Projekt:Dresdner Glossar/Woróna Gor

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Burgward Plauen: Burg Woróna Gor (Krähenfels, heute Hoher Stein)[Bearbeiten]

Burgward Bvistrizi[Bearbeiten]

Der Burgward Bvistrizi ist nach seiner (teilweisen) Westgrenze, der Weißeritz benannt, die altsorbisch Bystrica (= Wildbach zu altsorbisch bystry =schnell, wild, reißend) hieß. Der Burgwardsmittelpunkt ist bis heute nicht eindeutig lokalisiert und Gegenstand wissenschaftlicher Kontroversen. Nach der festen Annahme eines Burgwardes Pesterwitz (Burgwartsberg) neigte sich die Diskussion zunächst hin zu einem Burgward Coschütz (Heidenschanze), um seit 1995/98 durch einen neu entdeckten Burgward Plauen (Hoher Stein) ergänzt zu werden.

These 1 (veraltet): "Burgwartsberg" Pesterwitz = Doninsche gräfliche Burg Thorun[Bearbeiten]

Pesterwitz ist für einen Burgwardsmittelpunkt viel zu abgelegen. Hinzu kommt, daß die Reste auf dem "Burgwartsberg" nach neuen archäologischen Erkenntnissen von der Zeit und der Anlage her viel eher mit der Burg Thorun übereinstimmen, welche von den Burggrafen von Dohna als westlicher Außenposten gegen das aggressive Bistum Meißen errichtet wurde. 1206 wurde der Abriß der Burg Thorun durch Dietrich den Bedrängten, den Markgrafen von Meißen, verfügt (Ersterwähnung Dresdens). Die Markgrafen von Meißen betrieben offenbar schon damals eine Politik der Zurückdrängung der königlichen Burggrafen, welche 1402 mit der Erstürmung der Burggrafenburg Dohna durch Markgraf Wilhelm den einäugigen endete.

These 2 (veraltet): Heidenschanze Coschütz = Bronzezeitliche und nisanische Fluchtburg[Bearbeiten]

Coschütz ist für einen Burgward des 10. bis 12. Jahrhunderts von der Größe her untypisch. Es wurden auch keine Spuren einer Nutzung als Burgward gefunden. Stattdessen erfolgte dem archäologischen Befund nach die Nachnutzung einer riesigen Volksburg aus der Bronzezeit um 1.500 v. Chr. als Fluchtburg für die Sorben (Nisaner) und auch eine zeitweilige Besiedlung des riesigen Areals im Schutz der Burgwälle.

These 3 seit 1995: Burg Woróna Gor (Krähenfels, heute: Hoher Stein)[Bearbeiten]

Der Hohe Stein liegt als Burgward im Westteil der Szupanie Nisan ähnlich günstig wie die Burg Dohna im Ostteil der Szupanie.

Wichtig ist die Lage am Rande des Elbtalkessels. Diese exponierte Lage findet sich nicht nur beim Burgward Dohna, sondern auch beim Burgward Niederwartha (Woz). Zudem ist die Entfernung vom Burgward Niederwartha zum benachbarten Burgward Briesnitz (Bresnice) ähnlich der Entfernung zwischen Briesnitz und dem Burgward Woróna Gor (Krähenfels, heute: Hoher Stein). Im völlig durch die Stadt Dresden übernutzten Zentralbereich von Nisan werden mindestens zwei völlig abgegangene sorbische Burgwarde vermutet, einer davon wahrscheinlich auf dem ehemaligen Hahnenberg, der zur Neugewinnung von wertvollem Bauland in Stadtnähe kurz nach 1900 abgetragen wurde und an den deswegen heute nur noch die Hahnenbergstraße erinnert.

Hinzu kommen als Zeugen für die Burgbesiedlung ständige Funde aus der Elbsorbenzeit, die in der Entdeckung und Ergrabung einer für damalige Burgwarde typischen nisanischen Wallanlage in den Jahren 1995 bis 1998 gipfelte. Leider fehlen durch den Steinraubbau in den letzten beiden Jahrhunderten bereits wichtige Teile dieser ehemaligen Anlage.

Die Burg "w[o]róna gor"[1] ("w[o]rána gor" = Krähenberg, Krähenfels) war nach der Vita des heiligen Josef von Kayticz im Jahr 1212 bereits "seit langer Zeit" verlassen. Sie war offenbar den neuen Machthabern im Gau Nisan nach 1142 zu abgelegen, zumal diese etwa ab 1170 ihr neues Machtzentrum in Dresden ausbauten.

Ausweislich archäologischer Funde hatte die Burg Krähenfels (woróna gor) vor 1142 über mehrere Jahrhunderte als Burgward der Szupanie gedient.


Vgl. "Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869":

39 Dieser Felsen, 638 Par. Fuß (über der Nordsee)
hoch **), der große oder hohe Stein genannt und seit einigen Jahren
mit einem Aussichtsthurme versehen, bietet, wie die in der Nähe ge=
legene Restauration "Zum hohen Steine" eine der schönsten Ansichten
von Dresden. Eine gesegnete, herrliche Aue breitet vor den bewund=
dernden Blicken sich aus und mitten darin liegt, als ihre schönste
Zierde, Sachsens herrliche Hauptstadt Dresden. Ehedem war dieser
Platz eine Begräbnisstätte der Sorben, wie man aus dem Umstande
schließt, daß hier im siebenjährigen Kriege beim Baue einer Schanze
durch die Österreicher viele Urnen ausgegraben wurden. ***) Dabei


'**) Der Elbnullpunkt ist bei den Angaben der Berghöhen in diesen
Blättern zu 313 Par. Fuß über der Nordsee angenommen
'***) Ein Theil derselben, sowie auch 1828 hier gefundene, befindet sich
im Dresdner Antikenkabinet.


40 wurde von den Soldaten auch ein hier befindliches Gebüsch, das
Tännicht genannt, niedergeschlagen. Nach der Einrichtung des Christen=
thums scheint der Berg als Kalvarienberg benützt worden zu sein,
wohin fromme Beter wallfahreten, denn vor länger als 100 Jahren,
aber noch zur Zeit des siebenjährigen Krieges, waren längs des Weges,
der auf die Höhe führt, steinerne Kreuze und Säulen zu sehen, welche
wahrscheinlich Betstationen bezeichneten. Auf der vorderen, an der Ecke
befindlichen Felsenkuppe stand sonst eine Krähenhütte.
"Hütte, vor der auf einem Pfahl die Attrappe eines Uhus als Lockvogel angebracht ist und von der aus der Jäger Krähen und Raubvögel schießt" Krähenhütte, die bei DWDS

Der frühdeutsche Burgward Bviztrici wurde nach einem Fluß, der Weißeritz, benannt. Die Benennung der nisanischen Szupanie wird aber nach der Burg erfolgt sein, welche den Burgwardsmittelpunkt bildete. Wahrscheinlich wurde diese Burg aber schon bei vorausgegangenen Kämpfen zwischen den Deutschen und den Slawen zerstört. Die Vita des Josef von Kyticze spricht davon, daß die Burg Woróna Gor (Krähenfels, heute: Hoher Stein) zwar zuletzt von den Böhmen besetzt, aber nicht von ihnen erbaut war. Die Böhmen bauten erst in den Jahrzehnten um 1100 damals moderne Burgen im Gau Nisan, so eine neben dem alten Burgward Niederwartha und eine neben dem alten Burgward Dohna, dazu eine Grenzveste ganz im Westen der damaligen böhmischen Niederlande (Nisan), die Burg Gvozdec bei Meißen. Der alte Burgward Krähenfels wurde weder ausgebaut, noch erfolgte um 1100 der Bau einer Burg in der Nähe. Offenbar haben die Böhmen diesen Burgwardsmittelpunkt der Nisaner nur nachgenutzt und ihn dann 1142 oder kurz darauf verlassen (in Dohna im Osten von Nisan ist ein deutscher königlicher Burggraf 1156 nachweisbar, im Westen von Nisan kämpften schon 1144 der Meißner Bischof und der Meißner Markgraf um die Filetstücke des neuen deutschen Gaues, wobei der Bischof mittels Urkundenfälschung die Nase weit vorn hatte).

Ab 1212 bildeten Lehrer, Schüler und deren Familienangehörige der in dem Jahr durch den Meißner Bischof in Kayticz (Kaditz) aufgelösten Akademie Nisan die kleine Siedlung Woróna Gor (Krähenberg, Krähenfels) im Bereich der ehemaligen Burganlage und nutzten deren Wehr- und Infrastruktur. Der bereits ältere Akademieleiter Josef von Kayticz ging an die alte Brunnenkapelle der Nisaner.

Hierzu finden sich Parallelen:

  • Der Ort Krähenberg (Landkreis Südwestpfalz) ist durch Umsiedelung entstanden, als Hübner (Hufner) von Wiesbach (Pfalz) (260 m ü. NHN) aus den feuchten Tälern auf die Landstuhler Höhe (heute: Sickinger Höhe) zogen (die hügelige Hochfläche erreicht Höhen von 300 bis 430 m ü. NHN). Wiesbach liegt in einer Senke der Sickinger Höhe am Zusammenfluss mehrerer Bäche. Die umgebenden, teils schluchtartigen Täler sind bewaldet, während die Höhen von Ackerland bedeckt sind. Der neue Ort (365 m ü. NHN) hieß 1564 "Newen Wiesbach am Creenborn", 1589 Kreehenborn und lag an den Quellen des Berghanges. Nach dem Wüstwerden im Dreißgjährigen Krieg (1635 als entvölkert verzeichnet) kamen um 1700 neue Siedler, die ihre Siedlung nach dem Krähenberg (am Krähenborn) benannten.

Auch der Name Krähenfels ist nicht singulär. So wird ein 35 Meter hoher Kalksteinfelsen über dem Fluss Ourthe als Krähenfels bezeichnet. Der linke Teil des Felsens, auch „Roche à Hierneux“ genannt, liegt unter Wasser, während der Felsen selbst vier interessante Hohlräume aufweist, von denen einer direkt durch den Felsen verläuft.[2]

Wallburg Hoher Stein[Bearbeiten]

Dresden: Wallburg am Hohen Stein

Sachsens Schlösser

Wallburg am Hohen Stein

Hoher Stein

01187 Dresden

Historisches

Der Fels Hoher Stein ist ein Relikt aus der Strandregion des ehemaligen Kreidemeeres. Das Gebiet um den Hohen Stein war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Nach einer Theorie von Manfred Kobuch vermutet dieser die Burg Thorun auf dem Burgwall am Hohen Stein.

https://sachsens-schloesser.de/dresden-wallburg-am-hohen-stein/


Freital: Burg Thorun

Sachsens Schlösser

Burg Thorun

Burgwartsberg

01705 Freital

Historisches

Von der Burg Thorun gibt es nur einen schriftlichen Nachweis, welcher auf das Jahr 1206 datiert. Anlass war eine Gerichtsverhandlung zwischen den Burggrafen von Dohna und dem Bischof von Meißen, welcher die Schleifung der Höhenburg verlangte, da die Burg wohl widerrechtlich errichtet worden war. Bei dieser Urkunde handelt es sich um jenes Schriftstück, welches Dresden erstmals schriftlich erwähnte.

Durch lediglich diesen einen Beleg und aufgrund der Tatsache, dass es keine archäologischen Funde aus der Zeit des 10. bis frühen 12. Jahrhunderts gibt, ranken sich viele Theorien hinsichtlich der einstigen Lage der Burg Thorun und deren Erbauungszeit:

Die Burg Thorun wird auf dem Burgwartsberg in Freital-Pesterwitz vermutet. Davon geht die Forschung seit dem 19. Jahrhundert aus. Demnach soll sich hier zunächst der 1068 erstmals urkundlich erwähnte Burgward Bvistrici (Burg Pesterwitz) befunden haben, aus dem durch Aus- und Umbau die Wallburg Thorun entstanden war.

Die Burg Thorun soll um 1190 erbaut worden sein und den einflussreichen Burggrafen von Dohna als Teil ihres Wehranlagen-Imperiums in der Region gedient haben. Nach der Dohnaischen Fehde um 1400 und dem Verlust der Burggrafschaft an markgräflich-meißnischen Besitz verloren alle Wehranlagen ihre strategische Bedeutung. Sie verfielen.

Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Burg erst um 1200 errichtet und nach der wichtigen Kreuzfahrerburg Toron benannt wurde. Weitere Theorien vermuten die Burg Thorun als Erstbau auf dem Burgwartsberg, als Erstbau auf dem Hohen Stein in Dresden-Plauen sowie die Lage der Befestigungsanlage “Bvistrici” (Burg Pesterwitz) an anderer Stelle als dem Burgwartsberg.

Die Überreste auf dem Burgwartsberg sind am besten über die Straße Am Burgwartsberg erreichbar. Das “Castell Thorun” ist ausgeschildert und mit einer Stelle versehen. An der Südspitze ist ein doppelter Wall erhalten. Dieser zieht sich als einfacher Wall am Nordhang entlang. Im nordwestlichen Bereich ist noch ein Halsgraben erkennbar. Das Burgplateau ist ebenfalls noch gut erkennbar.

https://sachsens-schloesser.de/freital-burg-thorun/

Hoher Stein (Dresden)[Bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten]

Besiedelt war das Areal um den Hohen Stein schon in vorgeschichtlicher Zeit. Im Mittelalter bestand am Hohen Stein wahrscheinlich ein Kalvarienberg.

Das Gebiet um den Hohen Stein wurde 1640 beim Handel um ein dortiges Ackergrundstück beschrieben. Die Eintragung lautete: „aufm Plauenschen Berge beim großen Stein“. Im 19. Jahrhundert wurde am Hohen Stein ein Steinbruch betrieben, der 1862 von Friedrich August Frohberg für 600 Taler käuflich erworben wurde. Frohberg eröffnete 1862 seine Gastwirtschaft „Zum Hohen Stein“ und ließ 1864 auch den noch heute bestehenden steinernen Aussichtsturm errichten. 1882 wurden die nahe dem Hohen Stein gelegenen Felsriffe über dem Plauenschen Grund als Aussichtspunkte für Besucher zugänglich gemacht. Im Areal nördlich des Felsens entstand 1906 als einer der vier Bienertparks der Obere Bienertpark.

Aussichtsturm[Bearbeiten]

Der 12 m hohe Aussichtsturm Hoher Stein trug anfangs den Namen nach seinem Erbauer, Schmiedemeister Friedrich August Frohberg, der 1864 zu Ehren des Königs Friedrich August II. am Turm eine Büste des Königs anbringen ließ mit der Inschrift: Frohbergs Burg 1864. Später wurde er im Volksmund Hoher Stein genannt. 1928 wurde das damals typische Lochmauerwerk am Turm geschlossen und ein Stahlbetondach aufgesetzt. Zu Zeiten der DDR verfielen der Aussichtsturm und die ihn umgebenden Parkanlagen zusehends. Selbst nach der politischen Wende 1989 änderte sich zunächst nicht viel, sodass der Turm 1996 gesperrt werden musste.[1] Erst 2003 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten mit Mitteln des Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes Weißeritz und Geldern des Grünflächenamtes der Stadt Dresden durchgeführt. Im Dezember 2003 wurde der Turm wiedereröffnet und ist seither mit der 9,5 m hohen Aussichtsplattform wieder ein beliebtes Ziel der Dresdner und ihrer Gäste.[2]

„Gedenkstein“ und „Aussichtsturm“ sind heute als Kulturdenkmal geschützt.

Geologie[Bearbeiten]

Der aus Monzonit (Syenit, Syenodiorit) bestehende Felsen enthält eine durch Auskolkung entstandene Brandungstasche. Sie ist mit Monzonitgeröllen und Mergeln gefüllt und enthält zahlreiche Makro- und Mikrofossilien des oberen Cenomans. Diese zeugen von einem flachen, küstennahen Bereich im Meer der Oberkreide.

Hoher Stein II[Bearbeiten]

Aussichtsturm am Hohen Stein[Bearbeiten]

Weithin sichtbar ragt der Aussichtsturm am Hohen Stein zwölf Meter hoch auf einer Klippe eines früheren Kreidemeeres. Die Spitze des Turmes befindet sich also auf einer Höhe von 190 Metern über Normalnull. Errichtet wurde der Turm anno 1864.


Der Name des Aussichtsturmes geht auf den Schmiedemeister Friedrich August Frohberg, einem großen Verehrer des Königs Friedrich August II. zurück. Denn er ließ am Turm eine Büste des Königs anbringen, welche die Inschrift "Frohbergs Burg 1864" anbringen. Der Volksmund machte daraus "Hoher Stein".

In den folgenden Jahrzehnten wurde der Aussichtsturm mehrfach umgebaut. Beispielsweise wurde 1928 das typische Lochmauerwerk verschlossen und der Turm erhielt ein Dach aus Stahlbeton. Wegen Einsturzgefahr wurde der Turm 1996 gesperrt, bevor er acht Jahre später nach den originalen Plänen wieder restauriert wurde. Der Aussichtsturm ist ganzjährig geöffnet. Die Öffnungszeiten: Montags bis freitags (außer donnerstags) von 10.30 Uhr bis 18 Uhr, samstags, sonn- und feiertags von 10.30 Uhr bis 20 Uhr.

Die Lage[Bearbeiten]

Der Turm steht auf einem Felsen oberhalb des Plauenschen Grundes, einem engen Abschnitt des Kerbtales, durch welches der Elbzufluss Weißeritz fließt. Felsen gilt wegen seiner geologischen Besonderheit als Naturdenkmal. Er besteht aus Monzonit und enthält eine sogenannte Brandungstasche, die mit Geröllen und Mergeln gefüllt ist, die zahlreiche Fossilien aus der Kreidezeit enthalten.

Besiedelt war die Gegend um den Hohen Stein wohl schon in vorgeschichtlicher Zeit. Man vermutet, dass im Mittelalter hier auch ein Kalvarienberg, also eine sakrale Anlage, in welcher die Passion Christi dargestellt wird, gestanden hat. Während des 19. Jahrhunderts wurde am Hohen Stein ein Steinbruch betrieben, den F.A. Frohberg 1862 kaufte und zwei Jahre später den Aussichtsturm errichtete. Für die Öffentlichkeit war der Aussichtspunkt aber erst ab 1882 zugänglich. Ab 1906 entstand nördlich des Felsen einer von vier Parks in Dresden, die von der Familie des Müllers Gottlieb Traugott Bienert geschaffen wurden.

https://www.dresden-informationen.de/bauwerke-dresden/Aussichtsturm-am-Hohen-Stein.html

Hoher Stein III[Bearbeiten]

Der Hohe Stein wurde erstmals 1604 als der Große Stein erwähnt. Mit diesem Namen bezeichnete man zunächst den oberhalb der einstigen Vorstadt Plauen gelegenen, bis 1862 der Gemeinde gehörigen und seit 1864 einen Aussichtsturm tragenden Plänerfelsen, aber auch das ihn umgebende und bis an der Coschützer Straße reichende Gebiet mit dem 1862 errichteten Schankwirtschaftsgebäude „zum Hohen Stein“. Von der Kantstraße führt die Schleiermacherstraße heute als Fußweg zum Hohen Stein.

Während der Schlacht von Dresden im Jahr 1813 hatte Fürst Schwarzenberg, der Oberbefehlshaber der verbündeten Armeen, hier sein Hauptquartier[1].

Bienertpark[Bearbeiten]

Durch eine Stiftung von Erwin Bienert (1859-1930) konnte zur landschaftlichen Verschönerung das den Hohen Stein umgebende Gelände (acht Hektar) im Jahr 1906 auch mit einer Forsthausbastion auf einem Felsvorsprung mit herrlichem Blick auf das Felsenkellerbrauerei-Areal errichtet werden. Die Teichanlage diente der Hofmühle als Hochbehälter zu Feuerlöschzwecken[2].

Seit 1961 befindet sich im Bienertpark die Schulsternwarte des heutigen Gymnasium Dresden-Plauen.

Im Winter ist das Areal ein beliebter Rodelhang.

Seit der Errichtung einer gleichnamigen Parkanlage auf der anderen Seite des Plauenschen Grunds durch Theodor Bienert, wird das Gelände am Hohen Stein auch Alter Bienertpark genannt.

stadtwiki dd

Hoher Stein IV[Bearbeiten]

Hoher Stein

Der Hohe Stein mit dem Aussichtsturm hoch über dem Plauenschen Grund war in der Vergangenheit ein beliebtes Ausflugsziel für viele Dresdner. Nachdem er lange Zeit dieser Funktion nicht mehr gerecht wurde, ist er in 2003 mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Stadtteilentwicklungskonzeptes Weißeritz des Stadtplanungsamtes und Geldern des Grünflächenamtes saniert wurden. Auch die Zuwegung zum Turm wurde rekonstruiert.

Ziele

Eine umfassende denkmalgerechte Sanierung des Aussichtsturms, eine Neugestaltung des Fußwegenetzes und eine landschaftsgärtnerische Gestaltung des Umfelds machen den Hohen Stein wieder zu einem attraktiven Ausflugsziel. Zusammen mit weiteren im Plauenschen Grund vorgesehenen Maßnahmen ist dieses Projekt ein wichtiger Baustein für eine deutliche Verbesserung der Naherholungs- und Freizeitmöglichkeiten im Projektgebiet.

Teilmaßnahmen

Sanierung des denkmalgeschützten Aussichtsturms

Rekonstruktion und Neuanlage von Fußwegen

Kosten der Maßnahme

Die Gesamtkosten des Projektes wurden mit 527.000 Euro veranschlagt, davon für die Stadt Kosten von 131.750 Euro.

Träger der Maßnahme

Grünflächenamt der Stadt Dresden

Stand der Umsetzung

Im Dezember 2003 hat damalige Oberbürgermeister Ingolf Roßberg den Aussichtsturm am »Hohen Stein« auf den Hängen des Plauenschen Grundes wiedereröffnet. Damit sind die Baumaßnahmen dieser Maßnahme des Stadtteilentwicklungsprojektes Weißeritz abgeschlossen.

Am Hohen Stein erfolgten zwei Baumaßnahmen parallel. Die eine betraf die Sanierung des Aussichtsturmes mit einer Zuwegung, die andere umfasste die Rekonstruktion der Stützmauern zur Wiederherstellung des öffentlichen Weges an der »Kleinen Bastei«.

Der Hohe Stein kann nun mit seiner Aussichtsplattform in 9,5m Höhe wieder zu einem beliebten Ausflugsziel der Dresdner und ihrer Gäste werden. Täglich, außer donnerstags kann er im Winter zwischen 10.30 und 16.00 Uhr, im Sommer bis 18.00 Uhr bestiegen werden.

dresden.de


Hoher Stein V[Bearbeiten]

Bereits vor ca. 3000 Jahren begannen Menschen die Höhen des Plauenschen Grundes zu besiedeln (Heidenschanze).

Erstmalig wurde der Plauensche Grund 1206 erwähnt, erste Mühlen entstanden im 14. Jahrhundert.

Kurfürst August der Starke (1670 - 1733) feierte innerhalb dieser bemerkenswerten landschaftlichen Kulisse anlässlich der Hochzeit seines Sohnes 1719 das riesige „Saturnusfest“. Zudem war dieses Gebiet von jeher als bevorzugtes kurfürstliches bzw. königliches Jagdrevier bekannt.

Zwischen 1750 und 1850 entdeckten Dichter und Maler das Tal als Inbegriff des Landschaftsideals (F. v. Schiller, H. v. Kleist, W. Müller, H. C. Andersen, A. Graff, C. Wizani, A. Zingg, C. D. Friedrich, C. A. Richter und L. Richter besuchten dieses romantische Tal und ließen sich von den Naturschönheiten inspirieren.).

Ab ca. 1850 wurde auch dieses romantische Tal stärker erschlossen und industrialisiert; die Entwicklung der Montanindustrie im Freitaler Becken machte vor diesem Kleinod nicht Halt.


Das Gebiet um den Hohen Stein wurde 1640 beim Handel um ein dortiges Ackergrundstück beschrieben. Die Eintragung lautete: „aufm Plauenschen Berge beim großen Stein“.

Im 19. Jahrhundert erwarb der Schmiedemeister Friedrich August Frohberg das Grundstück für 600 Taler, eröffnete 1862 seine Gastwirtschaft „Zum Hohen Stein“ und ließ den 2003 rekonstruierten Aussichtsturm errichten. Den Eingang ziert noch heute die Tafel mit der Aufschrift „Frohbergs Burg 1864“. Zu Ehren König Friedrich August II. von Sachsen ließ Frohberg damals eine Büste in das Turmgemäuer einlassen. Leider ging diese aber über die Zeit verloren.

https://www.dresden.de/media/pdf/gruenflaechen/Flyer_Alter_Bienertpark.pdf


Hoher Stein VI[Bearbeiten]

Der Aussichtsturm Hoher Stein in Dresden-Plauen. Eine Informationstafel gibt Auskunft über die Geschichte des Hohen Stein. Ich möchte an dieser Stelle einfach einmal die Tafel zitieren.

Zitat: Hoher Stein In der Nähe dieser Stelle befand sich im 19. Jahrhundert ein gemeindeeigener Steinbruch. Diesen kaufte der Deubener Schmiedemeister Friedrich August Frohberg im Jahre 1862 für 600 Taler. Auf der angrenzenden Bergkuppe ließ er die Gastwirtschaft „Zum Hohen Stein“ errichten. Zwei Jahre später folgte auf der herausragenden Felsformation „Hoher Stein“ der Bau eines runden Aussichtsturmes, dessen Spitze eine Höhe von 190m über NN hat. Vom Turm aus kann man westwärts bis ins Meißner Land und in nördliche Richtung bis zum Kamenzer Hutberg schauen. Am gegenüberliegenden Weißeritzufer erblickt man den ehemaligen Ratssteinbruch. König Friedrich August II. durchwanderte als Hobbybotaniker gern die Gegend um den „Hohen Stein“. Zu dessen Ehren ließ Frohberg Augusts Büste über dem Eingang des Turmes anbringen - mitsamt der Inschrift "Frohbergs Burg 1864". Populär wurde diese Bezeichnung allerdings nie. Stattdessen nannte der Volksmund das schon von weitem sichtbare Bauwerk den „Wächter des Plauenschen Grundes“ oder einfach nur den „Hohen Stein“. Das Ausflugslokal wurde dank der idyllischen Lage im Grünen immer beliebter und zog Städter und Dörfler gleichermaßen an. Vor allem zur Obstbaumblüte, wenn die Vorstadt Plauen und die Coschützer Höhen in die duftende weiße Blütenpracht von unzähligen Kirsch- und Birnbäumen eingebettet war. 1928 wurde der Turm baulich verändert. Er erhielt ein Stahlbetondach und das Lochmauerwerk wurde geschlossen. 1966 musste er wegen Einsturzgefahr gesperrt werden. Die aufwändige und historisch getreue Sanierung des Turmes mit Lochmauerwerk erfolgte im Jahr 2004. Ende des Zitates

https://www.meinsachsen.net/gallery/137/001-ausflugsziel-plauener-grund-dresden-20080911.html


Plauenscher Grund - Fichtepark - Hoher Stein[Bearbeiten]

Am südlichen Rande Dresdens befindet sich der der Plauensche Grund – ein Tal, das es Romantikern wie Caspar David Friedrich weiland sehr angetan hat. Die Weißeritz drängelt sich hier Richtung Elbe und hinterlässt bei Hochwasser wildeste Spuren in der Landschaft. Hier lässt es sich (wenn nicht gerade Hochwasser ist, versteht sich) prima ein wenig lustwandeln bei einem stadtnahen Ausflug.

Wir haben unsere Rundwanderung allerdings nicht direkt im Grund begonnen, sondern gleich nebenan auf der Höhe im Fichtepark. Dort steht der Fichteturm, der sein Dasein als Bismarckturm begann. Damals hieß der kleine Park im Süden Dresdens, der 1890/91 errichtet wurde, noch Westendpark. Umbenannt wurde er 1937 zu Ehren des Philosophen Fichte, der Turm folgte weniger zu Ehren Fichtes denn aus Gründen der Ideologie (Bismarck passte nicht so recht ins realsozialistische Weltbild) 1954. Man kann den 27 Meter hohen Turm besteigen – aber die 153 Stufen der Wendeltreppe lohnen sich nur bei gutem Wetter, wenn die Aussicht hervorragend ist.

Kind mit DelphinDer Park ist etwa 2,5 ha groß. Geschaffen hat ihn Carl Hampel, ein bedeutenden Garten- und Landschaftsarchitekten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Das Grundstück stellten die Gebrüder Bienert unentgeltlich zur Verfügung – welcher Fabrikant (die Bienerts waren Mühlenbesitzer, dazu später mehr) macht so etwas heute noch für „sein Viertel“? Zwei (von ursprünglich vier) Figurengruppen zeigen Kinder und Tiere; uns hatte es das „Kind mit Delphin” von Franz Weschke angetan, obwohl wir ehrlich gesagt den Delphin erst nach Recherche-Lektüre und erneutem Ansehen der Bilder identifiziert haben (und auf dem hier gezeigten Bild ist er schon gar nicht zu sehen, weil sich der Ausschnitt ja aufs Kindsgesicht konzentriert).

Hoher SteinUnweit vom Park befindet sich der Hohe Stein. Geologen bekommen hier ganz feuchte Augen, denn sie sehen das Meer und deuten den Aussichtsturm als „Leuchtturm am Ufer des Kreidemeeres“. Unsereins kommt von der Küste und sagt sich: Meer sieht anders aus und Kreidezeit war mindestens vorvorgestern – freut sich aber dennoch, dass man von hier aus so wundervoll in die Gegend gucken kann. Der Brandungsklippe im Meer der Kreidezeit mit 190 Metern über Normalnull sei ebenso Dank wie einigen verdienstvollen Einzelpersönlichkeiten: Erstens dem Herr Friedrich August Frohberg aus Deuben. Er erwarb 1862 das Gelände und errichtete zwei Jahre später den Turm, auf dem ein Schild allen Besuchern kund und zu wissen tut, dass es sich hier um „Frohbergs Burg“ handelt.

Zweitens den Bossen der Brauerei Felsenkeller, die eigentlich unten im Tal (im Eiswurmlager – was für ein Name!) tätig war. Die Brauereileute erschlossen das Gelände rund um den Turm und vergaßen auch nicht, einige Aussichtsbastionen auf das Brauereigelände (seinerzeit das größte in und modernste in Sachsen) einzurichten. Und drittens mal wieder ein Bienert, dieses Mal Erwin: Der Sohn des Mühlenbesitzers kümmerte sich um das Areal westlich vom Turm. Den Bienertpark unten werden wir noch durchwandern! Und wir sind nicht allein: von Hans Christian Andersen über E.T.A. Hoffmann, Heinrich von Kleist Friedrich Schiller sowie Schopenhauer, Schlegel und Novalis haben sie sich alle hier schlendernd der Bewunderung hingegeben.

Nun also wir! Und zwar zuerst quer durch eine Streuobstwiese, die zu jeder Jahreszeit ihren ganz besonderen Reiz ausübt. Am nettesten ist sie natürlich bei der Blüte, dann während die Früchte hängen und selbstverständlich wenn sie abgefallen sind und auf der Wiese herumliegen. Nun also Winter und der weiße Mantel aus Schnee, der die Baumstrukturen so fein zur Geltung bringt. Hach!

Wo der Wildbach rauscht...Wir biegen in einen der zahlreichen Wege ab. Hier kann man sich erstens trefflich verlaufen, weil es reichlich Trampelpfade gibt und zweitens findet man sich dann doch immer wieder am richtigen Punkt ein, weil eben nahezu alle Wege statt nach Rom unten zur Felsenbrauerei führen. Links plätschert ein Bächlein munter den Hang herunter. Weiter oben ist die Osterquelle, also mutmaße ich mal, dass wir hier den Osterbach querten – und das mitten im Winter! Es hatte tüchtig geschneit in der Nacht zum Neujahrstag, was die Landschaft einerseits in dieses berühmte sanfte Kuscheltuch tauchen ließ, andererseits aber die Wege ungemütlich glatt machte.

Natürlich gibt es keine glatten Wege, sondern nur falsches Schuhwerk – aber zum Neujahrsspaziergang wollten wir doch chic sein! Die Anderen, die uns entgegen kamen, waren ähnlich beschuht. Da kommt man sich menschlich nahe, ruft freudig erregt „Gesundes Neues!“ oder auch „Frohes Neues!“ und vermeidet den „guten Rutsch“ nicht nur, weil Silvester vorbei ist. Auf ebener Strecke und ohne Rutschgefahr waren die Menschen übrigens weniger kommunikativ und passierten mit Muffelbrausengesichtern, als ob sie noch 365 Tage eines schwierigen Jahres vor sich hätten.

EiswurmlagerEin nun etwas größerer Bach ohne mir bekannten Namen gesellt sich zu uns, wenig weiter wird er in die Weißeritz münden. Die ist namensgebend für das Tal hier und manchmal ganz schön wild – vor allem, wenn es droben im Erzgebirge geregnet hat, führt sie reichlich Wasser mit sich. Die Mühlen, die es hier gab, machten sich diese Wasserkraft zu Nutze, so dass das romantische Tal ganz schön industrialisiert war. Industrie vor hundert Jahren brachte aber auf jeden Fall interessante Gebäude hervor – den Felsenkeller zum Beispiel. Das war ein schnell prosperierendes Unternehmen – und die Befürchtungen der Dresdner Brauereien, dass der Neubau im Örtchen Plauen vor den Toren der Stadt Dresden unangenehme Konkurrenz bringen würde, sollte sich bewahrheiten: Grundsteinlegung war 1857, zur Jahrhundertwende war man marktbeherrschende Großbrauerei.

Des Eiswurms LagerUnd das trotz des Eiswurms, der sein Unwesen angeblich in den neun je 66 Meter langen Stollen im Fels getrieben haben soll, die man für die Lagerung des Bieres gebaut hatte. Die Legende half übrigens einigen wenigen Großaktionären der Brauerei ganz gut: Diverse Kleinaktionäre glaubten nämlich die Mär, dass der Eiswurm das hier gelagerte Bier verderben würde – und sie verkauften.

Bier wird im Felsenkeller nicht mehr gebraut – aber über 100 Gewerke und Dienstleister arbeiten in den Gebäuden. Wissenschaftler aus Rossendorf haben in den Tiefen es Berges ein Stralenmesslabor eingerichtet, und auch ein Händler für feine italienische Weine nutzt die gut klimatisierten und garantiert eiswurmfreien Stollen im Berg.

https://stipvisiten.de/2010/01/fichtepark-hoher-stein-plauenscher-grund-12/

Hoher Stein - Ratssteinbruch[Bearbeiten]

An den Talhängen des Plauenschen Grundes sind zahlreiche ehemalige Steinbrüche zu sehen. Um 1930 gab es hier 16 Syenodioritbrüche. Sie versorgten den Dresdner Straßen- und Häuserbau mit Material, z.B. auch den Bau des neuen Vieh- und Schlachthofes, des Schauspielhauses und des Neuen Rathauses.

Der 70 m hohe Syenodioritfelsen Hoher Stein war, wie fossile Ablagerungen zeigen, eine Brandungsklippe im kreidezeitlichen Meer. Ab 1882 entstanden im Umfeld dieses hoch über den Plauenschen Grund aufragenden Aussichtspunktes noch mehrere Basteien, die einen schönen Blick über das hier etwa 240 m breite Tal bieten. Der Steinbruchbetrieb ließ im Umfeld mehrere steile Felswände zurück, in denen heute Turmfalken horsten.

Schon in urgeschichtlicher Zeit gab es am Hohen Stein eine Siedlung. Im Mittelalter soll die Erhebung als Kalvarienberg gedient haben. Bei der großen Hofjagd während des Saturnusfestes im Jahr 1719 trieb man hier zur Unterhaltung der Hofgesellschaft Hirsche und einen Bären in den Abgrund.

Der Schmiedemeister F.A. Frohberg kaufte im Jahr 1862 den damals am Hohen Stein bestehenden Steinbruch und errichtete hier auch eine Gastwirtschaft sowie im Jahr 1864 einen Aussichtsturm. Auf dem Gelände des nahen Tännichts wurde im Jahr 1906 der Bienertpark angelegt. Die Schulsternwarte kam in den 1960er Jahren hinzu.

Der Dresdner Rat kaufte im Jahr 1872 den unteren Forsthausbruch und erweiterte ihn bis fast an die Forsthausbrücke heran. Am Ort dieses Ratssteinbruches hatte sich noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ein sanfter Hang mit Weideland erstreckt.

Der steile Ratssteinbruch eröffnet ein interessantes geologisches Profil, an dem auch bekannte Geologen wie Hans Bruno Geinitz und Ernst Fürchtegott Zschau ihre Studien betrieben. Im Syenodiorit zeigen sich dunkle Lamprophyr- und Glimmer-Schichten. Die aufliegende graugelbe, kalkige bis mergelige Pläner-Schicht ist ein Sediment aus der Zeit der Oberkreide. Dieses hatte sich in noch tieferen Meeresteilen abgelagert, als der östlich von Dresden zutage tretende Elbsandstein. Die Schichten aus Syenodioritgeröll sind ein Überbleibsel der Brandungszone des kreidezeitlichen Meeres. Tektonische Kräfte, wie sie vor allem im Zusammenhang mit der Entstehung des Erzgebirges auftraten, stellten die geologischen Schichten schräg. Den oberen Abschluss des geologischen Profils bildet eine fahlgelbe Deckschicht aus Löß und dessen Verwitterungsprodukt Lößlehm. Auf diesem Löß beruht die Fruchtbarkeit der Böden des südlichen Dresdner Vorlandes.

https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/plauenscher_grund.htm


Plauen[Bearbeiten]

Am 31. März 1206 wird Plauen im Zusammenhang eines ritterlichen Schutzherrn Johannes de Plawen zum ersten mal urkundlich erwähnt, wobei es sich um die gleiche Urkunde handelt, mit der Dresdens Stadtgeschichte begründet wurde. Plawen wird traditionell vom slawischen “plawat” abgeleitet, was übersetzt “schwimmen, flößen” bedeutet und vermutlich auf die einstige Flößerei auf der Weißeritz hinweist. Nach Ernst Eichler soll plawen (slawisch als Substantiv: Płavno) vom altsorbischen *płav = Ort, wo geschwemmt wurde (vgl. obersorbisch pławić, „schwemmen, flößen“) stammen und so viel wie Schwemmland oder auch Flussaue bedeuten, während Flößerei an dieser Stelle eher nicht in Betracht käme.

vgl. Ernst Eichler: Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße. Band III, Domowina-Verlag, Bautzen 1993, S. 76.

Es gelangte kurz vor dem Tode des Markgrafen Heinrich des Erlauchten 1288 als Zubehör des Maternispitals an das Klarissenkloster Seußlitz und von dort 1328 oder im Januar 1329 an den Rat zu Dresden. 1366 erwirbt die Dresdner Tuchmacherinnung eine Mühle zur Verwendung als Walkmühle, die Kurfürst August 1568 kauft, niederreißen lässt und 1571 als Hofmühle neu erbaut. 1852 pachtet Traugott Bienert die Hofmühle, die später als Bienertmühle bekannt wird. 1872 kauft er die Mühle.

Plauenscher Grund[Bearbeiten]

Der von Freital bis Altplauen reichende Plauensche Grund ist ein Durchbruchstal des Flusses Weißeritz. Dieser aus dem Erzgebirgsvorland kommende Fluss durchschneidet mit dieser Schlucht die zwischen dem Freitaler Becken (Rotliegendes) und dem Dresdner Elbtal aufragende Syenodiorit-Schwelle des Grundgebirges.

Die großartige Landschaft des Plauenschen Grundes wurde nach und nach den wirtschaftlichen Belangen geopfert. Zahlreiche Steinbrüche zerstörten die einst wundervolle Felsenlandschaft. Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden umfangreiche Verkehrs- und Industriebauten im Tal. Für die Belange des Hochwasserschutzes wurde das natürliche Flussbett der Weißeritz weitgehend zerstört. Verheerende Weißeritz-Hochwasser - das letzte im August 2002 - beschädigten die Industrie- und Verkehrsanlagen trotzdem immer wieder und verursachten enorme Folgekosten. Unlängst wurde die vom Hochwasser 2002 stark beschädigte Eisenbahnstrecke Dresden-Tharandt mit großem Aufwand saniert. Mit aufgelassenen Industriebauten, verfallenden Häusern und viel Brachland wartet das Tal heute auf seine Umnutzung und Renaturierung.

Noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der Plauensche Grund ein wildromantisches Tal mit interessanten geologischen Formationen, seltenen Pflanzen und einer vielfältigen Tierwelt. Besonders die Dresdner Romantiker schätzten diese Landschaft sehr. Johann Christian Hasche sprach im Jahr 1783 von einer "Sächsischen Schweiz im Kleinen". Heinrich von Kleist, der Lyriker Wilhelm Müller und der dänische Märchendichter Hans Christian Andersen würdigten die schöne, abwechslungsreiche Landschaft des Plauenschen Grundes ebenso wie die Maler Adrian Zingg, Anton Graff, Caspar David Friedrich, Carl August Richter und dessen Sohn Ludwig Richter.

Der Dresdner Hof nutzte den herrlichen landschaftlichen Rahmen des Tales für glanzvolle Hoffeste. So veranstaltete August der Starke im Jahr 1698 anlässlich des Geburtstages des russischen Zaren Peter I., der damals in Sachsen weilte, unter dem Hohen Stein in der Nähe der Buschmühle einen glanzvollen Aufzug der Freiberger Bergknappen. Die halbe Dresdner Bevölkerung soll zu diesem Lichtermeer im Tal - dem Fackelzug, einem hell erleuchteten Tempel und vier strahlenden Pyramiden - gepilgert sein.

Im Jahr 1719 fand anlässlich der Vermählung des sächsischen Kurprinzen mit der Kaisertochter Maria-Josepha ein prunkvolles Saturnusfest im Plauenschen Grund statt. Dazu gehörten Vergnügungen in einem eigens dafür errichteten Tempel, eine große Jagd und wieder ein Lichterzug sächsischer Bergleute.

Der Plauensche Grund war bis 1850 Kurfürstlich-Königliches Jagdrevier, das von berittenen Jagdaufsehern, den Hegereitern, betreut wurde. Diese wohnten in einem im Jahr 1722 errichteten Forsthaus. In der Nähe befand sich die hölzerne Forsthausbrücke. Diese "Brücke am Hegereiter" war die erste Weißeritz-Brücke im Plauenschen Grund.

Ein Fußweg durch die Wildnis des Plauenschen Grundes wird erstmals im Jahr 1560 erwähnt. Um 1745 legten 600 Freiberger Bergleute hier einen Fahrweg an, vor allem, um einen besseren Zugang zu den Weißeritz-Mühlen zu schaffen.

Im Tal der Weißeritz wurden ab 1780 auch Holzflößerei und Fischerei betrieben. Von einem Weinanbau an den südexponierten Hängen des Tales zeugen unter anderem einige verfallene Terrassen an den Dölzschener Steilhängen. Um 1783 erlebte die Weinwirtschaft hier ihren Höhepunkt.

Die Forsthausbrücke am Hegereiter ersetzte man zwischen 1779 und 1782 durch eine Sandsteinbrücke mit separaten Gangbahnen an den Außenseiten. Diese Brücke und das 50 m breite, seit 1594 bestehende Weißeritzwehr waren bei den Dresdner Malern als Motiv beliebt.

Zwischen 1807 und 1809 wurde der alte Talweg - vor allem für die Belange des um 1800 begonnenen Freitaler Steinkohlebergbaus - zu einer Verkehrsstraße ausgebaut. (Um 1805 waren schon mehr als 400 Bergleute in den Kohlebergwerken des Freitaler Reviers beschäftigt.)

Zwischen 1918 und 1921 wurde die von Dresden kommende alte Landstraße auf die linke Talseite verlegt, was die Brücke am Hegereiter entlastete.

Albertbahn - Windbergbahn[Bearbeiten]

Die zwischen Dresden und Tharandt durch den Plauenschen Grund verlaufende Eisenbahnstrecke wurde in den Jahren 1854/55 von einer Privatgesellschaft (Aktiengesellschaft) gebaut. Im Jahr 1868 wechselte sie in den staatlichen Besitz. Nach dem damaligen sächsischen Kronprinzen, dem späteren König Albert von Sachsen (reg. 1873-1902), taufte man sie "Albertbahn".

Die entlang der Weißeritz gebauten Bahnanlagen erlitten häufig Hochwasserschäden. Den am Forsthaus gelegenen Eisenbahntunnel musste man aus diesem Grund im Jahr 1895 abbrechen. Das besonders verheerende Hochwasser von 1897 machte eine umfassende Ufersicherung notwendig, mit der man das natürliche Flussbett der Weißeritz auf weiter Strecke zerstörte.

Seit 1856 zweigt die 19 km lange Windbergbahn von der Albertbahn zu den nördlich des Windberges gelegenen ehemaligen Kohlenschächten ab. Wegen der zahlreichen Windungen, über die sie die Hochfläche erklimmt, wird sie auch "Sächsische Semmeringbahn" genannt. Später konnten Ausflügler in speziellen Aussichtswagen den herrlichen Ausblick, der sich auf der Strecke bietet, genießen. Auch vom Windberg (der nicht mehr zum Dresdner Stadtgebiet, sondern zur Freitaler Flur gehört) ergibt sich ein großartiger Rundblick. Am Nordhang steht das Schloss Burgk, in dem ein Heimat- und Bergbaumuseum eingerichtet ist.

Mühlen[Bearbeiten]

Königsmühle • Cosel-Villa • Buschmühle • Villa Grassi • Felsenkellerbrauerei

Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert nutzten mehrere Mühlen die Wasserkraft der Weißeritz im Plauenschen Grund.

Am Ort des Saturnusfestes, am Hohen Stein, wurde im Jahr 1747 die Königsmühle errichtet. Im Jahr 1899 gelangte sie in den Besitz des Müllereiunternehmers Bienert. Sie blieb nicht erhalten.

Cosel-Villa[Bearbeiten]

Graf Friedrich August von Cosel, ein Sohn von August dem Starken und der Gräfin Cosel, kaufte im Jahr 1767 von einem Coschützer Bauern ein Talstück "Am hohen Stein", um hier Kupferbergbau zu betreiben, der sich allerdings als unergiebig erwies. Ein 16 m weit begehbarer Stollen mit der Inschrift "17 DER NEUE SEGEN GOTTES 67" am Eingangstor erinnert noch heute an diesen Versuch des Kupferbergbaus im Plauenschen Grund. Graf von Cosel ließ später das hinter der Königsmühle stehende Huthaus in ein Landhaus umbauen. Diese "Cosel-Villa", die auf Steinbögen stand, durch welche die Weißeritz floss, bot einen sehr romantischen Anblick.

Buschmühle[Bearbeiten]

Wo heute die Gebäude der Brauerei "Zum Felsenkeller" stehen, befand sich einst die Buschmühle. Sie war im Jahr 1559 als (Glas-) Schleifmühle errichtet und später in eine Mahlmühle umgebaut worden. Nach der darüber liegenden Felsenbastion "Schweizerbett" wurde sie auch Schweizermühle genannt. Diese idyllisch gelegene Mühle war ein beliebtes Ausflugsziel der Dresdner, bis sie im Jahr 1857 für den Brauerei-Neubau abgebrochen wurde. Plauenscher Grund an der Buschmühle im 18. Jahrhundert

Bild: Plauenscher Grund an der Buschmühle im 18. Jahrhundert (nach einem Gemälde von Johann Friedrich Wizani)

Huthaus[Bearbeiten]

Der Maler Giuseppe Grassi (1799 bis 1816 Professor an der Dresdner Kunstakademie) mietete um 1800 das am rechten Flussufer neben der Buschmühle stehende Huthaus für Wohnzwecke. In der Schlucht "Eiswurmlager" ließ er ein Badehäuschen und einen Aussichtstempel bauen. Im Jahr 1813, während der Napoleonischen Kriege, wurde Grassis Anlage beschädigt, aber bald darauf teilweise wieder aufgebaut.

Eiswurmlager[Bearbeiten]

Den Namen "Eiswurmlager" prägten die einst (ca. 600 bis 1000 n. Chr.) im Elbtal lebenden Sorben. In ihren Mythen bevölkerten sie das zu jener Zeit dicht verwachsene, also dunkle, kalte und schwer zugängliche Weißeritztal mit Geistern und Drachen.

Villa Grassi[Bearbeiten]

Das "Villa Grassi" genannte Haus war von 1830 bis 1855 eine beliebte Ausflugsgaststätte mit Kaffeegarten. Es befand sich zeitweise im Besitz des Grafen Friedrich von Kalkreuth. In der Gaststätte war auch der Dichter Wilhelm Müller oft zu Gast, von dem bekannte Liedtexte wie "Am Brunnen vor dem Tore" stammen. Im Jahr 1856 musste die Gaststätte dem Brauerei-Neubau weichen.

Felsenkellerbrauerei[Bearbeiten]

Auf dem Buschmühlen-Gelände entstand in den Jahren 1857/58 die Brauerei "Zum Felsenkeller" (Felsenkellerbrauerei). Ihr Name bezieht sich auf eine im Jahr 1856 in den nahen Felshang gehauene Stollenanlage. Deren neun jeweils 66 m tiefe, 6 m breite und 6 m hohe Felsenstollen münden in einem 140 m langen Verbindungsgang. Das Wasser bezog die Bierbrauerei zuerst aus einem eigenen Brunnen, später aus zwei Brunnen, die sich im Kaitzbachtal bei Kleinnaundorf befanden.

Kupferhammer - Dölzschener Eisenhammerwerk[Bearbeiten]

Den einst nahe der Heidenschanze am rechten Weißeritzufer betriebenen Kupferhammer baute man um 1770 in eine Pulvermühle um. Ab 1830 diente diese als Garnisonsmühle, d.h. als Mahlmühle für die Dresdner Garnison. Das Haus Birkigter Straße 2, das Haus der Pulvermühlenarbeiter, blieb erhalten und steht heute unter Denkmalschutz.

Weil der Kupferhammer im Plauenschen Grund nun als Pulvermühle diente und der Löbtauer Kupferhammer schon im Jahr 1765 in ein Kanonenbohrwerk umgebaut worden war, machte sich ein neues Hammerwerk erforderlich. Der Hammerschmied Johann Gottfried Ulbricht errichtete ab 1792 am Weißeritzufer - auf den Gitterseer Wiesen - ein Eisenhammerwerk und direkt gegenüber im Jahr 1795 die (noch heute bestehende) Hüttenschenke. Der Standort an der Weißeritz bot ausreichend Kühlwasser und Wasserkraft. Zwei Wasserräder trieben jeweils einen Hammer an. Im Umfeld stand außerdem reichlich Brennstoff - zunächst Holz, später auch Steinkohle - zur Verfügung.

Der Eisenhammer wechselte im Jahr 1827 in den Besitz von Carl Friedrich August Krebs (genannt Dathe, 1829 als Freiherr von Burgk geadelt), der damals bereits die Burgker Kohlenschächte besaß. Er schuf hier die größte Eisenhütte der Region und legte im Jahr 1828 eine Eisengießerei mit Kupolofen an, außerdem im Jahr 1835 eine Maschinenbauwerkstatt und im Jahr 1842 den ersten sächsischen Koks-Hochofen (der aber schon bald wieder außer Dienst gestellt wurde).

Zwischen 1823 und 1873 betrieb das Eisenhammerwerk auch ein Schlackenbad. Das Löschwasser der Rohschlacke galt als Heilmittel gegen Gicht und Rheuma. In der Hüttenschenke fanden die Patienten Unterkunft und Verpflegung.

Nachdem im Jahr 1846 König Friedrich August II. von Sachsen (reg. 1836-1854) das Werk besucht hatte, hieß es bis 1945 König-Friedrich-August-Hütte. Nach Dathes Tod wurde die Dresdner Bank Eigentümer der Werksanlagen. Im Ersten Weltkrieg stellte das Werk Rüstungsgüter her, dann erfuhr es einen wirtschaftlichen Niedergang bis hin zur teilweisen Stillegung. Im Zweiten Weltkrieg diente es wieder der Rüstungsproduktion. In der Zeit der DDR arbeitete hier das Eisenhammerwerk Dresden-Dölzschen. Dessen Eisen� und Leichtmetallgießerei belieferte vor allem den Maschinenbau und die Fahrzeugindustrie.

Neumühle - Begerburg - Heidenschanze[Bearbeiten]

Die Dölzschener Neumühle war zwischen 1726 und 1728, in der Zeit Augusts des Starken, gebaut worden. Im Hof des Gebäudes Tharandter Straße 117 erinnert ein großes sächsisch-polnisches Wappen an diese Mahlmühle. Der Inschrift zufolge gelangte dieser Bau am 30. Mai 1728 zur Vollendung. Als Bauherr wird der Dresdner Mühlenvoigt Caspar Richter genannt. Ab 1839 gehörte die Mühle der Weißbäcker-Innung und ab 1874 dem Bäckermeister Gottfried Braune. Dessen Söhne kauften im Jahr 1903 die am Südhang der Heidenschanze stehende Garnisonsmühle dazu und gründeten eine Großmühle mit einer Brotfabrik. Die alte rechtsseitige Landstraße des Plauenschen Grundes verlief einst durch den Hof des Werkes. An diesem Ort entstanden später eine Weizenmühle und daneben zwischen 1903 und 1905 der mächtige, burgenhaft anmutende Getreidespeicher.

Im Jahr 1742 ließ sich Carl Siegmund von Nimptsch hoch über dem Plauenschen Grund eine Villa bauen, die man nach ihm Carlsburg nannte. Aus diesem weithin sichtbaren Haus ging zwischen 1842 und 1852 die spätromantische Villa Begerburg hervor, ein den mittelalterlichen Burgen romantisch nachempfundenes Bauwerk. Später führte eine Brauerei das Gebäude als Mietshaus weiter.

Im Jahr 1865 spannte man anlässlich des I. Deutschen Sängerfestes eine Girlande zwischen der Begerburg und der gegenüber liegenden Heidenschanze über den Plauenschen Grund.

Heidenschanze[Bearbeiten]

Die Heidenschanze, ein in das Weißeritztal hineinragender Bergsporn, dessen Plateau mehr als 70 m hoch über dem Fluss liegt, gewährt einen weiten Ausblick über den Plauenschen Grund und Dresden, bei guter Sicht auch bis zur Sächsischen Schweiz und zum Tharandter Wald.

Der Bergsporn trug in der jüngeren Bronzezeit eine befestigte Siedlung, die das kulturelle Zentrum eines vom Elbtal bis in die Gegend von Tharandt reichenden bronzezeitlichen Siedlungsraumes gewesen sein könnte. Nach einer Pause von etwa 2.000 Jahren war die Heidenschanze in slawischer Zeit (bis zum 11. Jahrhundert) wieder bewohnt. Die Elbsorben konnten die damals noch gut erhaltenen bronzezeitlichen Befestigungsanlagen übernehmen. Diese Siedlung könnte das Zentrum des im Jahr 1068 erwähnten Burgwardbezirkes Bvistrizi ("Weißeritz") gewesen sein. Der Burgwartberg bei Pesterwitz, dem man diese Rolle ebenfalls zuschrieb, war wohl erst nach 1200 bewohnt.

Im Mittelalter führte nahe der Heidenschanze eine Handelsstraße vorbei, die von Böhmen kommend über Dohna, Lockwitz, Südhöhe, Plauen und Briesnitz zur Elbfurt bei Serkowitz (heute zu Radebeul gehörend) führte, wo sie Anschluss an die zwischen Dresden und Meißen verlaufende rechtselbische Handelsstraße fand.

Die im Jahr 1851 auf der Heidenschanze begonnenen archäologischen Ausgrabungen standen im "Wettlauf" mit dem hier betriebenen Steinbruch. Der Gesteinsabbau endete im wesentlichen um 1956/57, aber noch bis in die 1970er Jahre hinein fanden Sprengungen und Bodenabtragungen statt, denen viele Zeugnisse der einstigen Besiedlung dieses Gebietes zum Opfer fielen. Um den Schutz der verbliebenen Teile der Heidenschanze, des bedeutendsten Kulturdenkmals aus ur- und frühgeschichtlicher Zeit im Dresdner Raum, mussten die Archäologen hart kämpfen.

Heidenschanze am Plauenschen Grund

Bild: Blick auf die Heidenschanze (Plateau rechts) und den Ratssteinbruch im Plauenschen Grund; vorn die Weizenmühle und der mächtige Getreidespeicher


Wie die Forschungen ergaben, war die auf dem Plateau des Bergsporns gelegene, einst etwa 5 ha große befestigte Anlage mit einem bis zu 11 m hohen Sperrwall mit vorgelagertem Graben gesichert. Die Ausgrabungen lassen erkennen, dass es sich bei dem Wall um ein mit Erde und Steinen gefülltes Holzkammersystem handelte.

In der etwa 3.000 Jahre alten Dauersiedlung fand man Pfostenlöcher, Herde, Lehmverstrichreste mit Holzabdrücken, Getreidemühlen, Speiseabfälle (z.B. Tierknochen), Gebrauchskeramik, Spinnwirtel und anderen Hausrat in großer Menge. Die stellenweise mehr als 5 m dicken Kulturschichten zeigen viele Siedlungshorizonte. Hier entdeckte man auch eine alte Produktionsstätte, in der Pfeilspitzen aus Knochen und Horn gefertigt wurden, sowie eine Bronzewerkstatt mit großen Bronzeschmelzgruben, Gussresten, Metallbarren, Gussformen, Tondüsen für den Blasebalg und für die Wiederverwendung gedachtem Metallschrott, außerdem zahlreiche weitere Bronzestücke. Die Funde lassen auf einen sehr regen, weithin nach Nord-, West- und Südeuropa reichenden bronzezeitlichen Handel schließen.


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Cenomane Brandungsklippe am Hohen Stein[Bearbeiten]

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Grafik: Gerd Schmahl

Der Felsbuckel, Hoher Stein mit dem Aussichtsturm "Frohbergs Burg", ist ein Überbleibsel aus der Strandregion des ehemaligen Kreidemeeres. Die ehemalige Brandungsklippe ist im obersten Cenoman einzuordnen (Dölzschener Schichten/Plenus Zone), welches sich durch das Vorkommen bestimmter Foraminiferen und Ostracoden (Mikrofossilien) begründen lässt.

Karte: Der historische Fundpunkt "Hoher Stein" im südlichen Teil von Dresden, oberhalb des Plauenschen Grundes. Der Felsen ist ein Überbleibsel eines Monzonit-Steinbruches.

Zeichnung vom Hohen Stein in Dresden-Plauen

Die Erhaltung des Felsbuckels und des Aussichtsturmes ist mehreren glücklichen Umständen zu verdanken. So ging dieser Teil eines Steinbruches in Privatbesitz über und es wurde eine Gastwirtschaft "zum Hohen Stein" mit eben diesem Turm errichtet (1864). Doch auch nach der Errichtung suchten Sammler den Felsbuckel auf - der Turm war nach Beendigung des Steinbruchbetriebes erneut in Gefahr. Es wurde eingegriffen; seitdem ist das "Pickern“ verboten [„Nicht pickern“ 1934]. Bis in die 1970er Jahre hinein verfiel jedoch der Aufschluss, nebst Wirtschaft.

Abb. 2: In Geinitz' Elbthalgebirge (1872) veröffentlichte Zeichnung der Brandungsklippe, mitsamt Frohbergs' Turm.

Ratsteinbruch

Seit der Freilegung des Felsens 1975 steht dieses wichtige geologische Denkmal Sachsens unter Schutz. Seit der Restaurierung des Turmgebäudes 2003, ist es möglich den Plauenschen Grunde von der "Frohbergsburg" zu überblicken. Auf der anderen Seite des engen Weißeritztales sind ähnliche geologischen Strukturen einer sogenannten "Schwellenfazies" am ehemaligen Ratssteinbruch zu sehen.

Abb. 3: Der Ratssteinbruch auf am linken Ufer der Weißeritz, die den Plauenschen Grund durchfließt. Zu erkennen sind die gelblichen Pläner, die auf dem rötlich gefärbten Monzonit lagern.

Geologie

Hanns-Bruno Geinitz

Der Fundpunkt war in den ersten Jahren seiner Entdeckung Gegenstand intensiver Erforschungen. Der ehemalige Direktor des Dresdner königlichen mineralogischen Museums Hanns Bruno Geinitz legte umfangreiche Beschreibungen an (1872) und veröffentlichte obige Zeichnung in seinem Hauptwerk "Das Elbthalgebirge " - einer Monographie zu den Fossilien der sächsischen Kreide.

Abb. 4: H.B. Geinitz gilt als Begründer der sächsischen Kreideforschung. Er untersuchte den Hohen Stein ausführlich.

Während einer Transgression im oberen Cenoman wurde in einem küstennahen Meeresbereich das Liegende des ehemaligen Festlandes, bestehend aus Monzonit a) aufgearbeitet. Den Amphibol-Quarz-Monzonit des Plauenschen Grundes findet man in älterer Literatur unter der Bezeichnung "Syenit" und "Syenodiorit". Diesem lagern unterschiedlich große, aufgearbeitete (gerundete) Monzonitgerölle auf. In einem Konglomerat aus Geröll und kalkig-mergeligem Sediment finden sich zahlreiche Makro- und Mikrofossilien b). Im Hangenden folgt der unterturone, fossilärmere Pläner.

Die mit kalkig-mergeligen Sedimenten gefüllte Tasche

Die Tasche (Kessel) selbst, ist durch die Wirkung der Brandungswellen im küstennahen Flachwasserbereich entstanden. Das Wasser wusch (geol. "auskolken") die bis zu 5 m tiefe und 3 m breite Tasche aus (siehe Abb. 2 - b). Anschließend erfolgte die Verfüllung mit Sedimenten und eingetragenen Fossilien. Neben der eigentlichen Tasche findet sich ein mit Sedimenten verfülltes Spritzloch.

Abb. 5: Brandungstasche unterhalb des Aussichtsturmes. Das helle Gestein ist der fossilreiche , kalkige Mergel.

Mithilfe von Foraminiferen und Ostracoden (Muschelkrebse), die in der Brandungstasche gefunden wurden (Rompf, 1960) konnte die Fazies in die Biozone des Praeactinocamax plenus (Leitfossil im oberen Cenoman) gestellt werden.

Eine hohe Anzahl an unterschiedlichen Arten, einer Flachwasserfazies ("Klippenfazies ") konnte im Verlauf der fast 150-jährigen Geschichte nachgewiesen werden. Der Begriff "Klippenfazies" wurde an dieser Typuslokalität geprägt. Ein einwandfreier Rückschluß auf die tatsächliche Faunenzusammesetzung kann aber nicht (ausschließlich) aufgrund der vorgefundenen Arten gemacht werden (siehe Kommentar von Hannes unten).

Ein exzellentes Museumsstück ist eine Austern-Gruppe mit dutzenden Exemplaren von Rastellum carinatum (Lamarck). Diese Stufe befindet sich heute im Bestand des Museums für Mineralogie und Geologie Dresden (SNSD) [Abb., Abb.].

Obercenomaner Neptunian dike im MonzonitAuf der Nordwestseite des Felsbuckels zum Plauenschen Grund hin, können mehrere, sogenannte "Neptunian dykes" (Neptunische Spalten) im Monzonit von etwa 2 bis 3cm Dicke und mehreren Dezimetern Länge beobachtet werden (Abb. 6).

Abb. 6: Mit kalkigem Sediment verfüllte Gänge im Monzonit — sogennante „neptunian dykes“.


Literatur

Beeger, H.D. & Quellmalz, W., 1994.

Dresden und Umgebung – Sammlung geologischer Führer (Gebrüder Borntraeger) Stuttgart 87: 1–205. zvab

Fischer, C.E., 1856.

Die Fischreste aus den Plänerschichten von Plauen, Strehlen, Weinböhla und Grosssedlitz – Allgemeine deutsche naturhistorische Zeitung (Rudolf Kuntze) Dresden N.F. 2: 134–145. e-book

Geinitz, H.B., 1839.

Charakteristik der Schichten und Petrefacten des sächsischen Kreidegebirges. Erstes Heft. Der Tunnel bei Oberau in geognostischer Hinsicht und die dieser Bildung verwandten Ablagerungen zwischen Oberau, Meißen und dem Plauen'schen Grunde bei Dresden – (Arnoldische Buchhandlung) Dresden und Leipzig : 1–28. e-book

Geinitz, H.B., 1871-1875.

Das Elbthalgebirge in Sachsen. Erster Theil. Der untere Quader – Palaeontographica – Beiträge zur Naturgeschichte der Vorzeit (Theodor Fischer) Cassel 20 (1): 1–319. e-book

Geinitz, H.B., 1896.

Die Funde aus der Kreideformation des Plauenschen Grundes – Sitzungsberichte und Abhandlungen der naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden (Warnatz & Lehmann) Dresden 1896 (1): 10–11. e-book

Rompf, I., 1960.

Foraminiferen aus dem Cenoman von Sachsen, unter besonderer Berücksichtigung der Umgebung von Dresden – Freiberger Forschungshefte (Akademie-Verlag) Freiberg C 89: 5–123. e-book

Schlönbach, U., 1867.

Über die Brachiopoden der Norddeutschen Cenoman-Bildungen – Geognostisch-paläontologische Beiträge (Oldenbourg) München 1 (2): 399–506. e-book

Tröger, K.A., 1956.

Über die Kreideablagerungen des Plauenschen Grundes (sediment-petrographische und biostratonomisch – paläontologische Untersuchungen) – Jahrbuch des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie Dresden (Theodor Steinkopff) Dresden und Leipzig 1955: 22–124. zvab


https://www.kreidefossilien.de/fundorte/klassische-fundstellen/dresden-plauen-hoher-stein


vgl. auch!

  1. "Праслав. *vorna, лит. várna < *u̯ōrnā (от *u̯ornos "ворон"): ворона обозначается как связанная с вороном; см. Лейман, IF, 61, 1952, стр. 10; сюда же тохар. B wrauña "ворона"; см. Швентнер, IF 63, 1958, стр. 167. -- Т." In: Vasmer's dictionary: Word: "ворона"
  2. KRÄHENFELSEN auf geoparcfamenneardenne.be.