Projekt:Dresdner Glossar/Adalbert von Prag

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Danach begab sich Adalbert zum Herzog Bolesław I. Chrobry von Polen. Von dort fuhr er nach Danzig, um in das Land der Prußen zu ziehen und das Evangelium zu verbreiten. Boleslaw gab ihm einige Soldaten als Reisebegleitung mit. Adalbert, sein Bruder Gaudentius und sein Geleit landeten 997 an der Ostseeküste in Danzig (Gidanie[12]/ „urbem Gyddanyzc“).[13] Nach seiner Ankunft soll er seine Verwunderung darüber kundgetan haben, dass die Stadt bereits von vielen deutschsprachigen Christen bewohnt war.


[12] = August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde. Königsberg 1835, S. 392–409, Nr. 25, insbesondere S. 393.

    • 995 Boleslaw Chobry kommt auf einen Hilferuf der Goten (wegen der Prußen) - Goten leben dort seit spätestens dem 6. Jahrhundert - Jornandes erwähnt die Giöthesschauts (nach den Goten) - im 10. Jh. von den Goten bewohnt - 995 Statthalter für Pomerellen - 997 - Adalbert fand in der Stadt Gidanie schon viele Christen, die mutmaßlich aus Deutschland dorthin gekommen waren


In der Umgebung soll er durch eine eintägige Missionspredigt viele heidnische Prußen bekehrt haben. (Der spätere Ort Sankt Albrecht (Święty Wojciech) könnte eine solche Stelle gewesen sein.)

Mit zwei Begleitern und bewaffneten Soldaten ließ er sich nach einer kurzen Fahrt über das Meer an der prußischen Küste aussetzen. Über den Ort geben die ältesten Quellen keine Auskunft. (Später wird ein Ort namens „Truso“ genannt oder die Südküste des Samlandes.[14]) Adalbert ging zu den Prußen, um ihnen das Evangelium zu verkündigen, wurde von ihnen aber abgelehnt, geschlagen, verjagt und schließlich mit seinem Bruder Gaudentius getötet.[15]

In einer Überlieferung hieß es, er habe verbotswidrig einen heiligen Hain betreten, sein Schüler und Nachfolger Bruno von Querfurt schrieb, ein Pruße habe ihn aus Rache für seinen im Kampf mit den Polen gefallenen Bruder erschlagen. Der genaue Ort ist nicht bekannt. Er muss in einiger Entfernung von Danzig in der Nähe des Meeres gelegen haben.