erwachsen

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erwachsen (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
erwachsen
Alle weiteren Formen: Flexion:erwachsen

Anmerkung zur Steigerung:

Diese ist vor allem bei übertragenen Bedeutungen möglich.

Worttrennung:

er·wach·sen, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ɛɐ̯ˈvaksn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild erwachsen (Info)
Reime: -aksn̩

Bedeutungen:

[1] aus dem Kindesalter heraus, über das Jugendalter hinausgewachsen

Herkunft:

mhd. erwahsen, ahd. irwahsan[1]
strukturell: Konversion des Partizips II des Verbs erwachsen

Sinnverwandte Wörter:

[1] adult, ausgewachsen, fertig, flügge, geschlechtsreif, groß, heiratsfähig, mündig, reif, selbständig, volljährig

Gegenwörter:

[1] heranwachsend, jugendlich, juvenil, kindlich

Unterbegriffe:

[1] halberwachsen, unerwachsen

Beispiele:

[1] Ich wollte eigentlich nie erwachsen sein.
[1] Jugendliche sind daran interessiert, erwachsen zu werden.
[1] „Erwachsenen Menschen ist es nur eine gewisse Weile erlaubt, in süßen Erinnerungen zu schwelgen, und bald wandte sich der Geschäftsführer seinem eigentlichen Thema zu.“[2]
[1] Denn erst, wenn wir erwachsen genug sind, unserer Kultur der Gewinnmaximierung eine Kultur des Entbehrens, des Verlusts, des Gebens und Aufgebens entgegenzusetzen, werden diejenigen unserer Wünsche und Begehrlichkeiten, die dem Realitätsprinzip Genüge tun, auch wirklich Aussicht darauf haben, erfüllt zu werden.[3]

mit Komparativ:

[1] „In einem solchen Kinderhause darf der Schlaf nicht nach Zeit und Stunde abgemessen seyn; doch darf den erwachseneren Kindern nie gestattet werden, lange nach ihrem Erwachen im Bette zu verbleiben.“[4]

mit Superlativ:

[1] „Vor einem Vater und einer Mutter bleibt doch auch der erwachsenste Mann immer das Kind.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] erwachsen sein, erwachsen werden

Wortbildungen:

Erwachsene, Erwachsener, Erwachsensein

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „erwachsen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erwachsen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalerwachsen
[1] Duden online „erwachsen

Quellen:

  1. Duden, Deutsches Universalwörterbuch, 6. Auflage - Seite 523
  2. Huldar Breiðfjörð: Schafe im Schnee. Ein Färöer-Roman. Aufbau, Berlin 2013, ISBN 978-3-351-03534-1, Seite 137. Isländisches Original 2009. Kursiv gedruckt: Färingersaga.
  3. Christian Kohlross: Ausländerfeindlichkeit - Angst und Abwehr setzen den Verstand außer Kraft. In: Deutschlandradio. 17. Januar 2018 (Deutschlandradio Kultur/Berlin, Sendung: Politisches Feuilleton, Text und Audio zum Nachhören (Dauer: 04:14 mm:ss), URL, abgerufen am 18. Januar 2018).
  4. Christian Pfeufer: Ueber öffentliche Erziehungs- und Waisenhäuser und ihre Nothwendigkeit für den Staat. Friedrich Kunz, Bamberg 1815, Seite 52 (Zitiert nach Google Books).
  5. Hans Fallada: Der eiserne Gustav. BoD – Books on Demand, 2020, Seite 149 (Zu lesen bei Google Books).

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich erwachse
du erwächst
er, sie, es erwächst
Präteritum ich erwuchs
Konjunktiv II ich erwüchse
Imperativ Singular erwachse!
Plural erwachst!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
erwachsen sein
Alle weiteren Formen: Flexion:erwachsen

Worttrennung:

er·wach·sen, Präteritum: er·wuchs, Partizip II: er·wach·sen

Aussprache:

IPA: [ɛɐ̯ˈvaksn̩]
Hörbeispiele:
Reime: -aksn̩

Bedeutungen:

[1] Juristendeutsch, von positiven Dingen: sich aus einem Sachverhalt ergeben
[2] sich allmählich herausbilden, langsam entstehen

Herkunft:

Ableitung zu wachsen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) er-

Synonyme:

[1] besonders von negativen Dingen: entstehen

Beispiele:

[1] Wie soll das geschehen, ohne dass jemandem ein Vorteil daraus erwächst?
[1] „Damit sei aber diese Teilabweisung in Rechtskraft erwachsen und könne nicht mehr bekämpft werden.“[1]
[2] „Seit dem 8. Jahrhundert erwuchsen im Frankrenreich reichhaltige und für die damalige Zeit stattliche Bibliotheken, in aller Regel mit angesehenen Schulen und leistungsfähigen Skriptorien verbunden und von hervorragenden Gelehrten geleitet, betreut oder gefördert.“[2]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein Vorteil oder Gewinn erwächst jemandem (Dativ) aus etwas, in Rechtskraft erwachsen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „erwachsen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erwachsen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalerwachsen
[1] The Free Dictionary „erwachsen
[1] Duden online „erwachsen
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „erwachsen“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „erwachsen“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „erwachsen
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „erwachsen
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Quellen:

  1. Spruch des österreichischen OGH vom 24. April 1980
  2. Hans K. Schulze: Vom Reich der Franken zum Land der Deutschen. Merowinger und Karolinger. Siedler Verlag, Berlin 1994, ISBN 3-88680-500-X, Seite 290.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: erwachen, verwachsen
Anagramme: Erwachens