Zawiw

Aus Wikiversity

ZAWiW (Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung) ist eine zentrale Einrichtung der Universität Ulm. Die Hauptaufgaben des Zentrums liegen in der Entwicklung innovativer Bildungsprogramme für (ältere) Erwachsene, die vom ZAWiW wissenschaftlich begleitet werden. Diese Angebote setzen an den Interessen und Weiterbildungsbedürfnissen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen an und sollen deren Eigentätigkeit im Sinne des Forschenden Lernens stärken. Der Entwicklung und Fortschreibung von diesbezüglichen curricularen und didaktischen Konzepten und Angeboten kommt eine zentrale Rolle zu. Ferner obliegt dem ZAWiW die Organisation und Durchführung von zweimal jährlich stattfindenden "Jahreszeitenakademien", die jeweils ein bestimmtes, gesellschaftlich relevantes Thema in den Mittelpunkt stellen. Mehr dazu unter http://www.zawiw.de

Ein neues internetbasiertes Projekt ist "PossibleEurope", es findet im Rahmen des Blockseminars "Projekt-/ und Internetmanagement" mit Prof. Dr. Jean-Pol Martin statt. Nach einer Einführung in neue didaktische und methodische Konzepte unter Nutzung der neuen Medien (z.B. Wiki, Blog, Twitter) startet nun eine virtuelle Projektphase; gearbeitet wird in wiki, twitter und einige Senioren/innen erstellen einen eigenen Blog unter http://possibleeurope.wordpress.de Diskutiert und gearbeitet wird zudem in KOJALA in dem Forum der Arbeitsgruppe "PossibleEurope" https://www.kojala.de

==> für Alle, die auf dieser Seite "landen" und Beiträge zu ZAWiW-Projekten haben, einfach 'anmelden' und den Reiter 'bearbeiten' drücken, dann am Textende den neuen Beitrag einfügen

wichtig: 'Seite speichern' (unten links) nicht vergessen - danke

wir werden das Gesammelte dann z.B. im Blog PossibleEurope.wordpress.com einsortieren


==>Frauengeschichten : Es gibt jetzt wieder eine Wiederauflage des Buches über Margarate Steiff "Das Tor zur Kindheit" (Holger Minx)

==> der folgende Beitrag betrifft Übungstext

=>dieser Beitrag ist für Frauenengeschichte zum Thema Straßennamen

Vorsicht mit dem Löschen, der Inhalt ist dann unwiderruflich verloren (Barbara)

==> Es gibt auch Beiträge über Rumänien (Gitti) in den Ferien war es schön

Hier ein Beitrag, der sich für das Poss. Europe Projekt eignen könnte: Eine wunderbare deutsch-russische Verständigung: Ulm und Kursk, Mai 2009 Barbara Heinze

Nach 10stündiger Busfahrt kommen wir am Mittwoch um Mitternacht in Kursk an. Es ist dunkel, kaum Straßenbeleuchtung, kalt. Wir "entknoten" unsere Beine und steigen steif aus dem Bus. Draußen steht erwartungsfroh eine Gruppe von etwa 15 Menschen, unsere zukünftigen Gasteltern, die mitten in der Nacht ausgeharrt hatten, um uns zu empfangen. Wir sind todmüde und nicht sehr erwartungsfroh, was und wie unsere künftige Übernachtungsmöglichkeit in dem fremden Russland sein wird. Den Namen meiner Gastfamilie habe ich nach dem Aussteigen aus dem Bus gleich parat, so dass meine Gastmutter Vera sofort auf mich zukommt und mich herzlich begrüßt. Hierbei wird aber gleich offensichtlich, dass es mit der Kommunikation wegen meiner dürftigen Russischkenntnisse und Veras lückenhaftem Deutsch nicht weit her ist. Wir fahren zu viert in einem klapprigen PKW in den Vorortgürtel von Kursk, die Straßen werden immer schlechter, an Plattenbautenansammlungen vorbei, biegen in eine Seitenstraße ein und halten vor einer Reihe vierstöckiger Häuser, mit dürftigen Vorgärten. Vera und ich betreten den Hauseingang, die Außentür schließt nicht richtig, das Treppenhaus mit defekten Treppenstufen, hässlichem Grünanstrich, es riecht nach DDR. Na, das kann ja "heiter" werden, sind meine Gedanken! Die Wohnungstür, eine Keller-Stahltüre muss mit zwei verschiedenen Schlössern entriegelt werden, wir betreten die Wohnung: Sie ist klein, eine kleine Küche, zwei Zimmer. Aber für mich ein großes Aufatmen: sauber, gemütlich, gepflegt. Die Küche ist klein, aber es finden sich Herd, Kühlschrank und Tiefkühltruhe, das Bad hat eine Badewanne mit Duschvorrichtung, fließend heiß/kaltes Wasser, normale Toilette, kurz es ist fast wie zu Hause (wie in den 70iger Jahren). Für mich steht ein ganzes Zimmer, das ehemalige Kinderzimmer, komplett zur Verfügung, mit einer gut funktionierenden Liegecouch, die frische Bettwäsche liegt bereit. Ich sinke sofort in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen steht in der winzigen Küche das Frühstück bereit und wir nehmen auf den kleinen Hockern um das Tischlein Platz. Es gibt Muckefuck-Kaffee oder Tee, einen wunderbaren hausgemachten Quark, leidlich gutes Brot, dazu Wurst und Käse, letzterem spreche ich nicht sonderlich eifrig zu. Jetzt, wie verständigen wir uns? KEIN Problem, jede holt sich ihr Wörterbuch herbei, dazu die Brille, denn beide benötigen wir dieses optische Hilfsmittel. Zunächst ist wichtig, das Organisatorische zu klären: wie lange haben wir für das Frühstück Zeit, was ist unser Programm, was machen wir heute abend? Dann geht es an die essentiellen Details, z.B. dass mir der Quark hervorragend schmeckt: skussna, bolschoi spasibo. Vera erklärt daraufhin "mit Händen und Füßen", wie sie den Quark selbst zubereitet hat, sie bückt sich, um die Schüsseln zu erklären, mit denen sie arbeitet usw. Wir beide merken gleich, dass wir uns mögen, und dass ich mich hier wohl fühlen werde.

Ein wenig besser kennen lernen wir uns erst am Samstag Nachmittag, zwei Tage nach unserer Ankunft in Kursk. Ich selbst habe Postkarten von Ulm mitgebracht, auch einige kleinere Mitbringsel. Außerdem hatte ich noch in Ulm ein kleines Fotoalbum angefertigt, von Ulm, von meiner Familie und von meinen Hobbies. Gerade dieses Fotoalbum stellte sich als "Volltreffer" heraus: wir mussten nicht mehr so viel in den Wörterbüchern nachschlagen, die Bilder waren teilweise selbsterklärend. Außerdem öffneten diese Bilder den Zugang zum Herz von Vera: ich hatte mein Persönlichstes "frei" gegeben. Sie kramte ihre eigenen Fotoalben hervor, so dass ich jetzt endlich ein wenig mehr über sie selbst erfuhr. Sie ist seit zwei Jahren Witwe. Sie hat zwei Töchter, von jeder einen Enkelsohn. Sie lebte etwa 30 Jahre in der Nähe von Murmansk, wo sie ihren Mann kennen lernte, eine Familie gründete, die Töchter heranwuchsen. Nach der Berentung zog sie nach Kursk zurück. Von Beruf war sie Betriebswirtin, ob sie nach Murmansk "abkommandiert", "strafversetzt", normal versetzt, freiwillig gezogen ist, dieses konnte ich wegen unserer geringen Sprachkenntnis nicht klären. Es stellte sich jedoch heraus, dass Vera weit besser Deutsch verstand als sprach, so dass die Kommunikation von Tag zu Tag besser wurde (nur ich selbst habe mit meinem Russisch kaum zugelegt). Veras Fotoalben belegen auch, dass sie eine richtige Schönheit war. Ich fand Ähnlichkeiten mit Sophia Loren und begrüßte Vera die nächsten Morgen immer mit "dobre utra, Sofia", worüber sie immer wieder lachen musste. Es ist nicht die übliche russische Schönheit, sondern sie hat rehbraune sprechende Augen, ein ebenmässiges Gesicht, dunkle Haare, einen volllippigen Mund. Die leicht traurigen Gesichtszüge, der Ehemann ist ja noch nicht so lange verstorben, geben ihr einen melancholischen Charme. Sie hat ein ansteckendes herzerfrischendes Lachen, ihr Gesichtsausdruck ist lebhaft und freundlich offen. Sie hat immer noch eine gute Figur und wirkt deutlich jünger als ihr Alter von 56 Jahren.

Der folgende Sonntag, der russische Ostersonntag sollte in der Familie verbracht werden. Vera und ich hatten am Abend vorher ausgemacht, dass wir weder um Mitternacht den Moskauer Gottesdienst im Fernsehen anschauen, noch in die Kursker Ostermette gehen, sondern einfach ausschlafen wollten. Das hatte auch seinen Grund, denn am nächsten Morgen "ging es rund" bei Vera. Große Vorbereitungen standen an: es wurden Blinie und Piroschki gebacken, der Osterkuchen fertig dekoriert, verschiedene Salate hergerichtet. Und schließlich kamen die Gäste. Es ist unglaublich, wieviele Mahlzeiten auf dem kleinen Couchtisch im Schlaf/Wohnzimmer von Vera Platz finden, und dass man 6 Erwachsene plus zwei Kleinkinder auf den beiden Küchen-Höckerchen und zwei Stühlen unterbringen kann. Die beiden Töchter waren mit Schwiegersöhnen und den 8Jahre bzw 6 Monate alten Enkelkindern zu Besuch gekommen, und wollten sich auch voll Neugierde die fremde deutsche "Oma" ansehen.

Am Abend entführt mich Vera in ein Konzert mit fünf solistischen Instrumenten. Wir hatten zwei Tage zuvor dasselbe Orchester erlebt. An diesem Abend verspüre ich jedoch eine besondere Intensität im Spiel, in der Auswahl der Stücke, in der Reaktion des Publikums im vollbesetzten Saal, kurz eine besondere Atmosphäre. Glücklicherweise werde ich aufgeklärt: Eine hinter mir sitzende Touristin aus Meiningen, die russisch spricht und mit einer Gruppe zu Besuch ist, offenbart mir, dass es sich hier um eines der berühmtesten russischen Orchester handele und sich deren Können auf einem besonderes hohen Level bewege. In der Pause kaufe ich mir eine CD, weil ich von der Musikalität der Leute begeistert bin, obwohl mir normalerweise diese Art von Instrumentenzusammenstellung mit Banjol, Mandoline, Gitarre und Schlagzeug nicht so sehr zusagt. Nach dem Konzert führt mich Vera gegen meinen Widerstand auf das Podium, wo ich den Musikern einzeln vorgestellt werde, Gemeinschaftsfotos gemacht werden, und die Instrumentalisten auch die CD unterschreiben müssen. Die Musiker tun es offensichtlich gerne und haben eine Freude an meinem Interesse. Es stellte sich im Nachhinein heraus, dass dieser Konzertabend ein Jubiläumskonzert dieses Orchesters war, zu ihrem 15jährigen Bestehen, also ein "highlight". Leider habe ich nicht heraus bekommen, ob Vera nun diese Leute persönlich kennt oder ob es Brauch ist, so auf die Bühne zu stürzen und Freunde bekannt zu machen. Am Ende wusste ich gar nicht, wer sich denn nun mehr geehrt fühlte, die Orchesterleute oder ich? Das typische russische Osterfest habe ich also nun nicht erlebt, wie erhofft. Um so mehr wiegt aber der kurze Einblick in eine "normale" russische Mittelstandsfamilie und ihre Lebensweise.

Carmen Stadelhofer vom ZAWIW hatte uns gewarnt, dass wir von Kursk mit Tränen Abschied nehmen werden. Es ist in der Tat so eingetreten: Vera und ich umarmten uns, uns liefen die Tränen, obwohl Veras ein eher zurückhaltender, stiller und bescheidener Mensch ist. Mit den Töchtern habe ich email-Adressen ausgetauscht. Vielleicht gelingt ja ein Gegenbesuch in Ulm, sie sind jedenfalls herzlich willkommen bei mir, ebenso auch der kleine Danilo. Mit ihm sieht sie russische Zukunft gar nicht so schlecht aus und mit der russisch-deutschen Kommunikation sowie.

Hier ein Beitrag zu "Essen und Trinken " vom Holger :

Am Pfingstsonntag haben meine Frau und ich einen Ausflug zum wunderschön im Schäbischen Wald gelegenen Ebnisee gemacht und im Hotel Schassberger vorzüglich gespeist. Hier ist die - wie ich finde - beeindruckende Vita des Küchenchefs und Patrons Ernst Karl Schassberger : Ernst Karl Schassbergers Lebenslauf liest sich wie das Who is Who der Gastronomie: Die Kochausbildung absolvierte er bei LOTHAR EIERMANN, Friedrichsruhe; danach führte ihn ein Praktikum zu TROISGROS in Roanne; weitere Stationen sind MICHEL GUERARD in Eugenie Les Bains, ein Abstecher zu JUAN MARIA ARZAK in San Sebastian, GERARD BOYER in Reims. Im Anschluss hospitierte er 3 Monate lang in den führendsten Küchen Asiens: Raffles Singapore, Westin Stanford Singapore, Marina Mandarin Singapore, Repulse Bay Hongkong, Regent Hongkong, Oriental Hongkong, Ritz-Carlton Shanghai, Peninsula Palace Peking. In der Zwischenzeit empfahl GERARD BOYER seinen Schüler an einen der größten Köche unserer Zeit – ALAIN DUCASSE. ALAIN DUCASSE stellte Ernst Karl Schassberger, als ersten deutschen Koch in fester Anstellung, in seinem Restaurant in Monte Carlo ein. Vor Übernahme des elterlichen Hotels im Jahr 2003, absolvierte Schassberger ein betriebswirtschaftliches Studium an der WIHOGA Dortmund mit dem Abschluß „Staatlich geprüfter Betriebswirt“.

Seine vielen Stationen in europäischen Restaurants in Frankreich und Spanien haben ihn zum echten Europäier geprägt. Und was gibt es Schöneneres als durch eine exellente Küche Brücken zwischen einst verfeindeten Nationen zu schlagen. Damit will ich nicht die Bedeutung jahrzentelanger, politischer Aktivitäten, die hierfür erforderlich waren, gegenüber der frz. Kochkunst und -raffinesse zurücksetzen. Aber - da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, tragen Menschen wie Ernst Karl Schassberger einiges dazu bei, um die europäische Freundschaft zu festigen. Dies trotz stolzer, aber angemessener Preise für eine exquisite Küche und einen sehr guten Service der sehr aufmerksamen Mitarbeiter im Restaurant. Und wer will, kann seine eigenen Kochkünste bei Tageskochkursen oder Gourmetwochenden im Hotel Schassberger verfeinern. Eine Adresse, die ich uneingeschränkt empfehle.

Beitrag von christel Rumänien Begegnung in der Maramuresch Die Reisenden fahren in die Maramuresch im sich die bemalten hölzernen Kirchen anzusehen. Die Kirchen sind von Friedhöfen umgeben, auf denen Zwetschgen und Pflaumenbäume stehen. Wenn Erntezeit ist, werden die blauen und gelben Pflaumen geschüttelt und von den Gräbern und Wegen in Eimer eingesammelt. Wir haben bei einer Bauernfamilie übernachtet. Auf dem Hof gab es 2 Pferde,. 4 Kühe, einige Schweine und eine Hühnerschar. Jedes Jahr fahren der Bauer und die Bäurin im Mai und Juni nach Deutschland zur Spargel- und Erdbeerernte. Jedes Jahr auf denselben Hof. In dieser Zeit übernehmen die Großeltern die Arbeit auf dem Bauernhof. Unten im Tal sind die Felder , oben auf den malerischen Bergen wird das Gras geerntet. Das Heu wird in große Tücher gepresst und auf dem Rücken ins Tal getragen. Sie brauchen 2 Stunden, um zu ihren Wiesen auf die Berge zu kommen. Die Bauersleute fahren 2 Tage mit dem Bus nach Deutschland um Spargel zu schneiden. Sie hatten das Gemüse in Rumänien nie gesehen. Nach der Spargelernte kommen die Erdbeeren. Eine sehr schwere Arbeit versicherte uns die Bäurin . ( Seither sehe ich die Erdbeerkörbchen im .im Supermarkt mit anderen Augen). Sie arbeiten 10 Stunden am Tag und verdienen 5 Euro in der Stunde , Unterkunft und Verpflegung sind frei. Die Anfahrt müssen sie selbst bezahlen.. Leider, so sagten sie, lernen sie bei der Arbeit keine Deutschen kennen. Der Vorarbeiter ist Kroate . Auch von Deutschland haben sie noch nichts gesehen. Ihr Traum ist es, sich dieses Jahr nach der Erntearbeit. ein gebrauchtes Auto zu kaufen..