Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Diversität

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Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Diversität

Das Konzept „Vielfalt/Diversity“ gehört zu den gesellschaftlichen Basiskonzepten. Es gehört somit zu den Konzepten, welche sich auf die Zusammenhänge des menschlichen Zusammenlebens fokussieren (wie auch Struktur, Macht, Kommunikation, Handlungsspielräume, Lebens-/Naturraum, Normen, Arbeit und Verteilung).[1]

Das Basiskonzept Diversität[Bearbeiten]

Basiskonzept Diversität

Das Basiskonzept "Vielfalt/ Diversity" bezieht sich auf das gesellschaftliche Zusammenleben. Es wird durch die Wahrnehmung von vielfältigen Erfahrungen, Überzeugungen, Ideen und Haltungen von Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen, sozialen und ethnischen Zugehörigkeiten, geschlechtlichen Identitäten, ideologischen und religiösen Anschauungen, körperlichen Möglichkeiten, Altersstrukturen u.v.m. strukturiert. [2]

In der Soziologie bedeutet der Begriff "Diversität/Diversity" individuelle, soziale und strukturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen und Gruppen. Bei den Unterschieden handelt es sich meist um Unterschiede wie Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Behinderung und Beeinträchtigung, ethnische Herkunft, Religion und Weltanschauung und sexuelle Orientierung.[3]

Diversität tritt nicht ausschließlich im historisch-gesellschaftlichen Zusammenhang auf, sondern auch in ganz anderen Bereichen, wie in der Biologie (Artenvielfalt, genetische Vielfalt, Vielfalt der Lebensräume), der Kultur (vielfältige Identitäten, vielfältige Kulturen, vielfältige Stile), der Wirtschaft oder der Mathematik.

Anwendungsbeispiel für den Unterricht[Bearbeiten]

Wenn man den Bereich „Industrialisierung des 19. Jahrhunderts“ unter Beachtung des Basiskonzepts „Vielfalt/Diversity“ behandelt, dann wird man nach möglichst vielen verschiedenen gesellschaftlichen Positionen fragen. Dabei werden nicht nur die sozialen Unterschiede behandelt, sondern auch die Aspekte der Arbeitsmigration beachtet oder zu beobachtende geschlechtsspezifische Unterschiede einbezogen. Das Ziel des Unterrichts ist die Gesellschaft als ein vielfältiges Miteinander ganz unterschiedlicher Menschen mit individuellen Bedürfnissen zu erklären.[4]

Auch der Europarat versucht in einem groß angelegten Projekt, die Bilder des „Anderen“ zum Referenzpunkt für den Geschichtsunterricht in Europa zu machen. Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, dass und wie Alterität ein stärkerer Teil des Geschichtsunterrichts werden kann.[5]

Literatur[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. http://www.politik-lernen.at/dl/mnoNJKJKonmomJqx4lJK/Gesetzesblatt_113._Verordnung_18_Mai_2016.pdf
  2. Christoph Kühberger: Kompetenzorientiertes historisches und politisches Lernen. Methodische und didaktische Annäherungen für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (Österreichische Beträge zur Geschichtsdidaktik. Geschichte-Sozialkunde-Politische Bildung 2). Studienverlag, Innsbruck­–Wien­–Bozen 2009, ISBN 105.3706547023, S. 105.
  3. http://erwachsenenbildung.at/themen/diversitymanagement/grundlagen/begriffserklaerung.php
  4. Christoph Kühberger: Kompetenzorientiertes historisches und politisches Lernen. Methodische und didaktische Annäherungen für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (Österreichische Beträge zur Geschichtsdidaktik. Geschichte-Sozialkunde-Politische Bildung 2). Studienverlag, Innsbruck­–Wien­–Bozen 2009, ISBN 105.3706547023, S. 107.
  5. Christoph Wulf: Bildung. Eine interkulturelle Aufgabe in Europa, in: Stephan Sting/Vladimir Wakounig (Hrsg.): Bildung zwischen Standardisierung, Ausgrenzung und Anerkennung von Diversität, 1. Aufl., LIT, 2011 Münster, ISBN 3643503261S, 25f.