Kurs:E-Marketing 2/Themen/Markenführung in sozialen Medien/Soziale Netzwerke

Aus Wikiversity

Unter einem sozialen Netzwerk wird eine Struktur bezeichnet, in dem Personen und/oder Organisationen durch Kommunikation und Interaktion miteinander verbunden sind.[1] Soziale Netzwerke im Kontext von Social Media sind Online-Plattformen und –Präsenzen, die den Aufbau und die Pflege von Beziehungen, sowie den Informationsaustausch und die Kommunikation mit den am Netzwerk Beteiligten im Internet gewährleisten.


Es wird zwischen zwei Arten von sozialen Netzwerken unterschieden:

Beziehungs- und Kommunikationsnetzwerke wie beispielsweise Facebook, MySpace, XING, bei denen die Vernetzung symmetrisch erfolgt, d.h. nach der Zustimmung beider Beziehungspartner können die gegenseitigen Aktivitäten verfolgt werden. Die Kommunikation und privater Austausch von Menschen untereinander stehen im Vordergrund.

Publikationsnetzwerke wie Twitter und YouTube, die Publikation, Verteilung und Diskussion von Inhalten jeglicher Art ermöglichen. Die Vernetzung erfolgt asymmetrisch, d.h. man kann die verbreiteten Informationen eines Teilnehmers sehen und folgen, ohne dass dieser einem folgen muss.[2]

Twitter[Bearbeiten]

Twitter ist einem Blog sehr ähnlich. Im Unterschied zu Blogs ist die länge eines Posts jedoch beschränkt und darf nur 140 Zeichen umfassen. Deswegen spricht man bei twitter auch von Microblogging. Die Nutzer veröffentlichen ihre kurzen Nachrichten („tweets“) via Twitter und die daran interessierten Personen (Follower) abonnieren die Nachrichten eines Autors (twitterer), um sie zu lesen und zu verfolgen. Im Gegensatz zu Facebook müssen sich twitterer und follower nicht gegenseitig bestätigen. Die von anderen Autoren veröffentlichten Nachrichten können von einem Follower erneut verbreitet werden. So spricht man von einem Retweet.[3] Retweets sind der stärkste Mechanismus für das Marketing auf twitter. Auf diese Weise können die Nachrichten wie eine Lawine verbreitet werden und hundertmal mehr Menschen erreichen, als wenn eine einzelne Person sie Twittert. So können die Unternehmen die Produkt-Informationen an ihre Kunden kommunizieren.[4]


Außerdem liefert Twitter dem Unternehmen wertvolle Information darüber, wie die Nutzer in seinem Markt agieren/reagieren, was sie über das Unternehmen, Produkte oder Dienstleitungen denken und was sie über die Konkurrenten denken.[5]


Facebook[Bearbeiten]

Facebook ist eines der wichtigsten sozialen Netzwerke und damit ein machtvolles Marketingmedium. Facebook ermöglicht es seinen Benutzern, die Profile individuell zu gestalten und Fotos und Texte hochzuladen. Die Nutzer können andere Profile besuchen, öffentlich sichtbare oder private Nachrichten hinterlassen, Einladungen für unterschiedliche Events erstellen und mit Hilfe der Chatfunktionen in Echtzeit kommunizieren. Die Nutzer, die ähnliche Interessen haben, können Gruppen bilden und auch andere Nutzer einladen. Es gibt auch öffentliche Marktplätze, die für die Kleinanzeigen bestimmt sind. Die Netzwerke können in Universitäts-, Schul-, Arbeitsplatz- und Regionsnetzwerke eingeteilt werden. Mit Hilfe der Facebook-Applikation kann Facebook via Smartphone mobil erreicht werden.[6]


Unterschiedliche Funktionen, die Facebook anbietet, ermöglichen einem Unternehmen, sein Marketing-Engagement über verschiedene Kanäle ablaufen zu lassen. So können die Firmen eigene Profile erstellen, mit Hilfe der Pinnwänd mit den Netzwerkmitgliedern direkt kommunizieren, themen- oder produktverwandte Gruppen gründen, in dem die Diskussion über die Marke stattfindet und online-Werbung in Form von Bannern schalten.[7]

Xing[Bearbeiten]

Xing ist eine der größten Social-Media-Plattformen im Business-Bereich. Durch Xing können die Kontakte zwischen Unternehmen, Mitarbeitern und Dienstleistern hergestellt werden. Angemeldete Nutzer können ein eigenes Profil ähnlich eines Lebenslaufs erstellen, indem berufliche Daten angegeben werden. Mit Hilfe dessen wird dem Besucher angezeigt, wen er eventuell aus jeweiligen Unternehmen kennen könnte. Xing bietet soziale Funktionen wie eine Kontaktseite, Foren und tausende unterschiedliche Fachgruppen, in denen man zu bestimmten Themen diskutieren kann. Premium-Mitglieder nützen vielfältigere Kommunikationstools als die kostenlose Mitglieder. Sie können E-Mails versenden und empfangen und erhalten regelmäßig detaillierte Statistiken. [8]


Xing wird von Unternehmen vermehrt zur Mitarbeitersuche genutzt. Geschlossene Benutzergruppen und Foren auf Xing können den Unternehmen Nutzen im Bereich Markenführung bieten.[9]

YouTube[Bearbeiten]

YouTube ist das populärste Internet-Videoportal weltweit, das in mehrere dutzend Sprachen verfügbar ist. Es bietet dem angemeldeten Nutzer die Möglichkeit, eigene Videos kostenlos hochzuladen und so auch für die nichtangemeldete Nutzer zugänglich zu machen. Auf YouTube können sich die angemeldeten Nutzer miteinander austauschen oder ein Meinungsbild einholen, indem sie Kommentare unterhalb des Videos hinterlassen. Mit der integrierten Statistikfunktion kann man z.B. videospezifische Altersgruppen oder Herkunft einsehen und damit die Zielgruppe des Videos exakt definieren.[10]


YouTube bietet mehrere werbewirksame Möglichkeiten für Unternehmen. Die populärste sind die Werbebanner, die vor, während und nach der Wiedergabe eines Videos eingeblendet werden. Unternehmen haben die Möglichkeit, eigene Videos zum eigenen Produkt einzustellen und auch die Meinungen potenzieller Kunden einzufangen und auszuwerten. Außerdem ist YouTube an das Werbesystem Google AdSense gekoppelt und bietet damit effiziente Werbung, welche auf die Zielgruppe angepasst ist.[11]


Literaturverzeichnis[Bearbeiten]

  1. vgl. Hettler, U., (2010) Social Media Marketing, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, S. 54.
  2. vgl. Hettler, U., (2010) Social Media Marketing, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, S. 55.
  3. vgl. Faber, R., Prestin, S., Social Media und Location-based Marketing, Hanser verlag, München 2012, S. 113
  4. vgl. Zarrella, D., (2010) Das Social Media Marketing Buch, O’reily Verlag, Köln, S. 49.
  5. vgl. Faber, R., Prestin, S., (2012) Social Media und Location-based Marketing, Hanser verlag, München, S. 113.
  6. vgl. Hilker, C., (2010) Social Media für Unternehmer, Linde Verlag Wien, Wien, S. 33.
  7. vgl. Hilker, C., (2010) Social Media für Unternehmer, Linde Verlag Wien, Wien, S. 34.
  8. vgl. Hilker, C., (2010) Social Media für Unternehmer, Linde Verlag Wien, Wien, S. 36.
  9. vgl. Hilker, C., (2010) Social Media für Unternehmer, Linde Verlag Wien, Wien, S. 36.
  10. vgl. Hilker, C., (2010) Social Media für Unternehmer, Linde Verlag Wien, Wien, S. 42.
  11. vgl. Hilker, C., (2010) Social Media für Unternehmer, Linde Verlag Wien, Wien, S. 42.