Kurs:Barrierefreiheit von Internetseiten/Senioren

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Thema wird bearbeitet von: Mirko Wahle

Definition[Bearbeiten]

Welche Gruppe der Bevölkerung lässt sich den Senioren zuordnen?

  • Begriff Senioren: "senior" aus den lat. := "älter"
  • Menschen die ein bestimmtes Lebensalter überschritten haben
  • Fremdeinschätzung, Menschen über 50, 55 oder 60, Renteneintrittsalter
  • höhere Lebenserwartung verlängert diesen Lebensabschnitt
  • der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe nimmt heute zu

Mit welchen Merkmalen lässt sich eine Person in die Gruppe der Senioren einordnen?

  • stehen nicht mehr im Erwerbsleben
  • differenziertes Lernverhalten im Vergleich zu jüngeren Menschen
  • Menschen mit beginnenden körperlichen altersbedingten Einschränkungen

Mediennutzung

Folgende Zahlen beschreiben die gelegentliche Internetnutzung in der Senioren

Jahr Rentner gesamt Anteil 50-59 Jahre Anteil 60+ Jahre
1997 0,5% 3,0% 0,2%
2000 6,8% 22,1% 4,4%
2004 22,4% 52,7% 14,5%
2008 33,6% 62,7% 26,4%

(Quelle: ARD-Onlinestudie 1997, ARD/ZDF-Onlinestudie 1998 - 2008)


Abschließend zum Thema Senioren ist zu sagen, dass es keine klare Definition, wann eine Person zur Bevölkerungsgruppe der Senioren zählt, sondern nur eine allgemeine Meinung von außen und nicht ganz klare Identifikation der betroffenen Bevölkerungsgruppe der Senioren, welche sich nicht zwangsläufig als Senioren sehen.

Wie nutzen Senioren heute das Internet?

  • Recherche
  • Bereitstellung von Web - Inhalten
  • E-Mail
  • Shopping
  • Reisen

Folgende Punkte zeigen, warum es eine Zunahme der Nutzung des Internets in dieser Bevölkerungsgruppe geben wird:

  • soziale Aspekte
    • Zunahme der sozialen Kontakte
    • Zunahme der Extrovertiertheit
    • Freude an Freizeitaktivitäten

Diese Punkte sind mit der neuen Generation der Senioren im Zusammenhang zu sehen

Arten der Barrieren[Bearbeiten]

Welche Arten von Barrieren ergeben sich für diese Bevölkerungsgruppe, wenn sie sich im Internet bewegen?

Grundlegend ergibt sich eine Unterscheidung in altersbedingte physische Einschränkungen und psychologische soziale Aspekte, wie die zum Beispiel der zwischenmenschliche, sprachliche Umgang im Internet.

Allgemein lässt sich heute feststellen, dass die heutige Generation der Senioren viel offener im Umgang mit dem Internet sind. Ein Punkt der hierzu führt ist, dass viele schon im Berufsleben Umgang mit IT - Technologie haben. Weiter lässt sich auch feststellen, das ein Einstellung in dieser Generation stattgefunden hat. Die Vorzüge des Internets werden immer stärker angenommen, wie die Schnelligkeit, der Komfort oder die Vielzahl an Informationen. Wenn man diese Informationen hinzunimmt, kann man daraus schließen, dass die "Angst" vor neuer Technologie oder die Begriffswelt im Internet heute eine weitgehend geringere Rolle in dieser Altersgruppe spielt, wie zum Beispiel vor zehn oder zwanzig Jahren.

Physiologische Barrieren[Bearbeiten]

Welche körperlichen Einschränkungen können mit dieser Bevölkerungsgruppe in Verbindung gebracht werden?

Der erste Ansatz ist in diesem Bereich, dass von altersbedingten körperlichen Einschränkungen geredet werden muss, wie

  • altersbedingte Sehschwäche
    • Sehschärfe
    • Hell- / Dunkelanpassung
    • verändertes Farbempfinden
    • räumliches Sehen
  • abnehmende feinmotorische Fähigkeiten
    • Umgang mit Tastatur / Maus usw.
  • Gehör / Inmobilität weniger als Problem anzusehen

Psychologische / Soziale Barrieren[Bearbeiten]

Welche psychologischen Einschränkungen ergeben sich für diese Bevölkerungsgruppe im Umgang mit dem Internet?

In diesem Bereich muss unterschieden werden zwischen zwei Gruppen der Senioren,

  • die Gruppe, die über ein großes Informationstechnolgiewissen verfügen (Gruppe 1)
  • und die Gruppe, die keine oder keine großen Erfahrungen mit der IT hat (Gruppe 2)

Gruppe 1

  • Begriffswelt (IT - Begriffe)
  • zwischenmenschlicher Umgang (Sprache, Respekt)

Gruppe 2

  • zwischenmenschlicher Umgang (Sprache, Respekt)
  • Motivation, Skepsis
  • Hardware - persönliche Beratung, Support

allgemein

  • Wichtig ist, dass diese Prozesse zu unterschiedlichen Zeitpunkten einsetzen und nicht bei jeder Person dieser Altersgruppe gleich verlaufen!
  • abnehmende Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses
  • abnehmende Leistungsfähigkeit der Aufmerksamkeit
  • Abbau der Lernfähigkeit / Intelligenz
  • Bereitschaft zum Lernen

Kriterien zur Bewertung von Internetseiten[Bearbeiten]

Mit welchen möglichen Kriterien kann man eine Internetpräsenz auf Barrierefreiheit untersuchen?

  • Orientierung auf der Webseite
  • technische Hilfestellungen
  • Verständnishilfen für verfasste Texte
  • Vermeidung von realen Wegen (z.B.: Behördengänge)

Lösungsansätze[Bearbeiten]

  • technische Hilfestellung
    • Anpassung der Schriftgröße
    • individuelle Einstellbarkeit von Farben und Kontrasten
    • gut sichtbare Linkmarkierungen
    • Alternativen zu audio / visuellen Inhalten
    • Vermeidung bewegter Inhalte
    • übersichtliche Gestaltung
    • leicht verständliche und erkennbare Navigation
  • inhaltliche Ansätze
    • Abkürzungen vermeiden
    • Anglizismen vermeiden
    • kommunikativer Mehrwert der Internetpräsenz / Hohe Qualität
  • Ziele:
    • leichtes Verständnis für "ALLE"
    • Zugänglichkeit / Accesibillity erleichtern
    • Hohe Qualität
    • zielgruppengerechte Ansprache

Links[Bearbeiten]