Deutsche Ethnologie der Vorkriegszeit

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Historischer Hintergrund[Bearbeiten]

Hauptthesen[Bearbeiten]

Die deutschen Ethnologen des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich mit der Frage, wie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede menschlicher Kulturen zu erklären sind. Im Wesentlichen verfolgen sie dabei zwei verschiedene Ansätze, den Evolutionismus und den Diffusionismus. Ersterer wurde dabei vor allem von Adolf Bastian vertreten, während die später im deutschen Sprachraum vorherrschende Theorie des Diffusionismus auf Friedrich Ratzel zurückgeht. Ratzels Theorie wurde später von Leo Frobenius aufgegriffen, der daraus zunächst die Kulturkreislehre ableitete.Diese wurde wesentlich von der Wiener Schule unter dem Einfluss von Pater Wilhelm Schmidt, sowie von den Museumsethnologen Fritz Graebner und Bernhard Ankermann weiterentwickelt. Frobenius selbst wandte sich unter den Eindrücken seiner Afrikaexpeditionen von der Kulturkreislehre ab und entwarf die Kulturmorphologie, die ebenfalls als Spielart des Diffusionismus gelten kann. Keiner der beiden Strömungen lässt sich Richard Thurnwald zuordnen, der gleichwohl als einer der bedeutendsten deutschen Ethnologen überhaupt gilt.

Vertreter[Bearbeiten]

Bedeutende Werke[Bearbeiten]

Wichtige Begriffe[Bearbeiten]

Kulturkreis

Kulturareal

Klausurrelevante Fragen[Bearbeiten]

Was macht einen sakralen König sakral und wie erklären Sie sich den Königsmord?

Worüber waren sich Adolf Bastian und Friedrich Ratzel so uneinig?

  • Adolf Bastian war Evolutionist, während Friedrich Ratzel ein Vertreter des Diffusionismus war
  • Bastians These: alle Menschen haben psychische Gemeinsamkeit, deshalb Entwicklung von Ideen, Glaubensvorstellungen und Bräuche zu verschiedenen Zeiten bei verschiedenen Völkern immer wieder gleich
  • Ratzels These: Ähnlichkeiten von Kulturen sind auf Diffusion zurückzuführen, Kulturelemente verbreiten sich

Nennen sie drei Annahmen/Thesen des Diffusionismus!

Die Grundannahmen des Diffusionismus sind:

  • Das Auftauchen von gleichen Kulturelementen in verschiedenen Kulturen beruht auf Diffusion. Diese geschieht vermittels Völkerwanderungen, Handels- und anderer Kulturkontakte und geht von einem gemeinsamen Ursprungsort aus
    • kulturelle Phänomene sind hochgradig konstant, so dass zeitliche Abläufe ("Kulturwanderungen")in der Vergangenheit aus räumlichen Verteilungsmustern in der Gegenwart rekonstruierbar sind
  • Innovationen / Erfindungen sind relativ selten
  • kulturelle Konvergenzen (parallele Erfindungen der gleichen Sache) sind zu vernachlässigen
  • Kulturen sind aus Elementen zusammengesetzt, die sich voneinander trennen und neu kombinieren lassen. Kultur wird also hochgradig atomistisch, unter Vernachlässigung jedes Kontextes aufgefasst.

Was verstand Frobenius unter Paideuma?

  • Paideuma ist die "Seele" einer Kultur
  • siehe Paideuma

Was sind Kulturkreise?

Wofür wurde die Kulturkreislehre insb. Gräbners und Ankermanns kritisiert?

Worum ging es Frobenius bei seiner Äthiopen- und Hamitentheorie eigentlich?

Was macht Richard Thurnwald zu einem wichtigen Ethnologen, und was ist problematisch an ihm?

Kritik[Bearbeiten]

Bedeutung heute[Bearbeiten]

AG Mitglieder[Bearbeiten]

Material[Bearbeiten]

  • Basistexte
  • Vorlesungsfolien
  • Präsentation
  • Tutoriumsmaterial



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