Benutzer:SimonFrank/Protokoll der Sitzungen am 27.05.09

Aus Wikiversity

Protokoll zu Kants Theorie der ästhetischen Urteilskraft[Bearbeiten]

von Eva Ringer

1. Assoziationen zu Kant und seiner „Kritik der Urteilskraft“[Bearbeiten]

Mit Immanuel Kant (1724-1804) verbindet man den kategorischen Imperativ, die Aufklärung des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit, den Kritizismus, die Begriffe a priori und a posteriori sowie die Frage Warum sind synthetische Urteile a priori möglich?. Mit der „Kritik der Urteilskraft“ wird das Angenehme, das Schöne und das Erhabene, welches aus Lust und Unlust besteht, sowie das freie Spiel der Kräfte assoziiert.


2. Rationalismus, Empirismus und Kunst[Bearbeiten]

Kants Unterscheidung zwischen Rationalismus und Empirismus wird anhand einer Kugel veranschaulicht, die einen Berg herunterrollt. Es stellt sich dabei die Frage, wie der Mensch zu eben dieser Erkenntnis gelangt. Der Empiriker versucht zigmal die Kugel den Berg herunterrollen zu lassen und wertet dann das Ergebnis aus, welches jedoch ein Messwertproblem aufweist. Der Rationalist hingegen stellt sich im Geist eine perfekte Ebene und eine perfekte Kugel vor, er muss also nicht zu Sinneserfahrungen greifen und berechnet das Ergebnis aufgrund seiner Vorstellungen. Kant plädiert für den Mittelweg zwischen Rationalismus und Empirismus, denn ein wichtiges Merkmal unserer Erkenntnisse liege im Zusammenspiel dieser Erkenntniskräfte. Kant spricht dabei vom „freien Spiel der Kräfte“ als ein Zusammenspiel von Einbildungskraft und Verstand. Das freie Spiel der Kräfte funktioniere jedoch in der Natur weitaus besser als in der Kunst. Denn in der Auseinandersetzung mit Kunst lerne der Mensch nichts über die Welt, sondern die Kunst habe die Aufgabe, uns die Erfahrung zu vermitteln, dass Erkenntnis und Erfahrung in der Welt überhaupt möglich sind. Kunst an sich führe also nicht zur Erkenntnis, doch in der Auseinandersetzung mit Kunst lernen wir die Welt kennen und erfahren. Der Verstand abstrahiere die sinnliche Erkenntnis und helfe den Menschen, die Welt zu ordnen. Durch die Auseinandersetzung mit Kunst können wir uns demnach vergewissern, wie unsere Erkenntniskräfte funktionieren. Die ästhetische Erfahrung erfülle folglich keinen Zweck, ist aber dennoch nicht ohne Zweckmäßigkeit.


3. „Kritik der Urteilskraft“[Bearbeiten]

In der „Kritik der Urteilskraft“ befasst sich Kant mit Fragen der Ästhetik und der Kunst. Darin unterteilt Kant die Künste in die Redenden (Beredsamkeit, Dichtkunst), die Bildenden (Plastik mit Bildhauerkunst und Baukunst, Malerei mit Schilderung der Natur und Lustgärtnerei) und in die Kunst des Spiels der Empfindungen. Das freie Spiel entstehe dabei bei den redenden Künsten, wobei die Dichtkunst das freie Spiel am schönsten in Kraft setze, denn dabei wird das freie Spiel generiert und die Einbildungskraft aktiviert. Im Gegensatz dazu führt Kant die „Lustgärtnerei“ an, die nur der Zierde diene und nicht das freie Spiel erfülle. Kant geht es in diesem Text nicht primär um Kunst, sondern vor allem darum, wie der Mensch zu Erfahrungen gelangen kann.