Kurs:Reise in das romantische Dresden/Orte der Drachenromantik

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Dresdner Drachen[Bearbeiten]

vgl. w:de:Drache (Mythologie)

vgl. w:de:Slawischer Drache

vgl. w:wikibooks:de:Diskussion:1020-2020: Tausend Jahre Dresdner Frauenkirche#Drachenlegende in Dresden

Meix[Bearbeiten]

Borsberg (a) mit künstlicher Ruine (b) bzw. Staffage-Bauten im Tal (b), Meixmühle (c), Wasserfälle (d), Rosenhügel (e)
Die Drachenburg an der Meixmühle im Friedrichsgrund bei Dresden

w:de:Meixgrund :

Der Meixgrund wurde 1403 erstmals auf einer Schenkurkunde des Markgrafen Wilhelm von Meißen als „Vallis Michcz“ (Meutziggrund oder Meitzgrund) erwähnt.[1]

Die sich am nordöstlichen Ende des Friedrichsgrundes befindliche Meixmühle wurde 1403 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name soll der Sage nach auf den einst im Meixgrund hausenden Drachen Meix zurückgehen, der alljährlich eine Bauernmagd als Opfer verlangte. Ein Müllerbursche tötete das Ungeheuer und rettete so die Tochter des Müllers vor dem Tod.

Schon im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Mühle zu einem beliebten Ausflugsziel. Sie wurde 1895 bei einem Brand völlig zerstört und im Folgejahr wieder aufgebaut. 1896 versetzte man den zuvor auf der sächsischen Kunstgewerbeausstellung präsentierten hölzernen Wendenhof neben den Gasthof. Er bildet noch heute das Zugangstor vom Friedrichsgrund in den Gästegarten der Meixmühle.[2] 1903 errichtete man die Drachenburg, die an die Sage vom Drachen Meix erinnern soll.

https://www.stadtwikidd.de/wiki/Meixm%C3%BChle :

Die sich am nordöstlichen Ende des Friedrichsgrundes befindliche Meixmühle wurde 1403 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name soll der Sage nach auf den einst im Meixgrund hausenden Drachen Meix zurückgehen, der alljährlich eine Bauernmagd als Opfer verlangte. Ein Müllerbursche tötete das Ungeheuer und rettete so die Tochter des Müllers vor dem Tod.


https://meixgrund.de/friedrichsgrund/sage.html :

Die Sage vom Drachen Meix im Grunde

Noch geht die Mär in Volkes Munde:

Einst hauste in dem Grunde

in einer tiefen Höhle nah am Bache

"Der Meix", ein alter Drache.

Der hatte gar ein fürchterliches Maul,

war sehr gefräßig, unbedacht und faul.


Den Elbebauern er ein Schrecken war

musst liefern Fleisch und Wein im ganzen Jahr.

Auch sollt´s ab und an ´ne Jungfrau geben,

geschmückt mit tollen Reben.

Ward diese alt und im Blicke nicht mehr klar,

fraß er sie auf mit Haut und Haar


Jenes war gewiss kein Spaß,

denn wenn er das Mädel fraß

war´s fürs Dorf gar entsetzlich,

ne neue losen mussten sie dann plötzlich.

Das Mägdelein, was da zog das Unglückslos,

warf man dem Drachen in den Schoß.


Die Zeit war um, es sollte sein,

Da traf´s des Müllers Töchterlein.

Es half kein Zittern, keine List:

nur einen Tag gab man ihr die Frist.

Nun saß sie oben in der Kammer,

ganz aufgelöst vor Kram und Jammer.


Des Müllers Knappe hatte große Wut,

schon längst war er dem Mädchen gut.

Er sann und sann, ob er bewirkt eine Wende,

nicht gar des Drachen´s Ende?

Mit einem Ger am langen Stiele,

schlich er sich heimlich aus der Diele.


Ging nach der Höhle dort am Bache,

wo gerade schlief der alte Drache.

Sogleich mit kräft´gem Arm den Spieß,

er in des Lindwurm´s Leibe stieß.

Er scheute nicht den gift´gen Hauch

stach dem "Viech" ein Loch in den Bauch.


Vorbei die große Not,

der Meix ward mausetot.

Es jubelten all´samt die Leute,

zogen ab vor lauter Freude,

des Drachen Fell auf dem langen Spieß,

in Richtung Dresden´s Vogelwies.

Da kaufte es der alter Jude,

für seine Raritätenstube.

Der mut´ge Knappe freite,

des Müllers Töchterlein in kurzer Zeite.


Seit jener Stunde

ist Mühl und Grunde

als Meix in jedem Munde.

https://meixgrund.de/friedrichsgrund/sage.html


https://drachen.fandom.com/de/wiki/Meix :

Meix ist der Name eines Drachen, der im Friedrichsgrund (auch Meixgrund) in Dresden gelebt haben soll.

Sage

Der Sage nach hauste Meix in einer Höhle und verlangte regelmäßig eine Jungfrau als Opfer. Wenn diese alt wurde, fraß er sie auf und die Menschen mussten ein neues Opfer auslosen. Als das Los eines Tages auf die Tochter des Müllers fiel, beschloss der Knappe des Müllers, der in sie verliebt war, den Drachen zu töten. Mit einem langen Speer stach er dem Drachen in den Bauch und dieser starb. Er verkaufte die Haut des Drachen an ein Raritätenkabinett und heiratete die Müllerstochter[1].


Hintergrund

Der Meixgrund und die darin befindliche Meixmühle werden im Jahr 1403 erstmals in einer Schenkurkunde des Markgrafen Wilhelm von Meißen erwähnt. Der Meixgrund hieß darin noch "Vallis Michcz“ (Meutziggrund oder Meitzgrund)[2]. Die Mühle wurde im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel, bis sie am 7. Juli 1895 bei einem Großbrand zerstört wurde. Jedoch wurde sie bereits 1896 wieder aufgebaut und um weitere Gebäude ergänzt. 1903 kam die Drachenburg dazu, in Anspielung an die Sage um den Drachen Meix[3].


  1. Die Sage vom Drachen Meix im Grunde
  2. Hans-Günther Hartmann (1991), Schloss Pillnitz, Verlag der Kunst Dresden, ISBN 3-364-00222-3
  3. Meixgrund, Dresdner Stadtteile

https://drachen.fandom.com/de/wiki/Meix


http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordost/Pillnitz/Meixgrund/meixgrund.html :


Der Meixgrund, auch Friedrichsgrund genannt, gehört zu den romantischen rechtselbischen Seitentälern zwischen Pillnitz und Loschwitz und wurde 1403 im Zusammenhang mit der Schenkung von Pillnitz an Euphemia von Karas erstmals als “Vallis Michcz” urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Tal gemeinsam mit dem Ort Pillnitz im Besitz der Familie Karas. Die bereits existierende Mühle erhielt schon früh das Schankrecht und diente als Ausspanne der Fuhrleute des Schönfelder Hochlandes auf ihrem Weg ins Elbtal.Später war sie auch zeitweiliger Jagdaufenthalt der Wettiner. Oberhalb des Meixgrundes befindet sich auf einem Bergsporn das sogenannte “Kanapee”, eine aus der Bronzezeit (um 1200 v. Chr.) stammende frühgeschichtliche Befestigungsanlage, die noch bis ins 10. Jahrhundert von der slawischen Bevölkerung als Fluchtburg genutzt wurde. Deutlich zu erkennen sind Reste des einst bis zu 10 Meter hohen Burgwalls und eines Hohlweges, der zum Burgplateau führt.

(Dieses abgelegene Gebiet diente auch dem slawischen Glauben als Rückzugsort, woraus später die Sage vom besiegten Drachen (besiegtes Heidentum) entstand.)

Ende des 18. Jahrhundert wurde der Meixgrund von Friedrich August III. als Ausflugsziel entdeckt und von dessen Kammerherrn Graf Marcolini als romantischer Landschaftspark gestaltet. 1780 erschloss man den Grund durch einen Fußweg. Außerdem entstanden Spazierwege und Brücken, ein künstlicher Wasserfall, steinerne Ruhebänke und weitere Denkmäler und Kleinbauten. Unmittelbar am Eingang des Grundes befand sich eine kleine, von einer Eiche und einer Linde eingerahmte Holzscheune, die die “Hütte von Philemon und Baucis” symbolisieren sollte. Das Motiv aus der griechischen Mythologie galt in der Romantik als Ideal für Liebe, Treue und Gastfreundschaft.

Unweit davon lagen die Ruinen eines antiken Tempels mit einem zerbrochenen Obelisken. Diese Szene erinnerte an die legendenumwobene “Irminsäule”, dem von Karl dem Großen zerstörten Nationalheiligtum der Sachsen. Für den benachbarten künstlichen Wasserfall ließ Friedrich August III. drei vom Meixbach gespeiste Wasserbecken anlegen, die bei Bedarf geöffnet werden konnten. In der Nähe befand sich mit “Amaliens Rosenhügel” ein romantisch gestalteter Platz zu Ehren der Gemahlin des Kurfürsten Maria Amalie Auguste.

Höhepunkt war die 1785 an Stelle einer frühgeschichtlichen Befestigungsanlage errichtete künstliche Ruine, die von Johann Daniel Schade entworfen wurde. Das kleine neogotische Bauwerk besaß im Inneren einen Speisesaal mit Kamin sowie Nebenräume für die Bewirtschaftung des Hauses. Von dort führte eine Treppe zur Aussichtsplattform im Obergeschoss. Das ursprünglich mit einfachem Mobiliar ausgestattete Gebäude verfiel später, was auch zum Abbruch der Zwischendecke führte. Erst 2019 wurde diese wieder eingebaut und die Ruine restauriert.

Zeitgleich zur Pillnitzer Ruine entstand ein ähnliches Bauwerk auf dem nahegelegenen Borsberg. Friedrichsgrund und Borsberg waren fortan Schauplätze für Hoffeste und Belustigungen, aber auch ein Ort der inneren Einkehr für den naturverbundenen König. Seit dem 19. Jahrhundert waren die Baulichkeiten öffentlich zugänglich, blieben jedoch bis 1918 im Besitz der Wettiner. Reste der einstigen Gartengestaltung finden sich noch im Gelände.

Am 27. Juni 1850 richtete ein Wolkenbruch schwere Schäden im Meixgrund an. Auch nach Wiederherstellung des Talweges blieb der romantische Grund Ausflugsziel der Dresdner. 1886 besuchte August Bebel den Grund und leitete in der abgelegenen Meixmühle eine Landesdelegiertenkonferenz der durch das Sozialistengesetz verbotenen SPD. An dieses Ereignis erinnert heute eine Gedenktafel.

Der im Ortskern von Pillnitz gelegene Teil des Grundes wurde im 19. Jahrhundert befestigt und um 1900 zur Fahrstraße ausgebaut (Foto). Bis 1950 trug diese nach dem benachbarten Ort den Namen Schönfelder Straße, wurde dann jedoch in Meixstraße umbenannt. Hier sind noch einige historische Gebäude des früheren Dorfes erhalten geblieben. Im Haus Meixstraße 6 hatte bis 1915 das Pillnitzer Gemeindeamt seinen Sitz. Weitere Gebäude dienten als Geschäftsräume des Photographen Paul Köhne (Nr. 14) bzw. beherbergten Backstube und Verkaufsräume der Konditorei Heinke (Nr. 5). Die frühere Pillnitzer Mühle am Eingang zum Meixgrund musste 1901 dem Bau eines Wohn- und Geschäftshauses weichen.

Unweit davon befinden sich in der Nähe der Einmündung des Friedrichsgrundes die Überreste eines historischen Eiskellers. Die heute nicht mehr zugänglichen Kellerräume wurden um 1780 von Freiberger Bergleuten als Lagerraum geschaffen und zur Einlagerung von Kühleis für höfische Feste im Pillnitzer Schloss genutzt. Ein Lüftungsschacht verband diesen Keller mit der Bergspitze, wo er in einem gemauerten Schornstein endete. Während des Zweiten Weltkrieges dienten die Gewölbe als Treibstofflager, Luftschutzbunker und zur Einlagerung von Wertsachen. Hier überstand auch das demontierte Reiterstandbild des “Goldenen Reiters” die Kriegsjahre. Um 1960 war ein Ausbau des Bunkers für die DDR-Zivilverteidigung geplant. Unsachgemäße Sprengungen führten dabei zu einem teilweisen Einsturz, woraufhin der Eingang vermauert wurde. Heute leben hier einige seltene Fledermausarten. http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordost/Pillnitz/Meixgrund/meixgrund.html


http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordost/Schonfeld-Weissig/Borsberg/borsberg.html :

Borsberg wurde 1378 im Lehnsbuch Friedrich des Strengen erstmals urkundlich erwähnt Der vermutlich deutliche ältere Ort entstand als Platzdorf und wurde von slawischen Siedlern gegründet. Der Ortsname ist von einem Personennamen, möglicherweise einem Ortsgründer Bores, abgeleitet. Mehrfach wechselte die Schreibweise von Bornsberg über Bursenberge (1414) zu Borsperg (1465). Bis 1904 wurden Ort und Berg auch Porsberg genannt, bevor sich die heutige amtliche Schreibweise durchsetzte.

Die kleine Ansiedlung liegt auf einer Hochfläche zwischen Meix- und Friedrichsgrund am Fuße des gleichnamigen Berges und gehörte einst den Markgrafen zu Meißen. Kirchlich unterstand Borsberg der Schönfelder Parochie, wo sich bis zur Einweihung des Reitzendorfer Schulhauses auch die zuständige Schule befand. 1702 erwarb Heinrich von Bünau mehrere Bauerngüter, um hier ein Vorwerk einzurichten. Das zu diesem gehörende Wohnhaus wurde 1883 an den Staatsforst Pillnitz verkauft und diente bis 1918 als königliche Jagdhütte der Wettiner. Nach dem Ersten Weltkrieg zog eine Revierförsterei ein.

Gasthof “Zum Meix”: Das Gasthaus entstand im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und war einst Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens im Ort. Benannt wurde das Lokal nach in der Nähe gelegenen Meixgrund und der damit verbundenen Sage um den Drachen “Meix”. 1894 entstand ein Tanzsaal für öffentliche Veranstaltungen. Nach 1945 richtete die Deutsche Post hier ein Kinderferienlager ein. Das seit vielen Jahren leer stehende Gebäude an der Meixstraße 60 wurde 2010 verkauft und im Anschluss zum Wohnhaus umgebaut.

Borsberg

Der 356 Meter hohe Borsberg gehört zu den schönsten Aussichtspunkten im oberen Elbtal und trug bis zum 18. Jahrhundert den Namen Golk (slawisch “kahle Kuppe”). Geologisch bildet er den äußersten Rand der Lausitzer Granitplatte und war bereits in der Bronzezeit besiedelt. Um 1400 v. Chr. gab es zwischen Friedrichs- und Vogelgrund eine Wallanlage, deren Reste noch erkennbar sind. Später bewohnten Sorben die Region und nutzten diese als Schutzburg.

Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Friedrichsgrundes zum romantischen Landschaftspark durch Graf Marcolini wurde auch der Borsberg in die Gestaltung einbezogen. Auf dem Berg entstand 1780 eine Einsiedlergrotte mit einem hölzernen Aussichtsgerüst. Im Inneren der sogenannten “Eremitage” führte eine versteckte Treppe zur Aussichtsplattform. Darunter lag ein kleines als Speisesaal genutztes Kaminzimmer. Neben den Angehörigen des Hofes weilten hier auch Carl Maria von Weber, Alexander von Humboldt, Jean Paul und Theodor Körner. Humboldt sprach sogar nach seinem Besuch von einem der schönsten Aussichtspunkte Europas. Bereits 1768 hatte Friedrich August III. vom Borsberg mit einem Fernrohr 188 Berge, 274 Dörfer, 11 Städte, 5 Schlösser und eine Festung sowie 32 Vorwerke und Mühlen erkannt, die er auf einer Orientierungsscheibe aufzeichnen ließ.

In den Jahren 1825 bis 1827 ließen die Wettiner auf dem Gipfel eine Hofküche einrichten, welche zugleich auch Wanderer und Ausflugsgäste versorgte. Vermutlich gab es bereits zuvor ein festes Gebäude, worauf eine Inschrift im Türgewände mit der Jahreszahl "1819" hinweist. Trotz Zerstörungen bei einem Unwetter im Jahr 1850 blieb der Berg ein beliebtes Touristenziel. 1871/72 wurde die Bergwirtschaft zum Restaurant unnd Hotel umgebaut und verpachtet. 1897 übergaben die Wettiner die Baulichkeiten auf dem Borsberg an die Gastwirtsbesitzerin Bähr. Leider verfiel die Eremitage im Laufe der Zeit und ist heute nur noch in ruinösem Zustand erhalten. Auch das einstige Gasthaus hat seit vielen Jahren geschlossen.

Neben der mehrfach erneuerten Aussichtsplattform wurde 1865 eine Säule aufgestellt, die zum Netz der mitteleuropäischen Gradmessung gehört. Unter Leitung des Geodäten Christian August Nagel (1821-1903) erfolgte zwischen 1862 und 1890 eine landesweite Vermessungsaktion, für die insgesamt 158 solcher Beobachtungspunkte errichtet wurden. Die meisten sind noch erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz.

Die Säule am Borsberg ist 8,7 Meter hoch und bekam als Triangulationspunkt I. Ordnung die Seriennummer 7. 1874 fand zu ihren Füßen ein Treffen von Vermessungsingenieuren aus Anlass des 3. Deutschen Geodätentages statt. Seit dem 23. Oktober 2003, dem 100. Todestag Nagels, erinnert eine Gedenktafel an den bedeutenden Geodäten und Professor der Polytechnischen Schule in Dresden. Ein weiteres historisches Denkmal befindet sich mit einem mittelalterlichen Steinkreuz am Hang des Borsberges. Dieses entstand als Sühnemal für einen Mordfall.

Interessante Landschaftsformen weisen auch die Hänge des Borsberges auf. Hier beginnt das markante Kerbtal des “Tiefen Grundes” mit steilen Hängen und Zweiglimmergranodioritklippen. Mächtige Felsblöcke finden sich auch im Bett des hier zum Elbtal fließenden Baches. Unweit des Grundes prägen sogenannte Tilken, kleine wiesenbewachsene Hohlformen das Bild. Diese weisen wahrscheinlich auf frühgeschichtliche Hohlwege hin. Jüngeren Datums sind die im Umfeld des Berges angelegten Jagdwege, welche im 18. Jahrhundert für die Vegnügungen des sächsischen Hofes entstanden. Oberhalb Graupas überspannen die steinernen “Hohen Brücken” von 1789 einen Taleinschnitt. http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordost/Schonfeld-Weissig/Borsberg/borsberg.html

https://wfaafw.files.wordpress.com/2014/03/drache-maix.pdf :


Sage vom Drache Meix

Einst hauste in einer tiefen Höhle, nahe der Elbe, ein alter, gefräßiger Drache. Den Elbebauern war er ein Schrecken und sie mussten ihm nicht nur Essen und Trinken bringen, sondern auch ab und an eine Jungfrau. Aß der Drache die Jungfrau, so musste sofort eine neue ausgelost werden. Als nun wieder eine neue ausgelost werden musste, traf es die junge Müllers Tochter. Der Knappe des Müllers war wütend. Er überlegte, ob er nicht eine Wende oder sogar das Ende des Drachens herbeiführen könnte. Mit einem Speer bewaffnet ging er zur Höhle des Drachens und erstach ihn. Der Drache war tot, die Not war vorbei. Alle jubelten und der Knappe und die Müllers Tochter lebten glücklich zusammen. https://wfaafw.files.wordpress.com/2014/03/drache-maix.pdf


https://www.saechsische.de/familie/wandertipp-pillnitz-drache-ruine-meixmuehle-5484259.html :

Wo einst ein gefräßiger Drache hauste

Eine kurze Wanderung führt zur Pillnitzer Ruine, zur Meixmühle und durch den Friedrichsgrund.

SZ 13. Juli 2021

Zwar stammen die Mauern über Pillnitz nicht von einer wirklichen Burg, doch das tut der kindlichen Fantasie keinen Abbruch. Wie schon zu ihrer Entstehungszeit Ende des 18. Jahrhunderts ist die künstliche Ruine ein beliebtes Wanderziel – und für die heutigen Kleinen eine willkommene Gelegenheit, sich mal als Ritter oder Burgfräulein zu fühlen. Immerhin stand an dieser Stelle einst eine mittelalterliche Wehranlage. Und König Friedrich August III., der die Ruine errichten ließ, soll mit seinem Hofstaat hier zumindest gespeist haben. Erst kürzlich wurden die Gemäuer umfassend saniert und mit einem offiziellen Aussichtspunkt versehen.


Über den Bergrücken

Wer das „Burgleben“ und den weiten Blick ausreichend genossen hat, kann auf dem Kanalweg über den Bergrücken zur Meixmühle wandern – schließlich bleibt auch ein echter Ritter nicht sein Leben lang zu Hause. Findige Eltern stellen ein paar passende Aufgaben und sorgen dafür, dass auf dem kurzen Weg kleine „Abenteuer“ zu bestehen sind. Die 1403 erstmals erwähnte Mühle ist im Gegensatz zur Ruine echt und seit dem 19. Jahrhundert ebenfalls Ausflugsziel; noch heute kann man sich dort für die nächsten Erlebnisse stärken. Und das Beste: Auf ihrem Gelände steht die geheimnisvolle „Drachenburg“.


In grauer Vorzeit

Sie erinnert an die Sage vom Drachen Meix, der in grauer Vorzeit im Friedrichs- oder Meixgrund gehaust und alljährlich eine Jungfrau gefordert haben soll. Auch die Tochter des Müllers geriet auf den „Speisezettel“ des gefräßigen Ungeheuers – doch ein tapferer Müllerbursche konnte den Drachen töten und das Mädchen retten. Deshalb wird man ihn im idyllischen Friedrichsgrund wohl nicht mehr finden, oder gibt es vielleicht doch noch eine Spur?

Am munter plätschernden Bach lässt es sich aber auch so abwechslungsreich laufen und spielen. Immer wieder überquert der Weg kleine Steinbrücken, die sich perfekt in die Landschaft einfügen; mehrere Bänke bieten Gelegenheit zur Rast. Gerade im Sommer verheißen das dichte Blätterdach und die Nähe des kühlenden Wassers willkommene Erfrischung. Noch dazu geht es sanft bergab – ein wahrlich entspannter Rückweg nach Pillnitz. https://www.saechsische.de/familie/wandertipp-pillnitz-drache-ruine-meixmuehle-5484259.html

https://www.komoot.de/highlight/85377 :

Auf dem Gelände der Meixmühle im Friedrichsgrund befindet sich seit 1903 die Drachenburg, die an den Drachen und dessen Besiegung erinnert. Die Sage des Drachens kann man am Gebäude der Meixmühle nachlesen. Ich bin ganz sicher, dass aus der heutigen Ruine der Drachenburg auch wieder ein wundervoll restaurierter Ort wird. Wo kann man sonst noch Drachen besiegen. :-) https://www.komoot.de/highlight/85377

https://www.geocaching.com/geocache/GCXBNB_der-schatz-von-pillnitz?guid=710437b9-fd13-4d44-8de5-59826ee24a0a :

In einer Zeit, in der noch Sagen das Sagen hatten und Märchen nicht nur am Lagerfeuer erzählt wurden, Drachen hausten und Ungeheuer wüteten, begab es sich, dass im Schloss von Hosterwitz die liebliche Prinzessin Auguste lebte. In diesem romantischen Winkel lebte sie glücklich mit ihren Eltern. Doch manchmal bohrte Langeweile, dann vertrieb sie sich ihre Zeit durch lange Ausritte. Auf einem dieser Streifzüge begegnete sie Ritter Friedrich den Feigen, ein richtiger Recke mit prächtigem Rappen. So kam es, wie es kommen musste: Sie küssten sich unter einem Ahornbaum und Prinzessin Auguste verlor ihr Herz.

Doch oh weh: die Eltern sahen dies gar nicht gern und verwiesen den Ritter des Landes. Prinzessin Auguste weinte gar sehr, doch was kann Liebe nicht alles bewegen: Sie zog aus um ihren Prinzen zu finden. Vorbei an Wiesen und Wäldern, in einen kühlen Grund… klapperte da nicht ein Mühlrad am rauschenden Bach? Doch ich greife vor: Als Auguste im kühlen Grund einen Frosch entgegensprang, erinnerte sie sich an ihre Freundin im Nachbarfürstentum. Hatte diese nicht einen Frosch geküsst, der sich daraufhin in einen Prinzen verwandelte? Vielleicht war dieser Frosch verwunschen und IHR Prinz Friedrich? Sie schnappte sich das arme Tier und liebkoste es. Doch nicht jedes grüne Wesen mag Prinzessinnenküsse… Verschreckt und angewidert entkam der Frosch, hüpfte über den Fluss und versteckte sich im grünen Moos.

Angeekelt sprang die Prinzessin zurück. „Wie werde ich diesen widerlichen Geschmack nur wieder los?“ Sie rannte zur Mühle, ein verwegener Sprung über den tiefen Grund (eine Brücke gab es zur damaligen Zeit noch nicht, ihr Bau wurde lebhaft diskutiert), weiter über Wiesen und Felder…. Der Weg zog sie zu einem großen Kirschbaum, der am Wegesrand stand. Rot, rund, reif und verführerisch hingen die süßen Früchte am Baum. Prinzessin Auguste aß und aß, bis, ja bis…sich der Himmel verdunkelte! Werter Cacher, Du musst noch wissen: in jener Zeit hauste der grausame Drache Meix in den Schluchten und Gründen der romantischen rechtselbischen Seitentälern, der alljährlich eine Maid als Opfer verlangte. Noch heute berichten die Speisekarten der Region von seiner Schreckensherrschaft. Der Himmel verdunkelte sich also, es rauschte und fauchte, Prinzessin Auguste ward entführt, geraubt und verschleppt vom Drachen Meix.

Dies Drama blieb jedoch nicht unbemerkt: Maik Müller, Bursche der nahe gelegenen Mühle, hatte schon lange die Prinzessin erblickt und sich - was sonst - in sie verliebt. So war sein Leid groß, als er die Entführung mit ansehen musste. Aber was soll man tun, wenn man unbeschuppt nicht fliegen kann und außerdem kein Ritter ist? Apropos: wo bleibt eigentlich Ritter Friedrich?? Die Prinzessinnen-Eltern derweil, besorgt über das Verschwinden ihrer Tochter, erinnerten sich an ihre eigene Jugend… hatten sie nicht auch aus Liebe geheiratet? So riefen sie den Ritter Friedrich zu sich: „Sei ein tapfrer Recke, finde unsere Tochter, und unsere Dankbarkeit ist Dir gewiss!“ Da zog Ritter Friedrich aus, um seine Prinzessin zu finden… vorbei an Frosch und Mühle 1, und kam zur Mühle 2, wo er den Müllerburschen traf, der gerade die rostigen Eisenbeschläge am Stall putzen wollte. „Hast Du meine Prinzessin Auguste gesehen?“

„Ach weh, der böse Drache Meix entführte und verschleppte sie in sein Drachennest.“ „Willst Du mir helfen, ihn zu bezwingen? Du sollst mein Knappe sein!“ sprach Ritter Friedrich, drückte dem Burschen eine Lanze in die Hand und zog ihn hinfort in den nächsten Grund. Schon lange hatte kein Reisender mehr diesen Grund durchquert, denn Wege gab es dort zu dieser Zeit noch nicht und Reisen war gefährlich. Schon von weitem nahmen die beiden Helden den stinkenden Drachenatem wahr (hier wäre Erfindung II hilfreich gewesen). Ritter Friedrich sprach zu seinem Knappen: „Töte ihn und reicher Lohn ist Dir gewiss!“ (Dies nennt man gutes Management!). „Hilfe!“ hauchte die Prinzessin. Was sollte der arme Maik bei dieser Verheißung anderes machen? Geschwind sprang er zum Drachen und durchbohrte die Drachenhaut mit seiner Lanze, die Maid ward befreit. Und was glaubt ihr nun, liebe Cacher, wer bekam die Prinzessin? Das lasst mal Prinzessin Auguste entscheiden! Diese wählte sich natürlich nicht den mehlbestäubten, drachenblutfleckigen Müllerburschen - denn früher war nicht alles besser. Der Knappe wurde aber zumindest mit der Drachenhaut und zwei Mühlen belohnt. Er nutzte diese Belohnung gut: Die Drachenhaut versteigerte er auf dem Jahrmarkt der Vogelwiese. Mit dem Erlös erschloss er das romantische Tal für Euch, liebe Wanderer: In der Mühle eröffnete er ein Wirtshaus, in dem schon viele Dichter und Denker vor Euch ihren Durst stillten. Die Drachenhöhle wurde zugeschüttet, und es erinnert nur noch wenig an Meix. Auf ihr wurde ein Weg gebaut, der Euch nach Pillnitz führt.

Ritter Friedrich dagegen heirate Prinzessin Auguste in seiner Feste. Noch heute zeugen zahlreiche Spuren von dem rauschenden Fest. Vielleicht findest Du sogar noch die Stelle, wo das Schatzkästchen von Auguste einst lag? Da aber häufig böse Räuber dort vorbeikommen, hat ein Nachfahre des Müllerburschen den Schatz an eine sichere Stelle um etwa 30 Schritte leicht bergab unter einen Baum verlegt. https://www.geocaching.com/geocache/GCXBNB_der-schatz-von-pillnitz?guid=710437b9-fd13-4d44-8de5-59826ee24a0a


https://sachsens-schloesser.de/dresden-drachenburg/ :

Drachenburg

Meixstraße 64 / Meixgrund

01328 Dresden

Historisches

Im Jahre 1903 entstand unter Arthur Horn die künstliche Ruine der Drachenburg. Ihre Erbauung erfolgte 500 Jahre nach der Ersterwähnung der gastronomisch genutzten Meixmühle, in deren direkter Nachbarschaft die Drachenburg steht. Erbaut wurde die künstliche Ruine zur Erinnerung an eine alte Sage, nach der im Meixgrund einst der Drache Meix hauste und jährlich eine Bauernmaid als Opfer forderte. Der Drache wurde der Sage nach von einem Müllerburschen getötet.

Heutige Nutzung

Die Drachenburg steht schon viele Jahre leer und ungenutzt. Sie ist stark einsturzgefährdet und kann nicht betreten werden. Das Grundstück verwildert zusehends. https://sachsens-schloesser.de/dresden-drachenburg/

  • vgl. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begannen sich die Menschen an barocken Gärten zu langweilen und das Interesse ging hin zum emotionalen Landschaftspark. Speziell im deutschsprachigen Raum entstand eine Sonderform der Gartenarchitektur. Künstliche Ruinen hielten Einzug in die Landschaft, häufig in Form einer Nachbildung einer kleinen verfallenen Burg. Diese Publikation beschäftigt sich mit der Ruinenbaukunst in Sachsen und stellt die hier vorhandenen melancholischen Bauwerke vor. https://elbtal-scriptorium.de/ruinenbaukunst-2/

Drache am Drachenberg[Bearbeiten]

w:de:Trachenberge :

Die rechtselbische Gemeinde Trachenberge ist im Gegensatz zu den meisten umliegenden Dörfern nicht sorbischen Ursprungs. Trachenberge ist eine im 18. Jahrhundert angelegte Siedlung, die erst 1812 eine selbständige Gemeinde wurde. Ausgangspunkt der Siedlung war der Weinbau am Trachenberg, den die Altendresdner Augustiner auf der Trachauer Flur betrieben. Der Weinberg lag zwischen der heutigen Großenhainer Straße und dem Schützenhof. Um das Jahr 1670 waren auf allen Hängen zwischen Geblerstraße und Radeburger Straße Weinberge angelegt.

http://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/trachenberge.htm :

Das am nordwestlichen Dresdner Elbtalhang gelegene Gebiet Trachenberge wurde im wesentlichen erst um 1800 besiedelt. Der aus Villen und Landhäusern bestehende Gartenbauort entwickelte sich dann schnell zu einem beliebten Ausflugsziel der Dresdner.

Der seit 1722 bestehende selbstständige Gutsbezirk Wilder Mann erfuhr im Jahr 1897 die Eingemeindung nach Dresden.

Im Gebiet Trachenberge, einem kurfürstlichen Wald, legten sich im 18. Jahrhundert Adlige und wohlhabende Dresdner Bürger sowie Winzer und Gärtner Weinberge und Gärten an, die Namen wie "Wilder Mann" und "Hecht's Weinberg" trugen. Der Förster August Hecht hatte hier um 1732 Parzellen an Pieschener Winzer und Gärtner verkauft. Die Bezeichnungen "Hechtstraße" und "Hechtviertel" erinnern an den einst am Fuße des Steilanstieges der Radeburger Straße stehenden Gasthof "Zum Blauen Hecht". Von der Dresdner Neustadt her konnte man den Gasthof über die Hechtstraße, an der das Hechtviertel liegt, erreichen. Der Gasthof musste der Zufahrtsstraße zur Autobahnauffahrt Dresden-Hellerau weichen.

Trachenberge im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen :

Siedlung (im 17. Jh. entstanden), seit Anf. 19. Jh. mit selbstständiger Flur, seit 1812 Amtsgemeinde > Landgemeinde 1897: eingemeindet nach Dresden

  • 1563: der Trachenberg (Loc. 37899, ADr. 1, 2)
  • 1634: am Drachenberge, Trachenbergen
  • 1818: in den Trachenbergen (HOV)

http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordwest/Trachenberge/trachenberge.html :

Die Fluren des heutigen Stadtteils Trachenberge waren ursprünglich im Besitz des Landesherren und fast völlig mit Wald bedeckt. Lediglich an den Hängen der Hellerberge wurde schon seit dem 15. Jh. Wein angebaut. Erstmals erwähnt sind diese Weinberge im Abrechnungsbuch des Amtes Dresden aus dem Jahr 1446. Besitzer waren meist kurfürstliche Beamte, Adlige und wohlhabende Dresdner Bürger. Hinzu kam ein größeres Flurstück westlich der Großenhainer Straße, welches dem Neustädter Augustinerkloster gehörte. Die als “Brüchigt” bezeichneten Flächen zu Füßen der Trachenberge konnten als Reste früherer Elbarme wegen ihres sumpfigen Untergrundes kaum genutzt werden. Um 1600 begann die zunehmende Rodung der bewaldeten Hänge zugunsten weiterer Rebflächen, die bis 1670 weitgehend abgeschlossen war.

w:de:Trachau :

Obwohl Trachau etwas entfernt von der Elbe liegt, befindet es sich doch am Rand eines breiten Auenlands. Der dicht besiedelte südliche Teil von Trachau liegt deswegen in einem Bereich der Stadt, der von einem äußerst starken Hochwasser der Elbe bedroht werden könnte. Beim Elbhochwasser 2002 kam es zu erhöhten Wasserstand bis zum Haltepunkt Trachau, aber auch nördlich der Bahnlinie flutete das drückende Grundwasser Keller und Gärten.

Brandgräber aus der Bronzezeit an der Geblerstraße und Reste einer Siedlung am Schützenhof zeugen von einer frühen Besiedlung.

Trachau wurde 1242 erstmals als „Trachennowe“ erwähnt. Der Name ist im Gegensatz zu den meisten Stadtteilbezeichnungen in Dresden mittelhochdeutschen Ursprungs. Er bedeutet „Ort bei den Drachenbergen“, ein benachbarter Stadtteil ist Trachenberge. Ein räumlicher Bezug dieser Ortsnamen ist gegeben. Trotz des mittelhochdeutschen Namensursprungs war der Ort als sorbische Siedlung in einem alten Elbarm gegründet. Das Dorf wurde als Straßenangerdorf mit Gewannflur angelegt. Auf dem Dorfplatz gab es zwei Teiche, Große Pfütze und Kleine Pfütze, darauf weist noch der Name der Teichstraße hin.

Bis ins 19. Jahrhundert wurde in Trachau neben ortsüblicher Landwirtschaft auch Weinbau betrieben. Der Wein wurde auf den Hügeln hinter den Höfen angebaut. Im 15. Jahrhundert lebten die Altendresdner Augustinermönche am Alten Trachenberg (Großenhainer Straße Ecke Schützenhofstraße). Ab 1661 wurden die Hänge westlich des Schützenhofs gerodet. Darauf wurden Felder und Weinberge angelegt, die Neuländer genannt wurden. Häusler siedelten sich ab 1614 an, das erste entstand an der Leipziger Straße 210. Mit der Verlegung der Meißner Poststraße von der Elbe nach Trachau im Jahr 1787 kam es zum Zuzug erster Handwerker. Fleischer Gottfried Ockert erhielt am 13. Juni 1787 die Schankkonzession für den Gasthof Zum Lämmchen auf der Leipziger Straße, wo seit 1839 der Trachauer Gemeinderat tagte.[1]

Eine Bockwindmühle wurde 1849 errichtet.

Trachau wurde in den Jahren 1766, 1795 und 1816 durch Brände zerstört und durch die Elbe 1655, 1784 und 1845 überflutet.

Trachau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen :

erweitertes Straßenangerdorf Gewannflur mit waldhufenähnlichem Flurteil, 197 ha

  • 1242: Trachennowe (CDS II 4 Nr. 156)
  • 1279: Trachinnaw
  • 1378: Trachow (RDMM 266)
  • 1400: Trachaw
  • 1465: Trachendorff (HOV)
  • 1486: Trache
  • 1588: Drachau
  • 1660: Drache (HOV)

http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordwest/Trachau/trachau.html :

Das von slawischen Siedlern gegründete Trachau wurde 1242 erstmals als Trachennowe erwähnt. Der aus dem mittelhochdeutschen abgeleitete Name bedeutet “Ort bei den Drachenbergen” und weist auf die Lage im hügligen Gelände hin. Zwischen altem Dorfkern und den Hängen im Norden der Flur bestand einst ein Höhenunterschied von 12 Metern, der infolge der starken Bebauung heute jedoch kaum noch wahrnehmbar ist. Der Ort bestand ursprünglich aus dem Bauerndorf und einem Vorwerk, welches dem Meißner Hochstift gehörte und ab 1541 dem Dresdner Religionsamt unterstellt war.

Ab 1607 wurden dessen Fluren an Bauern abgegeben, die neben der Amtsgemeinde die sogenannte Ratsgemeinde bildeten. Noch bis ins 19. Jahrhundert bestand diese Teilung des Ortes. Die Trachauer Bewohner bauten schon frühzeitig Wein an, der 1446 durch Augustinermönche am Trachenberg eingeführt wurde. Die Weinbergsgrundstücke lagen meist an der heutigen Schützenhofstraße und hießen u. a. Roter Ochse, Weiße Kuh und Ampachischer Berg. 1661 wurde mit kurfürstlicher Erlaubnis auch an der Neuländer Straße mit der Anpflanzung von Rebstöcken begonnen. Erst die Reblaus brachte im 19. Jahrhundert den Weinbau um Trachau zum Erliegen, an den heute noch einige alte Weinbergsmauern erinnern.

Das Straßenangerdorf Alttrachau lag an einem früheren Elbarm, dessen Reste später zwei Dorfteiche bildeten. Bis heute erinnern in Alttrachau noch einige Zwei- und Dreiseithöfe an die dörfliche Vergangenheit des Ortes. Bemerkenswert sind die zum Teil erhaltenen Weinspaliere und -keller in den Gehöften. Ältestes erhaltenes Gebäude in Trachau ist das Haus Henricistraße 4 von 1642. Als eines der wenigen Alttrachauer Häuser überstand es die Dorfbrände von 1766, 1795 und 1816, die jeweils große Teile des Dorfes einäscherten. Interessant ist auch das “Schlösschen” Rietzstraße 14, welches einst Herrenhaus einer Ziegelei war. Als einziges Gebäude blieb es 1845 vom schweren Elbehochwasser verschont und wurde seitdem “Wasserschloss” genannt. An einigen Trachauer Häusern erinnern bis heute Hochwassermarken an diese Flut, so im Hof Alttrachau Nr. 17 (Foto links). Auch beim Elbehochwasser im August 2002 standen große Teile des Stadtteils unter Wasser. Ein Wassereinbruch in die Trachauer Siedlung konnte nur mit Mühe verhindert werden.

Bereits ab 1614 begann Trachau über seinen alten Kern hinauszuwachsen, als ein Einwohner des Ortes das erste Haus an der heutigen Leipziger Straße errichtete. Bis 1675 entstanden weitere Wohnhäuser der im Ort ansässigen Winzer, denen bald einige Handwerker folgten. Für die Entwicklung dieser Siedlung war die Eröffnung der neuen Poststraße nach Meißen im Jahr 1787 von Vorteil, die auch zur Gründung des Gasthofes “Goldenes Lamm” führte.

Da der Ort auf einen Haltepunkt an der 1839 erbauten Eisenbahnstrecke zunächst verzichtet hatte, siedelten sich hier nur wenige Industriebetriebe an. Die Bahnlinie, die die Flur der Gemeinde in zwei Teile zerschnitt, erhielt erst 1902 nach langjährigen Diskussionen im Gemeinderat einen Halt in Trachau.

Bis ins 19. Jahrhundert besuchten die Kinder aus Trachau, ebenso wie die der Nachbargemeinden, die Kaditzer Kirchschule, die bereits 1539 erwähnt wurde. Um den beschwerlichen Schulweg zu verkürzen, war seit 1613 ein “Kinderlehrer” im Nachbarort Pieschen tätig, der auch die jüngeren Trachauer Schulkinder unterrichtete.

Die Trachauer Windmühle wurde 1848/49 durch den früheren Boxdorfer Windmüller Karl Friedrich Trentzsch unmittelbar am Bahndamm der Dresden - Leipziger Eisenbahn errichtet. Zuvor mussten die Trachauer Bauern ihr Korn mühsam nach Boxdorf zur dortigen Mühle transportieren. Nach Erteilung der Konzession entstanden Mühle und Wohngebäude, die Trentzsch jedoch bereits 1853 weiter veräußerte. Am 16. Januar 1878 wurde die Mühle bei einem Brand zerstört und nicht wieder aufgebaut. Erhalten blieb zunächst das Wohnhaus im Grundstück Alttrachau 60, welches jedoch in den 1970er Jahren dem Abbruch verfiel. An den Mühlenbesitzer Trentzsch, der noch zwei weitere Mühlen in Pieschen besaß, erinnert seit 1935 der Trentzschweg.

http://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/trachau.htm :

Zu den (heute kaum noch erkennbaren) Merkmalen des Geländereliefs der zwischen der Leipziger Straße im Süden, der Jungen Heide im Norden und der Bolivarstraße im Nordosten gelegenen Trachauer Flur gehören der Mittelberg im Gebiet Kronenstraße, die Tännichtberge im Bereich Gaußstraße nördlich der Bahnlinie und die Sanddünen im Gebiet Schützenhofstraße 102-106.

Alttrachau war ein Straßenangerdorf mit Gewannflur an einem ehemaligen Elbelauf. Überbleibsel dieses Elbe-Altarmes waren die zwei Dorfteiche "Große Pfütze" und "Kleine Pfütze", an die die Teichstraße erinnert. Einige alte Zwei- und Dreiseithöfe blieben hier erhalten. Das älteste Haus von Alttrachau ist das in der Nähe des Dorfplatzes gelegene Haus Henricistraße 4 aus dem Jahr 1642. Das "Wasserschloss" genannte Haus Rietzstraße 14, das Hauptgebäude einer ehemaligen Ziegelei, überstand das Hochwasser im Jahr 1845 unbeschadet. An der Rückseite des Hofes Alttrachau 17 steht eine Steinsäule mit Hochwassermarken (1784: 0,85 m, 1845: 1,20 m).

Das Vorwerk Trachau gehörte bis zur Reformation dem Meißner Domstift, dann stand es ab 1541 unter der Verwaltung des Altstädter Religionsamtes des Dresdner Rates. Wegen dieser Ratswirtschaft (Forbrige) nannte man die Bauern, an die das Vorwerksland ausgegeben worden war, auch Forbrig-Bauern. Für das Jahr 1617 erwähnen die Urkunden fünf solche Bauernwirtschaften im Gebiet. Neben diesem aus dem Vorwerksland hervorgegangenen Ratsteil von Trachau gab es die dem Kurfürsten unterstehende Amtsgemeinde mit dem Dorf Alttrachau, die Anfang des 17. Jahrhunderts acht Bauernwirtschaften umfasste.

Die Bauern der Dörfer dieses Gebietes nutzten die Junge Heide für die Vieh-Waldweide. Der ehemalige Viehweg hieß damals "Triebe" (heute Wilder-Mann-Straße).

Schon vor 1446 legten die Altendresdner Augustinermönche Weinpflanzungen am "Alten Trachenberge" an. Den Mönchsweinberg an der Schützenhofstraße 2 nannte man später "Roter Ochse". Gegen Zinszahlung an den Kurfürsten durften die Bauern der Amtsgemeinde im Jahr 1661 im Nordwesten der Flur (im Gebiet Neuländer Straße) den Wald roden und dort Weinberge und Felder anlegen. Das im Bereich Schützenhof-/Geblerstraße gelegene etwa 1 ha große Weinbaugebiet "Angelegter" wurde von den Forbrig-Bauern bewirtschaftet. Im Gebiet Schützenhofstraße 155 sind noch heute alte Weinbergsmauern zu finden.

Im 17. Jahrhundert schufen Landlose und Landarme, sogenannte Häusler, die unter anderem in der Weinbauwirtschaft an der Neuländer Straße beschäftigt waren, unweit von Alttrachau eine neue Siedlung. Als erster hatte Martin Schumann im Jahr 1614 vom Kurfürsten hier ein etwa 1.400 m² großes Grundstück (Leipziger Straße 210) überlassen bekommen. Um 1675 waren 9 Grundstücke vergeben. Wegen der sehr hohen Abgaben, die solche Neusiedler zu entrichten hatten, blieb ein weiterer Zuzug von Häuslern bis um 1725 weitgehend aus. Dann stieg die Anzahl von Anwesen auf 25 im Jahr 1801. An der bis 1781 angelegten neuen Meißner Poststraße gab es nun auch einen Schmied (ab 1788 auf dem Weinberggrundstück Leipziger Straße 206) und einen Fleischer. Letzterer war zugleich der Gastwirt des Gasthauses "Goldenes Lamm".


https://www.dresden.de/de/rathaus/stadtbezirksaemter/pieschen/Die_Geschichte_des_Ortsamtsgebietes_Pieschen.php :

1242 wird Trachau erstmals als Trachenowe urkundlich erwähnt. Funde im Areal des Stadtteils aus der Bronzezeit weisen auf eine sehr frühe Besiedling hin. Alttrachau wurde von den Sorben als Straßenangerdorf in einem alten Flusslauf der Elbe gegründet. Der Dorfplatz wird von mehreren Zwei- und Dreiseithöfen und den zugehörigen alten Einfahrtstoren aus dem 19. Jahrhundert begrenzt. Das älteste Haus befindet sich heute in der Henricistraße 4 und trägt die Jahreszahl 1642. Das Dorfleben wurde vom Ackerbau bestimmt, aber auch der Weinbau spielte eine bedeutende Rolle. Ab 1614 dehnte sich der Ort beständig nach Nordwesten aus. Alttrachau wurde wiederholt von Bränden und Überschwemmungen heimgesucht.

http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordwest/Trachau/Strassen_Trachau/Schutzenhofstrasse/schutzenhofstrasse.html :

Die Schützenhofstraße führt entlang ehemaliger Weinberggrundstücke am Nordrand der Trachauer Flur. Ihren Namen verdankt sie dem früheren Schützenhof der Dresdner Privilegierten Scheibenschützengesellschaft. Der Verein, der nach 1830 sein bisheriges Übungsgelände in der Innenstadt verloren hatte, erwarb 1874 ein ehemaliges Weingut in Trachau und richtete auf dem Gelände den Schützenhof mit öffentlicher Gaststätte, Schießständen, Waffenkammer und Verwaltungsräumen ein.

Bis nach der Jahrhundertwende entstand ein aus mehreren Häusern bestehender Komplex, der beliebtes Ausflugsziel der Dresdner wurde. In dem im Landhausstil gestalteten Hauptgebäude gab es mehrere Gasträume, einen großen Saal sowie im zugehörigen Gästegarten einen überdachten Sommerballsaal. Die Gebäude wurden nach Auflösung der Scheibenschützengesellschaft 1945 u. a. als Studentenwohnheim genutzt. Heute hat hier die “Sächsische Landeszentrale für politische Bildung” ihren Sitz. Geplant ist der Ausbau des früheren Büchsenmacherhauses zum Buchlager und als Ausgabestelle für Literatur.

Gasthof zum Roten Ochsen: Die Gastwirtschaft entstand im 19. Jahrhundert auf dem Grundstück Schützenhofstraße 2. Bereits im 15. Jahrhundert befanden sich hier Weinberge, die so kuriose Namen wie “Roter Ochse” oder “Weiße Kuh” trugen, was auch die Namensgebung der Schänke erklärte. 1661 erweiterten Trachauer Bauern die Rebflächen auf das Gelände des späteren Schützenhofes. Erst um 1870 kam der Weinbau um Trachau endgültig zum Erliegen.

"Roter Ochse" und "Weiße Kuh" sollen Lieblingsspeise des Drachens in den Drachenbergen gewesen sein.

Drachenschlucht[Bearbeiten]

Mit Drachenschlucht wird in Trachenberge ein Weg bezeichnet, der in Verlängerung der Albert-Hensel-Straße in Richtung Radeburger Straße führt. Im Volksmund wurde er Trachenschluchtweg genannt. Das Stück zwischen Weinbergstraße und Hellerhofstraße wurde seit den 1920er Jahren mit Drachenschlucht bezeichnet.

http://www.stadtwikidd.de/wiki/Drachenschlucht

demzufolge: Eingang nordöstlich der Weinbergskirche (Albert-Hensel-Straße) Richtung Nordost; von (unterer) Weinbergstraße zu (oberer) Weinbergstraße zu Hellerhofstraße

Route 1 | Esel an der Drachenschlucht

Aus dem Guide HELLER ERLEBEN | Route 1 | Part 1 | Trachenberge bis Hellerberge

  • Esel und Drachen?
  • Das klingt ja alles sehr fabelhaft.
  • Was hat es damit auf sich?

In diesem Beitrag zu Wort kommen ein Einwohner Trachenberges und Herr Naumann. Beide Gespräche fanden im Winter 2020/2021 statt.

Drachenschlucht


Wirtschaftsweg von Pieschen/Trachau nach dem Hellergut und noch weiter nach oben


Sturzbach bei Starkregen


um 1900: Esel - Eselshof - gesundheitliche Aufklärung - Steigerung der Gesundheit - Eselsmilch für Darmkranke und mutterlose Säuglinge - Königin Karola setzte sich dafür ein


Hellerhof --> Eselshof - Zucht von Eseln, schlechtes Klima, untauglicher Boden, Sandkolik als Krankheit --> Anpassungen, besserer Boden etc. - im 1. WK aufgegeben, auch wirtschaftliche Schwierigkeiten führten dazu

Bild: Zeichnung um 1898. In: Gemeinnützige Genossenschaft zur Gewinnung von Eselmilch: Rechenschaftsbericht über die Wirksamkeit des Hellerhof. Dresden 1898. Coverbild.

https://guidemate.com/station/Route-1-Esel-an-der-Drachenschlucht-603d612bdb7ca740017e3756

Drachenschlucht bei Eisenach

der Name geht auf eine alte Sage zurück, nach der hier ein riesiger Lindwurm (eine Art Drachen) gehaust und sich durch die engen der Schlucht gewunden haben soll. http://www.thueringen-lese.de/index.php?article_id=319

Der Sage nach soll hier der Ritter Georg mit einem Drachen gekämpft haben... Im Winter und Frühjahr kann dieser Weg nicht begangen werden, da die Eisblöcke an den steilen Felswänden die Klamm verschließen. https://rennsteigwandern.wordpress.com/2013/08/29/die-drachenschlucht-bei-eisenach/

der Sage nach Schauplatz des Kampfes von Ritter Georg mit dem Drachen https://www.thueringer-wald.com/urlaub-wandern-winter/drachenschlucht-112366.html

der Sage nach Schauplatz des Kampfes von Ritter Georg mit dem Drachen https://www.thueringen-entdecken.de/urlaub-hotel-reisen/drachenschlucht-112366.html


"Roter Ochse" und "Weiße Kuh" sollen Lieblingsspeise des Drachens in den Drachenbergen gewesen sein.


Drachenbucht[Bearbeiten]

Gleich in ihrem Ankunftsjahr 925 besiegte Aquilina eine Drachen, der in der Drachenschlucht bei Trachau hauste, als er nahe an den Ort zur Drachenbucht, einem damaligen Elbarm, zum Saufen kam. Der Drache hatte die slawischen Dorfbewohner tyrannisiert, indem er ihre Rinder als Futter verlangte (die [Wein]Berge Roter Ochse und Weiße Kuh gehen auf diese Legende zurück). Aqulina hatte zunächst versucht, ihn durch Zureden zu beschwichtigen, wurde aber dann zum Kampf gezwungen. Sie wurde durch göttlichen Beistand vor dem Feuer des Drachens geschützt und tötete ihn, indem sie drei Kreuzzeichen mit einem heiligen Kreuz aus Jerusalem über ihn schlug (nach anderer Version: mit einem Stück vom Kreuz Christi)


Aquilina von Nisan

Aquilina von Nisan war eine Wandernonne, die 925 aus Levý Hradec (heute auf dem Gebiet von Žalov, 10 km nördlich von Prag) nach Nisan gekommen war, weil der böhmische Herzog Wenzel seine Mutter Drahomíra vertrieben hatte, Ludmillas Reliquien nach Prag holen ließ und in diesem Zusammenhang den bayerischen Geistlichen die Rückkehr nach Böhmen gestattete, welche erneut die kirchenslawische Liturgie bekämpften.

Sie hatte sich von 921 an in Levý Hradec aufgehalten - mit einer Unterbrechung im Jahr 922, wo sie in Prag Zuflucht suchen mußte.

921 starb Vratislav I. Die böhmische Stammesversammlung erhob Wenzel zum Fürsten und dessen Mutter Drahomíra zur Regentin. Dieselbe Versammlung übertrug zum Ausgleich die Erziehung Wenzels und seines Bruders Boleslav auf Ludmilla. Daraufhin ließ Drahomíra Ludmilla von ihren Gefolgsleuten ermorden. Als sich der Bayernherzog Arnulf mit dem deutschen König Heinrich verständigte, ließ Drahomíra alle bayrischen Priester und Missionare aus Böhmen ausweisen. Der Tributvertrag mit Bayern wurde beendet.

922 überfiel Arnulf der Böse wegen des ausbleibenden Tributes (und der Ausweisung der bayerischen Geistlichen) Böhmen. Aquilina mußte aus Sicherheitsgründen in Prag Zuflucht suchen.

Nach der Christianslegende ließ Fürst Bořivoj I. in Levý Hradec nach seiner Rückkehr aus Mähren die erste Kirche Böhmens bauen. Er weihte sie dem Hl. Clemens von Rom, einem in Mähren beliebten Heiligen, und setzte hier den Priester Kaich ein, den er von dort mitgebracht hatte. Levý Hradec war der ursprüngliche Sitz der frühen Přemysliden-Herrscher. Noch am Ende des 9. Jahrhunderts verlegte zwar Bořivoj seinen Sitz in die Prager Burg. Prag, Budeč und Levý Hradec blieben aber auch weiterhin die drei wichtigsten Zentren in Mittelböhmen.

Gleich in ihrem Ankunftsjahr 925 besiegte Aquilina eine Drachen, der in der Drachenschlucht bei Trachau hauste, als er nahe an den Ort zur Drachenbucht, einem damaligen Elbarm, zum Saufen kam. Der Drache hatte die slawischen Dorfbewohner tyrannisiert, indem er ihre Rinder als Futter verlangte (die [Wein]Berge Roter Ochse und Weiße Kuh gehen auf diese Legende zurück). Aqulina hatte zunächst versucht, ihn durch Zureden zu beschwichtigen, wurde aber dann zum Kampf gezwungen. Sie wurde durch göttlichen Beistand vor dem Feuer des Drachens geschützt und tötete ihn, indem sie drei Kreuzzeichen mit einem heiligen Kreuz aus Jerusalem über ihn schlug (nach anderer Version: mit einem Stück vom Kreuz Christi)

  • möglicherweise eine Vermengung mit dem Stück vom Holz Christi, welches 1204 in Konstantinopel durch die Kreuzfahrer geraubt wurde und über Österreich 1234 als Brautgabe nach Dresden kam und später zur Umbenennung der Nikolaikirche in Kreuzkirche führte - für dieses Stück Holz vom Kreuz Christi wurde eine Kapelle an die Kirche angebaut, deren Name - Kapelle zum Heiligen Kreuz oder Kreuzkapelle - am 10. Juni 1388 durch Neuweihe auf die ganze Kirche überging).
  • 1234: Constantia von Österreich, Gemahlin des Landesherrn Heinrich III., stiftet der Nicolaikirche eine Kreuzesreliquie, für die zunächst eine Seitenkapelle angebaut wird.

Ebenfalls bereits 925 erbauten durch Aquilina bekehrte Nisaner eine Kapelle nördlich der Elbe in Kaditz, um Gottesdienste abhalten zu können. Die Verbindung zur Kapelle in Briesnitz (südlich der Elbe) ist durch die noch vielarmige unregulierte Elbe sehr unsicher.

926 schloß König Heinrich I. durch Austausch eines adligen Ungarn und Tributzahlungen einen 9-jährigen Waffenstillstand mit den Magyaren. Auf dem Reichstag von Ingelheim wurden wahrscheinlich langfristige Abwehrmaßnahmen wie die Burgenordnung beschlossen.

927 war König Heinrich I. mit seiner sächsischen Basis allein nicht in der Lage, die hohen Kosten für die Ungarnkriege und -tribute zu decken. Der königliche Heerführer Thietmar (von Ostfalen) überschritt im Schutz des Waffenstillstandes mit den Magyaren die Saale und brandschatzte die slawische Burg Dupzk (die spätere brandanburg) und wahrscheinlich weitere Burgen wie Wettin und Rothenburg (Saale). Damit wurde die Invasion der slawischen Gebiete im Osten Sachsens zur Erschließung neuer Einnahmequellen eingeleitet. Auch Nisan geriet so in den Focus ostfränkisch-sächsischer Interessen.

928 drang König Heinrich I. in das slawische Gebiet östlich der Elbe ein. Er schlägt die Wilzen bei Lenzen (Prignitz) an der Elbe, zog weiter gegen die Liutizen und erobert im Winter deren Brandenburg an der Havel (nicht zu verwechseln mit der brandanburg = Bernburg an der Saale).

929 schlugen die deutschen (eigentlich: ostfränkischen) Truppen unter König Heinrich I. die Daleminzier, eroberten, plünderten und brandschatzten deren Hauptburg Gana, töteten alle Erwachsenen, führten die Minderjährigen in die Sklaverei und gründeten an strategisch wichtiger Stelle die Burg Meißen. Heinrich zog über Nisan weiter nach Prag, wo sich Herzog Wenzel als Verhandlungspartner behaupten konnte und durch Unterwerfung und Tributzahlungen das alte Verhältnis zum Ostfränkischen Reich wiederherstellte. Daraufhin wurde Wenzel noch im gleichen Jahr (nach anderer Meinung erst 935) von seinem Bruder Boleslav I. ermordet.

Am 15. Juni 929 mußte Aquilina erneut vor ostfränkischen Soldaten fliehen, diesmal aus dem Heer des Königs Heinrich I. (Herzog der Sachsen).

Aquilina konnte sich noch mit der Fähre nahe der Elbfurt (am Ausgang der heutigen Münzgasse) vor den anrückenden bewaffneten Lateinern in Sicherheit bringen, wurde jedoch auf dem Weg nach Norden im Wald eingeholt.

Bei dem Versuch, sie zu vergewaltigen, ereignete sich das göttliche Wunder, daß ihre Kleidung wie Pech am Körper klebte und die Soldaten auf Befehl ihres Hauptmanns von ihr abließen. Der gebildete Hauptmann hatte die Göttlichkeit des Wunders erkannt. So wurde Aquilinas Jungfräulichkeit bewahrt.

Unwürdig einer scharfen Strafe durch das Schwert wurde Aquilina in der Elbe ertränkt. Nachdem die Soldaten Heinrichs I. nach Prag weitergezogen waren, wurde Aquilina in der Nähe der Furt (Münzgasse) beerdigt.

936: Auflehnung der Sorben gegen die deutsche Besatzung nach dem Tod König Heinrich I. (am 2. Juli 936 in Memleben).

Die Slawen fühlten sich nicht mehr an den Eid gegenüber dem Ostfrankenreich gebunden. Der böhmische Herzog Boleslav der Grausame (so in ostfränksichen Quellen genannt) besiegte ein sächsisches Heer im sorbischen Gebiet. Die Burg Meißen ging bis in die 960er Jahre für die Sachsen verloren.

Aquilinas unversehrten Reliquien wurden am 11. Oktober 936 geborgen und in einer Kapelle ausgestellt, zusammen mit den Knochen des Drachens, den sie besiegt hatte (in lateinischer Lesart: ihre Gebeine wurden erhoben). Diese Kapelle diente insbesondere auch als Wegekapelle für Reisende. Vor allem der Weg nach Nordosten durch den unwegsamen Waldgürtel zu den Milzenern um Bautzen galt als schwierig und gefährlich.

Der 11. Oktober wurde neben dem 15. Juni (Sterbetag) als weiterer Aquilina-Gedenktag begangen.

939: Der (ehrenhalber) zum Markgrafen ernannte Gero ließ als Gegenreaktion 30 sorbische Fürsten ermorden, die er angeblich zu Verhandlungen eingeladen hatte.

An der Stelle ihrer Grabkapelle wurde 990 ein Frauenkonvent mit Ikonenschule von aus Krakau vertriebenen kirchenslawischen Nonnen gegründet. Die Nonnen nutzten die Aquilina-Wegekapelle als erste Gottesdiensstätte.

Krakau hatte von etwa 950 bis dahin zum Herzogtum Böhmen gehört, in welchem insbesondere in der Mitte des 10. Jahrhunderts eine Toleranz gegenüber dem Kirchenslawischen herrschte. 990 - 17 Jahre nach der Gründung des lateinischen Bistums Prag im Jahr 973 - mußten die kirchenslawischen Nonnen schon nach Nisan ausweichen - einer kleinen frühgeschichtlichen, damals noch westslawischen Siedlungsinsel zwischen Böhmen, den Milzenern in der Oberlausitz und den elbslawischen Glomaci westlich Meißen (deutsch: Daleminzier/Taleminzier nach den slawischen verwandten Dalmatiern, die auf dem Balkan siedelten [Südslawen]).

Die Kapelle des Nonnenkonvents mit der Ikonenschule war am 22. Mai 998 vom Archimandriten Ignatios (eingedeutscht: Hatto) von Krakau der Margareta von Antiochia geweiht worden und besaß ein Stück der Hand, mit welcher Margareta im Leib des Drachens das Kreuzzeichen geschlagen haben soll sowie eine Flasche von dem Öl, in welchem sie der Legende nach gebraten wurde. Diese Reliquien waren aus Krakau gerettet worden und deuten auf eine Margareten-Kirche (oder wenigstens Kapelle) in Krakau vor 990 hin. In Krakau wurde damals schon in Stein gebaut, was archäologische Funde beweisen.


Roter Ochse[Bearbeiten]

Das Haus Nr. 2 auf der Schützenhofstraße ist ein idealer Startpunkt für viele Wanderungen am Wilden Mann. Während des Siebenjährigen Krieges befand sich hier ein eingerichteter Schank im Weinberg zum „Roten Ochsen“. Das Haus erzählt eine Geschichte von Weinbau und Gastwirtschaft am Wilden Mann. Ich freue mich auf eine abwechslungsreiche Runde in der kräftigen Märzsonne.

Kurz entschlossen nehme ich heute den Weg über die Schützenhofstraße. Sie führt mich an Villen aus der Gründerzeit ebenso vorbei wie an modernen Wohnhäusern, die sich an die Elbhänge schmiegen. Hinter eisernen Toren und Zäunen ergeben sich kurze Blicke auf steile Treppen und Terrassen mit Gärten. Erste Frühlingsboten setzen Farbtupfer im ewigen Grün von Efeu, Liguster und Thuja. Schon bald komme ich an der Landeszentrale für politische Bildung an, die sich auf dem Gelände eines ehemaligen Schützenhofes befindet.

Am Haus Nr. 52 erreiche ich die Treppe, welche mich nach 112 Stufen mit einem herrlichen Ausblick über Trachau belohnt. In der Ferne ist die Silhouette der Innenstadt zu erahnen. Ein kurzer Gruß an einen sportlichen Rentner und es geht zügig weiter zur Neuländer Straße. Hier schützt sich das Landeskriminalamt mit hohen Zäunen und Videokameras. Ziel ist nun die Autobahnunterführung.

Obwohl die Sonne scheint, sind nur wenige Menschen unterwegs. Dabei ist dieser Teil der Heide bei Spaziergängern und Radfahrern sehr beliebt. Ich entscheide mich für den Waldweg rechterhand und schon nach einigen Metern verschluckt der Wald den Lärm der Autobahn.


Ich genieße die zunehmende Ruhe und schlendere den Waldweg entlang. Die Sonne zaubert faszinierende Schattenmuster und die Stimmen der Vögel dringen auf mich ein. Die frühlingshafte Stimmung nimmt mich immer mehr gefangen.

In der Nähe des Ausgangspunktes befinden sich die Endhaltestelle "Wilder Mann" der Straßenbahnlinie 3 (DVB) und 2 Bushaltestellen (Linie 80 der DVB, Linie 477 der VVO).

https://www.meine-wandertage.de/2020/03/15/wilder-mann-heidefriedhof/


Als „die Trachenberge“ wurden die gesamten Hänge der Elbtalaue von der Großenhainer Straße bis zum St.-Pauli-Friedhof bezeichnet. Sie gaben der hier im 18. Jahrhundert entstandenen Siedlung ihren Namen.

Ursprünglich bewaldet, eignete sich der gesamte Südhang der Trachenberge aufgrund günstiger klimatischer Bedingungen vor allem für den Anbau von Wein. So war er bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Mittelpunkt eines großen Weinanbaugebietes, das sich westwärts bis an die Trachauer Geblerstraße und nach Osten hin bis zur Radeburger Straße ausdehnte.

Schon vor 1450 hatten die 1370 erstmals in der Stadtchronik erwähnten Augustinermönche aus Altendresden mit dem „alten Trachenberg“ den ältesten Weinberg nördlich der Trachauer Flur angelegt. Im Zuge der Reformation in Sachsen (1539) wurde das Augustinerkloster aufgelöst, der „alte Trachenberg“ an einzelne Besitzer verpachtet bzw. verkauft, zum Teil verfiel er wahrscheinlich.

Gegen Ende des 16. und mit Beginn des 17. Jahrhunderts erfuhr der Weinanbau einen erneuten Aufschwung, und der noch bewaldete Hang östlich der Großenhainer Straße wurde ausschließlich zur Bepflanzung mit Rebstöcken gerodet.

Zentrum des Weinanbaus war das Weingut Wilder Mann. Die Gründung des Gutes fällt etwa in das Jahr 1680, als der Dresdner Bürgermeister und Ratsmann Philipp Strobel hier ein Stück Land erwarb und es durch hinzugekaufte Felder und Wiesen erweiterte. Neben der Acker- und Viehwirtschaft wurde vor allem der Weinanbau zum Eigenverbrauch und Ausschank betrieben. Seit 1690 durfte mit Genehmigung des Dresdner Rates nicht mehr nur Wein und Most, sondern auch Bier ausgeschenkt werden.


Nach dem Tode Strobels ging das Weingut an seine Tochter über, die mit Lüder Hildebrand (1661–1734), einem in der Gunst August des Starken (1670–1733) stehenden Militär verheiratet war. Im Mai 1710 erhielt Hildebrand, beurkundet vom Kurfürsten, das Vorrecht zum Ausschank Dresdner und fremder Biere, ferner war ihm für sein Haus das Backen und Schlachten sowie das Brennen von Branntwein erlaubt worden. In einer späteren Urkunde wird auch erwähnt, dass er „ein gewisses Gastzeichen zum wilden Mann“ am Ausschank des Weingutes angebracht hatte.

Hildebrand starb im Jahre 1734. Die Eigentümer von Weingut und Ausschank wechselten in häufiger Folge, bis 1762 Johanna Rosine Starcke, Ehefrau des Bergrates Dr. Martin Simon Starcke, in zweiter Ehe mit Carl Hennig von Zittwitz verheiratet, das Weingut Wilder Mann nebst Schankrecht sowie den westlich der Großenhainer Straße gelegenen Weinberg zum „Roten Ochsen“ erwarb.


Da das Weingut durch Steuern und Lasten stark verschuldet war, betrieb sie den während des Siebenjährigen Krieges eingerichteten Schank im Weinberg zum „Roten Ochsen“ weiter, verabreichte daselbst Speisen und beherbergte auch Gäste. Nach vierjährigem Betrieb musste sie um 1766 den Ausschank schließen.

Da der „Rote Ochse“ auch wegen seiner Nähe zu den kurfürstlichen Wildbahnen für einen Ausschank nicht in Betracht kam, erhielt Johanna Rosina von Zittwitz im Jahre 1773 die von ihr am 28. September 1769 beantragten Schankrechte für ein kleines hölzernes Weinberghaus östlich der Großenhainer Straße. Als einen der Gründe für die Schankrechte führte sie an, dass die Pachterträge erheblich stiegen, befände sich der Ausschank statt im abgelegenen Weingut zukünftig an der belebten Landstraße in die Tuchmacherstadt Hayn (heute Großenhain).

Den von ihr diesbezüglich gestellten Antrag hatte der sächsische Kurfürst Friedrich August III. (1750–1827) am 19. Juli 1773 nur unter der Bedingung genehmigt, dass beide Grundstücke, das Weingut und der neue Ausschank, ständig in „einer Hand blieben“. Anstelle des hölzernen Weinberghauses ließ nun Frau von Zittwitz ein steinernes Gasthofgebäude errichten und schmückte es mit der Figur des Wilden Mannes. Noch bis 1776 besaß sie Gut und Gasthof, dann nennt die Geschichte andere Namen.


Schon vor 1446 legten die Altendresdner Augustinermönche Weinpflanzungen am "Alten Trachenberge" an. Den Mönchsweinberg an der Schützenhofstraße 2 nannte man später "Roter Ochse". Gegen Zinszahlung an den Kurfürsten durften die Bauern der Amtsgemeinde im Jahr 1661 im Nordwesten der Flur (im Gebiet Neuländer Straße) den Wald roden und dort Weinberge und Felder anlegen. Das im Bereich Schützenhof-/Geblerstraße gelegene etwa 1 ha große Weinbaugebiet "Angelegter" wurde von den Forbrig-Bauern bewirtschaftet. Im Gebiet Schützenhofstraße 155 sind noch heute alte Weinbergsmauern zu finden.

Im 17. Jahrhundert schufen Landlose und Landarme, sogenannte Häusler, die unter anderem in der Weinbauwirtschaft an der Neuländer Straße beschäftigt waren, unweit von Alttrachau eine neue Siedlung. Als erster hatte Martin Schumann im Jahr 1614 vom Kurfürsten hier ein etwa 1.400 m² großes Grundstück (Leipziger Straße 210) überlassen bekommen. Um 1675 waren 9 Grundstücke vergeben. Wegen der sehr hohen Abgaben, die solche Neusiedler zu entrichten hatten, blieb ein weiterer Zuzug von Häuslern bis um 1725 weitgehend aus. Dann stieg die Anzahl von Anwesen auf 25 im Jahr 1801. An der bis 1781 angelegten neuen Meißner Poststraße gab es nun auch einen Schmied (ab 1788 auf dem Weinberggrundstück Leipziger Straße 206) und einen Fleischer. Letzterer war zugleich der Gastwirt des Gasthauses "Goldenes Lamm".

Der Name der Schützenhofstraße erinnert an den im Jahr 1874 errichteten Schützenhof, den Übungsplatz der Dresdner Scheibenschützengesellschaft.

Im Jahr 1878 gründete der Dresdner Seifensiedermeister Moritz Gebler an der Leipziger Straße 300 die beliebte Gaststätte "Waldvilla". Zu dieser Zeit setzte eine stärkere Besiedlung des Gebietes Trachau ein. Im Umfeld des "Goldenen Lammes" entstand um 1900 ein kleines Geschäftszentrum. Eine bedeutende Industrie entwickelte sich hier jedoch nicht, unter anderem, weil der Ort keinen Gleisanschluss der Eisenbahnstrecke erhielt.


https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/trachau.htm

WEINWANDERUNG IN SACHSEN – SÄCHSISCHER WEINWANDERWEG

Im Stadtteil Trachau biegen wir, der Bergseite zugewandt, links in die Schützenhofstraße ein und stehen vor Dresdens ältestem Weinberg, der sich von der Hausnummer 2 bis etwa zur Böttgerstraße erstreckt. Weiter geht es über eine ehemalige Weinbergstreppe hinauf zur Galilei-straße in Richtung Neuländer Straße. Den Markierungen folgend, nehmen wir einige Abzweigungen, bis wir zur Gaststätte „Waldesruh“ gelangen.

Auf dem abwärts führenden Weg kommen wir im Anschluss immer wieder an Bruchsteinmauern ehemaliger Weinberge vorbei. In der Weinbergstraße entdecken wir das Weinbergshaus, einen prächtigen, im Jahr 1670 errichteten Fachwerkbau.

Ein schmaler Waldweg bringt uns pa-ral-lel zum Augustusweg hinunter zum Fiedlerhof. Bald liegt die Karl-May-Stadt Radebeul vor uns. Am westlichen Nesselgrundhang erstreckt sich eine historische Weinbaulandschaft, die trotz des seit gut 100 Jahren wuchernden Waldes nicht zu übersehen ist: Terrassierte Hänge mit Bruchsteinstützmauern, steile schmale Treppen, Brunnen und Winzerhäuser bestimmen das Bild. Zurück auf dem Augustusweg biegen wir links in die Weinbergstraße ein, die ihrem Namen alle Ehre macht: Zu beiden Seiten erblickt man Weinberge. Vor dem Haus Lorenz (Nr.28) biegen wir im Anschluss rechts in die Weberstraße ein, die schließlich in den Eggerweg übergeht. Dieser führt uns mit abwechslungsreichen Ausblicken in Serpentinen bergan bis zur Gaststätte „Spitzhaus“. Nach einer kleinen Rast geht es auf der Spitzhausstraße zum Bismarckturm von Radebeul. Das Denkmal wurde 1907 eingeweiht und ist stolze 18 Meter hoch. Wir erreichen das Weingutmuseum Hoflößnitz, das 1650 unter Kurfürst Johann Georg I. entstand und heute Bestandteil einer städtischen Stiftung ist.

Weintouristische Highlights wie das historische Minckwitzsche Weingut, das seit dem frühen 18. Jahrhundert bewirtschaftet wird, das berühmte Staatsweingut Schloss Wackerbarth, das Berghaus von Neufriedstein, das sogenannte Mätressenschlösschen 1771 und der Zielort Zitzschewig sind weitere Etappen auf dieser interessanten Strecke.

In der östlichsten Weinanbauregion Sachsen gelten Straußwirtschaften noch als Rarität, rund 20 sind es bislang.

Zusammenfassung:

Weinwanderweg Dresden – Radebeul-Zitzschewig


Länge: 14 Kilometer, Höhenmeter: 370, Dauer: 6 Stunden

Markierung: Roter Kreis mit roter Traube in der Mitte

Charakteristik: Die Route führt entlang an Weinbergen, barocken Schlössern, Terrassenanlagen, historischen Stadtkernen und Treppenanlagen mit Aussichtspunkten. Die Wegequalität reicht von Asphalt über Kopfsteinpflaster bis zu überwachsenen Pfaden und Treppen.

Parkmöglichkeiten: Zahlreiche Parkplätze in den Straßen rund um die Haltestelle „Wilder Mann“


https://www.wein.de/de/reisen-und-wein/weinwanderung-in-sachsen-saechsischer-weinwanderweg/

Weiße Kuh[Bearbeiten]

Drache am Eiswurmlager[Bearbeiten]

http://www.stadtwikidd.de/wiki/Am_Eiswurmlager

Plauenscher Grund um 1850

3D-Karte mit QGIS

700 Megapixel: Der Plauensche Grund

Johann Gottlob Lehmann, 1749. Sammlung einiger mineralischer Merckwürdigkeiten des Plauischen Grundes bey Dresden. Neue Versuche nützlicher Sammlungen zur Natur- und Kunstgeschichte, sonderlich von Ober-Sachsen (Schneeberg) 1 (7): 580-597.

http://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/plauenscher_grund.htm

Drache im Nesselgrund (Klotzsche)[Bearbeiten]

http://www.stadtwikidd.de/wiki/Nesselgrundweg

Der Drache ist wieder da!

  • liegt friedlich im Nesselgrund - ein Holzbildgestalter schuf aus einem Baumstamm eine originelle Figur und Forstmitarbeiter siedelten den Drachen wieder im Nesselgrund an

Das Klotzscher Heideblatt. Unabhängige Heimatzeitung, 35. Ausgabe, III. Quartal 2006, S. 8


Gedicht von Wolfgang Filzinger (1938) über den „Drachen im Nesselgrund“ - ein Lindwurm, ein Urvieh, kein Haustier, verschlang wöchentlich drei schöne Mädels aus Klotzsche (Alte spuckte er wieder aus), soff die Prießnitz aus, weswegen sie heute noch wenig Wasser führt - wurde ausgerottet, kein neuer Drache siedelte sich wieder an, weil die Überreste des alten noch das Stinkbachtal verpesten

Das Klotzscher Heideblatt. Unabhängige Heimatzeitung, 10. Ausgabe, II. Quartal 2000, S. 7

Drache im Schloss Dresden: Erster Weihnachtsfeiertag 1643[Bearbeiten]

Erster Weihnachtsfeiertag 1643: Johann Georg I. saß bis gegen 23 Uhr an der Abendtafel im Dresdner Schloss

Sächsische Sagen (Verlag tosa) S. 95f.

Drache von Oberwartha (Fünf Brüder)[Bearbeiten]

w:de:Fünf Brüder (Oberwartha)

Drache Schloß Zuschendorf bei Pirna[Bearbeiten]

Dresden/Zuschendorf, 4. Dezember 2015.

hütet wachen Auges die kostbaren, unbedingt sehenswerten und zudem höchst begehrenswerten Schätze: der Schlossdrachen!

lümmelt mächtig und gewaltig im Eingangsbereich des Landschlosses Zuschendorf

https://oiger.de/2015/12/04/weihnachtsmann-reitet-auf-dem-drachen-nach-zuschendorf/156753

https://www.saechsische-schweiz-touristik.de/elbsandstein/entdecken-erleben/ausflugsziele/landschloss-zuschendorf.html


Der König paradiert vor dem 100 Jahre alten Gewächshaus Großes Publikumsinteresse finden wieder die lebendig gestalteten historischen Szenen. So zeigt sich Friedrich August III. Paradeuniform vor Gewächshaus – der letzte Sachsenkönig hatte dieses Haus vor 100 Jahren selbst eingeweiht. An der königlichen Kaffeetafel im Residenzschloss sitzt Louise von Toscana, Kronprinzessin von Sachsen, die gemeinsam mit dem Sprachlehrer ihrer Kinder in die Schweiz floh. Zur Erinnerung: Im Dresdner Hauptstaatsarchiv gab es im Vorjahr im Rahmen einer Sonderausstellung dazu die pikanten Details.

Drache erschreckt die Kinder

Auf die kleinen Kamelienfreunde wartet im Treppenhaus ein rauchspeiender furchterregender Drachen. Die ganz Mutigen streicheln den alten Knaben mal ganz vorsichtig, das genießt er!

https://oiger.de/2015/03/06/oigers-wochenendtipp-landschloss-zuschendorf/61762


Landschloss - geht auf eine im 11. Jahrhundert entstandene Burg zurück

Markgraf Wilhelm I. vergab 1403 das Rittergut als Lehen an Kunigunde von Carlowitz --> bis 1695 ältester Stammsitz der Familie von Carlowitz

Hans von Carlowitz: 1553 zweiflügeliges Renaissance-Schloss - 1560 die unmittelbar benachbarte Saalkirche

w:de:Zuschendorf


Die nächste Weihnachtsausstellung, die es ja eigentlich nicht mehr geben soll, scheint ihre Schatten vorauszuwerfen. Riedel sagt nicht Nein, und der Dresdner Architekt Volker Berthold grinst nur vielsagend. Der 81-Jährige scheint nicht abgeneigt, aber er hat momentan andere Dinge im Kopf, nämlich die aktuelle Ausstellung, zu der er die aufwendigen Kulissen entworfen hat. Diese nehmen unter den Händen der beiden Zuschendorfer Mitarbeiter Robert Marutz und Jens Hähnel in diesen Tagen zunehmend Gestalt an.

Anfang März wird im Landschloss die XIV. Deutsche Kamelienblütenschau eröffnet, die mehr als eintausend Blüten aus ganz Deutschland vereint. Unter dem inhaltlichen Schwerpunkt „Kamelien in der europäischen Malerei“ ließ sich Volker Berthold, der dem Schloss seit drei Jahrzehnten verbunden ist, wieder zu launigen Inszenierungen inspirieren. „Ein irrer Aufwand“, sagt er, ohne sich wirklich darüber zu beklagen: Berthold tut es ja freiwillig, wie auch seine Frau Susanne, die sich vor allem um die Kleidungsstücke kümmert. Das größte Theater, das Berthold schon 1953 als Student skizzierte, findet im Festsaal statt, es ist französisch und zeigt einen exzentrischen Hungerkünstler, einen Existenzialisten, bei der Arbeit. In seinem Mund qualmt die Tabakspfeife, an der einst Berthold selbst zog, und in der Ecke ein eiserner Ofen. Im Hintergrund steht eine adrette unbekleidete Dame, das Modell.

Der Maler ist ein Multitalent, er war schon Wilhelm Tell, Gastwirt und der Porzellanpionier Böttger. Die lebensgroßen Figuren, die aus einem Kaufhaus stammen, gehören wie die meisten Zutaten und Objekte zu Bertholds Sammlung. Jahr für Jahr erleben sie in neuen Inkarnationen ihre Auferstehung. Auch das Atelier stand schon einmal auf dem Podest: Es ist ein restauriertes Teilstück eines 100 Jahre alten königlich-sächsischen Gewächshauses. Für das vornehme Interieur im Foyer, dort, wo jahrelang ein grüner Drache fauchte, nutzt Berthold alte Samtvorhänge aus einer Dresdner Villa. Auf der Staffelei steht ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert, ein Blumenstillleben mit Kamelien von Friedrich Wilhelm Freydank. Er arrangierte seltene und exotische Pflanzen aus dem Botanischen Garten Berlin als Vorlage für sein Bild. Genau so ein Strauß soll dann auf dem Tisch in Zuschendorf stehen, nachgebildet von der Familie Steyer von der Kunstblumenmanufaktur Wallroda, die auch schon Hutblumen für die britische Königin Elisabeth II. angefertigt hat.

Ein dritter Künstler porträtiert im Kaminzimmer die Tänzerin Lola Montez im schwarzen Spitzenkleid als Kameliendame. Sie sorgte um 1850 als Geliebte des Bayernkönigs für Furore. Das Gemälde auf der Staffelei zeigt allerdings eine Adelige aus dem Plauenschen Grund: Therese von Winterfeld, geborene von Burgk, gemalt 1856 von Albert Gliemann. Das Original befindet sich auf Schloss Burgk in Freital. Um die Auswahl der Bilder und die Genehmigungen kümmert sich Galeristin Doris Schubert. „Die Wände reichen nicht“, sagt sie bedauernd. Es werden Originale und Reproduktionen aus über dreihundert Jahren zu sehen sein, abgefangen von der um 1687 entstandenen ersten europäischen Abbildung einer Kamelie von Georg Meister bis hin zu einem Bild von Jochen Fiedler, der 2016 eine Kamelie malte. Die echten Pflanzen hingegen sammeln noch ihre Kräfte: In den Gewächshäusern zeigen sich erst wenige Blüten. „Das ist ganz normal“, sagt Matthias Riedel, der dieses auch vom Winter findet, außer, dass er in dieser Zeit die zwei einzigen Buchen im Park verloren hat. Was aber nicht am Wetter lag, sondern an einem zerstörerischen Pilz, dem Riesenporling.

Volker Berthold findet das schade, aber er trauert nicht lange. Er klaubt ein abgesplittertes Stück Holz aus dem Schnee und platziert es im Luisenzimmer hinter einem Bergmann, ein Neuzugang, wie ein Dutzend anderer Figuren, während sich gegenüber das Riesenrad dreht. Wenn das kein Zeichen ist. Aber zunächst regiert die Königin des Winters, die Kamelie.

Deutsche Kamelienblütenschau im Landschloss Pirna-Zuschendorf vom 4. März bis 9. April.

https://www.saechsische.de/der-hungerkuenstler-im-gewaechshaus-3607327.html

Der Drache (Drama)[Bearbeiten]

w:de:Der Drache (Drama)

  • Bühnenbilder und Figurinen zu Jewgeni Schwarz' "der drache". insel-bücherei nr. 953 Gebundene Ausgabe – 1971 von Horst Sagert (Autor), Lothar Lang (Nachwort)
  • Bühnendrache

w:de:Further Drachenstich

Als Drache dekorierte Straßenlokomotive[Bearbeiten]

Elefantenkatastrophe

Jurassic Park um 1910[Bearbeiten]

Hagenbeckscher Tierpark mit 2B-Baulokomotive 'Drache'

w:de:Rundbahn im Hagenbeckschen Tierpark

Der Name Drache ist insofern verwunderlich, als eine als Drache verkleidete Straßenlokomotive 1888 die Elefantenkatastrophe von München ausgelöst hatte.

Amand und die "Schlange"[Bearbeiten]

Saint Amand et le serpent (Saint Amandus and the Serpent) 14. Jh.

Plon[Bearbeiten]

Gelddrache - mit Hirsebrei hegen bringt Geldsegen. Auch der Drache ist für die Sorben ein gutes Tier, solange er ausreichend mit Hirsebrei gefüttert wird. Dann bringt er nämlich als plon, der Gelddrache, unverhofft Reichtum ins Haus. In: Sagen und Mythen - von Schlangen, Drachen und geborgten Sachen auf der Webseite "sorbe.de" (Die Sorben, der Spreewald und die Lausitz.), (abgerufen am 25. Januar 2020).

Schlangenkönig vom Olterteich[Bearbeiten]

vgl. w:wikibooks:de:Reisen in das Alte Dresden/ Die Nisaner – Dresdens verschwundenes Volk/ Orte der Nisaner/ Heller


http://www.dresdner-stadtteile.de/Nord/Hellerau/Hellerschanke/Olterteichsage/olterteichsage.html :

Die Sage vom Schlangenkönig

Einst wanderte ein junger Geselle die Radeburger Straße hinaus, um zu versuchen, in der Ferne sein Glück zu finden. Seine einzige Barschaft bestand in einem einzigen Heller. So schlenderte er, in trübe Gedanken versunken, die einsame Straße entlang und bog schließlich auf einen schmalen Waldweg ein. Nach kurzem Hin- und Herirren gelangte er an den berüchtigten Olterteich, von dem er schon allerhand Wunderdinge gehört hatte. Wilde Schlingpflanzen und Schilfrohr wuchsen am Rande des grünlich-gold schillernden Teiches. Hier sollte der Schlangenkönig wohnen. Wem es gelang, ihm die Krone von seinem Schlangenhaupt zu reißen, der solle reich und glücklich werden. So erzählten es die Alten und der junge Bursche beschloss, sein Glück zu versuchen.

Lachend warf er sein glitzerndes Hellerstück auf ein schmutziges Tuch, welches er zuvor am Ufer ausgebreitet hatte und bot es mit lauten Worten dem Schlangenkönig zum Kauf an. Dann versteckte er sich im Schilf und erwartete dort gespannt dessen Erscheinen. So mochte er wohl eine halbe Stunde gewartet haben, als plötzlich ein mächtiger Schlangenkopf mit einer funkelnden Krone aus Gold und Edelsteinen aus dem Wasser auftauchte. Mühsam schleppte sich der riesige Körper allmählich zum Tuch mit dem in der Sonne blinkenden Hellerstück. Hier legte der Schlangenkönig vorsichtig seine Krone nieder und begann sich zusammenzuringeln, um sich in der wärmenden Sonne auszuruhen.

Der Wanderbursche war hocherfreut und wartete auf eine günstige Gelegenheit, dem Schlangenkönig seine Krone abzunehmen. Doch noch wachte die Schlange mit gierigen Augen über ihren Besitz. Doch plötzlich bemerkte er, das sich die Sonnenstrahlen mit dem Lauf der Sonne vom Tuche wegbewegten und die Schlange mit ihrem Blick den Strahlen folgte. Schließlich fasste er Mut, schlich sich behutsam an den Schatz heran, ergriff das Tuch mit der Krone und seinem Heller und rannte schnellen Schrittes davon.

In Dresden verkaufte er die wertvolle Krone an einen Goldschmied, der ihm eine hohe Summe für den Schatz überließ. Von dem erhaltenen Geld erwarb der Handwerkbursche ein Stück Land ganz in der Nähe der Stelle, wo er sein Glück gesucht und gefunden hatte. Hier errichtete er ein ansehnliches Gasthaus. In Erinnerung an seine einstige Armut ließ er über dem Eingang ein Schild mit der Aufschrift “Zum letzten Heller” anbringen. http://www.dresdner-stadtteile.de/Nord/Hellerau/Hellerschanke/Olterteichsage/olterteichsage.html


http://www.dresdner-stadtteile.de/Nord/Hellerau/Hellerschanke/hellerschanke.html

Die Hellerschänke wurde 1688 unter dem Namen “Zum grünen Baum” in den Hellerbergen eröffnet. Neben dem Hellergut blieb sie lange Zeit einziges Gebäude in den Hellerbergen. Die Schänke ging auf ein 1673 vom Kammerjunker Hans Caspar Knoch gegründetes Weingut zurück, welches später mehrfach erweitert wurde und als Freigut von Abgaben befreit blieb.

1704 kam sie in den Besitz des Oberjägermeisters Wolf Dietrich von Erdmannsdorf, der die Gebäude umbauen und erweitern ließ. Nach 1716 wurde der Gasthof “Hellerschänke” bzw. “Zum letzten Heller” genannt. Der Legende nach soll diese Bezeichnung auf August den Starken zurückgehen, der bei einem Besuch des Weingutes nur noch einen Heller in der Tasche hatte, um damit seine Zeche zu bezahlen. Da der Kurfürst incognito erschien und vom Wirt auch nicht erkannt wurde, soll er während seines Besuches die Zeilen:

Wenn mancher Mann wüßte, wer mancher Mann wär´, gäb mancher Mann manchem Mann manchmal mehr Ehr`,

da mancher Mann nicht weiß, wer mancher Mann ist, darum mancher Mann manchen Mann manchmal vergißt.

auf den Tisch gekritzelt haben. Eine andere Sage berichtet von einem Handwerksburschen, der seine Schulden mit der Krone des Schlangenkönigs aus dem nahen Olterteich bezahlte und von der verschiedene Varianten existieren.

Die Sage vom Schlangenkönig

Im 19. Jahrhundert diente das Haus zeitweise militärischen Zwecken und wurde erst 1872 wieder als Gaststätte eröffnet. Die Hellerschänke war vor 1945 eines der beliebtesten Ausflugsziele im Dresdner Norden. Anziehungspunkt war nicht nur der große schattige Gästegarten für bis zu 5000 Gäste, sondern auch der angeschlossene Weinkeller. Zu den häufigen Besuchern gehörte der Maler Otto Altenkirch, der viele Darstellungen der Hellerberge schuf.

Fotos: Die Hellerschänke in den 1930er Jahren mit historischem Weinkeller

1956 wurde das Gasthaus wegen Baufälligkeit geschlossen und 1969 abgerissen. Zuletzt nutzte die Hellerauer LPG “Kurt Schlosser” noch einige der Nebengebäude als Lagerraum. Erhalten blieb das vermutlich aus der Permoser- Werkstatt stammende, farblich gestaltete Eingangsportal, welches sich seit 1973 an der Rückseite der Sekundogenitur befindet. http://www.dresdner-stadtteile.de/Nord/Hellerau/Hellerschanke/hellerschanke.html


https://www.raddusch-spreewald.de/ort/geschichte/sagen/schlangenkoenig.php

An vielen alten Spreewaldhäusern sieht man an den Giebelspitzen stilisiert dargestellte gekreuzte Schlangenköpfe die eine Krone tragen. Über den Ursprung dieses Brauches kursieren im Spreewald zwei dem Inhalt nach völlig verschiedene Sagen:

Der Schlangenkönig I

Ein fremder Graf war aus Italien in die Lausitz gekommen. Er erfuhr von den Leuten, dass es im Spreewald einen Schlangenkönig gäbe; der spiele mit den übrigen Schlangen oft auf der Waldwiese und lege dabei seine Krone an einer sonnigen Stelle ab. Der Graf war habgierig und beschloss, die Krone des Schlangenkönigs zu rauben. Er suchte daher bis er die Wiese gefunden hatte und beobachtete, wie die Schlange ihre Krone auf einen sauberen Fleck, am liebsten auf etwas Weißes ablegte, um dann mit den übrigen zu spielen und sich in der Sonne zu tummeln. Eines schönen Tages ritt der Graf zu den Schlangen, breitete ein weißes Tuch auf der Wiese haus und versteckte sich hinter einem Strauch. Die Tiere kamen auch bald, und der Schlangenkönig legte seine Krone auf das Tuch. Dann spielten sie etwas abseits in der Sonne. Gerade das hatte der habsüchtige Graf erhofft. Schnell schlich er zu dem Tuch, erfasste es mitsamt der Krone, schwang sich aufs Pferd und ritt im Galopp davon. Im Nu jagte eine große Schar Schlangen hinter dem Dieb her. Erritt, soviel das Pferd hergab, übersprang eine hohe Mauer und entging den Verfolgern. Mit der Krone wurde der Graf reich und ließ sich ein Schloss bauen. Zum Wappenschild erwählte er eine Mauer und eine gekrönte Schlange

Quelle: Sagen der Lausitz, Domowina-Verlag Bautzen, 1990

Der Schlangenkönig II

In früheren Zeiten gab es eine Unmenge Schlangen im Spreewald, so dass es für die Leute eine wahre Landplage war. Da kam eines Tages ein geheimnisvoller Wandersmann und sagte: »lch will euch die Schlangen vertreiben aber nicht vor dem 1. Mai!«

Die Leute mussten auf sein Geheiß eine riesige Grube graben und ein Brett darüber legen. Als der 1. Mai gekommen war sagte er: »Aus allen Himmelsrichtungen werden die Schlangen samt ihren Königen kommen. Sobald ich mit der Zauberei beginne, werden sie sich auf mich stürzen. Kurz vorher aber fallen sie in die Grube. Wir wollen hoffen, dass ich bei diesem gefährlichen Schauspiel nicht selbst mit den Schlangen hinab falle. Sollte das passieren, muss ich sterben. Werft dann ganz schnell Erde in die Grube, damit mich die Schlangen nicht zu sehr beißen! Der Mann trat auf das Brett und spielte eine wunderschöne Melodie auf seiner Flöte. Danach neigte er sich dreimal in alle Himmelsrichtungen und blies wieder auf der Flöte. Plötzlich konnte man ein seltsames Rauschen in der Luft hören. Aus allen Himmelsrichtungen kamen unzählige Schlangen herbei, voran die Schlangenkönige mit goldenen Kronen. Es war ein Glitzern und Funkeln in der Luft wie es die Menschen noch nie zu Gesicht bekommen hatten.

Die Schlangen schossen auf den Mann zu, verfehlten ihn -gottlob - und stürzten in die Grube. Eine aber kam ihm doch zu nahe. Er schrie auf und fiel in die wütend zischelnde Menge. Eilig liefen die Leute mit Schaufel und Spaten herbei und schütteten das Getier samt dem Manne mit Erde zu. Seiner „Befreiungstat“ zu Ehren tragen die Häuser noch heute die gekreuzten Symbole der Schlangenkönige.

mündl. Überlieferung https://www.raddusch-spreewald.de/ort/geschichte/sagen/schlangenkoenig.php


https://www.sagen.at/texte/maerchen/maerchen_polen/schlangenkoenig.html :

Das Märchen vom Schlangenkönig.

Es lebte einmal eine alte Frau. Sie hatte einen einzigen Sohn, der hieß Jas (Hans). Beide waren sehr arm und wohnten in einer sehr alten Hütte, die mitten in Wäldern lag, weit gegen Norden, fern von menschlichen Wohnstätten. Sie lebten von Pilzen und Waldbeeren. Manchmal gelang es Jas, ein wildes Tier zu fangen oder eine Ente und so konnten sie sich ziemlich ernähren. Sie besaßen auch genügend Acker, aber die Mutter war schon zu alt und zu schwach und Jas seinerseits zu jung, um den Acker genügend zu bearbeiten. Deshalb hatten sie von dem Acker nicht viel Ertrag. Trotzdem waren sie sehr gastfreundlich. Jeden Wanderer sahen sie in ihrem Hause gern und teilten mit ihm alles, was sie hatten, auch wenn sie sich selbst etwas entziehen sollten.

Einmal ging Jas auf die Straße hinaus. Da vernahm er ein merkwürdiges Gewinsel. Es kam immer näher, und Jas erblickte einen kleinen Hund, den ein unbarmherziger Mensch aus dem Hause trieb. Jas gab ihm ein Stück Brot. Der Hund fraß es mit großem Appetit. Dann nahm ihn Jas auf die Arme, trug ihn nach Hause und sprach zur Mutter: "Mutter, ich habe auf dem Wege diesen Hund gefunden; erlaube mir, daß ich ihn , behalte!" Die Mutter aber, welche arm war und selbst nichts zu essen hatte, sagte: "Ich hätte nichts dagegen, aber womit sollen wir ihn füttern ?" "Ich werde ihm von meinem Teil etwas geben, es wird schon gehen !" Und so blieb das Hündchen. Es bewachte seinen Herrn und war ihm in allem gehorsam. Als es groß geworden war, half es Jas bei der Jagd auf Enten und Hasen, und es' ging ihnen gut.

Eines Tages geht Jas über eine Wiese und erblickt dabei eine Schlange, die auf dem Wege liegt und kaum noch lebendig ist, Jas erbarmt sich der Schlange, versteckt sie unter dem Arm und bringt sie nach Hause. Hier gibt er ihr Milch von seinem Frühstück und die Schlange kommt wieder zum Leben. Sie legt sich aufs Fenster und beschaut sich alles sorgfältig. Aber die Mutter sagt: "Das ist doch schon .zu viel, den Hund füttern, den Kater füttern, die Schlange füttern und noch dazu mit Milch, woher soll ich das alles nehmen ?" Doch Jas entgegnet: "Ich werde schon immer mit ihr mein Frühstück teilen, sie ist so schön, so lieb, daß ich sie um nichts aus dem Hause geben würde."

Es blieb also die Schlange beim Jas, und es ging ihr gut. Da sie dankbar war, behütete sie die Hütte vor Dieben. Es kam oft vor, daß alle das Haus verließen. Da legte sich die Schlange vor die Tür, rollte sich in einen Kreis zusammen und wärmte sich in der Sonne. Sobald sich ein Dieb näherte, begann sie so sehr zu lärmen, zu schreien und zu zischen, daß der Hund und der Kater aus der Hütte herausstürzten und der erschrockene Dieb weglaufen mußte. Dafür liebte auch Jas die Schlange sehr und nahm sie oft mit sich ins Bett.

Die Schlange jedoch war immer über irgend etwas sehr traurig. Da fragte sie einmal Jas: "Warum bist du traurig, mein Liebchen?" Und die Schlange antwortete: "Mein lieber Jas, ich weiß, daß du mir nur Gutes wünschest; deshalb will ich dir sagen; wer ich bin. - Ich bin der Sohn eines Königs. Ich war der einzige Sohn und es ging mir bei meinem Vater gut. Alle Schlangen von Polen und Rußland müssen meinem Vater gehorchen. Er trägt auf dem Haupte eine kostbare Krone von lauter Brillanten; sie scheint heller wie die Sonne, daher man ihn von weitem erkennen kann. Wer diese Krone besitzt, kann alles erhalten, was er sich wünscht. Mein Vater wohnt in den großen Wäldern und Sümpfen von Pinczuk, und es ist schwer, zu ihm zu gelangen. Zwar kenne ich den Weg nach Hause, habe aber nicht die Kraft so weit zu gehen." "Auf welche Weise bist du hieher gekommen?" fragt sie Jas. "Einmal bin ich hinausgeschlichen, um mit meinen Kameraden auf der Wiese zu spielen; da kam ein Storch herbeigeflogen, alle meine Kameraden stoben in großer Furcht auseinander, der Storch ergriff mich und brachte mich hieher weit nach Süden. Ich glitt ihm aus und fiel in Schilf. Vergebens suchte mich der Storch bis zum Abend. So saß ich dort einige Tage, ohne etwas zu essen, und wenn du nicht gekommen wärest, wäre ich vor Hunger gestorben. Ich bitte dich, lieber Jas, - ich sehe, daß du arm bist und möchte dir ein wenig helfen - trage mich zum Vater und fordere von ihm die Krone, die er auf dem Haupte trägt. Mein Vater wird sie dir sicherlich geben und du wirst von nun an glücklich sein."

Ohne sich lange zu bedenken, machte sich Jas auf den Weg. Er wanderte einige Tage, immer nach Norden. Da gelangte er in solche Sümpfe und Wälder, daß es ihm schier unmöglich schien, wieder herauszukommen. Aber die Schlange steckte ihr Köpfchen hervor und zeigte ihm den Weg. Auf einmal sah sich Jas von Tausenden von Schlangen umgeben, die sich grimmig auf ihn stürzen wollten, um ihn zu zerreißen, weil er es wagte, ihren Frieden zu stören und die Grenzen ihres Aufenthaltsortes zu überschreiten. Aber die Schlange des Jas streckte ihr Köpfchen hervor und zischte ihnen etwas zu. Alle Schlangen schlichen mit Hochachtung auseinander und zeigten Jas den Weg bis zum Palast des Königs. Der Palast war von Brillanten. Der König lag auf dem Gange und wärmte sich in der Sonne. Leicht war er zu erkennen, denn seine Krone leuchtete wie die Sonne.

Verwundert bei dem Anblick eines Unbekannten, fragte der König: ,,Was will hier dieser Mensch?" Jas antwortete: "Ich bringe dir einen Sohn, den ich vom Tode errettet habe; ich übergebe dir ihn, wenn du mir deine Krone schenkst!" Der König war sehr erfreut, als er seinen einzigen Sohn unter dem Arme des Jas erblickte. Er sprach jedoch zu Jas: "Fordere, was du willst, Gold, Schätze, nur nicht die Krone !" "Nein, ich will nur die Krone, oder ich kehre nach Hause zurück und nehme deinen Sohn mit." "Hat dir dieser Milchbart mit der Krone schon den Kopf verdreht ? - Ich schenke sie dir, aber sie bringt dir keinen Nutzen und kein Glück. Du wirst alles besitzen, was du dir wünschest, alles wird dir gelingen, aber das Glück wirst du nicht finden und über kurz oder lang bringst du mir die Krone zurück." Er schüttelte das Köpfchen, die Krone fiel hinunter. Jas küßte den Königssohn und ließ ihn frei, nahm dann die Krone und steckte sie in die Tasche. Sie war ganz klein, ungefähr so groß wie ein Knopf. Auf dem Rückwege bemerkte Jas, daß sich der Weg selbst vor ihm bahne; die Sümpfe und Wälder teilen sich vor ihm, damit er einen trockenen und sicheren Weg gehen kann. So gelangte er wieder nach Hause. Hier fand er großes Elend; die Mutter ganz abgemattet vor Hunger, der Kater und der Hund so mager, daß sie nur Haut und Knochen waren. Jas nahm die Krone in die Hand und sagte laut: "Ich wünsche etwas gutes zu essen!" Sofort wurden, man weiß nicht woher, die besten Speisen aufgetragen. Sie hatten nun zu essen, zu trinken, sich zu kleiden, eine schöne Wohnung, so wie ein Herr. Die Mutter kam zu Kräften, der Hund und der Kater erkannten erst jetzt, was es bedeutet, Jas zu dienen.

Und alle glaubten glücklich zu sein. Nur Jas fühlte sich nicht glücklich. Alles war ihm zu wenig, mit nichts war er zufrieden. Er war bereits ein Jüngling und es kam ihm in den Sinn, zu heiraten. Aber mit wem ? Wohl kannte er nicht nur eine Jungfrau im Dorfe. Er brauchte nur mit dem Finger zu bewegen, nur ein Wörtchen zu sagen und hundert Jungfrauen hätte er zur Auswahl und wäre glücklich; aber das paßte ihm nicht. Er blickte nicht einmal einer Jungfrau vom Hofe nach, vielmehr nahm er sich vor, sich im Königspalast eine Gemahlin zu suchen.

So erschien er denn in prächtiger Kleidung, bestehend aus Gold und Diamanten und auf einem herrlichen Pferde vor dem König. Nicht einmal der König hatte ein solches Pferd. Jas brachte dem König reiche Geschenke und Kleinodien mit, wie sie der König in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Da der König seinen Untertan in diesem Reichtum sah, führte er ihn in seine Gemächer und zeigte ihm seine Tochter. Jas gab auch ihr schöne Geschenke; die Königstochter nahm sie an, erkannte aber sofort, daß Jas ein einfacher Mann sei, denn er hatte seine teuren und schönen Stiefel mit Birkenharz eingeschmiert. Der arme Jas glaubte, daß das Birkenharz der Königstochter das größte Wohlgefallen bereiten würde; aber was Wunder? Er war ja im Walde aufgewachsen, wußte nicht, daß die Königstochter von Jugend an nur die ausgesuchtesten Speisen aß und darum besser duftete als ein Veilchen ?!

Ungefähr nach einem Monate, als sich Jas in dem königlichen Hofe schon mehr heimisch fühlte, bat er den König um die Hand seiner Tochter. Der König, verwundert über diesen Wunsch, antwortete: "Meine Tochter ist schon mit dem Fürsten der Letten verlobt, ich kann mein Wort nicht mehr zurücknehmen." Als aber Jas dringender bat, sagte zu ihm der König, indem er sich über ihn lustig machte: "Sieh, drei Meilen von hier steht ein großer Berg, und soweit man mit dem Blick reichen kann, gibt es nur Sümpfe. Trage den Berg zur Hälfte ab, schütte mit der Erde die Sümpfe zu, damit hier Menschen wohnen können, errichte auf dem Berge eine starke Festung und ein so festes Schloß, daß kein Feind es nehmen kann!" Mit diesen Worten wollte ihm der König zu verstehen geben, daß es ihm ebenso unmöglich sei als einfacher Mann eine Königstochter zu heiraten, wie es ihm unmöglich ist, die Arbeit auszuführen.

Jas entfernte sich, nahm die Krone aus der Tasche und sagte laut, er wünsche den Berg abzutragen, die Sümpfe zuzuschütten, das Schloß aufzubauen. Kaum hatte er den Wunsch geäußert, siehe, da begann sich der Berg zu schieben, die Erde fiel auf die Sümpfe und schüttete sie zu. Auf dem Berge begannen sich Mauern zu erheben, es erstand ein Schloß und ein prächtiger und fester Königspalast, wie es im ganzen Reiche keinen gab. Und das alles geschah in einer Nacht.

Als der König am folgenden Morgen aufstand, erblickte er das prächtige Schloß. Nicht einmal der Fürst der Letten besaß ein solches. Am meisten aber verwunderte sich der König über die Schnelligkeit, mit der das Schloß aufgebaut wurde. Eine Menge Volkes kam zum König und bat ihn um Land, und der König gab jedem, solange der Vorrat reichte.

Jas erschien zum zweiten Male vor dem König und bat um die Hand seiner Tochter. Dem Könige war es jetzt unmöglich, die Bitte abzuschlagen. Sogar die Königstochter, bewogen durch die Wunder, willigte in das Verlöbnis mit Jas ein. Denn sie fürchtete ihn, liebte ihn aber nicht und sang weinend in russischer Sprache:

"Wer mein Geliebter ist, das weiß ich wohl,

Weiß aber nicht, mit wem ich leben soll."

Es Wurde eine Hochzeit gefeiert, wie sie die Welt weder sah noch kannte. Der Fürst der Letten war Brautwerber. Während der Hochzeitsfeier hatte dieser der Königstochter andauernd etwas ins Ohr zu sagen und umgekehrt die Königstochter ihm. Jas sah das zwar, dachte aber, daß es so sein muß, daß es so die königliche Sitte fordert. Der arme Jas freute sich und wußte nicht warum, wahrscheinlich deswegen, weil sich andere freuten. Da er selber sehr ehrbar war, glaubte er, daß es auch alle sind. Der König aber befahl seiner Tochter, mit ihrem Gemahl zu wohnen, und bat den Fürsten abzureisen. Beim Abschied weinte der Fürst und die Königstochter, wogegen man nichts tun konnte. Obwohl Jas sehr gut und rechtschaffen war (selbst die Königstochter gab das zu), so hatte er doch kein königliches Blut. Er konnte nicht befehlen, sondern nur gut handeln, er konnte nicht fein tanzen und wenn er den Säbel in die Hand nahm, so meinte er, es sei ein Dreschflegel. Mit der Zeit jedoch gewöhnte er sich an alles. Seine Gemahlin begann ihm .aus eigenem Interesse zu schmeicheln, ja sogar ihn zu küssen und Jas verlor dadurch vollends die Besinnung und glaubte, daß er sehr glücklich sei.

Ungefähr nach zwei Monaten fragte ihn seine Gemahlin, auf welche Weise er das prächtige Schloß erbaut habe. Jas offenbarte ihr alles, er zählte ihr auch von der Schlangenkrone und zeigte sie ihr sogar. Das gerade wünschte sich die Königstochter. Noch an demselben Abend lud sie Gäste ein, womit Jas einverstanden war. Alle wurden mit den besten Speisen bewirtet, und der Wein floß nur so allen über das Kinn. Die Königstochter schenkte Jas in einem fort Wein ein; Jas berauschte sich zum ersten Male in seinem Leben und lag wie leblos auf seinem Bett. Das "liebe Frauchen" machte sich - ripps, rapps - an seine Taschen und fand die brillantene Krone. Darauf blickte sie auf den berauschten Jas und sagte: "Ach! ach! wenn ich doch einmal diesen Jas los würde und meinen geliebten Fürsten besitzen könnte!" Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, war Jas auch schon weg und an seiner Stelle der feine Fürst, ihr alter Geliebter. Die Königstochter war sehr erfreut; sie versteckte die Krone in das geheimste Versteck und wenn sie schlief, nahm sie dieselbe in den Mund und verbarg sie unter der Zunge.

Jas kam unterdessen allmählich wieder zu sich; er schaut und sieht sich in seiner Hütte, in seinem Heimatsdorfe, der Hund und der Kater schmiegen sich an ihn, - nur die Mutter fehlt - denn sie ist gestorben. Er wußte nicht sofort, was das bedeuten sollte. Als er jedoch seine Taschen durchsuchte und die Krone nicht fand, merkte er sogleich, daß ihn die Königstochter in schändlicher Weise hintergangen hatte. Da vergoß Jas bittere Tränen. Der Hund und der Kater erbarmten sich seiner und fragten ihn, warum er so weine. Jas erzählte ihnen sein Unglück. "Ha, so gehen wir die Krone suchen und bringen sie dir," sprachen die guten Tiere. Es begaben sich nun alle auf den Weg. Sie gehen und gehen - doch es geht sich nicht so schnell, wie man spricht - verschiedene Unglücksfälle erlebten sie auf der Reise, bis sie endlich das berühmte Schloß des Jas erblickten. Jas blieb im Walde zurück und wartete. Hund und Kater begaben sich zum Schloß. Sie mußten über einen Fluß. Der Kater stieg auf den Hund und sie schwammen hinüber. Als sie bei der Schloßmauer angelangt waren, wollte der Kater hinaufklettern, aber die Mauer war so glatt, daß ihm seine Krallen nichts nützten. Sie überlegten nun, wie sie in das Schloß kommen könnten. Während sie so nachsannen, hörten sie Musik; irgend ein Marsch wurde gespielt. "Was ist das ?" fragte der Hund und verbarg sich hinter einem Strauch. Der Kater duckte sich hinter ihm nieder. Da kriechen aus einem Loch Mäuse hervor, es war ein Mäusehochzeitszug. Voran gehen die Musikanten mit Bässen, Geigen und einer Pauke, dann die Brautwerber und Brautwerberinnen, weiter die Hochzeitsburschen mit ihren Frauen, hinter diesen das Brautpaar, der Bräutigam schön gekleidet, die Braut die schönste von allen Mäusen, hinter dem Brautpaar die Ehrenpersonen und die Gäste. Alles ging zur Trauung. Des Katers Augen funkelten, o, er war hungrig, hungrig! Doch der Hund sagt zu ihm: "Kater, mach keine Dummheiten, ergreif die Braut, erwürge sie aber nicht, im übrigen verlaß dich auf mich." - Hops --sprang der Kater und ergriff die Braut. Ihr hättet das Geschrei, die Verwirrung und die Angst der Mäuse hören und sehen sollen, als ihnen dieses schreckliche Unglück zustieß.

Sie stoben nach allen Seiten auseinander. Nur der Bräutigam streckte seinen Kopf aus dem Loch hervor um zu sehen, was mit seiner Braut geschieht. Und der Hund sprach: "Höre, Schwarzer, wir geben dir deine Braut zurück und tun ihr nichts, du mußt aber zu der Königstochter gehen und uns die Schlangenkrone bringen; du kennst ja hier alle Verstecke."

"Wohl kenne ich sie", antwortete der Bräutigam, "im Strumpf der Königstochter hat mich meine Mutter aufgezogen, aber zu der Krone kann ich nicht gelangen, denn die Königin trägt sie bei sich und versteckt sie während des Schlafes im Munde."

"Was geht mich das an", schrie ihn der Hund zornig an, "bringe die Krone oder leb wohl und verabschiede dich mit deiner Braut für immer!"

Der Bräutigam zog das Schwänzchen ein und eilte davon. Er kriecht in das Schlafzimmer der Königstochter. Siehe, da liegen zwei im .Bette: der Fürst und die Königin; sie schlafen und schnarchen, daß einem das Herz lacht. Der Bräutigam sah der Königstochter zwischen die Zähne. Es war nicht möglich, die Krone herauszunehmen. Doch wozu hatte er den Verstand ? Er steckte ihr das Schwänzchen in den Mund, begann damit zu wackeln, die Königin wachte auf und weil sie so was Rundes im Munde fühlte, spukte sie aus und die Krone fiel - hopp - auf die Erde. Die Königstochter sprang auf; doch ehe sie die Kerze angezündet hatte, war der Bräutigam mit der Krone "davon und hatte sie dem Kater übergeben. Dieser ließ das arme Mäuschen, welches aus Angst mit den Zähnen klapperte, los. Alle Mäuse eilen aus den Löchern. Ei! wie sie den Mazur aufspielen: pi, pi, pi, pi, pi, pi, pi, pi l Das war eine Freude! Sogar dem Hund und dem Kater brachte man Käse, Wurst und Honig, damit sie sich freuten.

Nachdem sich Hund und Kater gesättigt hatten, verweilten sie nicht länger, sondern begaben sich auf den Weg. Als sie wiederum zu dem Flusse kamen, nahm der Kater die Krone zwischen die Zähne, stieg auf den Rücken des Hundes und sie begannen zu schwimmen. Auf einmal erblickte der Kater einen Fisch. Das habsüchtige Katerungetüm wollte ihn fangen - die Krone fiel ihm aus dem Munde. "0 - Hilfe, Hilfe!" schrie er. Der Hund wollte ihn im ersten Augenblick vor Ärger ertränken; bald aber mäßigte er sich und versetzte ihm erst am Ufer einen Rippentriller. Dann befahl er ihm, den Schwanz ins Wasser zu tauchen und ihn so zu halten. Ein Hecht kam herangeschwommen und da er glaubte, daß es etwas zu essen ist, schnappte er nach dem Schwänze. Der Kater miaute vor Schmerz, aber der Hund faßte den Hecht Sofort beim Halse und zog ihn ans Ufer. Hier trennte er ihn sofort auf und fand in seinem Innern die Krone. Er gab sie nicht mehr dem Kater, weil dieser zwar rechtschaffen, aber dumm war. So kamen sie zu Jas und übergaben ihm die Krone. Jas dankte ihnen aufs herzlichste für den Dienst und begab sich sofort zum König. Der König Wußte von nichts und da beklagt sich Jas vor ihm über die Königin! "Das kann nicht sein, davorstehst sie nicht zu schonen!" "Nun gut", sagte Jas, nahm die Krone in die Hand und sprach: "Man soll die Königin mitsamt dem Bette herbringen !" Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, so öffnet sich die Tür, das Bett kommt herein und in ihm liegen der Fürst und die Königstochter. Ei, wie ergreift da der alte König das Kerbholz, wie beginnt er beide zu prügeln, daß sie vor Schmerz und vor Scham seufzten! Schließlich trat Jas für sie ein und nahm dem Könige den Stock weg. Doch was war zu tun ? Jas sah, daß die Königin nicht für ihn bestimmt war. Er wollte sie nicht zur Liebe zwingen, obwohl er das Recht dazu hatte. Ein solches Leben mit der Königin wäre ja dem Tode gleich gewesen. Was tat er nun ? Er stand auf und sprach folgendermaßen zu ihnen: "Ich könnte euch töten, verbrennen, vernichten, doch was hätte ich davon ? Lebt ihr lieber im Glück, ich gehe in die Welt!" Weg war er und kehrte nie wieder zurück.

Jas begab sich mit der Krone zum Schlangenkönig und gab sie ihm zurück. Zugleich erzählte er ihm sein Unglück. Die Schlange sprach zu ihm: "Ich sagte dir doch, daß du niemals auf der Welt wahres Glück finden wirst. Gut und Ruhm wirst du besitzen, die Leute aber werden es dir mißgönnen, denn sie wissen nicht, daß der einfache Mann oft hundertmal glücklicher ist als der mächtigste König."

Es lebte nun Jas zusammen mit dem Hunde und dem Kater im Palaste des Schlangenkönigs bis an seines Lebens Ende. Quelle: J. Piprek, Polnische Volksmärchen, Wien 1918, S. 16 Das Märchen stammt aus Ostrów in der Gegend von Sokal und ist erzählt von Siewinski im "Lud", Bd. II, S. 56. https://www.sagen.at/texte/maerchen/maerchen_polen/schlangenkoenig.html


http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=sagen:266._der_letzte_heller_zu_volkersdorf :

Der letzte Heller zu Volkersdorf

Bei Volkersdorf ist ein Wirtshaus, das heißt „der letzte Heller“. Weshalb es so heißt, das wissen die Leute wohl, aber sie sind darüber nicht ganz einig.

Die Einen sagen: Als das Haus fertig und schon die Schänkstube eingerichtet war, spintisirte der Wirth mit einigen Freunden hin und her und sie konnten nicht einig werden, wie sie es nennen wollten. Da trat ein Wanderbursch herein, warf sein Ränzel ermüdet unter den Tisch und sagte: „Herr Wirth, ein Glas Bier! Hier muß ich trinken und sollt es mich meinen letzten Heller kosten“. „Nun, da haben wir's ja“, riefen die Namenwähler, „keinen bessern Namen für ein Wirthshaus, als diesen. Es soll der letzte Heller heißen.„ Und der Wirth schenkte dem durstigen Wanderburschen, der ihnen aus der Noth geholfen, das Glas Bier vor Freuden umsonst und noch eins dazu.

Nicht gerade so lustig ist die andere Sage, aber auch nicht gerade traurig.

Der Herr von Volkersdorf, der sich vorgesetzt hatte, dahin ein Wirthshaus zu bauen, hatte Streit mit seinem Gutsnachbar von Schwerta wegen der Schankgerechtigkeit; denn der wollt es nicht leiden, daß eine Schänkstätte ihm so vor die Nase hingeseßt wurde. „Aber ich muß doch meinen Willen haben“, sagte der Volkersdorfer, „und sollt' es mich meinen letzten Heller kosten“. So prozessirten sie denn und er gewann glücklich den Prozeß und ließ zu Spott und Hohn des Schwertaer Herrn mit großen Buchstaben über des Hauses Thüre auf ein Schild schreiben: „Zum letzten Heller.“

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862 http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=sagen:266._der_letzte_heller_zu_volkersdorf

http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=sagen:das_wappen_der_grafen_von_lynar_oder_die_sage_vom_schlangenkoenig_im_schlosse_zu_luebbenau :

Das Wappen der Grafen von Lynar oder die Sage vom Schlangenkönig im Schlosse zu Lübbenau

  • J. G. Büsching, Wöchentliche Nachrichten für Freunde der Geschichte, Kunst und Gelahrtheit des Mittelalters. Dritter Band. Breslau 1817. S. 342 sq.
  • Poetisch beh. von Segnitz Bd. II. S. 289 sq.


Im Schlosse und Dorfe Lübbenau, welches den Grafen Lynar gehört, die aus Toscana stammen, sowie in der hier in viele Arme sich spaltenden Spree giebt es viele Wasserschlangen, die zwar unschädlich sind, aber den Kühen die Milch aussaugen sollen. Jedes Haus hat gewöhnlich zwei Hausschlangen, eine männliche und eine weibliche, die sich nicht eher sehen lassen, als bis der Hausvater oder die Hausmutter stirbt, wo sie dann ihr Loos theilen. Dieses Schlangenheer hat aber einen König zum Oberhaupt, eine sehr große, starke und lange Schlange, welche auf dem Kopfe zwei gebogene Haken hat, mit denen sie ihre elfenbeinähnliche Krone trägt.

Ein rüstiger Fischer, der noch in dem ersten Viertel dieses Jahrhunderts lebte, fischte einst in einem alten mit Weiden bewachsenen Graben unweit des Schlosses an der sogenannten Schnecke, und hat zu seinem größten Erstaunen, indem er das Netz herauszieht, eine gewaltig große Schlange mit etwas Weißem auf dem Haupte gefangen. Der Gewohnheit der dortigen Einwohner nach, sogleich alle Schlangen, die ihnen in den Weg kommen, zu morden, nimmt er das Ruder, oder wie es in der Landessprache heißt, das Rudel und sticht die Schlange an. Diese erhebt ein lautes Pfeifen, im Augenblick sieht er sich von einem Haufen von Schlangen umlagert, die sich in seinen aus einem einzigen Eichenstamme ausgehöhlten Kahn (dergleichen die Fischer hier gebrauchen) drängen und sein Ruder bis an die Spitze umringeln. Er geräth in Angst und Schrecken, springt aus dem Kahne ans Ufer und will davon eilen, aber die Schlangen schießen ihm nach. Zum Glück fällt ihm ein, seine Jacke auszuziehen und diese von sich zu werfen, das thut er und entkömmt. Die Schlangen hatten sich auf sein Kleidungsstück als den vermeinten Feind geworfen und es durch und durch zernagt und bis in den faulen Graben mit geschleppt, wo man es nach einigen Tagen in diesem Zustande fand.

Nun ist es aber eine alte Sage, daß, wer sich der Krone des Schlangenkönigs bemächtigen könne, der gelange zu sehr großem Reichthum, die Krone selbst sei von unschätzbarem Werthe, ja man könne sogar auf diese Art die Schlangen vermindern, denn die Krone sei nur einzig vorhanden und erbe auf die erwählten Könige. Da soll nun einst Jemand den kühnen Entschluß gefaßt haben, sich in den Besitz dieses Hauptschmuckes des Königs zu setzen. Er stieg zu Pferde, um bei drohender Gefahr desto schneller den rächenden Schlangen enteilen zu können.

Auf einem grünen Platze bei dem Schlosse breitete er an einem schönen Maitage ein feines weißes großes Tuch aus, denn man wußte, der Schlangenkönig lege gern seine Krone auf reinliche weiße Sachen, wenn er ungestört mit seinen Genossen spielen wollte. Kaum ist das Tuch ausgebreitet, so hält er mit dem Rosse nicht weit davon hinter einem Erlengebüsch an der Schnecke, und zu seiner Freude sieht er den Schlangenkönig mit Gefolge herbeikommen, und seine Krone auf das weiße Tuch legen.

Sie begeben sich sodann in vollem Zuge nach der Eisgrube, um auf dem Berge in der Sonne zu spielen. Der Reiter eilt sacht mit dem Rosse hinzu, nimmt sein Tuch mit der Krone an den vier Zipfeln zusammen und jagt im Fluge davon. Im Augenblick hört er ein durchdringendes Schlangenpfeifen. Er ist aber mit dem Rosse zu schnell und kommt bald auf das feste Land und Pflaster in die Stadt. Niemandem erzählte er von seinem Schatze, aber seit dieser Zeit ward er ein steinreicher Mann und noch heute ist sein Haus eins der reichsten Kaufmannshäuser in der Stadt, obgleich vielleicht nun die Familie selbst sich der Sage nicht mehr zu erinnern weiß. Der oben erwähnte Fischer fing freilich den Schlangenkönig bloß mit etwas Weißem auf dem Haupte. Es waren also wohl nach der Sage die beiden Haken, in denen er sonst die Krone trug.

Seitdem haben sich auch die Schlangen beträchtlich vermindert, und auch hierin würde also die Sage erfüllt sein. Das Wappen der Grafen zu Lynar führt noch bis auf diese Stunde eine gekrönte Schlange oder einen Schlangenkönig im Schilde nebst einer Mauer, und soll dieses Bild eben bedeuten, entweder daß ihnen derselbe mit seinem Volke hold und gewärtig sei, oder daß sie von jenem klugen Manne, der dem Schlangenkönig seine Krone entführte, abstammen.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 226; Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource (Version vom 1.8.2018) http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=sagen:das_wappen_der_grafen_von_lynar_oder_die_sage_vom_schlangenkoenig_im_schlosse_zu_luebbenau

http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=familie:vonlynar :

Lynar (oder auch Linar) ist der Name einer deutschen Adelsfamilie italienischen Ursprungs, deren Gründer als Calvinist im 16. Jahrhundert eingewandert war. Ein Zweig der Familie erwarb im 17. Jahrhundert die Standesherrschaft Lübbenau in der Niederlausitz. Quelle: Wikipedia http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=familie:vonlynar


http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=text:die_legende_vom_wendenfuersten_und_den_schlangen :

Die Legende vom Wendenfürsten und den Schlangen

Vor langen Jahren waren die Wenden noch ein mächtiges Volk. Sie führten mit den Nachbarvölkern Krieg und machten Raubzüge in ihr Gebiet. Auf einem dieser Züge machten sie eine grosse Menge von Gefangenen. Unter denselben befand sich eine schöne, blonde Frau, welche die Gemahlin eines mächtigen Fürsten war, der sein Gebiet in weiter Ferne hatte. Die Frau lernte die Sprache der Wenden. Darauf erzählte sie viel von ihrer fernen, schönen Heimath. Ihre Sehnsucht nach der Heimath war so gross, dass sie derselben nach einem halben Jahre erlag, nachdem sie einem Sohn das Leben gegeben hatte.

Der Knabe war ein schönes, liebliches Kind. Deshalb nahm ihn eine Zauberin an und erzog ihn, sie hoffte durch ihn noch einmal ihr Glück zu machen. Als aus dem Knaben ein Jüngling geworden war, hielt er sich stets im Spreewald auf. Er liebte die Bäume über Alles und die Schlangen waren seine besten Freunde. Fortan durfte kein Wende mehr eine Schlange tödten. In Folge davon thaten die Schlangen keinem Wenden mehr etwas, dem Jüngling aber wandten sie alle ihre Gunst zu. Sass er im Walde auf einem Baumstamm, so kamen sie herbei und umspielten ihn. Sie zeigten ihm auch heilkräftige Kräuter, welche die Menschen schön und stark machen. Eines Tages war der Jüngling wieder im Spreewalde. In der Ferne hörte er den Lärm eines Jagdzuges. Er mied den Lärm und drang tiefer in den Wald ein. Plötzlich sah er ein junges, blühendes Weib, das angstvoll die Augen auf eine Schlange geheftet hatte, welche eben im Begriff war, die Fremde in den Fuss zu stechen. Der Jüngling liess sofort einen Pfiff erschallen und die Schlange zog sich zurück.

Die schöne fremde Frau reichte ihrem Erretter die Hand und sprach ihm ihren Dank aus. Indem kam ihr Gemahl, ein fremder, deutscher Fürst, zur Stelle. Sie erzählte ihm ihre Gefahr und ihre Rettung, Der Fürst, ein alter, hässlicher Mann, stellte sich, als ob er dem Erretter seiner Frau sehr dankbar sei. Er lud ihn zu sich in sein Zelt und bewirthete ihn dort reichlich. In der Nacht aber gab er einem seiner Kriegsknechte den Befehl, er solle den Fremdling tödten. Dieser lag im tiefsten Schlaf. Plötzlich erweckte ihn ein lauter Schrei: er sprang erschreckt von seinem Lager auf. Da sah er einen Kriegsmann mit gezücktem Schwert sterbend am Boden liegen, eine Schlange hatte denselben in den Fuss gestochen. Sofort erkannte er den Zusammenhang des Geschehenen. Die Schlange, welche ihn gerettet hatte, gab ihm ein Zeichen, er solle ihr folgen. Das that er. Die Schlange geleitete ihn sicher und unbemerkt durch die Mannen des fremden Fürsten.

Darauf führte sie ihn an einen freien, lichten Platz, auf welchem sich ein kleiner Hügel befand. Vor demselben machte die Schlange Halt und deutete ihm an; er solle den Hügel durchsuchen. Das that der Jüngling. Da fand er im Hügel das alte Schwert und den Schatz der Wenden. Als er sich mit dem Schwert umgürtet hatte, erkannten ihn die Wenden als ihren Herrn und Führer an. Schnell sammelte er eine Schaar von Wendenkriegem um sich. Mit diesen erstürmte er die Burg des fremden Fürsten und erschlug denselben mit eigener Hand. Die junge Fürstin aber ward sein Weib.

Darauf erbaute er sich von dem Schatz der Wenden in der Stadt Lübbenau ein Schloss. Da er den Schlangen all sein Glück verdankte; so hielt er dieselben in hohen Ehren. Auch seine Nachkommen haben die Schlangen hoch und heilig gehalten. Seine Nachkommen aber sind die jetzigen Grafen Lynar.

Quelle: Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880 http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=text:die_legende_vom_wendenfuersten_und_den_schlangen


http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=sagen:82._der_schlangenkoenig_von_luebbenau :

Der Schlangenkönig von Lübbenau

  • Büsching IV. 342. O. u. N. L. Chronik. S. 31. N. L. M. Bd. 36. S. 165. ff.


Das ehrwürdige alte Schloß von Lübbenau, das schon seit dem 15. Jahrhunderte steht, gehört den Grafen Lynar, welche aus Toskana in Italien stammen. Auf dem Schlosse findet sich noch das Bild eines alten Ritters, zu dessen Häupten die Worte stehen: „mit deme Grave Roch in Deutschland kommen.“

Die gräfliche Familie führt im Schilde eine gekrönte Schlange mit einer Mauer, und wüßte Niemand weswegen und auch nicht woher die Grafen so reich sind, da sie doch ganz arm nach Deutschland gekommen sind, wenn es nicht das gemeine Volk dasiger Gegend aus dem Munde seiner Ahnen erfahren hätte und weiter erzählt von Kind zu Kindeskind.

Es sind aber um Lübbenau in den vielen hundert Armen der Spree viele Wasserschlangen, thun den Menschen nichts, nur daß sie manchmal den Kühen die Milch aussaugen, wovon sie in Lehda und Leipa zu erzählen wissen. Früher soll es dort sogar geflügelte Schlangen gegeben haben; die hat aber seit Menschengedenken keiner mehr gesehen. Aber das ist gewiß, daß ihrer in jedes Haus ein Paar gehört, ein Männlein und ein Weib lein, die sich aber nicht eher sehen lassen, als bis der Hausvater oder die Hausmutter stirbt, und ein alter Mann hat es selber gesehen, als seine Mutter gestorben war, wie Tags darauf früh eine lange todte Schlange auf dem breiten Steine vor dem Hause gelegen hat. Diese Schlangen hatten früher einen Schlangenkönig, eine sehr große, starke und lange Schlange, die hatte auf dem Kopfe zwei gebogene Haken, damit trug sie eine elfenbeinerne Krone. Diese Krone war aber von unschätzbarem Werthe und war in ihrer Art einzig und erbte immer von einem Schlangenkönige auf den andern.

Als nun der erste Lynar nach Deutschland und in die Oberlausitz kam – denn er war aus Italien ausgewandert wegen eines Bürgerkrieges – da hörte er das Alles, und weil er ein kühner und schlauer Mann war, beschloß er, sich der Krone des Schlangenkönigs zu bemächtigen. Er wußte aber, daß der Schlangenkönig, wenn er mit seinen Genossen im Sonnenscheine spielen wollte, die Krone ablegte, und zwar gern auf reinliche und weiße Sachen, breitete daher an einem schönen Maitage auf einem grünen Platze, da wo jetzt das Schloß steht, ein feines, weißes, großes Tuch aus, und versteckte sich nicht weit davon hinter einem Erlengebüsche an der Schnecke, aber weislich zu Pferde, wenn ja die Gefahr groß sein sollte. Und da kam richtig der Schlangenkönig und mit ihm ein großes Gefolge von Schlangen, und da legte richtig der Schlangenkönig seine Krone auf das weiße Tuch, schlängelte sich dann hinauf auf den Berg, wo jetzt die Eisgrube ist, und alle seine Gesellen mit ihm und begannen zu züngeln und zu spielen im Sonnenscheine, daß es gar lustig anzusehen war. Der Ritter aber reitet sachte herbei, faßt das Tuch mit der Krone an allen vier Zipfeln zusammen und giebt dem Rosse die Sporen. Augenblicklich hört er ein helles Pfeifen und da schießen die Schlangen vom Berge herab und rechts und links aus dem Wasser in unzähliger Menge, und alle hinter ihm her wie feurige Blitze, und kommen ganz dicht an ihn. Da kommt der Ritter an eine große Mauer, die ist quer vor ihm und kann nicht weiter, und die Schlangen immer auf seinen Fersen. Aber da macht das treue Thier einen verzweifelten Sprung und der Ritter kommt glücklich hinüber und ins Freie. Es sind aber unermeßliche Schätze gewesen, die er mit der Krone davon getragen hat, und hat davon die Herrschaft Lübbenau gekauft und nicht weit von der Stelle, wo er den Schatz erobert, das Schloß erbaut. Den Schlangenkönig aber und jene Mauer nahm er in sein Wappen auf.

Seitdem aber der Schlangenkönig seine Krone verloren, hat sich die Anzahl der Schlangen vielfach gemindert. Folgendes jedoch hat sich zu unserer Großväter Zeiten zugetragen. Ein Fischer, der vor vierzig Jahren noch lebte, fischt in einem alten mit Weiden bewachsenen Graben unweit des Schlosses an der Schnecke, und zieht im Netze zu seinem großen Erstaunen eine große, große Schlange mit etwas Weißem auf dem Kopfe heraus. Und wie es dort die Leute zur Gewohnheit haben, daß sie jede Schlange tödten, wo sie sie finden, so sticht er auch diese mit seiner Rudel an. Aber diese erhebt ein helllautes Pfeifen und augenblicklich ist der ganze Graben schwarz von Schlangen, die sich an seiner Rudel in die Höhe schwingen und sich in seinen Kahn drängen, der aus einem einzigen Eichenstamme ausgehöhlt war, dergleichen dort die Fischer brauchen. In Angst und Schrecken springt er aus dem Kahne aufs Land, aber die Schlangen sind immer hinter ihm her. Zum Glück fällt ihm ein, seine Jacke auszuziehen und von sich zu werfen. Auf diese stürzen sich die Schlangen wie rasend und er entkommt. Die Jacke aber fand man nach mehren Tagen in dem faulen Graben durch und durch zernagt, eine Warnung, wie es ihm ergangen sein würde, wenn sie ihn erwischt hätten. Er hat sich auch seitdem wohl gehütet, die unschuldigen Thiere zum Vergnügen zu tödten.

Die große Schlange aber ist der Schlangenkönig gewesen und das Weiße an seinem Kopfe die Haken, woran er früher die Krone trug, ehe sie der erste Lynar erbeutete. Ob der Schlag des Fischers ihn getödtet hat, weiß man nicht. Gesehen worden ist er seit der Zeit nicht mehr und die Schlangen vermindern sich auch von Jahr zu Jahr.

Anmerkungen: Etwas anders wird die Sage erzählt im Kottbusser Wochenblatte 1859 No. 81. Dort ist ein Kaufmann der Kronenräuber, die Lynar aber sind Freunde der Schlangen. Vgl. N. L. M. Band 37. S. 499.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862 http://cs-wusch.de/sagen/doku.php?id=sagen:82._der_schlangenkoenig_von_luebbenau


Oltersteine[Bearbeiten]

w:de:Oltersteine :

Die Oltersteine sind zwei Braunkohlenquarzite am Nordrand der Jungen Heide im Dresdner Stadtteil Wilschdorf. Die beiden beieinander liegenden, anderthalb Meter hohen Blöcke mit einer Kantenlänge von je ungefähr 3 Metern sind als Naturdenkmal (ND 19) ausgewiesen.

Lage und Geschichte

Die Oltersteine befinden sich im Landschaftsschutzgebiet Dresdner Heide zwischen Oltersteinweg und Am Weinberg, südlich der Ortslage Wilschdorf sowie des Kleingartenvereins Dresden-Wilschdorf, etwa 400 Meter nordwestlich des Zentrums der Autobahnanschlussstelle Dresden-Hellerau bzw. 280 Meter Luftlinie entfernt von deren Übergang in die Radeburger Straße. Etwa 80 Meter südlich von ihnen befindet sich der nach ihnen benannte Olterteich, der ebenfalls als Dresdner Naturdenkmal (ND 25) ausgewiesen ist.

Während der Elster-Kaltzeit gelangten die Oltersteine aus dem tertiären Niederlausitzer Braunkohlegebiet als Geschiebe an diese Stelle. Während der Weichsel-Kaltzeit wurde der Quarzit durch Winde, die Sandkörner mitführten, glattgeschliffen. Durch natürliche Verwitterung weist das Gestein an einigen Stellen unregelmäßige Vertiefungen auf. Die so entstandene Form gab in früheren Jahrhunderten Anlass zur Deutung, dass es sich um eine heidnische Opferstätte gehandelt habe. Der Name Olter wird daher mit der Bedeutung „Altar“ in Verbindung gebracht.

Oltersteine wie auch -teich stehen seit 1937 unter Naturschutz, bei der Ausweisung weiterer Naturdenkmale wurden die „2 eiszeitliche[n] Findlinge“ 1985 als Geologische Naturdenkmale geführt. Bei der Ausweitung des Flächennaturdenkmals Olterteich durch die Stadt Dresden im Mai 1993 auf 1,6 Hektar war die „Erhaltung des geologischen Denkmals ‚Oltersteine‘ wegen seiner Seltenheit und Eigenheit“ einer der Schutzzwecke. w:de:Oltersteine


https://www.stadtwikidd.de/wiki/Oltersteine :

Das Naturdenkmal Oltersteine befindet sich in Wilschdorf, etwas westlich der Radeburger Straße. Den beiden Felsblöcken wird häufig eine kultische oder religiöse Geschichte zugedacht. Auch heute noch sind dort mitunter kindliche Druiden am Werke.

Beim Ausroden von Wurzeln an den Oltersteinen soll eine alte Münze gefunden worden sein. Die schriftlose Münze war angeblich um 300 v. u. Z. eventuell in Karthago oder Panormos geprägt worden. Auf der einen Seite war ein Demetriuskopf zu sehen, auf der anderen ein stehendes Pferd. Die Münze ist heute verschollen.

Die Oltersteine sind wie der nahegelegene Olterteich von Osten her über die Haltestelle Am Olter der Buslinien 70 und 81 und von Westen her über die Haltestelle Baumwiese der Buslinien 80 und 475 (nach Moritzburg) über einen Wanderweg zu erreichen. Dieser Weg ist mit einem roten Punkt markiert. Die Entfernung von der Radeburger Straße beträgt nur 150 m, von der Baumwiese knapp 3 km.

Die nächstgelegenen Gaststätten sind Zum alten Graf in Wilschdorf und der Waldmax in der Jungen Heide. https://www.stadtwikidd.de/wiki/Oltersteine


https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/junge_heide.htm :

Im Osten der Jungen Heide, nahe des ehemaligen Gasthauses "Letzter Heller", ist das Naturdenkmal Oltersteine zu finden. Es besteht aus zwei etwa 1,50 m hohen und 3 m langen, seit 1937 unter Naturschutz stehenden Braunkohlequarziten (Knollensteinen). Diese waren in der Eiszeit (während der Elsterkaltzeit) von den Gletschern als Geschiebe aus der Niederlausitz, wo es große Braunkohlevorkommen aus dem Tertiär gibt, an diesen Ort transportiert worden. In der Weichselkaltzeit schliffen Sandstürme die Steine glatt, so dass einige ihrer Flächen wie poliert wirken. Wegen der Vertiefungen im Gestein entstand die Legende von einer heidnischen Opferstätte an diesem Ort. Der Name "Olter" könnte "Altar" bedeuten.

Südlich der Oltersteine ist der nur 8 m breite, aber etwa 80 m lange Olterteich gelegen, der ebenso wie die Oltersteine seit 1937 unter Naturschutz steht. Ein Dokument von 1725 erwähnt das Olter Teichelgen als Viehtränke.

Etwa 500 m südwestlich vom Olterteich liegt ein etwa 10 x 20 m großer Weiher, der Rote Teich. Er ist ein sogenannter Himmelsteich (er besitzt keinen sichtbaren Zufluss).

Der Name "Roter Teich" weist darauf hin, dass in diesem Gebiet roter Sand an die Oberfläche tritt. Er stammt aus der zum Kreide-Zeitalter gehörenden geologischen Epoche Cenoman und wurde früher in kleinen Gruben abgebaut. https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/junge_heide.htm


https://www.komoot.de/highlight/88692 :

Schon 1937 wurden die mystischen Oltersteine als Eiszeit-Findlinge unter Naturschutz gestellt. Verschiedene Forscher gehen von einem Altar aus, wo Opfergaben an den altsächsischen Gott Krodo stattfanden. Die Sassenchronik zeigt und beschreibt Krodo als Mann, der auf einer Säule auf einem großen Fisch steht und in der Rechten ein Gefäß mit Blumen, in der Linken ein emporgerichtetes Rad hält.

Zwei Findlinge aus dem Lausitzer Revier, die vermutlich in vorchristlicher Zeit als Altar, eventuell auch astronomischen Zwecken dienten. https://www.komoot.de/highlight/88692


http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordost/Dresdner_Heide/dresdner_heide.html :

Oltersteine und Olterteich: Die Oltersteine und der nahegelegen Olterteich gehören zu den Naturdenkmalen im Bereich der Jungen Heide in der Nähe der Autobahnabfahrt Dresden-Hellerau. Der Olterteich ist einer der wenigen ständig mit Wasser gefüllten Teiche in der Heide und Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten wie Wasserläufer, Fieberklee und Erdkröte. 1725 wurde er als “Olter Teichelgen” erwähnt und steht seit 1937 unter Naturschutz.

Die Oltersteine entstanden im Tertiär im Niederlausitzer Braunkohlengebiet und wurden durch die Eiszeit an ihren Platz transportiert. Einige Vertiefungen und Bohrungen weisen auf die Nutzung der beiden Steinblöcke als frühgeschichtliche Kultstätte, möglicherweise mit astronomischem Bezug, hin. Nähere Forschungen stehen jedoch noch aus. Der Legende nach sollen heidnische Priester hier Opferhandlungen vollzogen haben, weshalb der Name Oltersteine auch als “Altarsteine” gedeutet wird. Im 19. Jahrhundert versammelte sich an dieser Stelle die Sekte der Stephanisten um den Pastor Martin Stephan, der später nach Amerika auswanderte. Um den Olterteich und das ehemalige Gasthaus “Zum letzten Heller” rankt sich außerdem die Sage vom Schlangenkönig. http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordost/Dresdner_Heide/dresdner_heide.html

Nordischer Drache[Bearbeiten]

w:de:Stabkirche :

Die Giebeldächer tragen an Schlüsselstellen auffällige apotropäische Elemente. Auffällig ist z. B. die häufige Wiederholung des Kreuzes und die Abbildungen von Drachen und stilisierte Drachenköpfe. Die Kreuze sollten wahrscheinlich weniger ein Postulat für die neue Religion, sondern mehr eine wirkungsvolle Abwehr von Naturgeistern darstellen.

Die stilisierten Drachenköpfe erinnern an die Wikingerschiffe und wurden meistens in Ost-West-Richtung (der Bewegung der Sonne) angebracht. Der Drache galt als Dämon, der nur durch sein eigenes Bild gebändigt werden konnte. Die stilisierten Drachenköpfe haben also dieselbe Funktion wie die Fratzen der Wasserspeier an vielen europäischen Steinkirchen. Bei den Wikingerschiffen war das Anbringen von Drachenköpfen ebenso eine magische Handlung, die das Schiff in ein ebengleiches starkes Ungeheuer verwandelten, um gegen Feinde gewappnet zu sein.

Die Schnitzereien an den Portalen und Masten hatten ebenso eine apotropäische Funktion. Ein Beispiel ist das Nordportal an der Kirche Urnes, welches vermutlich einmal das Hauptportal war. Das Portal wurde mit der Axt gekürzt und an der Nordseite angebracht, wo sich kein Eingang befindet. Dass dieses Portal wiederverwendet wurde, hatte weniger den Grund, dass man Respekt vor der handwerklichen Arbeit der Schnitzer hatte, sondern weil man die schützende Funktion der Schnitzereien wiederverwenden wollte. Die Nordseite der Kirchen war nach altem Glauben den Geistern der Nacht besonders ausgesetzt und musste deshalb speziell geschützt werden. Das ist auch der Grund dafür, dass auf der Nordseite häufig Eingänge und Fenster fehlen.

In vielen Kirchen finden sich beim Eingang ins Innere sogenannte Geisterschwellen. Das ist eine hohe Stufe, die Naturgeister vor dem Eindringen in die Kirche abhalten soll. Aus demselben Grund wurden die Portale sehr eng gebaut.

  1. Schenkung des Pillnitzer Besitztums durch Markgraf Wilhelm von Meißen an die Ehefrau des Heinrich von Karras am 5. August 1403, siehe Hans-Günther Hartmann: Schloss Pillnitz, Verlag der Kunst Dresden, 1991, ISBN 3-364-00222-3, S. 16.
  2. Stefanie Melzer: Früh 6 Uhr begaben sich..., Sandstein Verlag Dresden, 2006, ISBN 978-3-937602-97-4, S. 182.