Kurs:Rohstoffe III: Kohlenwasserstoffe/Ölspeicher in Deutschland

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Ölspeicher in Deutschland[1]

Nach der Ölkrise 1973 in Deutschland wurden mehrere Ölreserven angelegt, sie sollen die Bevölkerung 90 Tage bei Importengpässen bzw. Importausfällen versorgen. Die Menge an Motorbenzin, Mitteldestillaten, Schweröl und Rohöl ist im Erdölbevorratungsgesetz von 2012 festgeschrieben, derzeit liegt die gesetzlich vorgeschriebene Menge bei 23,5 Mio. t.

Auf der Grundlage des Erdölbevorratungsgesetztes entstand 1978 der Erdölbevorratungsverband (EBV), dessen heutiger Sitz in Hamburg ist. Die EBV dient als Körperschaft des öffentlichen Rechts sowie als nationale Institution zur Krisenbevorratung.

Die Ölreserven werden neben oberirdischen Tanks vor allem in Salzkavernenspeicher eingelagert, diese befinden sich zwischen 510 m und 2000 m Tiefe. Die Kavernen werden künstlich hergestellt und können bis zu hunderttausend Kubikmeter Öl speichern

Niedersachsen

In Niedersachsen befindet sich in Blexen in 640 bis 1430 m Tiefe ein Ölspeicher, dort wird in einer Salzlager-Kaverne in acht Einzelspeicher Rohöl, Benzin und Heizöl gelagert. Sie gehört der Untertage-Speicher-Gesellschaft mbH (USG). In Etzel werden in Salzstock-Kavernen Rohöl und Mineralprodukte in 800 bis 1600 m Tiefe gespeichert. Die 23 Einzelspeicher gehören der IVG Kaverns GmbH. Eine weitere Salzstock-Kaverne befindet sich in Sottdorf, dort liegen in 600 bis 1200 m Tiefe neun Einzellager in denen Rohöl und Mineralölprodukte gespeichert werden. Die Lager gehören der Nord-West Kavernen GmbH für Erdölbevorratungsverband, sie besitzen außerdem noch in Wilhelmshaven-Rüstringen eine Salzstock-Kaverne mit 36 Einzellagern in denen sich Rohöl und Mineralölprodukte befinden. Die Kaverne liegt hier in 1200 bis 2000 m Tiefe.

Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen befindet sich in Hülsen ein Ölspeicher in einem 550 bis 600 m tiefen stillgelegten Bergwerk. Sie gehört der Wintershall Holding GmbH, die dort Rohöl und Mineralölprodukte speichert. In Epe befindet sich in 1000 bis 1400 m Tiefe eine Salzkaverne die von der Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen mbH & Co. KG betrieben wird. In den drei Einzelspeichern werden Rohöl und Mineralölprodukte gelagert. Dort kam es im April 2014 zu einem ungehindert Erdölaustritt mit teilweise 20 l/h aus der Oberfläche. Das Öl war bereits in das Grundwasser gesickert. Dies hatte zur Folge, dass Nutzvieh notgeschlachtet werden musste, da sie verunreinigtes Wasser getrunken hatten. Als erste Maßnahme wurden Grundwasserbarriere erstellt, indem auf einer Länge von bis zu 1,5 km und 4 m Tiefe ein Graben ausgehoben wurde, welcher anschließend mit einer tonähnlichen Masse verfüllt wurde. Der Grund für den Ölaustritt war eine kaputte Dichtung in einem Bohrloch. Insgesamt wurde ein Schaden von 10 Mio. Euro verursacht.[2] [3]

Bremen

In Bremen-Lessum befindet sich eine Salzstock-Kaverne in 600 bis 900 m Tiefe. Sie wird von der Nord-West Kavernen GmbH für Erdölbevorratungsverband betrieben und speichert in fünf Einzellagern Heizöl.

Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein befindet sich eine Salzstock-Kaverne in Heide, die von der Nord-West Kavernen GmbH für Erdölbevorratungsverband betrieben wird. In neun Einzelspeichern die sich in 600 bis 1000m Tiefe befinden werden Rohöl und Mineralölprodukte gespeichert.

  1. http://www.lbeg.niedersachsen.de/download/88262/Erdoel_und_Erdgas_in_der_Bundesrepublik_Deutschland_2013.pdf
  2. http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article127564551/Ist-Deutschlands-Erdoel-Reserve-im-Salz-noch-sicher.html
  3. http://www1.wdr.de/studio/muenster/gronauleck100.html