Projekt:Dresdner Glossar/Alte Dresden-Teplitzer Poststraße

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Historie der Poststrassen Die alten Handelswege – Ein Überblick zum Land der Poststraßen

Wie einst führen die alten Handelswege auch heute noch nach Böhmen. In ihrer Vielfalt einzigartig finden sich die Sächsisch-Königlichen Postmeilensäulen und Meilensteine entlang der Routen. Lesen Sie nachfolgend mehr über

  • Die Alte Teplitzer Poststraße
  • Die Neue Teplitzer Poststraße
  • Die Müglitztalstraße
  • Die Kammstraße und die
  • Dresden-Freiberger-Chaussee

Postkutsche am Viertelmeilenstein bei Liebenenau Poststraßen erleben…

… entlang der Alten Dresden-Teplitzer Poststraße

Die Alte Dresden Teplitzer Poststraße war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Verbindung zwischen Dresden und Böhmen. Der heute noch erhaltene Teil dieser historischen Reise- und Güterverkehrsroute führt von Dohna (Postdistanzsäule auf dem Marktplatz) über Köttewitz, Niederseidewitz, Göppersdorf, Börnersdorf, Breitenau und Fürstenwalde bis zur tschechischen Grenze. Die ursprüngliche Wegeführung von Dresden ausgehend über die Lughöhe und Meuschaer Höhe nach Dohna kann nicht mehr exakt nachvollzogen werden. Sicher ist nur, dass der ursprüngliche Ausgangspunkt das Pirnaische Tor in Dresden war.

Die Alte Dresden Teplitzer Poststraße war ursprünglich eine Reitpostverbindung (berittene Postboten) und wird aufgrund ihrer Wegeführung auch als „Hohe Straße“ bezeichnet. Anfang des 19. Jahrhunderts verlor die Alte Dresden Teplitzer Poststraße an Bedeutung, als der Verkehr sich in die Talstraßen verlagerte und der Eisenbahnbau begann. Ihr Übriges dazu tat die Schließung des Grenzüberganges am Schwarzen Kreuz bei Fürstenwalde im Jahr 1860.


Postkutsche an der Halbmeilensäule bei Fürstenwalde Heute kann man als Interessierter anhand von einigen Hinweistafeln, Ausschilderungen und posthistorischen Straßennamen den Originalverlauf der Alten Dresden-Teplitzer Poststraße noch nachverfolgen. Wenig befahrene Kreisstraßen wechseln sich ab mit Feld- und Waldwegen. Es gibt immer neue interessante Ausblicke in die Landschaft.

Dank der Bemühungen der Forschungsgruppe Kursächsische Postmeilensäulen e.V. konnten die original erhalten gebliebenen Abschnitte unter Denkmalschutz gestellt werden:


Feldweg („Hohlweg“) von der S 176 (Eulmühle) nach Niederseidewitz (K 8760) Feldweg von Herbergen (K 8760) über Ehrlichtteich nach Göppersdorf (K 8758) Feldweg von Göppersdorf (K 8758) nach Wingendorf (K 8757) Forstweg durch den Harthewald von Breitenau (S174) nach Fürstenwalde (K 9035) Feldweg (Teilstück) von der K 9035 zur Dorfstraße Fürstenwalde Feldweg von Fürstenwalde zur Landesgrenze (Schwarzes Kreuz).

Neben den Kursächsischen Postmeilensäulen blieb als weiterer posthistorischer Zeitzeuge entlang der Strecke am Ortsausgang von Breitenau das ehemalige „Erbgericht Breitenau“ erhalten. Eine Gedenktafel erinnert an dessen historische Nutzung als Pferdewechselstelle.


Ehemalige Poststation Pirna-Zehista – Hotel zur Post Poststraßen erleben …

… entlang der Neuen Dresden-Teplitzer Poststrasse

Die östlich der Alten Teplitzer Poststraße gelegene Neue Dresden Teplitzer Poststraße wurde ab 1810 zur Chausseestraße ausgebaut und zog seither als Fahrpostverbindung zwischen Pirna und der böhmischen Grenze den Großteil der Verkehrströme an.

Sie führte vom Pirnaischen Tor in Dresden entlang der Elbe nach Pirna und von dort aus weiter über Zehista (Hotel und Gasthof zur Post – als ehemalige Ausspanne und Poststation), Cotta, Berggießhübel, über den „Nollendorfer Pass“ nach Bahratal / Hellendorf zum Grenzübergang, dann nach Petrovice, Teplice und Prag.


Ganzmeilensäule als Grenzsäule bei Hellendorf Innerhalb des Streckenverlaufs ist eine eindeutige Zweiteilung an der Stelle der beiden Kurorte Bad Gottleuba / Berggießhübel zu verzeichnen. Entlang dieser Stecke kann der aufmerksame Besucher mehrere historische Zeitzeichen erkennen. Eines davon ist die Grenzsäule in Hellendorf.

Durch das Osterzgebirge …

… entlang der Müglitztalstraße

Die historische Poststrecke führt entlang der Müglitz von Heidenau (Mügeln) über Weesenstein, Schlottwitz, Glashütte, Bärenstein und Lauenstein auf der Müglitztalstraße zur Landesgrenze (Müglitz-Gottgetreu).


Ganzmeilenstein als Kilometerstein am Bahnhof Bärenstein Mit dem Bau der „Sächsisch-Böhmischen Eisenbahn“ im Elbtal und der einsetzenden Etablierung der Bahn als neues, schnelles Verkehrsmittel verloren die Alte Teplitzer Poststraße und die Neue Teplitzer Poststraße schlagartig an Bedeutung. Ebenso trug die Eröffnung des Grenzübergangs in Müglitz, wo nun die 1851-64 gebaute Müglitztalstraße eine besser ausgebaute Verbindung nach Böhmen bot, zur Verlagerung der Verkehrsströme bei. Gesäumt mit vielen interessanten touristischen Highlights lädt die Müglitztalstraße nicht nur Liebhaber alter Burgen und Schlösser, der Eisenbahn und der Uhrenherstellung zum Erleben ein. Diese historische Poststraße ist auch besonders bei Motorradfahrern beliebt, die die landschaftlich schöne Streckenführung bei ihren Touren genießen.


Stationstein in Altenberg Hoch auf dem Gelben Wagen …

… entlang der Kammstraße

Die vierte historische Poststrecke, die wir an dieser Stelle vorstellen wollen, ist die Erzgebirgs-Kammstraße. Ihrem Namen entsprechend verläuft sie immer in der Nähe des Erzgebirgskamm durch ausgedehnte Waldgebiete. Ruhe- und Natursuchende kommen hier auf ihre Kosten.

Die Postkurse des Osterzgebirges führen ausgehend von Altenberg über Seyde nach Frauenstein bzw. über Zaunhaus nach Sayda. Diese Route führt in ihrem weiteren Verlauf über die Landkreisgrenze des Weißeritzkreises hinaus in den Freiberger Raum und nach Böhmen (Freiberg-Teplitzer Poststraße).


Postkutschenrast am Zollhaus Neuhermsdorf Interessante Punkte entlang der Wegeführung sind die Zinnstraße mit der steinernen Zinnbrücke, originalgetreu restaurierte Königlich-sächsische Meilensteine, die Vielzahl der historischen Mühlen und einige Hotelbetriebe mit posthistorischer Tradition.

… mehr zu den Romantischen Mühlentouren


Erster Start der Postkutsche 2004 an der Distanzsäule in Dresden


http://poststrassen-erleben.de/geschichten/historie-der-poststrassen/