Benutzer Diskussion:Jeanpol/Buch/Teil II

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
Aus Wikiversity

Zur Zuspitzung in den Formulierungen[Bearbeiten]

Ich fand es schade, dass die Beschreibung der gefährlichen Abhängigkeit von Doktoranden und Habilitanden wegzufallen schien. Denn es ist etwas nicht in Ordnung, wenn hochqualifizierte Vierzigjährige auf Gedeih und Verderb von einem Einzelnen abhängig sind. Von lasterhaften Strukturen und vom Bösen zu sprechen, bedeutet freilich eine Zuspitzung, die von beiden Seiten den Studenten und den Professoren falsch verstanden werden könnte.

Dass ein Habermas nicht nur über seine Schriften (weltweit) wirkte, sondern auch hochschulpolitischen Einfluss hatte, hat den bundesdeutschen Universitäten gewiss nicht geschadet. D.h. hochschulpolitischer Einfluss von besonders Qualifizierten ist m.E. nicht falsch. Aber dass Habermas von Horkheimer an der Habilitation gehindert wurde und auf Wolfgang Abendroth angewiesen war, um seinen Strukturwandel als Habilitationsschrift vorzulegen (ohne erst noch weitere Jahre als Assistent Hilfsdienste leisten zu müssen), das deutet in der Tat auf einen Fehler des Systems hin. --Cethegus 12:21, 14. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]

Meine Frau Angela drängt darauf, dass ich nicht allzu stark die negativen Aspekte hervorhebe. Da ich gerade bei diesen Beschreibungen das Bild besonders schärfe, wirkt sie abmildernd und erinnert mich daran, dass wir doch bei dem einen oder anderen freundlich aufgenommen wurden. Ich denke, ich habe die Mängel deutlich hervorgehoben.--Jeanpol 12:57, 14. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]
Zu wenig kritisierst du nicht. Und ich bin froh, dass du kritisierst. --Cethegus 13:09, 14. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]
Dann ist es gut. Eigentlich könnte ich eine umfangreiche Dokumentation über alle Menschen verfassen, die die Uni (also die Professoren) vor meinen Augen zerstört hat. Aber das ist nicht Thema dieses Buches.--Jeanpol 14:53, 14. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]

Ich wusste doch, dass es unheimlich schnell weitergehen würde. Ich komme jetzt erst mal nicht nach. Zu viel aufzuholen. - Als Lehrer tendierte ich dazu, Schülern, die gefehlt hatten, zu wenig Nachholzeit einzurechnen. Eine sehr gute Schülerin war im ersten Jahr, als sie gesprungen war, ausgezeichnet. Erst nachher merkte ich, was sie alles verpasst hatte und langsam nachholen musste. --Cethegus 23:48, 28. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]

Ich freue mich sehr, dass du wieder da bist. Bevor ich weiterschreibe, wird es ein bisschen dauern (ich bin in Frankreich unterwegs). Liebe Grüße.--Jeanpol 17:56, 30. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]

Entnaivisierung[Bearbeiten]

Die Situation heute scheint mir eine andere zu sein als in den 68ern...die millennial generation ist auf eine ganz andere Weise naiv, für die die 68er Bewegung, denke ich, eine menge Verantwortung hat (aber wer weiss, vielleicht wäre es auch so gekommen): sie sind ihrem eigenen potential und ihren möglichkeiten gegenüber naiv, zumindest geben sie sich so (in der tiefe rauscht unsicherheit, wie kann es anders sein), aber institutionen, positionen, experten, führungspersonen, usw. gegenüber zynisch ablehnend. sie wollen keine ehen, keine könige, keine spezialisten, keine priester, keine kirche mehr. aber nicht, wie mir scheint, aus einer erfahrung heraus, nicht, wie bei dir, als ergebnis von leiden und reflexion. gleichzeitig hängen sie an der stabilität ihrer welt: internet überall und immer! dass diese stabilität kein teil der automatisierten warenwelt ist, und auch nicht basisdemokratisch oder über das netz organisiert wird, scheinen sie bewusst nicht wahrzunehmen. ob die stabilität auf diesem wege organisiert werden kann: ich weiss es nicht. ich sorge mich um die jungen menschen! - ich verbringe auch, wenn ich so reflektiere, viel zeit damit, meinen studenten die zähne zu ziehen, von denen du sprichst. aber zunehmend bin ich nicht sicher, ob ich damit richtig liege - ob ich nicht vielmehr mich selber bediene statt ihrer? denn das ist ein problem jedes didaktikers: er kann nicht anders als seine lernbedürfnisse auf seine schützlinge zu projizieren. er muss aktiv daran arbeiten, sie vor sich selbst zu schützen! - sehr interesante gedanken, in die du mich da gebracht hast! danke! --msb (Diskussion) 11:51, 11. Jun. 2014 (CEST)[Beantworten]

Eine ganz andere frage: mich wundert, dass du meinen text gut findest, denn ich bin ein vollkommener laie und schreibe sehr konventionell. Ich lese gerade mit interesse und vergnügen deine texte!:-) --Jeanpol (Diskussion) 16:29, 12. Jun. 2014 (CEST)[Beantworten]