Loriot als „Wum“)
[1] Wir hatten seit Tagen kein richtiges Mittag mehr.
[1] Dein Mittag steht dort drüben, Franz.
[1] Wenn ihr nicht bald an den Tisch kommt, wird euer Mittag ganz kalt.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Duden online „Mittag
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mittag
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMittag

Quellen:

  1. Duden online „Mittag
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Mitte“, Seite 879
  3. 3,0 3,1 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Mittag“, Seite 878 f.
  4. 4,0 4,1 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Mittag“, Seite 879