Torerzielung Fußball/Sek I-Niveau
1. Zyklus
[Bearbeiten]Reale Situation: Torerfolg beim Fußball
[Bearbeiten]Der FC Bayern München erzielte in der Bundesligasaison 17/18 92 Tore. Die Tore wurden zu verschiedenen Zeitpunkten, von unterschiedlichen Positionen, von verschiedenen Spielern erzielt.
Reales Modell: Einteilung des Spielfeldes in ein Raster
[Bearbeiten]Die Spielfeldmaße wurden für neugebaute Stadien von der DFL wie folgt festgelegt:
Breite: 68m
Länge: 105m
Um besser rechnen zu können setzen wir die Länge auf 104m.
Tore werden, bis auf vernachlässigbar wenige Fälle, in der gegnerischen Spielfeldhälfte erzielt.
Breite: 68m
Länge: 104m / 2 = 52m
Für das Raster legen wir 11 Bereiche in der Breite und 11 Bereiche in der Länge fest.
Mathematisches Modell: Geschossene Tore in das Raster eintragen
[Bearbeiten]Wir werten die 92 Torerfolge aus und tragen die Positionen der erzielten Tore in das erstellte Raster ein.
Mathematische Resultate: Auswertung des Rasters
[Bearbeiten]Zur Auswertung des erstellten Rasters, generieren wir eine Heatmap. Zusätzlich werten wir die Daten der Tabelle aus und stellen sie graphisch dar.
Reale Resultate: Interpretation der Heatmap und der Graphen
[Bearbeiten]Nun interpretieren wir die Heatmap zurück auf die reale Situation. Hieraus erkennen wir, dass mit 38 Treffern mit Abstand die meisten Tore in der Zone D2-H2 erzielt wurden. Das entspricht in der Realsituation auf dem Spielfeld dem Bereich im Strafraum auf Höhe der 5m- Linie. Aus dem Bereich auf Höhe des 11m- Punktes vielen mit 24 Treffern weniger Tore, dennoch beachtlich viele. Im Bereich E1-G1 erzielte der FC Bayern München gerade einmal knapp 16% seiner Tore. Die gewonnen Erkenntnisse ergeben durchaus Sinn. Der Bereich D2-H2 liegt unmittelbar vor dem Tor. Auf diesen hat der Torhüter der Gegnermannschaft jedoch nur bedingt Zugriff im Vergleich zu Bereich E1-G1. Außerdem ist dieser Raum sehr oft Ziel bei den Standardsituationen wie Eckball oder Freistoß. Dazu kommt, dass Pässe von der Torgrundlinie in der Regel in diesem Bereich ihren Abnehmer finden.
Unschwer zu erkennen ist ebenfalls, dass in der vertikalen Ausrichtung im Bereich F1-F5 die meisten Tore erzielt wurden. Von hieraus stehen dem Torschützen alle Möglichkeiten des Torerfolgs offen. Aus den Bereichen E1-E5 und G1-G5 kann der gegnerische Torhüter durch geschicktes Torhüterspiel sehr viel besser einen Torerfolg verhindern.
Betrachten wir nun die Heatmap als Ganzes. So erkennen wir, dass augenscheinlich fast alle Treffer im Strafraum oder seiner unmittelbaren Umgebung fallen. Demnach könnte eine Betrachtung des Bereichs C1-4 bis I1-4 für aussagekräftige Erkenntnisse genügen.
Betrachten wir die Verteilung der Tore über die Zeit, erkennen wir zu Beginn einer Fußballpartie das berühmte "Abtasten". Hier fallen sehr wenige Tore genauso wie zu Anfang der zweiten Halbzeit. Die Team reagiert abwartend auf den Gegner und die Sinne sind noch nicht geschärft. Das Gegenteil erkennen wir zum jeweiligen Halbzeitende. Die Spieler sind voller Adrenalin, kurz vor Schluss will jeder noch einmal sein volles körperliches Leistungspotenzial ausschöpfen und gleichzeitig schwindet die kognitive Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit der Abwehrspieler des Gegners. Die erhöhte Toranzahl ist das Ergebnis dieses Prozesses.