Tochter

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Tochter (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Tochter die Töchter
Genitiv der Tochter der Töchter
Dativ der Tochter den Töchtern
Akkusativ die Tochter die Töchter

Worttrennung:

Toch·ter, Plural: Töch·ter

Aussprache:

IPA: [ˈtɔxtɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild die Tochter (Österreich) (Info), Lautsprecherbild Tochter (Info)
Reime: -ɔxtɐ

Bedeutungen:

[1] weiblicher, direkter Nachkomme, direkte Nachkommin
[2] Kurzform für Tochtergesellschaft: eine Gesellschaft, deren Mehrheitseigner eine andere Gesellschaft ist; häufig nicht alleine stehend, sondern in Kombination mit dem Namen (XYZ) der Muttergesellschaft (XYZ-Tochter)

Herkunft:

mittelhochdeutsch tohter → gmh, althochdeutsch tohter → goh, aus germanisch *„duhter-“. Es ist ein indoeuropäisches Erbwort; urverwandt auch mit griechisch θυγάτηρ (thygatēr→ grcTochter“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[2] Tochtergesellschaft, Tochterunternehmen, Tochterfirma

Gegenwörter:

[2] Muttergesellschaft, Mutterkonzern

Männliche Wortformen:

[1] Sohn

Verkleinerungsformen:

[1] Töchterchen, Töchterlein

Oberbegriffe:

[1] Nachkommin, Kind, Sprössling
[2] Gesellschaft, Konzern, Holding

Unterbegriffe:

[1] Babytochter, Enkeltochter, Königstochter, Müllerstochter, Pastorentochter, Pflegetochter, Präsidententochter, Stieftochter, Wahltochter, Ziehtochter, Zwillingstochter
[1] übertragen: Saaltochter

Beispiele:

[1] „Die Familie hatte für ihre wagemutigen Expeditionen wenig Verständnis, die elfjährige Tochter blieb in einem Internat zurück.“[2]
[1] Meine Tochter wurde vor kurzem erst eingeschult.
[1] „Sie legte den Arm um ihre Tochter, die jetzt weinte, und nahm sie mit ins Haus.“[3]
[1] „Die Wirtin kehrte mit ihrer Tochter zurück, einer hübschen, recht appetitlichen Blondine, die ihren Wohltätern durchaus die Hand küssen wollte.“[4]
[1] „Der nächste Morgen sah Frau von Carayon und Tochter in demselben Eckzimmer, in dem sie den Abend vorher ihre Freunde bei sich empfangen hatten.“[5]
[2] Gerüchten zufolge will die X AG ihre Tochter Z verkaufen.

Wortbildungen:

Tochterbank, Tochterbetrieb, Tochterfirma, Tochtergeneration, Tochtergeschwulst, Tochtergesellschaft, Töchterheim, Tochterkind, Tochterkirche, töchterlich, Tochtermann, Tochtermarke, Tochterschiff, Töchterschule, Tochtersprache, Tochterstadt, Tochterunternehmen, Tochterzelle

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Tochter
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Tochter
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tochter
[1, 2] Duden online „Tochter
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTochter

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Tochter“.
  2. Martina Doering: Die Helferin. Berliner Zeitung, Berlin 30.11.2005
  3. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 170. Englisches Original 1970.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band III. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 308.
  5. Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gendarmes. Nymphenburger, München 1969, Seite 26. Entstanden 1878-82, erschienen 1882.