Kurs:Dresdner Baudenkmäler/Finanzhaus

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Das Finanzhaus.

Die Grundstücke Landhausstrasse Nr. 7 und 9 befanden sich noch bei dem Brande von 1760 in verschie-


Fig. 445. Schönburg' seh es Palais, Grundriss des Erdgeschosses.


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Fig. 446. Finanzhaus, Grundrisse des Erd- und Hauptgeschosses.


Bau- u, Kunstdenkm. d. K, Sachsen. XXIII. Dresden Stadt. Beil. XXX.


LICHTDRUCK VON RÖMMLER 4 JONAS, DRESDEN.


Japanisches Palais, Holländisches Palais.


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denem Besitz. 1767 erkaufte der Hofrath und Leibmedicus Dr. Gotthold Ernst Löber das Haus Landhausstrasse Nr. 9, 1777 das Landhausstrasse Nr. 7. Nun erst kann der Bau durchgeführt worden sein, der beide Grundstücke vereinte. 1787 erwarb der Eath das Haus, das seitdem als Stadthaus dient.

Hasche schildert 1783 den Bau (Band II, S. 368). Seine Darstellung wird bestätigt durch Pläne in der Sammlung für Baukunst und eine sehr ungenügende Abbildung in den „Dresdner Prospecten". Damals war der Bau vom Staate für die Generalhauptcasse ermiethet und wurde zu diesem Zwecke von Johann Gottl. Hauptmann eingerichtet. Wer es erbaut hat, steht nicht fest.

Der Grundriss des Palais (Fig. 446) steht jenem des Hotel de Saxe und des British Hotel nahe, überragt diese aber an klarer, weiträumiger Disposition. Bemerkenswerth ist die Anlage der Treppe im linken Seitenflügel und des von dieser ausgehenden offenen Balcons zur Bedienung der Haupträume, sowie das Ausscheiden von Degagements mit Nebentreppen zu Ende dieser Anlagen.

Die Schauseite wurde durch eine durch zwei Geschosse reichende dorische Halbsäulenordnung beherrscht. Der Mangel jeder Stuckverzierung und der „ernsthafte" Geschmack des Baues wird von Hasche besonders hervorgehoben, ebenso dass der Kalkputz im Ganzen röthlich gefärbt worden sei.

Das Haus war so schlecht gebaut, dass es 1792 vom Rath abgebrochen werden musste. An seine Stelle kamen zwei Neubauten.