Kurs:Diasporastudien/Selbstdarstellung

Aus Wikiversity

Diaspora Studien[Bearbeiten]

Willkommen beim Portal der Diaspora-Studien. Die Diaspora Studien auf Wikiversity lehnen sich an die Diskussion an, wie sie in den USA und UK geführt wird. Der Schwerpunkt wechselt von einer Diaspora zur nächsten. Die Verhaltensweisen in der Diaspora sind sehr unterschiedlich. Es ist unverstanden, wie diese Unterschiede genau entstehen.

Der Focus liegt zur Zeit auf die erste Vergleichsgruppe: Überseechinesen, Inder, Mexikaner, Philipinnen, Juden und die Afroamerikaner.

Raum[Bearbeiten]

Raum der Ströme nennt der Soziologe Manuell Castells seinen Raumbegriff für die Gesellschaft des Informationszeitalters. Die Geld, Waren, Informationen und zunehmend auch Menschen strömen in Knotenpunkten zusammen, darunter sind die global cities New York, London, Tokio die bedeutendsten. Eine Soziologie die ihre Phänomene nur mit den Faktoren innerhalb des nationalen Raums erklären will ist anachronistisch.

Dieser Raumbegriff ist deswegen auch der richtige Raumbegriff für die Diaspora Studien, da die Bewohner der Diaspora ein Verteiler-Knoten für Geldströme und kulturelle Veränderungsströme sind.

Diaspora[Bearbeiten]

Der Begriff Diaspora meint eine imaginierte Gemeinschaft einer Migrantengruppe, die ein transnationales Bewußtsein über zwei Staaten gespannt hat.

Die ökonomische Bedeutung dieses transnationalen Bewußtseins zeigt sich in den Rücküberweisungen der Migranten, die weltweit sich offiziell auf 200 Mrd. USD belaufen. Um eine Vorstellung vom Geldvolumen zu bekommen, die Entwicklungshilfe weltweit beträgt etwa 78 Mrd. USD, das militärische Budget der Afrikanischen Union beläuft sich auf 600 Mio USD.

Hier soll die Diaspora verschiedener Kollektividentitäten verglichen werden und an ihre Genese ausgearbeitet werden. Ich werde versuchen die strukturellen Unterschiede aufzuzeigen, und mich auf die Suche nach Vergemeinschaftungs-Praxen begeben, die es erlauben Identitäten aufrechtzuerhalten.

Warum machen wir Diaspora Studien ?[Bearbeiten]

Assimilation und Multikulturalismus sind ins Kreuzfeuer geraten. Unter Integration wurde viel zu lange mit den Begriffen Identität und Kultur gearbeitet. Wichtige Arbeiten bei den Ökonomen, Geographen, Ethnologen, Bildungswissenschaften, Management und Produktionswirtschaftler fanden kein Eingang in den öffentlichen Diskurs.

Wir wollen den Fokus auf institutionelle Reformen legen, und zeigen welche Vorteile es für die Weltwrtschaft bringt. Institutionelle Reformen setzt eine Einbürgerungswelle voraus. Zwar wird das nicht viel an den Machtverhältnissen verändern, weil es für die Volksparteien immer möglich über die Belegungspraxis bei der Wohnungsvergabe oder einfach die Wahlbezirke neu zu ziehen, um die Menschen mit Migrationshintergrund in der Minderheit zu halten. Die Einbürgerungskosten lohnen sich aber trotzdem, weil man zumindest einen Dialog hätte.

Die richtige politische Ebene für große Veränderungen sind die internationalen und transnationalen Organisationen.

  • Big 3: UNO, Weltbank und IMF
  • Stiftungen: Bill Gates Stiftung, Open Society Foundation, Knight Foundation
  • Rating-Agenturen: Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings
  • Transnationale Organisationen: Weltsozialforum, Amnesty, Entwicklungsorganisationen, regionale Entwicklungsbanken

Zuvor muss man sich klar machen, welche Rolle Migration in der globalen Ökonomie spielt. Die etwa 200 Mio. internationalen Migranten erwirtschaften mit 3% der Weltbevölkerung das drittgrößte Bruttosozialprodukt.

Für die Auswanderungsregionen stellen die ehemaligen Landsleute eine Art informelle externe Versicherung, da Migranten bei Nahrungsmittelkrisen, Naturkatastrophen und makroökonomischen Schocks Geld an ihre Verwandten in der Auswanderungsregion überweisen. Dadurch generieren sie private Budgets und Mehrwertsteuer für die lokale Gebietskörperschaft.

Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings sind daher in einen Dialog zu verwickeln, um die Finanzkraft der Diasporas bei ihren Länder Ratings mit zu berücksichtigen.

Wegen dieser externen Versicherungseigenschaft können die einzelnen Diasporas in der UNO einen ökonomischen Block gegen die Auswanderungstaaten bilden, um einen Finanzausgleich mit den Nationalstaaten zu vereinbaren. Offenbar ist es nämlich immer möglich durch einen Streik bei den Rücküberweisungen die Nationalstaaten in Schwierigkeiten zu bringen.

Die Migranten brauchen Wirtschaftsabkommen und Zugänge zu den Sonderwirtschaftszonen. Die Weltbank muss ihnen Refinanzierungsquellen und Kreditbürgschaften geben, damit sie ihr Sparkapital profitabel in den Sonderwirtschaftszonen investieren können. In der Einwanderungsregion brauchen sie Fertigungsbetriebe für die 4 Mrd. Konsumenten in den Bottom Of Pyramid Märkten - an diese Gruppe kommen sie nur über die Sonderwirtschaftszonen heran. Diese Konsumenten machen etwa 40% der Kaufkraft in der Welt aus - das muss in die ethnische Ökonomie der Einwanderungsregion eingebaut werden.

Eine eigene Abteilung im IMF wird gebraucht, um die Wechselkursrisiken transnationaler Wirtschaftsaktivitäten zu steuern.

Die großen Stiftungen können uns helfen, Modellprojekte durchzuführen für das Proof Of Concept.

Früher war die Triple Allianz zwischen multinationalen Konzernen, Entwicklungsdiktaturen, lokaler Business tonangebend bei der nachholenden Modernisierung von Schwellenländern. Diese Bündnisformation ist im Informationszeitalter erweiterbar zur Quadrupel Allianz zwischen Entwicklungsstaat, Diaspora, multinationalen Konzernen und lokalen Business.

In den Einwanderungsregionen braucht man institutionelle Reformen beim Finanzsystem und den Bildungsinstitutionen. Wir brauchen kostenlose Privatschulsysteme wie sie in den Niederlanden, Belgien und Schweden gang und gäbe sind. Die Nationalstaaten müssen ihre Universitäten anweisen, Online-Kurse für Migranten anzubieten, so dass sie eine eigene Universität schaffen können. Glubal macht es vor, wie es geht. Bei Glubal ist man lokal an einer Universität eingeschrieben, und macht lokale Kurse - gleichzeitig kann man weltweit Online-Kurse besuchen und sich anerkennen lassen.

Wir brauchen ein eigenes Banken-Ökosystem aus Mikrokreditorganisationen, Islamischen Banken und Spar- und Kreditkooperativen, um das Investitionskapital für die Quadrupel Wachstumsallianz zusammen zu bekommen.