Pampelmuse

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Pampelmuse (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Pampelmuse die Pampelmusen
Genitiv der Pampelmuse der Pampelmusen
Dativ der Pampelmuse den Pampelmusen
Akkusativ die Pampelmuse die Pampelmusen
[1] noch grüne, unreife Pampelmuse; Aufnahme von Kurt Stüber im Jahr 2004

Anmerkung:

„Pampelmuse und Grapefruit werden umgangssprachlich oftmals synonym verwendet. Die Grapefruit ist jedoch das Ergebnis einer Kreuzung von Orange und Pampelmuse.“[1]

Alternative Schreibweisen:

veraltet: Pompelmuse

Worttrennung:

Pam·pel·mu·se, Plural: Pam·pel·mu·sen

Aussprache:

IPA: [ˈpampl̩ˌmuːzə],[2] auch: [ˌpampl̩ˈmuːzə][2]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Pampelmuse (Info)
Reime: -uːzə

Bedeutungen:

[1] Botanik: größte Zitrusfrucht mit einer gelben bis gelbgrünen Schale, dessen Fruchtfleisch einen säuerlich-bitterlichen Geschmack aufweist (Citrus maxima)
[2] bundesdeutsch (außer südostdeutsch) umgangssprachlich: aus Orange und der unter [1] beschriebenen Frucht gekreuzte, größere Zitrusfrucht mit gelbem oder orangerotem Fruchtfleisch und säuerlich-bitterlichem Geschmack (Citrus paradisi)

Herkunft:

Die Bezeichnung der Zitrusfrucht wurde Anfang[3] des 18. Jahrhunderts aus niederländischem pompelmoes → nl entlehnt,[3][4][5] wohl[3] unter Einfluss[3][5] von ebenfalls auf dem Niederländischen beruhendem[3] französischen pamplemousse → fr.[3][5] Das niederländische Wort bezeichnete eigentlich die (sehr große und bitter schmeckende) Frucht eines nur in Südostasien vorkommenden Baumes.[4] Die weitere Herkunft des Wortes ist unklar.[4] Dem Duden zufolge soll es auf das tamilische Wort bambolmas zurückgehen.[5] Pfeifer vermutet ebenfalls, dass das Wort wohl aus gleichbedeutend tamilischem pampalimāsu übernommen wurde.[3] Kluge und Wahrig widersprechen dem und weisen darauf hin, dass das tamilische pampalimās(u) selbst aus dem Niederländischen entlehnt wurde.[4][6] Kluge vermutet, dass es sich wohl eher um ein unbekanntes einheimisches Wort handele, das im vorderen Teil angeglichen wurde an niederländisches pompoen → nlKürbis‘ und im hinteren Teil an eine malaiische Nebenform limoes → msLimone, Zitrone‘ oder ein entsprechendes Wort.[4] Ähnlich fragt sich Pfeifer, ob das Wort nicht auch eine Zusammensetzung von niederländischem pompel → nlgroß, stark, aufgeblasen‘ und malaiischem limoes → msZitrone‘ samt Synkopierung von dessen erster Silbe sei.[3] Laut Wahrig handele es sich um ein Kompositum aus niederländischem pompel → nldicker, runder Gegenstand‘ und niederländischem limoes → nlZitrone‘.[6]

Synonyme:

[2] Grapefruit
[2] Deutschland, Namibia: Grapefrucht
[2] Südafrika (KwaZulu-Natal): Grape Fruit
[2] Deutschland landschaftlich: Adamsapfel, Paradiesapfel

Sinnverwandte Wörter:

[1] Pomelo

Gegenwörter:

[1] Apfelsine/Orange, Bergamotte, Bitterorange/Pomeranze, Clementine, Kumquat, Limette, Limone, Mandarine, Satsuma, Tangelo, Ugli, Zitronatzitrone, Zitrone

Oberbegriffe:

[1, 2] Agrumen/Agrumi, Frucht, Zitrusfrucht, Obst
[1, 2] Lebensmittel, Nahrungsmittel

Beispiele:

[1] Durch die Kreuzung von Mandarine und Pampelmuse entstand die Orange.
[1] „Die Obstfrau zeigte auf die hochgestellten Kisten bunt mit Äpfeln Birnen Zitronen Apfelsinen Mandarinen Pampelmusen, ich sah ihn den Kopf schütteln.“[7]
[1] bildlich: „Ungefähr eine Stunde nach der Geburt ist die Gebärmutter ungefähr noch so groß wie eine Pampelmuse und als runder Körper zwischen Nabel und Schambein zu fühlen.“[8]
[1] „Nicht nur Zitronen und Orangen gehören zur Familie der Zitrusfrüchte. Es gibt insgesamt rund 60 Sorten. Ihre Vielfalt reicht von den großen Pampelmusen über Orangen, Zitronen und Limetten bis hin zu den kleinen Kumquats.“[9]
[2] „Was wollen Sie haben? Pampelmusen? Ach, so, sie meinen Grapefruits!“[10]
[2] „Pampalimasu, die Prachtlimone, wandelte sich sprachlich zur Pampelmuse. Zugegeben, Grapefruits sind nicht jedermanns Sache.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 2] eine Pampelmuse ausessen

Wortbildungen:

Pampelmusenbaum, Pampelmusenfruchtfleisch, Pampelmusensaft, Pampelmusenschale

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Pampelmuse
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Pampelmuse
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Pampelmuse
[2] The Free Dictionary „Pampelmuse
[1] Duden online „Pampelmuse
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Pampelmuse“ auf wissen.de
[2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Pampelmuse“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Pampelmuse
[2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Pampelmuse
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPampelmuse
[2] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Pampelmuse«, Seite 676.
[2] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Pampelmuse«, Seite 553.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Pampelmuse«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Pampelmuse«, Seite 989.
[2] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Pampelmuse«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Pampelmuse«, Seite 1312.
[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Stichwort »Pampelmuse«, Seite 520.

Quellen:

  1. Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Stichwort »Pampelmuse«, Seite 520.
  2. 2,0 2,1 Nach Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Pampelmuse«, Seite 661.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Pampelmuse
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Pampelmuse«, Seite 676.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »Pampelmuse«, Seite 612.
  6. 6,0 6,1 Wahrig Herkunftswörterbuch „Pampelmuse“ auf wissen.de
  7. Uwe Johnson: Mutmassungen über Jakob. Roman. Erstes bis fünftes Tausend, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1959, Seite 288.
  8. Gerlinde M. Wilberg; Fotos von Anthea Sieveking und Susanne Klippel; Zeichnungen von Evi Langenfass: Zeit für uns. Schwangerschaft, Geburt und Kind. 1. Auflage. Frauenbuchverlag, München 1979, ISBN 3-921040-89-2, Seite 73.
  9. Chrismie Fehrmann: Eine Familie mit 60 Mitgliedern. In: Westdeutsche Zeitung. 20. Februar 2014 (Ausgabe Krefeld).
  10. Dietmar Klostermann: Brutalstmöglich wortgetreu. In: Saarbrücker Zeitung. 2. August 2000.
  11. Saurer Saft in gelber Schale. In: Rheinische Post. 9. März 2005.
  12. Nach Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Stichwort »ليمون‎«, Seite 1179.