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Großstädte in Deutschland[Bearbeiten]

Deutsche Großstädte

Großstädte sind nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Allerdings erfüllten z. B. um 1880 nur zehn Städte, die heute im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland liegen, dieses Kriterium, was andeutet, dass es sich früher um einen deutlich exklusiveren „Titel“ gehandelt hat.

Am 31. Dezember 2020 gab es in Deutschland 80 Großstädte, von denen 30 (entspricht 38 %) im Bundesland Nordrhein-Westfalen liegen, 9 (11 %) in Baden-Württemberg, je 8 (10 %) in Bayern und Niedersachsen, 5 in Hessen, 4 in Rheinland-Pfalz und 3 in Sachsen, ansonsten je Bundesland nur zwei oder eine.

Vier deutsche Großstädte sind Millionenstädte (nämlich Berlin, Hamburg, München und Köln). Weitere zehn haben mehr als eine halbe Million Einwohner (nämlich Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig, Dortmund, Essen, Bremen, Dresden, Hannover und Nürnberg). Die hohe Zahl an Halbmillionenstädten ist im Vergleich zu anderen einwohnerreichen Ländern der Europäischen Union auffällig. Rund die Hälfte der deutschen Großstädte haben weniger als 200.000 Einwohner. Die 15 Städte mit aktuell mehr als 495.000 Einwohnern waren bereits in jedem Jahr seit 1960 die 15 Städte mit mehr als 450.000 Einwohnern. In den letzten 60 Jahren hat sich bei den größten Städten in Deutschland zahlenmäßig im Verhältnis also wenig geändert.[1]

Name Anzahl der
Einwohner*innen
2020
1 Berlin 3.664.088
2 Hamburg 1.852.478
3 München 1.488.202
4 Köln 1.083.498
5 Frankfurt am Main 764.104
6 Stuttgart 630.305
7 Düsseldorf 620.523
8 Leipzig 597.493
9 Dortmund 587.696
10 Essen 582.415
11 Bremen 566.573
12 Dresden 556.227
13 Hannover 534.049
14 Nürnberg 515.543
15 Duisburg 495.885

[2]


Operationsbericht[Bearbeiten]

Ist alles Erforderliche drin?

Ein Operationsbericht (Abkürzung: OP-Bericht) ist Teil der Patient*innenakte mit schriftlichen Angaben über die Art, den Verlauf, das erreichte Ziel und eventuelle Probleme bei einer durchgeführten operativen Maßnahme (= Operation (OP)). Der Operationsbericht hat bei Chirurg*innen und verwandten Berufen als Dokument mit großer Anschaulichkeit hohen Stellenwert. Er dient sowohl der Beschreibung der Krankheit nach Art und Stadium und damit direkt der Patient*in, als auch mitunter durch seine präzise Ablaufbeschreibung der Operateur*in im Falle eines Rechtsstreits. Für unmittelbar oder viel später notwendige weitere Eingriffe (Reoperationen) ist der OP-Bericht wichtig, da er die Operateur*in über die zu erwartenden Verhältnisse informiert.

Ein OP-Bericht enthält oft die folgenden Angaben:

  • Patient*innenidentifikation (Name, Vorname, Geburtsdatum, ggf. Identifikationsziffer)
  • Operationsdatum, Uhrzeit von Beginn und Ende bzw. Dauer der Operation
  • Operationsplatz/ OP-Saal
  • gewählte Betäubung (Art der Lokalanästhesie oder Narkose)
  • beteiligte Personen:
    • Chirurg*in, Assistent*innen, Instrumenteur*innen, OP-Springer*in
    • sofern kein eigenständiges Narkoseprotokoll angefertigt wird, natürlich auch die Anästhesist*in und die Anästhesiepfleger*in
  • Bezeichnung der Diagnose, eventuell mit ICD-Diagnosenschlüssel
  • Bezeichnung der Operation, eventuell ICPM-Therapieschlüssel
  • die Indikation zum Eingriff
  • bei Notoperationen: Umstände, die eine präoperative Diagnostik und Vorbereitung einschränkten
  • eine Aufzählung präoperativer Risiken:
    • allgemeine Operationsrisiken (erschwerende Nebendiagnosen)
    • lokale Risiken (wiederum im Befinden dieser Patient*in begründete Risiken für den konkreten Eingriff, wie beispielsweise Voroperationen)
  • Hinweis auf erfolgte schriftliche Einwilligung nach ärztlicher Aufklärung bei kritischer Abwägung, aber auch bei mündlicher Notfallaufklärung (Zeug*innen)
  • Lagerung der Patient*in
  • eine detaillierte (schrittweise), nachvollziehbare Beschreibung des operativen Vorgehens
  • Während der OP erhobene (intraoperative) Befunde:
    • Beschreibung des OP-Situs (insbesondere sicht- und tastbare krankhafte Befunde, die das Stadium einschätzen lassen)
    • gegebenenfalls: histologische Schnellschnittdiagnose, Röntgenbefunde (besonders in der Traumatologie), Ultraschallbefunde, selten: Kontrolllaborbefunde
  • etwaige operative Komplikationen
  • etwaige Zwischenfälle der Narkose, sofern sie den operativen Eingriff beeinträchtigten oder wenn kein getrenntes Narkoseprotokoll ausgefertigt wird
  • alle etwaigen Zwischenfälle der von der Operateur*in vorgenommenen örtlichen Betäubung (bei Betäubung in Verantwortung der Anästhesist*in gilt eher das vorgenannte)
  • eingebrachte Fremdkörper (Prothese, Stent, Implantate etc.) mit genauer Bezeichnung und ggf. Charge (wegen Produkthaftungsgesetz)
  • Art des Nähens/ des operativen Verschlusses sowie das dafür verwendete Naht- oder Klammermaterial
  • Unterschrift der Operateur*in (dokumentenecht).[3]


Abkühlung 4[Bearbeiten]

Abkühlungsgröße[Bearbeiten]

Die Abkühlungsgröße ist ein bioklimatologisches Maß für die auskühlende Wirkung von Wind, Lufttemperatur, Feuchte und Sonnenstrahlung auf einen erwärmten Körper, bezogen auf die menschliche Körpertemperatur (37 °C).

Die Abkühlungsgröße gibt an, welche Wärmemenge bzw. Energie (in Joule) pro Sekunde von einem Quadratzentimeter der Körperoberfläche abgegeben oder aufgenommen wird. Der Betrag ist ein Maß für die bioklimatische Reizstärke. Zur Messung dienen das Katathermometer oder Frigorimeter.

Nach Victor Conrad werden folgende Klimatypen unterschieden:

  • Abkühlungsklima: > 40 mg·cal·cm−2·s−1
  • reizstarkes Klima: 30–40
  • reizmildes Klima: 20–30
  • Schonungsklima: 10–20
  • Überhitzungsklima: < 10

Technisch herbeigeführte Abkühlung[Bearbeiten]

Gehäuselüfter mit Anschlusskabel

In der Technik wird die geplante Abkühlung als Kühlung bezeichnet. Sie kann z. B.

  • zur Herstellung eines Zustands von thermischem Gleichgewicht dienen,
  • zum Abführen von Reibungs- oder Verlustwärme an bewegten oder sonst wie erwärmten Bauteilen,
  • und insbesondere zur Vermeidung von Überhitzung erfolgen.
  • Abkühlung kann durch Temperaturmessung festgestellt, durch Thermostaten bzw. Heizung egalisiert oder ihre Wirkung durch Kalibrierung modelliert werden. (Konservierungszwecke bei Biomaterial.)
  • beim Schmelzschleudern werden die höchsten Abkühlraten erreicht ( ≈ 10 7 K / s {\displaystyle \approx 10^{7}K/s}).[4]

Abkühlung 3[Bearbeiten]

Nächtliche Abkühlung[Bearbeiten]

Bei klarem Himmel ist es nachts deutlich kälter als tagsüber

In der Nacht sinkt die Lufttemperatur i. a. um einige Grad, in extremen Klimaten – etwa in den Polargebieten oder auch in tropischen Hochgebirgsklimaten – um bis zu 30°C. Die Ursache hierfür ist die Abstrahlung (Infrarot- oder Wärmestrahlung) des erwärmten Bodens, die besonders bei klarem Himmel wirksam ist. Der tagsüber durch die Sonnenstrahlung erwärmte und am frühen Nachmittag einem thermischen Gleichgewicht zustrebende Boden kühlt sich im Regelfall zwar langsamer als die Luft ab, jedoch rascher als Gewässer. Dadurch kommt es zu thermischen Inversionen bzw. zur Entstehung von lokalen Windsystemen, die den Tagwinden annähernd entgegengesetzt sind (siehe Land-See-Windsystem in der Nähe von Meeresküsten).

Die nächtliche Abkühlung lässt schlagartig nach oder kehrt sich sogar um, wenn am Nachthimmel Wolken aufziehen oder der Taupunkt erreicht ist. Im ersten Fall verringert sich die Abstrahlung, weil die Bewölkung isolierend wirkt; im zweiten Fall wird der Luft die Kondensationsenthalpie der Nebeltröpfchen zugeführt.

Der Unterschied zwischen Tages- und Nachttemperatur wird üblicherweise durch eine Temperaturkurve oder durch Angabe von Maximal- und Minimaltemperatur erfasst. Das Temperaturmaximum tritt in Mitteleuropa um ungefähr 14 Uhr MEZ (bzw. 15 Uhr Sommerzeit) auf, das Temperaturminimum meist kurz vor Sonnenaufgang (siehe auch Morgentau).

Während der Temperaturverlauf in Bodennähe die erwähnte Amplitude von einigen Grad bis Zehnergrad aufweist, ist die Bodentemperatur schon in einer Tiefe von einigen Zentimetern bereits merklich ausgeglichener. In 1 Meter Tiefe (siehe auch Frosttiefe) oder in Höhlen kann die tägliche, aber auch die jahreszeitliche Temperaturänderung weitgehend verschwinden, was von den Bodeneigenschaften und der Geologie, dem Bewuchs, dem Wassergehalt und dem Klimaverlauf abhängt.

Bei besonderen Wetterlagen kann der Unterschied zwischen Tages- und Nachttemperatur fast Null sein, bei Durchzug einer Warmfront sich sogar umkehren.[5]

Abkühlung 2[Bearbeiten]

Abkühlungsvorgänge in der Natur[Bearbeiten]

Abkühlung im Teich

In natürlichen Systemen sind die wirksamsten Formen der Abkühlung

  • die nächtliche Abkühlung durch Abstrahlung,
  • die Advektion (Kontakt zu kälteren Gegenständen)
  • die Abkühlung durch Verdunstung (Entzug der Verdunstungswärme)
  • und die Ventilation (Wind, Bewegung).

Die Geschwindigkeit, mit der die Temperatur des Körpers oder Gegenstandes sinkt, hängt ab

  • von den äußeren Gegebenheiten (wirksame Temperaturdifferenz, Luftfeuchtigkeit, Strahlungsverhältnisse, Wind, Reibung usw.)
  • sowie den thermischen Eigenschaften des Körpers oder Fluids (spezifische Wärme, Oberflächenbeschaffenheit, Porosität usw.),
  • und seiner allfälligen Isolation (Boden, Verwitterungs- oder Baumrinde, Fell, Federkleid).[6]

Abkühlung 1[Bearbeiten]

Abkühlung aus eigenem Antrieb

Als Abkühlung werden Vorgänge bezeichnet, bei denen einem Gegenstand oder einem System von Gegenständen Wärme entzogen wird. Die Gegenstände können Festkörper oder halbfest sein (z. B. Lockergestein), aber auch Fluide (Flüssigkeiten, Gase) oder eine Kombination derselben.

Theorie (Thermodynamik)[Bearbeiten]

Bei Feststoffen und Flüssigkeiten verläuft die Wärmeübertragung (bzw. der Entzug der Wärme) entsprechend dem Temperaturgradienten. Dabei wirken drei Prozesse in unterschiedlichem Ausmaß:

  • Wärmeleitung (vorwiegend bei Feststoffen und Flüssigkeiten),
  • Wärmestrahlung (in der Natur vor allem Sonneneinstrahlung und nächtliche Abstrahlung),
  • und (meist schwächer) die Ad- bzw. Konvektion.

Das Ergebnis dieser Prozesse ist ein Temperaturausgleich (siehe 3. Satz der Thermodynamik). Er resultiert immer in einer Erhöhung der gesamten Entropie – d. h. einer Umwandlung verschiedener Energieformen in thermische Energie.

In einem abgeschlossenen System ist daher eine durchgängige (Ab)kühlung unmöglich: Die thermische Energie eines nach außen isolierten Systems kann nur steigen, aber nicht sinken. Im technischen Bereich kann z. B. ein Kühlschrank nur seinen Innenraum kühlen, während die Durchschnittstemperatur des gesamten Raumes steigt.

Weitere Einflussgrößen bei Erwärmungs- oder Abkühlungsprozessen sind:

  • die Konvektion (bei Festkörpern Null, bei Gasen meist hoch, bei Flüssigkeiten im mittleren Bereich)
  • der Wärmeleitkoeffizient und die Wärmekapazität
  • die adiabatische Abkühlung, beispielsweise in der Erdatmosphäre bei Ab- und Aufwinden
  • der mittlere Temperaturgradient der Atmosphäre (durchschnittlich 5–7  °C pro Kilometer) und die Luftfeuchtigkeit
  • generell die Gasgesetze und der Joule-Thomson-Effekt
  • das mittlere Wetter und der Niederschlag
  • die Albedo (Rückstrahl-Koeffizient) des Bodens und der Pflanzen (auch vom Niederschlag abhängig)
  • fallweise Prozesse der Kondensation und der Resublimation.[7]


Mühle (Spiel, Teil 3)[Bearbeiten]

Bildstein von Ernstkirchen, datiert auf das 8. Jahrhundert

Teil 3

Kulturgeschichte des Mühlespiels[Bearbeiten]

In Ernstkirchen, einem Ort im Landkreis Aschaffenburg in Unterfranken, gibt es einen Bildstein, der auf Ende des 8. Jahrhunderts datiert wird und den ein Mühlespiel ziert. Das Linienmuster des Mühlespiels ist in Form von Petroglyphen in Zeichensteinen, Höhlen und Felswänden kulturübergreifend aber mindestens seit dem Neolithikum belegt. Da viele der Einritzungen an waagrechten oder schlecht erreichbaren Stellen erfolgt sind, werden sakrale Gründe wie Abwehrzauber vermutet. Die Einritzungen in derartigen senkrechten Kreuzplatten oder Torbalken wurden offenbar nicht als Mühlespiel genutzt, sondern stellen religiöse oder kultische Sinnbilder dar. Einer Deutung von Marie E. P. König zufolge visualisiert eine derartige Bildsymbolik das Weltbild der Ersteller*innen. Halbkugelartige Vertiefungen, wie auf einem Schalenstein bei Elvas (Brixen, Südtirol, Italien), wurden von Gerda Weiler als Symbol des kosmischen und irdischen weiblichen Leibes gedeutet. Jutta Voss stellte die These auf, dass sich diese ursprüngliche Symbolik zu kultischen Gefäßen weiterentwickelte und schließlich der christliche Kelch entstand. Dietrich Evers meint ebenfalls, dass derartige Petroglyphen ein primitives kosmologisches Modell darstellen. Er nimmt an, dass sie sich in Begrifflichkeiten wie Ober-, Mittel- und Unterwelt bzw. später in Himmel, Erde und Hölle widerspiegeln.

Beginn und Herkunft der Nutzung der Linienfolge als Spiel sind schwer zu bestimmen. Zwar sind Mühlemuster in den Dachplatten des Sethos-Tempels in el-Qurna, der im 14. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde, dokumentiert, doch lassen sich die Muster nicht datieren und stammen eher aus nachantiker Zeit.

Ob die große Mühle im antiken Rom bekannt war, ist unsicher. Die an verschiedenen antiken Stätten in die Marmorfußböden eingeritzten Mühlemuster lassen sich kaum gesichert datieren. Manche dieser Muster finden sich auch hier an senkrechten Flächen, so dass nicht sicher gesagt werden kann, ob ein Mühlemuster tatsächlich als Spielbrett diente oder eine symbolische Funktion besaß. Sicher nachgewiesen ist das Mühlespiel in Europa erst in byzantinischer Zeit. Ein frühes Zeugnis findet sich am Königsthron Karls des Großen in der Aachener Pfalzkapelle, wo man noch heute auf einer der Marmorplatten, aus denen der Thron besteht (und die angeblich aus der Grabeskirche in Jerusalem stammen sollen) die Linien eines Mühlespiels erkennen kann.

In römischer Zeit bekannt war die sogenannte Kleine Mühle, also die Mühle mit zweimal drei Steinen. Dieses Spiel scheint Ovid zu meinen, wenn er (Ars amatoria III, 365–66; Tristia, II, 480–81) schreibt: „Parva sit ut ternis instructa lapillis / In qua vicisse est continuasse suos“ (Wie mit je drei Steinen ein kleines Brett belegt wird, / Auf dem zu gewinnen heißt, seine verbunden zu haben). Aus der römischen Antike sind drei Formen dieser Kleinen Mühle bekannt: 1. das einfach durchkreuzte Quadrat, 2. das orthogonal und diagonal durchkreuzte Quadrat, 3. das durchkreuzte Quadrat mit eingeschriebenem Rhombus.

Die älteste Beschreibung der Kleinen Mühle in einer europäischen Sprache findet sich im „Libro de los juegos“ Alfons’ X. von Kastilien und Leon. Er gibt auch eine Gewinnstrategie für den Anfangsspieler der Kleinen Mühle an und stellt das Spiel als Kinderspiel dar.

Mühle mit Würfeln[Bearbeiten]

Eine Illustration des Mühlespiels (mit Würfeln) aus dem 13. Jahrhundert im "Libro de los juegos"

Für die große Mühle mit zweimal neun Steinen beschreiben der anonyme Autor von „De Vetula“ (Verse I 636–646) und Alfons’ X. von Kastilien und Leon im „Libro de los juegos“ auch eine Variante mit drei Würfeln. Dabei war es einem Spieler erlaubt, vor seinem Zug zu würfeln und bei einem Ergebnis von 6-5-4, 6-3-3, 5-2-2 oder 4-1-1 mit einem Stein zu springen, um eine Mühle zu bilden.

Mittelalterliche Wettaufgaben[Bearbeiten]

Im Mittelalter wurden in Italien und Frankreich für das Mühlespiel, genau wie für Schach und Backgammonspiele, Wettaufgaben komponiert. Die Aufgaben sind ähnlich aufgebaut wie mittelalterliche Schachprobleme: Eine Position mit allen Sonderbedingungen wird vorgestellt und dem Spielpartner die Wahl der Steine überlassen, was gleichzeitig bedeutete, dass mit den gewählten Steinen das Spiel gewonnen werden sollte. Eine festgelegte Anzahl Züge gibt es nicht, doch manchmal spezielle Spielregeln, die im gewöhnlichen Spiel nicht gelten, so etwa Steine, die nur einmal oder gar nicht gezogen werden dürfen. In anderen Fällen können alle Steine auf jeden beliebigen Punkt springen. Manche Aufgaben sind so gestellt, dass eine Partei verloren hat, wenn es der anderen Seite gelingt, einen einzigen Stein zu schlagen. In wenigen anderen Fällen, die als wenig anspruchsvoll galten, gewinnt der Spieler, dem es zuerst gelingt, eine Mühle zu machen.

Seit dem 15. Jahrhundert fand das Mühlespiel seinen festen Platz auf der zweiten Außenseite der klappbaren Spielkästen für Schach, Mühle und Backgammon.

Spiel gegen Programme[Bearbeiten]

Mühle wird häufig auch gegen Programme gespielt. Das eigentliche Spiel, das für jeden Spieler in der Suche nach einem möglichst kurzen oder originellen Pfad durch diesen Problemraum besteht, lässt sich aufgrund des Vorliegens der optimalen Lösungsstrategien mit objektiven Daten vergleichen. So lassen sich einerseits Minderleistungen und logische Fehler erkennen, aber es ist auch möglich, Programme anzusteuern, die im Rahmen verschiedener Parameter eine nahezu perfekte Spielweise ausführen – gemessen an der (bekannten) effektivsten Lösung für die jeweilige Situation. Da für den Spielgenuss aber auch individueller Stil, Traditionen, trickreich gestellte Fallen oder überraschende kreative Lösungen geschätzt werden, wird die Qualität eines Programms unter Spielern nicht allein an seiner logischen Stringenz gemessen.

Ende von Teil 3 und Ende des Artikels.[8]

Mühle (Spiel, Teil 2)[Bearbeiten]

Ein open-air-Mühlespiel in Flensburg-Mürwik

Teil 2

Spielablauf[Bearbeiten]

Das Spiel läuft in drei Phasen ab:

  • Setzphase: Die Spieler setzen abwechselnd je einen Stein, insgesamt je neun, auf Kreuzungs- oder Eckpunkte des Brettes
  • Zugphase: Die Spielsteine werden gezogen, das heißt, pro Runde darf jeder Spieler einen Stein auf einen angrenzenden, freien Punkt bewegen. Kann ein Spieler keinen Stein bewegen, hat er verloren.
  • Endphase: Sobald ein Spieler nur noch drei Steine hat, darf er mit seinen Steinen springen, das heißt, er darf nun pro Runde mit einem Stein an einen beliebigen freien Punkt springen. Sobald ihm ein weiterer Stein abgenommen wird, hat er das Spiel verloren.

Drei Steine einer Farbe, die in einer Geraden auf Feldern nebeneinander liegen, nennt man eine „Mühle“. Wenn ein Spieler eine Mühle schließt, darf er einen beliebigen Stein des Gegners aus dem Spiel nehmen, sofern dieser Stein nicht ebenfalls Bestandteil einer Mühle ist. Die offiziellen Turnierregeln erlauben seit 2010 das Schlagen eines Steines aus einer geschlossenen Mühle, wenn der Gegner nur noch Steine in geschlossenen Mühlen hat. Regional und teilweise auch in kommerziell vermarkteten Produkten wird dies jedoch anders gehandhabt.

Strategie[Bearbeiten]

Insbesondere während der Anfangsphase des Spieles ist es weniger wichtig, frühzeitig Mühlen zu bilden, als vielmehr eine große Beweglichkeit seiner Steine sicherzustellen. So sind die vier Kreuzungspunkte des Mühlebrettes bevorzugt zu besetzen, während die Eckpunkte zu meiden sind. Außerdem ist es beim Schlagen eines Steines meistens besser, eine zusätzliche eigene Mühle zu öffnen, als eine gegnerische Mühle zu verhindern.

„Zwickmühle“ (rot)[Bearbeiten]

Besonders erstrebenswert sind folgende Situationen: Die roten Steine bilden eine sogenannte „Doppelmühle“ (manchmal „Zwickmühle“ genannt), das bedeutet, dass der rote Spieler bei jeder Runde eine Mühle schließen kann. Dies erlaubt ihm, die Steine des Gegners schnell zu dezimieren, ohne dass dieser eine wirksame Gegenmaßnahme ergreifen kann.

Eine gängige Strategie ist die „Zentrumsmühle“. Sie besteht darin, als anziehender Spieler zügig eine Mühle auf dem mittleren Ring anzustreben. Weiß versucht, zwei der zentralen Kreuzungspunkte und anschließend die Ecke zwischen diesen Kreuzungspunkten zu besetzen. Damit droht er mit zwei offenen Mühlen gleichzeitig. Erfahrene Schwarz-Spieler kontern, indem sie ebenfalls mit den ersten beiden Steinen Kreuzungen besetzen. Diese Strategie führt bei optimalem Spiel beider Kontrahenten zu Remis. Da ein solches Spiel jedoch schwer zu durchschauen ist und beide Spieler deshalb anfällig für Fehler sind, endet das Spiel in der Praxis vergleichsweise häufig mit dem Sieg eines Spielers.

Ende von Teil 2[9]

Mühle (Spiel)[Bearbeiten]

(Teil 1 von 3)

Mühlespiel aus Holz

Mühle ist ein Brettspiel für zwei Spieler*innen. Das Spielbrett besteht aus drei ineinander liegenden Quadraten mit Verbindungslinien in den Seitenmitten. Als Spielfiguren werden gewöhnlich neun schwarze und neun weiße runde, flache Spielsteine verwendet, die meist aus Holz oder Kunststoff sind. Andere Farben sind möglich. Auch gibt es viele Varianten, unter anderem afrikanische, mit Fünf- oder Sechsecken statt der Quadrate, sowie mehrdimensionale Varianten (die sogenannte Raummühle oder "Sogo").

Gewonnen ist das Spiel,
(1) sobald durch das Bilden sogenannter Mühlen (jeweils drei eigene Steine in einer Reihe) so viele gegnerische Steine geschlagen wurden, dass der Gegner nur noch zwei Steine übrig behält, oder
(2) wenn die auf dem Spielbrett verbliebenen gegnerischen Steine so blockiert wurden, dass der Gegner nicht mehr ziehen kann.

In der Schweiz wird Mühle auch Nünistei („neun Steine“) genannt.

Allgemeines[Bearbeiten]

Mühle ist ein zufallsfreies Spiel mit perfekter Information, d. h., beide Spieler verfügen stets über die gleichen Informationen über das bisherige Spielgeschehen.

Das Spiel endet immer remis, wenn keiner der beiden Spieler einen Fehler macht. Der An- oder Nachziehende zu sein, macht bezüglich Gewinn oder Niederlage keinen Unterschied. Im Laufe des Spiels gibt es jedoch dem Nachziehenden einen Vorteil: Er setzt den letzten Stein auf das Brett und kann dabei einen möglichen Zugzwang berechnen.

Im Vergleich zum Schachspiel ist Mühle deutlich variantenärmer. Während beim Schach die Zahl der theoretisch möglichen Stellungen auf 2,28 mal 1046 geschätzt wird, gibt es bei Mühle lediglich rund 1,8 mal 1010 unterschiedliche (nicht durch Drehungen, Spiegelungen oder Vertauschen von innerem und äußerem Ring ineinander überführbare) Stellungen. Es gibt neun Milliarden Stellungen ohne Zugwiederholungen und 128 Milliarden mit Zugwiederholungen.

Ende von Teil 1[10]


Materialseilbahn[Bearbeiten]

1895: Ottosche Drahtseilbahn mit handbetätigten Schraubstockkupplungsapparaten

Eine Materialseilbahn, auch Lastenseilbahn oder Güterseilbahn genannt, ist eine Luftseilbahn, die normalerweise nur für den Transport von Gütern, beispielsweise von Erzen oder Lebensmitteln, zugelassen ist.

Materialseilbahnen werden gebaut:

  • zum temporären Transport von Baumaterialien → Bauseilbahn
  • zum Transport von Schüttgut → Lorenseilbahn
  • zum Transport von Heu oder Holz → Seilwege und Holzseilbahn
  • zum Abwurf von Sprengladungen zum Lawinenschutz → Lawinensprengbahn
  • zur Versorgung im Gebirge: Dauerhaft errichtet, um abgelegene Bergbauernhöfe oder Schutzhütten zu versorgen. Oftmals stellen Materialseilbahnen den einzigen Zugang zu hoch gelegenen Höfen und Almen dar, wenn die Errichtung einer Zufahrtsstraße oder eines Zufahrtsweges zu aufwändig wäre. In diesen Fällen kann eine Materialseilbahn auch dem Personentransport für einen eingeschränkten Benutzerkreis (den Anwohnern) dienen.

Angetrieben werden Materialseilbahnen meist von einem Benzinmotor, Dieselmotor oder Elektromotor. Größere Materialseilbahnen sind meist als Zweiseilumlaufbahnen ausgelegt, mit einem Tragseil für jede Richtung und einem umlaufenden Zugseil, das die Loren bewegt. Viele kleine Bahnen bestehen aus einem einzelnen Tragseil, an dem die Last an einer Rolle hängt. Die Rolle wird entweder von oben mit einem Hilfsseil gezogen oder abgelassen, oder oben umgelenkt von unten mit einem Hilfsseil hochgezogen. Das Hilfsseil ist auf einer speziellen Stahlseil-Trommel aufgewickelt, die vom Motor gedreht wird. Besonders historisch, und wenn Güter nur in eine Richtung befördert werden mussten, wurden auch durch Gravitation angetriebene Seilbahnen eingesetzt. Die ökonomischen und ökologischen Vorteile im Betrieb liegen auf der Hand, jedoch bietet sich ein derartiges System nur in wenigen Fällen und an wenigen Standorten an.

Es gibt (speziell bei Holzseilbahnen, die nur vorübergehend aufgebaut sind) funkferngesteuerte, mit einem Verbrennungsmotor angetriebene Laufkatzen, deren Antriebsrollen fest an das Tragseil angepresst werden, und eine Seilwinde zum Heben und Senken der Last haben.[11]


Wasserballkraul[Bearbeiten]

:-)

Wasserballkraul (oder Dribbling oder Ballkraul) ist eine spezielle Schwimmweise, bei der Kraulbewegungen ausgeführt werden. Diese Schwimmart wird hauptsächlich beim Wasserball, Triathlon und Freiwasserschwimmen angewendet.

Beim Wasserballkraul wird mit permanent nach vorne aus dem Wasser gehobenem Kopf geschwommen. Die Beine und Arme bewegen sich dabei wie beim Kraulschwimmen. Beim Wasserball kann so der Ball geführt werden. Spieler*innen, die nicht den Ball haben, schwimmen meist auch in dieser Lage, sodass sie den Überblick über das Spielgeschehen behalten. Wenn es allerdings um einen mittleren Sprint geht, wird der Kopf unter Wasser genommen, sonst wäre das eine zu große Anstrengung für den Körper. Jedoch gibt es einige Unterschiede zur normalen Kraultechnik. Der Kopf wird ständig über der Wasseroberfläche gehalten. So kann der Ball mit Nase, der Stirn oder mit der Bugwelle vor dem Gesicht geführt werden. Die Arme setzen kurz ein und werden höher als beim Kraul angesetzt. Die Beine führen eine noch stärkere Kraulbewegung aus, sodass Oberkörper und Kopf weiter aus dem Wasser ragen. Von manchen Trainer*innen wird verlangt, dass ein* Spieler*in über den Ball blicken muss. Dies ist auch besser, denn sonst muss man ständig am Ball vorbeischauen. So ist eine noch bessere Beobachtung des Spiels gewährleistet.[12]

perspektive (Zeitschrift)[Bearbeiten]

Ausgaben einer anderen Zeitschrift auf Papier

perspektive. hefte für zeitgenössische literatur ist eine Grazer Literaturzeitschrift, also aus Österreich, die sich mit der Entwicklung eines Literaturbegriffs befasst, der sich aus den klassischen Avantgarden und Neo-Avantgarden speist. In der deutschsprachigen Literatur stellt perspektive eine „singuläre Zeitschrift [dar]. Das Selbstverständnis der perspektive-Herausgeber zielt auf Distinktion sowohl in bezug auf den Mainstream des Literaturgeschäfts als auch in bezug auf avancierte literarische Teildiskurse wie z. B. jenen der sogenannten experimentellen Literatur“.[13]

Das Blatt begann 1979 als Schüler*innenzeitung in Bad Aussee. In den 1980er-Jahren wurde daraus dann ein Projekt, das anfangs so viele Konzepte wie Redakteure hatte: vierzig innerhalb von zehn Ausgaben. Texte von und über die Grazer Hausbesetzer*innenszene standen neben Widmungspostkarten Erich Frieds. Mal durchwehte das Heft der Geist feministischer Befreiungstheorien, mal ein pazifistischer Tonfall.

Anfang der 1990er-Jahre kam es zu einer Abkehr von der bisherigen heterogenen Zeitschriftenlinie und perspektive wurde zu einer ernsthaften und professionell geführten Literaturzeitschrift. Seit dieser Zeit setzt sich die Literaturzeitschrift dezidiert mit den Avantgarde-Paradigmen der Moderne auseinander und fokussiert das literarische Feld auf eine betriebskritische Weise.

Zu einer der aufsehenerregendsten Aktionen der perspektive zählt eine Intervention beim Symposion "Avantgarde – auslöschen oder verbessern?" auf Akademie Schloss Solitude im Februar 1999. Bei diesem Symposion, zu dem der Herausgeber und Literaturwissenschaftler Thomas Eder einlud, stürmte die "shelter performance group" mit Spielzeugpistolen, Repliken der Parabellum, das Podium, verlasen ein Manifest gegen die Verharmlosung avantgardistischer Kunst und verteilten Flugblätter.

Heute ist die Zeitschrift perspektivein der Hand des "Verein Literaturgruppe Perspektive" in Graz und präsentiert sich auch bei verschiedenen Veranstaltungen wie zum Beispiel bei der Leipziger Buchmesse.[14]

Bewaffnete Neutralität[Bearbeiten]

Karte des Mare Balticum/ der Ostsee, 1745
Offizielle Gliederung der Ostsee, 2004

Als bewaffnete Neutralität wird allgemein das Bemühen eines oder mehrerer Staaten angesehen, seine Neutralität und somit seine Unabhängigkeit bewaffnet zu verteidigen (z. B. die Schweiz oder Schweden) – im Gegensatz zur unbewaffneten Neutralität, deren Preis zumeist eine Entmilitarisierung im Gegenzug einer Anerkennung der Unabhängigkeit durch Dritte ist.

In der europäischen Geschichte gab es im 18. und 19. Jahrhundert mindestens zwei Spezialfälle, in denen die an die Ostsee angrenzenden Mächte ihren Seehandel während französisch-britischer Auseinandersetzungen durch eine offiziell als „bewaffnete Neutralität“ bezeichnete nordische Koalition vor allem zwischen Russland, Dänemark und Schweden zu schützen versuchten.[15]


Tuğba Tekkal[Bearbeiten]

Tuğba Tekkal 2022 bei der politischen Talkshow "Hart aber fair"

Tuğba Tekkal (geboren am 5. März 1985 in Hannover) ist eine deutsch-kurdisch-jesidische ehemalige Profi-Fußballspielerin, Sozialunternehmerin und Gründerin.

Tekkals Eltern waren in den 1970er-Jahren als Einwanderer aus der Osttürkei nach Deutschland gekommen. In ihrer Heimat waren sie als Kurden und Teil der jesidischen Glaubensgemeinschaft verfolgt worden. In der neuen Heimat arbeitete ihr Vater als Fliesenleger, ihre Mutter als Hausfrau. Tekkal hat zehn Geschwister, darunter die Autorin Düzen Tekkal.

Tekkal begann schon früh, Fußball zu spielen, erst auf dem Bolzplatz, später im Verein. Mit der Unterstützung ihrer Geschwister schaffte sie es, die Eltern von ihrem Hobby zu überzeugen, das sie dann von 2002 bis 2017 mit vielen Erfolgen zum Beruf machte.

Heute lebt Tekkal in Köln und Berlin und setzt sich mit ihrer Arbeit für das Empowerment von Frauen und die Werte des freiheitlich-demokratischen Grundgesetzes ein. Sie hält regelmäßig Vorträge über ihre Rolle als Frau, als Sportlerin und als Deutsche mit Migrationshintergrund.

Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help e.V.

2015 gründete Tuğba Tekkal zusammen mit drei Schwestern den gemeinnützigen Verein für humanitäre Hilfe Háwar.help e.V. Gegründet wurde der Verein, um auf die Menschenrechtsverletzungen und das genozidäre Vorgehen des IS gegen die jesidische Glaubensgemeinschaft im Irak und in Syrien aufmerksam zu machen. Mittlerweile stärkt diese Organisation Menschenrechte in Krisenregionen ebenso wie in Deutschland – insbesondere für die Rechte aller Mädchen. Der Verein hat eine demokratische, offene Gesellschaft zum Ziel.

Zu den Projekten des Vereins gehören das Mädchen-Fußball-Projekt SCORING GIRLS* (seit 2016) sowie das Frauen-Empowerment-Zentrum Back to Life, das psychosoziale Betreuung, Alphabetisierungs- und Handwerkskurse sowie Bildungsworkshops anbietet, zu Themen wie Frauenrechte und Unternehmertum für Frauen und Kinder aus IS-Kriegsgefangenschaft im Irak und in Deutschland. Ein weiteres Projekt des Vereins ist das Projekt School Talks, das Dialoge an deutschen Schulen über Menschenrechte, Marginalisierung und entwicklungspolitische Zusammenhänge, sowie Sensibilisierung und politisches Engagement ermöglicht. In diesem Rahmen tritt Tekkal mit Schulklassen in einen offenen Dialog. Außerdem leitet Tekkal Capacity Building Workshops und stärkt somit die Kompetenzen junger Menschen.

Mädchen-Empowerment-Projekt SCORING GIRLS*

Im Jahr 2016 initiierte Tekkal im Rahmen von HÁWAR.help das Empowerment-Projekt SCORING GIRLS*, das Mädchen und junge Frauen aus zugewanderten oder sozio-ökonomisch schlechter gestellten Familien kostenloses Fußballtraining und werteorientierte Bildung ermöglicht. Mädchen und junge Frauen bekommen hier – unabhängig von ihrer Nationalität, ihrer sozio-ökonomischen Herkunft oder Glaubensrichtung – die Chance, gemeinsam Stärken und Interessen zu erkennen und genug Selbstvertrauen aufzubauen, um ihre Lebensträume umzusetzen zu können. Mittels Fußball, aber dank auch Schul- und Hausaufgabenhilfe, mittels Berufsorientierungsberatung und der Einbindung starker Frauen-Vorbilder werden Werte wie Teamgeist, Empathie, Verantwortungsbewusstsein oder Führungsstärke bei Mädchen und jungen Frauen gefördert. Die Projektteilnehmerinnen lernen so, respektvoll miteinander umzugehen und an sich selbst zu glauben – ob im Klassenraum oder auf dem Fußballfeld. Mittlerweile haben die SCORING GIRLS*-Projekte in Berlin und Köln bereits über 150 Mädchen mit verschiedensten Lebensgeschichten aus mehr als 15 Ländern erreicht.[16]


Verhaltensbiologie[Bearbeiten]

Datei:Solidarity economy.jpg
Solidarität im wirtschaftlichen Handeln

Die Verhaltensbiologie ist eine Teildisziplin der Biologie. Verhaltensbiolog*innen beschreiben, lehren und erforschen mit wissenschaftlichen Methoden das Verhalten von Tieren und Menschen. Sie analysieren, durch welche angeborenen und Umwelt-Faktoren Verhalten ausgelöst und gesteuert wird und stellen Vergleiche zwischen Individuen und Arten an. Ferner versuchen sie, das Entstehen von Verhaltensmustern im Verlauf der Stammesgeschichte (Phylogenese) zu rekonstruieren. Die Aussagen und Ergebnisse der Verhaltensforschung finden über die Biologie hinaus auch in anderen wissenschaftlichen Disziplinen wie der Soziologie, Psychologie, Pädagogik und Kognitionswissenschaft Beachtung.

Die genaue Beobachtung und die Analyse des Verhaltens der Tiere durch den Menschen reicht vermutlich bis in die früheste Vorzeit zurück, war dies doch lebensnotwendig, wenn man Tiere jagen wollte. Sicher belegt ist die Erforschung des Tierverhaltens seit dem klassischen Altertum. Lange Zeit wurde das Verhalten von Mensch und Tier nach folgenden Punkten interpretiert:

  • vitalistisch: Alle Lebewesen besitzen eine weder physikalisch noch chemisch fassbare „Lebenskraft“, lat. vis vitalis, chin. Qì;
  • teleologisch: Die Natur handelt bewusst, also ziel- und zweckgerichtet;
  • anthropozentrisch: Der Mensch hat eine Sonderstellung inne und ist allen anderen Lebewesen überlegen;
  • anthropomorph: Den Dingen der Außenwelt werden menschliche Eigenschaften wie Absicht, Einsicht, Tugend, Verstand, Gerechtigkeitsempfinden u. Ä. zugeschrieben.

Die im heutigen Sinn wissenschaftliche Analyse des Verhaltens von Tieren begann mit der Frage nach der Ontogenese der Verhaltensweisen und der Herkunft ihrer Angepasstheit. Ihren Eingang in den akademischen Lehrbetrieb der Hochschulen fand die Verhaltensbiologie erst im 20. Jahrhundert. Ihre heutigen, äußerst vielgestaltigen Zweige wurzeln in der vorwissenschaftlichen Naturbeobachtung, der Tierpsychologie des 19. Jahrhunderts, dem Behaviorismus und der „klassischen“ vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie) des frühen 20. Jahrhunderts. Noch die klassische vergleichende Verhaltensforschung beschäftigte sich vorwiegend mit der Frage, wie etwas passiert, also mit den auslösenden Reizen und den körperlichen Mechanismen der Verhaltenssteuerung, das heißt, mit den unmittelbaren (proximaten) Ursachen des Verhaltens; dies traf in besonderem Maße auch auf den Behaviorismus und dessen Reiz-Reaktions-Modell zu. Die neueren Zweige der Verhaltensbiologie – insbesondere die Verhaltensökologie und die Soziobiologie – beschäftigen sich hingegen vorwiegend mit der Frage, warum etwas passiert, also mit der evolutionären Angepasstheit eines Verhaltensmerkmals (mit den ultimaten Ursachen).

Methoden der Verhaltensbiologie: Beobachtung, Beschreibung und Experimente

Am Beginn vieler verhaltensbiologischer Studien steht die Beobachtung der Tiere, vorzugsweise unter natürlichen Bedingungen und ohne Einflussnahme durch den Beobachter. Das beobachtbare Verhalten wird so genau wie irgend möglich beschrieben und quantifiziert, in der Regel mit Hilfe von Verhaltensprotokollen.

Schwierig ist häufig

  • die eindeutige Zuordnung von Verhalten zu bestimmten Verhaltensweisen bei stationären (bewegungsarmen) Zuständen;

(Beispiel: Soll die Putzbewegung einer offensichtlich schlafenden Maus als Körperpflege bewertet werden?)

  • die Zuordnung von Reiz und Reaktion, wenn innere (endogene) Reize die unmittelbaren Auslöser waren und äußere (exogene) Reize – wenn überhaupt – nur eine Nebenrolle spielen;

(Beispiel: Die Tageslänge beeinflusst den Hormon­spiegel, der das Zugverhalten bei Zugvögeln steuert: Was ist hier die „wirkliche“ Ursache des Zugverhaltens?)

  • die Interpretation von Verhaltensweisen, die man als Reaktion auf Reize auffassen kann, die schon vor Beobachtungsbeginn auftraten und deren Folgen während der Beobachtungszeit registriert werden;

(Beispiel: Ist ein bestimmtes beobachtetes Verhalten angeboren oder erlernt?)

  • die Interpretation von Verhaltensweisen, deren physiologische Ursachen noch völlig unerklärlich sind.

(Beispiel: Das Verhalten von Zugvögeln, die – aus Deutschland kommend – über Frankreich und Spanien Richtung Westen fliegen und in der Höhe von Gibraltar plötzlich nach „links“ (nach Süden) abbiegen.)

Auch Experimente gehören zu den Methoden der Verhaltensbiologie.[17]

Schlussfolgerungen und Modellbildung

Wie in jeder experimentell arbeitenden naturwissenschaftlichen Disziplin werden auch die Einzelbefunde einer verhaltensbiologischen Studie zuletzt zu einem Modell des Verhaltens zusammengefasst, aus dem neue Schlussfolgerungen abgeleitet werden können. Diese Schlussfolgerungen sind häufig Ausgangsbasis für weitergehende Experimente. Da kein Experiment ohne gewisse Vorüberlegungen begonnen wird, basieren Experimente stets auf bestimmten (bewussten oder unbewussten) Grundannahmen, den Arbeitshypothesen.[18]


Textilpflegesymbol[Bearbeiten]

Etikett mit Pflegesymbolen

Ein Textilpflegesymbol oder Pflegesymbol ist ein Piktogramm zur Kennzeichnung der vom Hersteller empfohlenen Art der Behandlung von Textilien in Bezug auf das Waschen, Bleichen, Trocknen, Bügeln und die Professionelle Reinigung. Sie werden meist in Form eines eingenähten Etiketts an der Wäsche angebracht, um dem Verbraucher die Pflege seiner Textilien zu erleichtern.

Die in der EU üblichen Piktogramme zur Kennzeichnung von Textilien wurden im Jahre 1958 markenrechtlich hinterlegt (Madrider Abkommen) und 1963 von der Internationalen Organisation für Textilpflegekennzeichen eingeführt. 1975 wurde sie in GINETEX (Groupement International d’Etiquetage pour l’Entretien des Textiles) umbenannt. Die Verwendung der Pflegesymbole erfordert eine Lizenz einer nationalen Mitgliedsorganisation von GINETEX.

Die derzeit gültige internationale Norm zur Pflegekennzeichnung ist die ISO 3758:2012. Sie regelt die Pflegekennzeichnung, damit diese weltweit einheitlich erfolgen kann. In den USA und Südkorea gibt es abweichende Symbole, die dort in nationalen Normen bzw. Gesetzen geregelt sind.

Allgemeines

Die Pflegekennzeichnung gibt die maximal zulässige Behandlungsart an, die unter praxisnahen Bedingungen auf Dauer möglich ist, ohne das Textil zu schädigen. Ob diese Behandlung erforderlich oder ausreichend ist, ist damit nicht ausgesagt. Eine mildere als die angegebene Behandlung ist jederzeit zulässig. Die Symbole sind geschützt. Ihre Verwendung verpflichtet zur Einhaltung der Lizenzbedingungen: Unzutreffende Kennzeichnung ist verboten. Die Symbole sind stets lückenlos in der vorgeschriebenen Reihenfolge Waschen, Bleichen, Trocknen, Bügeln, Professionelle Reinigung anzugeben und müssen über die gesamte Lebensdauer des Textils gut lesbar bleiben.

Ein Balken unter dem jeweiligen Symbol fordert eine (mechanisch) schonendere Behandlung als gewöhnlich, ein Doppelbalken eine besonders schonende Behandlung. Das Kreuz bedeutet, dass die Behandlungsart nicht erlaubt ist und das Textil beschädigt.

Waschen Das Waschen wird durch einen stilisierten Waschzuber dargestellt; die Zahl im Zuber bedeutet die höchstzulässige Waschtemperatur (in Grad Celsius). Das Symbol erlaubt Hand- oder Maschinenwäsche. Fehlt ein besonderer Hinweis, so ist Normalwaschgang zulässig. Ein Balken unter dem Zuber (Unterstreichung) verlangt eine mechanisch schonendere Behandlung, in der Maschine also Pflegeleicht- oder Schonwaschprogramm (Trommel nur halb voll Wäsche, erhöhter Wasserstand, schonendes Schleudern). Ein doppelt unterstrichener Zuber verlangt besonders schonende Behandlung, also etwa Wollwaschgang oder Schonwaschgang (Trommel nur 1/3 voll Wäsche, erhöhter Wasserstand, stark reduzierte Bewegung, Wollschleudern oder gar nicht schleudern). Eine Hand im Zuber erlaubt nur (schonende) Handwäsche (nicht über 40 °C), und ein diagonal durchkreuzter Zuber bedeutet, dass das Textil unter haushaltsüblichen Bedingungen überhaupt nicht gewaschen werden darf.

Bleichen

Trocknen

Trommeltrocknen

Natürliches Trocknen

Bügeln

Professionelle Reinigung

Ein Kreis informiert über die Möglichkeiten der professionellen Reinigung. Ein Balken unter dem Piktogramm bedeutet schonend reinigen, zwei Balken sehr schonend reinigen.

Chemische Reinigung

Trifluortrichlorethan (R113) löst Flecken zwar ordnungsgemäß von Textilien, darf aufgrund seines erheblichen Gesundheitsrisikos aber nicht mehr verwendet werden.

Nassreinigung

Die professionelle Nassreinigung ist ein Verfahren, bei dem mit Laugen auf wässriger Basis gereinigt wird. Hygienisch ist dieses Verfahren der Reinigung in der Haushaltswaschmaschine überlegen.

Das „W“ (wet, englisch für nass) im Kreis als Zeichen für die professionelle Nassreinigung wurde 2005 verbindlich in die Symbolreihe aufgenommen. Damit sind unter der Rubrik Textilpflege vier neue Piktogramme hinzugekommen.

[19]


Diversity Management[Bearbeiten]

auch "diversity"

Diversity Management (auch Managing Diversity) bzw. Management der Vielfalt ist Teil des Personalwesens (Human Resources Management) und wird meist im Sinne einer konstruktiven Nutzung der in Organisationen und Firmen vorfindbaren personellen und sozialen Vielfalt verwendet. Diversity Management toleriert nicht nur die individuelle Verschiedenheit der Mitarbeiter:innen, sondern hebt diese im Sinne einer positiven Wertschätzung besonders hervor und versucht, sie für den Unternehmenserfolg nutzbar zu machen.

Die klassische Betriebswirtschaftslehre geht davon aus, dass die Diversität der Mitarbeitenden nicht im Fokus ihres Gestaltungsinteresses steht, sondern nur einer von vielen sozialen Faktoren des betrieblichen Verwertungsprozesses ist. Im Gegensatz dazu besteht das Ziel des Diversity Management darin, diese Diversität der Arbeitskräfte zu nutzen und deren Differenzen bewusst im Sinne des Unternehmens zu gestalten, unter anderem, um neue externe Rekrutierungspotenziale zu erschließen, die Vielfalt der externen Kundschaft oder Klientel auch innerhalb der eigenen Arbeitsorganisation besser abzubilden (Diversity Marketing), eine dysfunktionale soziale Diskriminierung von Frauen und Minderheiten zu verhindern, Beschäftigten bisher in Führungspositionen unterrepräsentierter Gruppen Karrierewege zu ermöglichen und dadurch sowohl die Motivation der Mitarbeitenden als auch die Wettbewerbsfähigkeit und die Kreativität zu steigern.

In der Europäischen Union fokussiert Diversity Management die gesetzlich durch das AGG oder andere Rechtsprechung vorgegebenen Merkmale wie

  • Geschlecht
  • Ethnie
  • Alter
  • Behinderung
  • sexuelle Orientierung
  • religiöse Orientierung (Religion).

Zusätzlich zu den im Gleichbehandlungsgesetz (AGG) (– umgangssprachlich auch Antidiskriminierungsgesetz) genannten „Primärdimensionen“ werden gelegentlich auch „Sekundärdimensionen“ genannt, die durch ein Diversity Management berücksichtigt werden sollen:

  • das Einkommen
  • der berufliche Werdegang
  • die „geografische Lage“
  • der Familienstand
  • die Elternschaft und
  • die (Aus-)Bildung einer Bewerber*in bzw. Mitarbeiter*in.

In noch stärker ausdifferenzierten Konzepten des Diversity Managements werden auch Kategorien wie Unterschiede bei

  • Fähigkeiten
  • Kompetenzen
  • Arbeitsstil und
  • Verhalten aller Art

berücksichtigt.

Das Diversity Mainstreaming durch staatliche Verwaltungen verwendet dieselben Begriffe wie das Diversity Management in Unternehmen. Es orientiert sich jedoch weniger an wirtschaftlichem Profitstreben als vielmehr am Gedanken sozialer Gerechtigkeit und der Herstellung von Chancengleichheit für alle Menschen.[20]

Aalto-Theater (Essen)[Bearbeiten]

Aalto-Theater (1988)

Das Aalto-Theater ist seit 1988 das Opernhaus der Stadt Essen und befindet sich im nordöstlichen Teil des Essener Stadtgartens im Stadtteil Südviertel. 1959 stellte der finnische Architekt Alvar Aalto im Rahmen eines Ideenwettbewerbs die ersten Entwürfe für den organischen Bau vor. In den darauf folgenden Jahren überarbeitete Aalto die Pläne mehrmals (unter anderem gemeinsam mit dem Essener Architekten Horst Loy), die Realisierung erlebte der 1976 verstorbene Architekt aufgrund von mehreren Verzögerungen jedoch nicht mehr. Erst zwischen 1983 und 1988 wurde der Bau unter der Leitung des deutschen Architekten Harald Deilmann errichtet. Neben der Darbietung von Oper und Operette dient das Aalto-Theater auch den Aufführungen von Musicals, Konzerten und Ballett und ist Spielstätte des Aalto-Musiktheaters, des Aalto Ballett Theaters Essen und der Essener Philharmoniker.

Aalto sah vor, den Zuschauerraum in Form eines asymmetrischen Amphitheaters anzulegen, welches hinter drei Rängen mit einer gewellten Wand abschließen würde. Es ist davon auszugehen, dass Aalto sich bei der „amphitheatralischen Konzeption“ des Zuschauerraums am Amphitheater von Delphi orientierte, welches er einige Jahre vor dem Wettbewerb besichtigt hatte. Jedoch wandelte er in Essen den klassischen Theaterraumtypus ab, indem er die Sitzreihen, welche sich bogenförmig um die Bühne gruppierten, durch einen nicht mittigen Gang teilte und so zwei ungleichmäßige Blöcke schuf, die er weiterhin in „unterschiedlicher Breite und Tiefe“ ausrichtete. Mit der asymmetrischen Grundform wollte Aalto begünstigen, dass auch bei nicht ausverkauften Veranstaltungen ein angenehmes Raumgefühl entstehen konnte, weil man den Raum nicht als leer empfand. Weiterhin begünstigte diese Form eine Verlängerung der Logenwand. Im leicht aufsteigenden Parkett sollten 893 Zuschauer Platz finden und in den drei Rängen insgesamt 430. Zur Steigerung der Festlichkeit teilte Aalto die Ränge in seinem Entwurf durch „Trennwände in kleine Logenkästen“ auf. Im Gegensatz zu den Sitzreihen im Parkett, den Seitenwänden und der Decke, die in einem dunklen Indigo gestaltet werden sollten, wählte der Architekt für die drei Ränge und ihre Hinterwand eine Gestaltung aus weißem Marmor, teils massiv, teils als filigrane Stäbchen. Weiterhin sollten die Logen mit rosafarbenem Samt ausgekleidet und mit Gold und Bronze Elementen verziert werden. Wie in der Wettbewerbsausschreibung vorgesehen, arbeitete Aalto in seinem Entwurf kein detailliertes bühnentechnisches Programm aus. Er deutete lediglich die runde Form der Bühne und den dadurch entstehenden halbrunden Orchestergraben an. Durch diese Form bezweckt der Architekt, dass die Bühne weiter in den Zuschauerraum rückt und der Betrachter näher am Geschehen sein kann.[21]

ISM-Anwendung[Bearbeiten]

Hohe Frequenzen/ Kurzwelle

Die industrielle, wissenschaftliche und medizinische Anwendung von Hochfrequenzenergie (kurz: ISM-Anwendung) ist «die Nutzung elektromagnetischer Wellen durch Geräte oder Vorrichtungen für die Erzeugung und lokale Nutzung von Hochfrequenzenergie für industrielle, wissenschaftliche, medizinische, häusliche oder ähnliche Zwecke in ISM-Bändern, die nicht Telekommunikation ist», so die Definition der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in der Vollzugsordnung für den Funkdienst (VO Funk), einem völkerrechtichen Vertrag von 2012 mit etwa 200 Vertragsstaaten. Die ITU-VO Funk umfasst und regelt den Teil der zugewiesenen Frequenzen des elektromagnetischen Spektrums (auch Hochfrequenzspektrum) von 8 kHz bis 275 GHz.

Die Website der Internationalen Fernmeldeunion ist in den Sprachen Englisch, Arabisch, Chinesisch, Spanisch und Französisch verfügbar.[22]

"Im Grase" (1844) Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff[Bearbeiten]

Annette von Droste-Hülshoff: "Im Grase" (1844)

https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/6564501 (einmal blättern)

Die "European Open Science Cloud" und der Beruf "Data Steward"[Bearbeiten]

Aspekte von Open Science

Die European Open Science Cloud (EOSC) ist ein Projekt der Europäischen Kommission, um europäischen Wissenschaftler*innen Zugang zu wissenschaftlichen Daten, Datenverarbeitungsplattformen und Dienstleistungen für die Datenverarbeitung zu erleichtern. Das Projekt wurde im Jahr 2015 gestartet und bis 2020 mit 600 Millionen Euro finanziert. Bei öffentlichen Treffen zu dem Projekt wurde die Wichtigkeit und das Ziel von offener Wissenschaft hervorgehoben. Die offizielle Veranstaltung zum Start der European Open Science Cloud fand am 23. November 2018 aus Anlass der österreichischen Ratspräsidentschaft 2018 (Vorsitz im Rat der Europäischen Union) in Wien statt. Dabei wurde von den anwesenden Minister*innen der EU-Mitgliedsländer die Vienna Declaration on the European Open Science Cloud verabschiedet.[23]

Im Rahmen dieser Cloud gibt es in den kommenden Jahren ca. 500.000 freie Stellen für Data Stewards, also für Personen, die das Forschungsdatenmanagement in Institutionen, Forschungsverbünden und Projekten übernehmen. Es handelt sich um einen Beruf mit fünf verschiedenen prototypischen Profilen:

  • 1. Data Stewards als Generalist*innen
  • 2. Zum allgemeinen Forschungsdatenmanagement beratende Data Stewards
  • 3. Disziplinär-betreuende Data Stewards
  • 4. Data Stewards als Koordinator*innen
  • 5. Informationsinfrastrukturnahe Data Stewards[24]

Für diese Tätigkeit benötigt man eine (duale) Berufsausbildung als Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste, die drei Jahre dauert und entweder im öffentlichen Dienst oder in der Privatwirtschaft absolviert werden kann. Hier lernt man Datenbanken zu erstellen und zu administrieren und professionell in ihnen zu recherchieren. Oder man macht ein Bachelorstudium im Bereich Bibliotheks- und Informationsmanagement, eventuell mit einem anschließenden Masterstudium.[25]

Seilspringen[Bearbeiten]

Seilspringen ist eine Sportart, bei der ein Seil verwendet wird, durch das der Seilspringer kunstvoll oder möglichst schnell hindurch springt. Einst als Kinderspiel bekannt, hat sich das Seilspringen mittlerweile zu einer Wettkampfsportart entwickelt. Im deutschsprachigen Raum wird oft die englische Bezeichnung Rope Skipping verwendet. Auch für Disziplinen, Sprünge, Seiltypen und Kommandos sind englische Bezeichnungen üblich. Seilspringen ist nicht nur als einzelne Sportart bekannt, sondern ist zugleich ein Element verschiedener Fitnesssportarten.

Seilspringen um 1800 in den USA

Vermutlich wurde das Seispringen im 17. Jahrhundert durch holländische Auswanderer nach Amerika exportiert. Dort überlebte es, wie in Europa, als Kinderspiel auf Schulhöfen und Straßen. Um 1800 wurde Seilspringen auch als Damensport populär.

Der deutsche Choreograph und Sportpädagoge Rainer Pawelke stellte 1980 das Seilspringen innerhalb eines Sporttheaterprojektes als Bühnenshow an der Universität Regensburg vor. In Zusammenarbeit mit der AOK veröffentlichte Pawelke 1993 die erste bekannte offizielle Seilsprung-Broschüre. Andere Krankenkassen zogen nach und heute wird Seilspringen als kostengünstige und flexible Sportart für Alltagsfitness empfohlen, auch als Pausensport am Arbeitsplatz. Ein ausreichend gutes Sprungseil kann schon für 3,99 Euro erworben werden.

Ähnlich wie Akrobatik oder verschiedene Tanzstile wird das Seilspringen aufgrund seiner Vielseitigkeit oft auch als Showsportart genutzt. Hierbei kreieren Teams zu Musik Abläufe verschiedener Sprungvarianten, mit denen sie das Publikum begeistern wollen. Im Wettkampfbereich gibt es neben den üblichen oben beschriebenen Wettkämpfen auch Show-Wettkämpfe, bei denen es nicht nur um Schwierigkeit und Anspruch, sondern auch um die beste Show geht.

Es gibt viele Varianten, von denen eine ziemlich neu ist: Der/die Springer*in sitzt auf dem Boden, ohne dass die Füße den Boden berühren. Es wird dann der Körper angehoben und das Seil unter dem Körper durchgezogen. Am Samstag, den 2. November 2013 schaffte die 20-jährige Anika Stuhr es in der Sendung "Deutsche Meister 2013", in 60 Sekunden das Seil 132-mal unter ihrem Körper durchzuziehen. Damit erreichte sie einen europäischen Rekord.[26]


Gerät[Bearbeiten]

Setzen sich seit 1980 gegen den Einsatz bestimmter Grobgeräte ein: International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW), Friedensnobelpreis 1985

Gerät ist ein Sammelbegriff für Werkzeuge, Vorrichtungen und Ausrüstungsgegenstände aller Art. Bezeichnet wird damit in der Regel ein in gewissem Maße beweglicher Gegenstand, mit dessen Hilfe etwas bearbeitet, bewirkt oder hergestellt wird.

Man unterteilt in Grobgeräte und Feingeräte.

Grobgeräte[Bearbeiten]

In die Untergruppe der „Grobgeräte“ gehören:

  • Haus- und Gartengeräte: in Haus und Garten eingesetzte Utensilien, Vorrichtungen verschiedener Art: Hochdruckreiniger, Rasenmäher, Häcksler, Besen, Schaufel, (Spitz-)Hacke, Handfeger und Schippe, Heckenschere, Obstpflücker, Schubkarre, Vertikutierer, Astsäge usw.
  • Sport- und Freizeitgeräte: die zur Ausübung einer Sportart oder Freizeitbetätigung benötigte Ausstattung: etwa das Ruderboot fürs Rudern, das Snowboard fürs Snowboarden, Angelrute und Reuse fürs Angeln, Stufenbarren und Seitpferd fürs Geräteturnen usw.
  • größere Elektrogeräte: mit Strom bzw. elektrischer Energie arbeitende Utensilien für den Alltag: etwa Staubsauger, Kühlschrank, Elektroherd usw.
  • an Ackerschleppern auf Geräteträgern montierte landwirtschaftliche Arbeitswerkzeuge
  • sogenanntes „Schweres Gerät“ (ohne Plural): die Gesamtheit an schwerer Ausrüstung, die nicht ortsfest ist, sogenannte Rüstung, also Kriegsgerät (Waffen), das heißt: zum Zweck von Zerstörung und Tötung produzierte Geräte.

Feingeräte[Bearbeiten]

Die zweite Untergruppe der Geräte, nämlich die „Feingeräte“, sind Gegenstand der Fachdisziplin „Feinwerk- und Feingerätetechnik“. Dabei handelt es sich zumeist um in Gehäuse integrierte Baugruppen von signal- oder informationsverarbeitender Elektronik oder Mechanik (Mechatronik). Bestandteile dieser Geräte sind feinmechanische Konstruktionselemente mit hohen Anforderungen bezüglich Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Lebensdauer, Geräuschminderung bei steigenden Arbeitsgeschwindigkeiten und zunehmender Präzision.

In die Untergruppe der „Feingeräte“ gehören:

  • Geräte der Konsumgüterelektronik (Consumer Electronics): Komponenten von Hifi-Anlagen: Verstärker, Tuner, Rekorder, CD-, DVD-, Blueray-Player und -rekorder, Plattenspieler, Fernseher, Tonbandgeräte, Telefone, Smartphones, Digitalkameras, Kopfhörer usw.
  • Geräte der industriellen Elektronik (Industrial Electronics) und Mechatronik: Geräte der Rechentechnik und Datenverarbeitung: Computer aller Art, Taschenrechner und deren Peripherie wie etwa Drucker, Plotter, Scanner, Computermäuse, Tastaturen, Bildschirme, Grafiktabletts, diverse Datenspeicher usw., des Weiteren Geräte für Büro- und Seminaranwendungen wie Laserpointer, Diktaphone, Beamer usw., darüber hinaus Geräte der Mess- und Automatisierungstechnik, ferner Beobachtungsinstrumente wie Mikroskope, Ferngläser usw., des Weiteren Chipdrahtbonder und Leiterplatten-Lötautomaten, ferner Sende-Empfangs-Systeme usw.
  • Geräte der Feinmechanik: Uhren, Chronometer, Sextanten, Kompasse und Kreiselkompasse usw.
  • kleinere Elektrogeräte: Rasierapparat, Elektrische Zahnbürste usw.
  • Dual Use als Bestandteile von Rüstung mit dem Ziel der Zerstörung und Tötung.[27]

Politische Gefangene[Bearbeiten]

Deutschland in der Zeit des Nazionalsozialismus, 1933-1945: Kategorisierung/ Kennzeichnung von Häftlingen in KZs

Am 18. März wird in vielen Ländern politischen Gefangenen gedacht, auf die Vergangenheit bezogen und in der Gegenwart. Es ist der Tag der politischen Gefangenen und man gedenkt ihnen und denkt an sie vor allem mit Veranstaltungen, Demonstrationen und Kundgebungen, mit Artikeln oder Sonderausgaben von Zeitungen und Zeitschriften, mit Fernsehbeiträgen, Vorträgen und Filmvorführungen, Unterschriftensammlungen - und Beiträgen wie diesem.

Als politische Gefangene werden Personen bezeichnet, die aus politischen oder weltanschaulichen Gründen in Haft sind. Damit sind allerdings nicht nur Personen gemeint, die wegen oppositioneller Aktivitäten oder Meinungsäußerungen, etwa im kritischen Journalismus, festgehalten werden, sondern auch alle Fälle, bei denen persönliche politische Einstellungen oder politische Aktivitäten der Gefangenen maßgeblichen Einfluss auf die Strafzumessung hatten.

Organisationen, die sich für politische Gefangene einsetzen, sind insbesondere Amnesty International, Human Rights Watch, die Rote Hilfe sowie das Netzwerk der Fédération internationale des ligues des droits de l’Homme, der unter anderem auch die bielorussische Organisation Wjasna, gegründet 1996, seit 2004 angehört.

Politische Gefangene gab es und gibt es in nahezu allen Staaten der Erde, also ist der 18. März ein weltumspannender Gedenktag, an dem Forderungen laut werden, diese universell gegen die Menschenrechte verstoßende Art von Bestrafung zu unterlassen und die betroffenen Frauen und Männer unverzüglich und ohne Bedingungen freizulassen.[28]

Aufruf zum Streik der Autonomen Frauenhäuser in Deutschland (8. März 2023)[Bearbeiten]

Demonstration zum Internationalen Frauenkampftag am 8. März 2020 in Hamburg

Wenn eine Frau in Deutschland von Gewalt betroffen ist, muss sie vor weiterer Gewalt geschützt werden und es soll ihr möglich sein und bleiben, zusammen mit ihren Kindern in einem Frauenhaus an einem unbekannten Ort zu wohnen, dessen Adresse die Person oder die Personen nicht kennen, vor der oder vor denen sie flieht. In Deutschland suchen aber mehr Frauen Schutz vor Gewalttätern als es Plätze in Frauenhäusern gibt - eine untragbare Situation in einem Land, in dem es so viel Geld gibt, das von Männern für das Falsche ausgegeben wird. Bei Schutz vor Gewalt handelt es sich um einen Dauerbedarf, der nicht lediglich über Projektfinanzierungen gedeckt werden sollte. In vielen Autonomen Frauenhäusern besteht zudem Personalmangel, zum Beispiel für die Arbeit mit den Kindern schutzsuchender Mütter, weil diesen wichtigen Einrichtungen von den Bundesländern nicht genügend Geld zugestanden wird. In manchen Bundesländern muss die Frau, die Schutz vor weiterer Gewalt ihres Ehemannes sucht, ihren Aufenthalt in einem Frauenhaus sogar selbst finanzieren! Wie soll das gehen, wenn sie kein eigenes Einkommen hat - oder keinen Aufenthaltsstatus, bei dem sie einen Anspruch auf staatliche Zuwendungen hat?

Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hat 2018 die Istanbul-Konvention unterzeichnet, das europäische Menschenrechtsdokument, in dem der Schutz von Frauen vor Gewalt geregelt wird. Einen solchen Schutz zu garantieren, ist seither Pflicht der Regierung, der sie aber bisher noch nicht nachgekommen ist. Daher streiken Mitarbeiterinnen der Autonomen Frauenhäuser, um auf die katastrophale Lage schutzsuchender Frauen und Mütter aufmerksam zu machen und eine gesicherte Finanzierung aller Frauenhäuser zu erreichen.[29]

Proteste gegen das NATO-Manöver im Oktober 2023 in NRW[Bearbeiten]

"klassische Musik - politische Aktion": Lebenslaute-Abschlusskonzert der Musikblockade vor dem Bundesinnenministerium in Berlin, 17. Juni 2013

Die deutsche Luftwaffe plant, insgesamt 25 Bundeswehr-Tornados vom Fliegerhorst Büchel nach Nörvenich zu verlegen, einstweilen begrenzt bis 2026. Gegen diese Stationierung regt sich Widerstand in den umliegenden Gemeinden und in der Friedensbewegung, namentlich im FriedensForum. Kritisiert werden die zu erwartende erhöhte Lärmbelästigung, die mögliche atomare Bewaffnung der Tornados und ihre Einbindung in das zweiwöchige NATO-Manöver "Steadfast Noon". Diese NATO-Manöver finden abwechselnd in NATO-Staaten der sogenannten nuklearen Teilhabe statt: in Belgien, in Deutschland, in Italien, in den Niederlanden und in der Türkei. Im Oktober 2023 findet dieses NATO-Manöver in der Gegend von Büchel und Nörvenich (Nordrhein-Westfalen) statt. Auf dem heutigen Luftwaffen-Fliegerhorst Nörvenich arbeiten über 250 Zivilbedienstete aus den umliegenden Gemeinden sowie rund 950 Soldaten.

Das NATO-Manöver beinhaltet das Verfahren des Einsatzes von taktischen Kernwaffen durch Kampfflugzeuge als Trägersysteme. Geübt werden verschiedene Einsatzszenarien unter Einbeziehung von Feindbedrohung, der Unterdrückung oder Täuschung der gegnerischen Luftverteidigung einschließlich Luftbetankung und dem Schutz der Kernwaffenträger in der Luft. Große Teile der Übung sind geheim. Für Steadfast Noon wird eine Übungsversion der B61-Kernwaffe verwendet.

Die IPPNW (Abkürzung für International Physicians for the Prevention of Nuclear War; Name der deutschen Sektion IPPNW Deutschland – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e. V.) ist ein internationaler Zusammenschluss von Human-, Tier- und Zahnärzten, die sich unter anderem vor allem für die Abrüstung atomarer Waffen einsetzt. Die IPPNW veranstaltet 2023 ein Sommercamp in Nörvenich, um über das NATO-Manöver zu informieren und gegen den erprobten Einsatz von Atomwaffen zu protestieren.

Ebenfalls im Sommer 2023 plant Lebenslaute, eine offene Musik- und Aktionsgruppe unter dem Motto: „klassische Musik – politische Aktion“ eine Protestaktion in Nörvenich. Seit 1986 werden bei "lebenslaute" (Eigenschreibweise klein) in losen Ensembles bei öffentlichen Auftritten klassische Musik und ziviler Ungehorsam zusammengeführt. Je nach Aktion, meistens open-air, haben die Ensembles eine Stärke zwischen drei und über hundert Musiker*innen und Sänger*innen. Lebenslaute bringt in Konzertkleidung klassische und andere Musik an Orten zur Aufführung, wo im Allgemeinen nicht mit einem Konzert gerechnet wird: „auf Militärübungsplätzen und Abschiebeflughäfen, vor Atomfabriken und Raketendepots, in Ausländerbehörden und an anderen menschenbedrohenden Orten“. Ihre Austragungsorte wählt Lebenslaute im Angesicht einschränkender Vorschriften, denn es wird mittels angekündigten, bewussten Gesetzesübertretungen die politische Konfrontation mit herrschenden Bestimmungen gesucht. An Orten, wo dies möglich ist, werden lokale Protestbewegungen unterstützt. Es werden jährlich mehrere regionale sowie eine bundesweite Aktionen organisiert, durchgeführt und ausgewertet. Frei zugänglich im Web gibt es Foto- und Filmmaterial sowie im (Live-)Ticker-Format eine Beschreibung des jeweiligen Aktionsverlaufs.[30]

rein GOLD[Bearbeiten]

Elfriede Jelinek (2004)

rein GOLD: Ein Bühnenessay ist ein Prosawerk der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek von 2012. Es hat Beschreibungen intensiver Leseerlebnisse hervorgerufen. Bei dem Werk handelt es sich um ein Streitgespräch zwischen "B: Brünnhilde" und "W: Wotan, der Wanderer", in dem es aus der Sicht von Brünnhilde um herrschende Verhältnisse geht, um die Abdankung ihres Vaters Wotan und um Stellenwert und Wirkungsmacht von Gold und Geld im Kapitalismus. Mit dem Titel "rein GOLD" spielt Jelinek auf die Oper Das Rheingold von 1869 an, die erste von vier Opern im Zyklus Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner (1813-1883). Mittels Burleske, Derbheit sowie pausenloser, Rap-ähnlicher Tiraden wird darüber hinaus die monumentale Gestik der Musik Wagners konterkariert. Der Text stellt Verbindungen zwischen ökonomischer und politischer Korruption her und zeigt auf, wie Macht, Kapital, Diebstahl, Heldentum und Schuld zusammenhängen. Konkret werden zwei deutsche Skandale des Winters 2011/12 aufgegriffen: die Immobilien-Kreditaufnahme des damaligen deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff und die Überfälle und Morde des NSU. Jelinek rückt in diesem Werk auf polemische, kunstvolle Weise deutsche Heldensymbolik und ökonomische Enthaltsamkeit in ein kritisches Rampenlicht. Die Uraufführung als Musiktheaterstück fand am 9. März 2014 an der Staatsoper Berlin statt, am 11. September 2014 war die Premiere der Inszenierung am Staatstheater Wiesbaden.

Inhalt[Bearbeiten]

Eingangs wirft Brünnhilde ihrem Vater Wotan vor, sich für den Bau seiner Burg finanziell übernommen zu haben – „Eine Situation wie in jeder zweiten Familie“ – woraufhin sich ein Wortwechsel zwischen B und W ergibt. Im Laufe der Auseinandersetzung entzieht sich Wotan in kalauernder Übertreibung seiner Verantwortung und es wird eine Vision formuliert, in der Geld allmählich gottesgleiche Funktion übernimmt.

Rezensionen[Bearbeiten]

Ina Hartwig hat rein GOLD für Die Zeit rezensiert und schreibt, dass es in diesem Werk nicht nur um die Herrschaft des Geldes, sondern auch um die des Mannes gehe. Originell findet die Rezensentin, wie neue Hassgesänge im Umfeld der Morde des NSU mit dem gegenseitigen Beschuldigen und Ankeifen von Brünnhilde und Wotan verflochten würden, und regt an, das Buch, das eine funkelnde Zumutung sei, zu lesen.

Judith von Sternburg äußert in ihrer Rezension "Der Hort der Niegelungenen" in der Frankfurter Rundschau, dass Jelinek in der grandiosesten der Hasstiraden die deutsche Neigung zu Heldentum und Geiz aufs Korn nimmt.

Dirk Pilz findet in der Neuen Zürcher Zeitung, dass der Bühnenessay einer von Jelineks besten Texten ist, aufgrund seiner streng durchkomponierten Dichte und Dringlichkeit, die übervoll mit Anspielungen ist, und weil der Gegenwart keinerlei Versöhnungsangebot gemacht wird.

Leseerlebnisse[Bearbeiten]

Dirk Pilz hat sich beim Lesen in einem wilden Gestrüpp wiedergefunden, das einem kein Durchatmen erlaube und kein Wohlgefühl. Er illustriert sein Empfinden mit einem Dialog: Man möchte „Aufhören. Aufhören!“ schreien, riefe da nicht schon Brünnhilde: „Danke, Leute, ich versuch’s ja, ehrlich.“ Pilz gibt zu Beginn seiner Rezension eine Aussage des Regisseurs Steman von vor ein paar Jahren wieder: Als Leser von Jelineks Texten gerate man in eine Notwehr-Situation, weil die überfrachteten Texte ungeheuer nervten. Deswegen könne man bei Inszenierungen mit Jelineks Texten fast nur eigensinnig umgehen, nämlich möglichst frei.

Auf Tim Caspar Boehme wirkt der Bühnenessay wie ein Sprachexzess und Christine Ammann, die von Jelineks Bildgewalt verblüfft ist, meint, das Buch lese man wahrscheinlich nicht „in einem Rutsch“, sondern hier und da, „um Jelineks Sprachkunst und die ihr eigentümliche klammheimliche Freude in Häppchen zu genießen.“ Amman haben die Assoziationsketten überrascht, mit denen Jelinek Welten in einem Crash aufeinandertreffen lässt. Dazu komme Wortwitz, der so abgründig sei, dass es einem manchmal geradezu die Sprache verschlage.

Für Judith von Sternburg springt der Text neben der Ring-Tetralogie entlang und kommt mal hier mal da hinter ihr hervor. Den Text in seiner Menge und Masse empfindet sie wie ein Gedrängel, mit dem das bürgerlich-klassische Theatermaterial eingekreist wird. Sie hat den Bühnenessay als eine Ring-Umrundung gelesen, in die sich Assoziationen zu den sumpfigen NSU-Morden einmischen, die sich an das Geschehen im Ring anlehnen, das von Mord, Totschlag und brutaler Rechthaberei geprägt ist. Auch scheint es ihr manchmal so, als ob die Götter bei Jelinek endlich die Wahrheit sagen: Wotan sieht es als Beweis seines Gottseins an, dass er ein Papier vorweisen kann – von ihm selbst unterschrieben. Von Sternburg empfindet Verwunderung darüber, wie es Jelineks Text gelingt, mit der Tetralogie verbunden zu sein und jenseits von ihr zu bestehen.

Bei der Lektüre von rein GOLD fallen nach Arno Widmanns Empfinden Wotans Gedanken übereinander her „wie die massigen Spieler im american football“ und sie seien „endlich so schnell wie wir sie in unseren Köpfen erleben.“ Und sie würden nicht kontrolliert von einer Vernunft, die das erörtert. Er hat beim Lesen Teile des Textes im Gaumentheater seines Mundes (Ginka Steinwachs) aufgeführt und dabei festgestellt, dass der Text nichts überhöht, dass er „redet wie wir alle es tun“ und dass man ihm deshalb „leicht auf den Leim“ geht. Während man Brünnhildes Text spreche, begreife man nicht, wie sie auf das Helden- und Stammtischgerede gekommen ist. Man lande plötzlich in einer Passage, in der es heißt, so formuliert es Widmann, „die Deutschen seien Helden, aus Menschenmaterial zu Helden geschweißt, wie Metall zu einer Dose.“ Diese Aneinanderreihung „im wollüstigen Gewebe der Sätze der Elfriede Jelinek“, diese „Gedanken, die gleichzeitig im Kopf umher irren“: „Jeder Leser muss sie selbst auf die Stimmen verteilen.“

Ina Hartwig stellt fest, dass die Lektüre von rein GOLD zu produktivem Denken anregt. Von Gegeneinandergerede und Beschuldigungen wimmelt es nur so, die Dialoge empfindet sie als „quirlige Gedankenmusik mit giftigen Tönen,“ für die man eingangs Geduld braucht, bis man den Sprachfluss goutieren könne. Man müsse dafür „die Schleusen des Bewusstseins öffnen,“ so beschreibt Hartwig ihren Weg zum Leseerlebnis, bei dem sie erst dann „die wüsten Assoziationsströme in sich aufnehmen“ kann. Das Buch selbst sei wunderschön kompakt.[31]


Schneemann[Bearbeiten]

Schneemann vor dem Museum Bellerive in Zürich

Ein Schneemann ist eine Figur aus Schnee, die schemenhaft einen Menschen darstellt. Den Begriff gibt es auf Deutsch seit 1770, wo er in einem Leipziger Kinderliederbuch von Christian Felix Weiße (1726–1804) zum ersten Mal auftaucht.

Normalerweise besteht ein Schneemann aus drei verschieden großen, aufeinandergestapelten Schneebällen, die den unteren und oberen Rumpf sowie den Kopf darstellen. Für das Gesicht werden meist Kieselsteine oder Kohlenstücke als Augen, eine Karotte oder ein Zweig als Nase und mehrere kleine Kieselsteine als Mund verwendet. Oft bekommt ein Schneemann außerdem einen Topf oder Eimer als Hut auf den Kopf gesetzt. Manche verzieren den Schneemann mit einem Schal. Kleinere Schneebälle werden an den Seiten angebracht, um die Arme darzustellen und eventuell einen Reisigbesen zu halten. Manchmal wird in jede der seitlichen Kugeln auch ein Zweig in die Schneekugeln gesteckt. Ein Schneemann kann sehr klein sein, kann aber auch mehrere Meter hoch werden, je nach Größe und Anzahl der Schneekugeln.

Im Mittelalter war eine Figur dieses Namens noch völlig unbekannt. Die ältesten literarischen Nachweise für Schneeskulpturen gibt es aus dem 16. Jahrhundert, etwa bei Shakespeare. Populär wurde der Schneemann erst im 18. Jahrhundert. Alte bildliche Darstellungen zeigen ihn als personifizierten Winter in recht bedrohlicher Gestalt in Übergröße, mit grimmiger Miene und drohend erhobenem Besen.

Der Riese Goliath – Gustav Süs, Illustration zu Franz Wiedemann: Geschichten, wie sie Kinder gern haben (Dresden 1860)

Im 19. Jahrhundert veränderte sich allmählich die Einstellung zum Winter, der nicht mehr nur hart und entbehrungsreich erschien. So gehörten zu bildlichen Winterdarstellungen nun vermehrt Schlittenfahrten, Schlittschuhlaufen und eben auch Schneemänner, die dann zu einem beliebten Kinderbuch-Motiv wurden. Die Gestalt wurde kugeliger, das Aussehen wesentlich freundlicher. Um 1900 gibt es Schneemänner auch als Figuren für den Weihnachtsbaum.

Schneemannbau (Illustration „Im Winter“ in einem Kinderbuch von 1867)

Das Bild eines freundlichen Wintersymbols wird Ende des 19. Jahrhunderts sehr stark auch durch die wachsende Beliebtheit der Postkarte geprägt. Postkartenverlage entdecken den Schneemann als Motiv für Weihnachts- und Neujahrsgrüße. Etwa zeitgleich setzt auch die Werbeindustrie den Schneemann verstärkt für ihre Zwecke ein.

Jedes Jahr am 18. Januar findet der Welttag des Schneemanns statt. Das Datum wurde durch die Form des Stocks, eine 1, und die Form des Schneemanns, die der 8 gleicht, inspiriert. Im Januar ist es meist genügend kalt, um Schneemänner und deren Tag zu zelebrieren.[32]

Bochum[Bearbeiten]

Luftaufnahme des Campus der Ruhr-Universität, gegründet 1962, mit rundem Audimax
Audimax der Uni Bochum
Detail der Fassade des Auditorium maximum der Uni Bochum
Sommerfest am Audimax, 2010

Bochum ist eine Großstadt von ca. 360.000 Einwohner*innen im Zentrum des Ruhrgebiets im Westen der Bundesrepublik Deutschland. Die Ruhr-Universität wurde 1962 als erste Neugründung nach dem Zweiten Weltkrieg als Campus errichtet und zählt mit über 42.000 Studierenden zu den zehn größten deutschen Universitäten. Das Auditorium maximum, kurz Audimax, ist das architektonisch interessanteste Gebäude des Uni-Campus. Überregional bekannt sind darüber hinaus das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum, das Schauspielhaus, das Zeiss Planetarium Bochum, das Fossilium, das Eisenbahnmuseum, das Ruhrstadion als Spielstätte des VfL Bochum und das "Bermuda3eck", einem nahe Hauptbahnhof und Schauspielhaus gelegenem Gebiet mit hoher Gastronomiedichte. Bochum zeichnet sich auch durch Bergbauinstitutionen aus. Der "Bochumer Verein", gegründet 1842, schrieb Industriegeschichte, als es dem Unternehmen Ende der 1840er Jahre gelang, Stahl in Formen zu gießen. Das bekannteste Produkt der Firma waren Glocken aus diesem Werkstoff. Die 15.000 kg schwere Glocke der Weltausstellung von 1867 vor dem Bochumer Rathaus erinnert an diese Epoche. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt durch Bombenangriffe zu 38 Prozent zerstört. Der Bochumer Verein war eines der Hauptziele der britischen Angriffe. Bis heute werden Fliegerbomben als Bombenblindgänger gefunden und müssen durch den Kampfmittelräumdienst entschärft werden.

Neue Synagoge Bochum

Zuvor war die Alte Synagoge Bochum bei den Novemberpogromen 1938 von Nazis zerstört worden. Sie lag in der Nähe des heutigen Dr.-Ruer-Platzes. Die Zahl jüdischer Bürger in Bochum sank von über 1352 Mitgliedern im Jahr 1932 durch die Nazizeit auf 33 Menschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Im November 2005 wurde die Neue Synagoge Bochum eingeweiht.

Bochum ist Teil eines urbanen Ballungsraums von sieben teils großen Städten. Nördlich von Bochum liegt Herne mit ca. 150.000 Einwohner*innen, nordöstlich Castrop-Rauxel mit ca. 73.000 Einwohner*innen, östlich Dortmund mit ca. 590.000 Einwohner*innen und der Technischen Universität (TU) Dortmund mit rund 32.000 Studierenden, südöstlich Witten mit ca. 95.000 Einwohner*innen, südlich Hattingen mit ca. 50.000 Einwohner*innen, westlich Essen mit ca. 580.000 Einwohner*innen und einer fusionierten Universität Duisburg/ Universität-Gesamthochschule Essen mit ebenfalls mehr als 40.000 Studierenden sowie nordwestlich Gelsenkirchen mit ca. 260.000 Einwohner*innen, mit zusammen ca 2,1 Millionen Einwohner*innen, womit im Umkreis von Bochum mehr Menschen wohnen als in Hamburg.[33]

Wohnungslosigkeit in Deutschland[Bearbeiten]

Hab und Gut einer/ eines Wohungslosen

Mitte Dezember 2022 veröffentlichte die Bundesregierung den ersten Wohnungslosenbericht, der statistische Daten zum Zeitpunkt Ende Januar/Anfang Februar 2022 wiedergibt. Demnach waren rund 263.000 Personen wohnungslos, davon waren rund 178.000 im System der Wohnungsnothilfe untergebracht, rund 49.000 lebten bei Freund*innen oder Verwandten (verdeckt Wohnungslose) und rund 37.000 lebten auf der Straße oder in Behelfsunterkünften.

In Deutschland wurde bis 2022 keine amtliche Statistik über Wohnungslosigkeit geführt. Der Bundestag hatte am 16. Januar 2020 ein Gesetz zur Einführung einer Wohnungslosenberichterstattung verabschiedet, das ab 2022 eine zentrale Statistik zu wohnungslosen Menschen in Gemeinschafts- oder Notunterkünften vorsieht. Zudem soll eine ergänzende Wohnungslosenberichterstattung über Menschen berichten, die vorübergehend bei Verwandten oder Freund*innen unterkommen oder die auf der Straße oder als Selbstzahler*innen in Billigpensionen leben.

Schon vier Jahre nach Beginn der Regierungszeit von Angela Merkel begann die Anzahl der Wohnungslosen in Deutschland zu steigen: seit 2009 kontinuierlich, so die Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W).

Dies hängt mit der Kommerzialisierung von Wohnraum und dem zunehmenden Einfluss von Immobilienkonzernen zusammen, die mit Wohnraum vor allem eine Profitmaximierung anstreben. Dabei ist Wohnraum ein Grundrecht wie Kleidung, Nahrung und Gesundheitsversorgung - in einem sozialen Rechtsstaat wie der Bundesrepublik Deutschland.

Zudem sind mit einer gemeldeten Wohnanschrift in Deutschland diverse Sozialleistungen verbunden: Grundsicherung, Bankkonto, Krankenkasse usw. Wer keine Briefe, also auf Papier gedruckte Postsendungen, erhalten kann, ist damit automatisch von vielen behördlichen Vorgängen ausgeschlossen, die aber allen in Deutschland gemeldeten Einwohner*innen in jeder Stadt oder in jedem Dorf gesetzlich zustehen.

Die BAG Wohnungslosenhilfe (BAG W) geht für 2018 von 678.000 Personen aus, die im Laufe des Jahres wohnungslos waren (2017: 651.000). Daran betrug der Anteil von Frauen 25 % (59.000) und von Minderjährigen 8 % (19.000). Anerkannte Geflüchtete machten 2018 mit 441.000 Personen den weitaus größten Teil der Wohnungslosen aus.

Die Hauptgründe für die steigende Zahl der Wohnungslosen sind laut Geschäftsführung der BAG W

  • das unzureichende Angebot an bezahlbarem Wohnraum,
  • die Schrumpfung des Sozialwohnungsbestandes und
  • die Verfestigung von Armut.

Besonders alarmierend ist, dass auch der Anteil von Familien und Berufstätigen unter den Wohnungslosen steigt. In bestimmten Fällen kann das Sozialamt für die Miete und angesammelte Mietschulden aufkommen, um eine Wohnungslosigkeit zu verhindern. Allerdings dürfen unter bestimmten Umständen – insbesondere Mietrückstand, Verkommenlassen der Wohnung, unzulässige Untervermietung (§ 543 BGB) – Vermieter*innen Mieter*innen fristlos kündigen und nach Ablauf einer Räumungsfrist eine Räumungsklage einreichen. Aktuell wird ein Kündigungsschutz angesichts der Inflation sowie der stark gestiegenen Heizkosten diskutiert.[34]

Burg Schmalenstein[Bearbeiten]

Rest der Wehrmauer der Burg Schmalenstein

Die Burg Schmalenstein ist eine abgegangene Wasserburg zwischen zwei Armen des Walzbaches bei einer Papiermühle am östlichen Ende von Weingarten im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie wurde im 13. Jahrhundert im Auftrag der Herren von Schmalenstein erbaut, 1262 urkundlich erwähnt und im 17. Jahrhundert zerstört. Die ehemalige Burganlage bestand aus einer rechteckigen Kernburg, die von einer rechteckigen Wehrmauer völlig umgeben war, von der nur noch wenige Reste erhalten sind.

Eckdaten der Burg Schmalenstein

Staat: Deutschland
Ort: Weingarten, Landkreis Karlsruhe, Baden-Württemberg
Entstehungszeit: um 1262
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Burgstall
Ständische Stellung: Adlige
Geographische Lage: 49° 3′ N, 8° 33′ O

[35]


Shirana Shahbazi[Bearbeiten]

Shirana Shahbazi

Shirana Shahbazi (geboren am 15. Juni 1974 in Teheran) ist eine als Kind nach Deutschland emigrierte iranische Fotografin, die heute in Zürich lebt.

Shirana Shahbazi studierte 1995–1997 an der Fachhochschule Dortmund Fotografie und setzte dann ihre Studien bis 2000 an der Zürcher Hochschule der Künste fort. International beachtet wurden ihre konzeptkünstlerischen Arbeiten, die von der Fotografie ausgehen. Dabei entsteht ein zumeist zweidimensionales, mehr oder weniger abstraktes Kunstwerk. Das Œuvre der Künstlerin umfasst zudem Plakatmalerei und in traditioneller Knüpftechnik gefertigte, persische Seidenteppiche. 2002 erschien die Bilderserie Der Garten. Auf der Biennale 2003 in Venedig präsentierte sie Die Verkündigung als Installation. Für eine Serie noch im Iran aufgenommener Farbfotos – 2001 in dem Bildband Goftare nik veröffentlicht – erhielt Shirana Shahbazi 2002 den Fotopreis der Deutschen Börse. 2019 wurde sie für Ihre Arbeiten mit dem renommierten Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet.

Shirana Shahbazi gründete zusammen mit ihrem Ehemann, dem Designer Manuel Krebs (geboren 1970), sowie mit dem Berliner Kunstkritiker und Dokumentarfilmer Tirdad Zolghadr (geboren 1973) am 18. Februar 2004 die Gruppe Scheherazade (persisch شهرزاد, šahrzād). Das ist eine Vereinigung von in Deutschland und in der Schweiz lebenden und arbeitenden, persischen Künstler*innen.

Neben zahlreichen internationalen Ausstellungen sind ihre Werke unter anderem in folgenden öffentlichen Sammlungen vertreten:

  • in der Schweiz im Fotomuseum Winterthur, Helmhaus Zürich sowie im Kunstmuseum Thun
  • in den Niederlanden im Frans Hals Museum Haarlem und im Huis Marseille, Amsterdam
  • in London in The Photographers' Gallery und in der Tate Modern
  • in Paris im Centre Pompidou
  • in Kopenhagen in Det Nationale Fotomuseum
  • in Spanien im Museo de Arte Contemporáneo in León sowie
  • in Australien in der Queensland Gallery of Modern Art Brisbane[36]

Posturale Kontrolle[Bearbeiten]

Biomechanische Untersuchung des Gleichgewichts während der Schwangerschaft

Als posturale Kontrolle wird das Vermögen des menschlichen Körpers bezeichnet, unter dem Einfluss der Schwerkraft eine aufrechte Körperposition beizubehalten.

Dies bedeutet, dass der Körper in der Lage ist, sich automatisch in aufrechter Position auszubalancieren, sowohl statisch, als auch in Bewegung, z. B. beim Sport. Dabei werden die auf den Körper einwirkenden Kräfte so kompensiert, dass er sich in einem meist dynamischen Gleichgewicht hält. Es erfolgt ständig eine Kompensation der auf den Körper einwirkenden internen Kräften (Bewegungen des Körpers an sich) und externen Kräfte (Schwerkraft etc.).

Die posturale Kontrolle basiert auf der zentralnervalen Verarbeitung von Wahrnehmungen des Vestibularorgans, des visuellen Systems, der Propriozeptoren und der Exterozeption sowie auf der mentalen Vorwegnahme zukünftiger Bewegungsabläufe (Antizipation) und wird durch an die jeweilige Situation angepasste Ansteuerung der Muskulatur erreicht.

Gemessen werden kann die posturale Kontrolle mit der klinischen Messmethode der Posturographie.[37]

Die Anstalt[Bearbeiten]

Gebäude des Deutschen Fernsehsenders ZDF in Mainz

"Die Anstalt" ist eine politische Kabarettsendung (Satire), die vom deutschen Fernsehsender ZDF seit dem 4. Februar 2014 ausgestrahlt wird. Durch die Sendung führen die Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner. Zu ihnen gesellen sich bekannte Gäst*innen. Regisseur der Sendung ist Frank Hof. Die Einschaltquote liegt bei rund 10% und vor allem in der jüngeren Generation sind Zuwächse zu verzeichnen. Zu jeder Episode wird ein Link zum Faktencheck veröffentlicht.

Episode 71 vom 15. November 2022 trägt den Titel: "IRANstalt". Darin geht es um die aktuelle politische Situation in Iran. Zu Gast sind: Enissa Amani und Negah Amiri sowie Maike Kühl. Ein Deutschland-Quiz soll darstellen, welche Rolle Deutschland gespielt hat und spielt. Es wird in satirischem Gewand deutscher Geschichtsunterricht geboten und in knapper Form die unrühmliche Rolle deutscher Außenpolitik in Iran und Nachbarländern seit 1914 dargestellt. Man wird darüber informiert, wie Radio Zeesen Nazi-Propaganda auf Arabisch verbreitete und wie mit deutscher Propaganda seit 1914 (Kaiser Wilhelm) Dschihad und Antizionismus geschürt wurden. Dass deutsche Außenpolitik bisher in etwa dieser Tradition auch nach 1945 fortgesetzt wird, ist anhand von Informationen zum Verhalten von Verantwortlichen des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts, etwa zu Hans-Dietrich Genscher (in seiner Rolle als Bundesaußenminister von 1974 bis 1992) und zu Frank-Walter Steinmeier (Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland seit 2017) zu erfahren. Auch die veröffentlichte Haltung des amtierenden Bundeskanzlers Olaf Scholz wird kritisiert und der wesentliche Anteil tausender auffordernder Zuschriften an das Bundeskanzleramt, vor allem von in Deutschland lebenden iranischen Exilierten, positiv bewertet. Ein Teil der Sendung spielt in der Deutschen Botschaft Teheran (ebenfalls Satire), worin es in Sachen Atomabkommen um das außenpolitische Verhältnis zum heutigen Staat Israel geht. Maike Kühl hält ein Plädoyer gegen die Frauenfeindlichkeit aller Religionen. Enissa Amani und Negah Amiri und die anderen Mitglieder des Sendungsteams rufen dazu auf, etwas zu tun und zeigen auf, was genau getan werden kann.

Der Titel einer Aufsatzsammlung von 2019, Die Rache des Mainstreams an sich selbst. 5 Jahre „Die Anstalt“, formuliert ziemlich treffend den Anspruch und das diskurspolitische Klima der Sendung.

(Da sehr schnell gesprochen wird, ist vielleicht der Hinweis relevant, dass sich das Abspieltempo der Sendung in den "Einstellungen" reduzieren lässt.)[38]

Privatautonomie[Bearbeiten]

Zaz bei ihrem Auftritt beim "London March", März 2022, mit ihrem Song "Les jours heureux" ("Die glücklichen Tage")

Privatautonomie bezeichnet das Recht, seine privaten Rechtsverhältnisse nach eigener Entscheidung zu gestalten. Privatautonomie entspricht dem Ideal, in einer freien Gesellschaft nach dem je eigenen Willen im Rahmen rechtlicher Bestimmungen selbstverantwortlich zu handeln. Der Begriff wird in der Rechtswissenschaft und in der Rechtsphilosophie, sinngemäß aber auch in der Pädagogik verwendet. Der Begriff fußt im Denken des Liberalismus und setzt voraus, dass menschliche Handlungen auf Vernunft beruhen.

In Deutschland ist die Privatautonomie konzeptionell auf höchster Ebene, also verfassungsrechtlich, verankert und Teil des allgemeinen Prinzips der Selbstbestimmung des Menschen. Privatautonomie wird daher geschützt, und zwar durch den grundlegenden Artikel 1 des Grundgesetzes in Verbindung mit der allgemeinen Handlungsfreiheit nach Artikel 2, Absatz 1 GG (= Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland), also zumindest im Kern.

Privatautonomie äußert sich im Zivilrecht in der Vertragsfreiheit, der Vereinigungsfreiheit, der Eigentumsfreiheit, der Eheschließungsfreiheit und der Testierfreiheit (= Verfügungsrecht über den eigenen Nachlass). Die/der Einzelne ist berechtigt, Rechte und Pflichten zu begründen, zu ändern oder aufzuheben. Über die bloßen Freiheitsrechte hinaus, soll eine erwachsene Person im Rahmen der Rechtsordnung demzufolge in der Lage sein, eigenverantwortlich rechtsverbindliche Regelungen zu treffen.

Soweit die Privatautonomie zu den unverzichtbaren Grundwerten einer freiheitlichen Rechts- und Verfahrensordnung gehört, muss Missbrauch wirksam begegnet werden können, weshalb zum Schutze der sozialstaatlichen Rechtsordnung der Gesetzgebung und der Rechtsprechung ein instrumentell eingebetteter Verantwortungsbereich zukommt. Tatsächlich nämlich bestehen zum Teil große Unterschiede zwischen den Menschen, zum Beispiel in Bezug auf ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten, ihr Wissen sowie ihre sozialen und kulturellen Beschränkungen und Möglichkeiten (auch "Gewandtheit" genannt). Denn in der Realität ist nicht jede und jeder wirtschaftlich und sozial tatsächlich gleichberechtigt. Genauer gesagt: Nur wenige sind materiell in der Lage, ihre rechtlichen Freiheiten zu nutzen. Auch in einer Demokratie wie Deutschland wird vermutlich selten ein persönlicher Wille ohne Zwänge geäußert. Es ist daher anzunehmen, dass der persönliche Wille auch in Deutschland fast nie frei von unterschwelligen Zwängen zum Ausdruck gebracht werden kann und wird.

Zum Schutz vor einer Benachteiligung sieht die Rechtsordnung daher gewisse Einschränkungen der Privatautonomie vor. Diese Einschränkungen sollen jede einzelne und jeden einzelnen entsprechend ihrem/seinem Vorsprung an wirtschaftlicher Macht oder an Wissen treffen und Personen, die über weniger oder gar keinen Vorsprung verfügen, schützen.

Beispiele für derartige Einschränkungen der Privatautonomie im Zivilrecht sind

  • die Kontrolle durch Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
  • das soziale Mietrecht (siehe dazu auch den Artikel "Mietvertrag (Deutschland)" bei de.wikipedia.org),
  • Kontrahierungszwänge wie zum Beispiel bei der verpflichtenden Haftpflichtversicherung, wenn man ein Auto besitzt sowie
  • zahlreiche Vorschriften im Verbraucherschutz im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), zum Beispiel über das Widerrufsrecht bei Verträgen, die außerhalb von Geschäftsräumen oder im Fernabsatz (Onlinekauf) geschlossen wurden.[39]

Aminata Belli[Bearbeiten]

Aminata Belli (2021)

Aminata Belli (geboren am 26. März 1992 in Bad Oldesloe) ist eine deutsche Fernsehmoderatorin, Reporterin und Influencerin. 2021 wurde ihr für ihre Leistung im Reportage-Format follow me.reports der Deutsche Fernsehpreis in der Kategorie "Förderpreis für den Nachwuchs" zuerkannt, der mit 15.000 Euro dotiert ist.

Aminata Belli wuchs als Tochter einer deutschen Mutter und eines gambischen Vaters in einer Schaustellerfamilie in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern auf. Ihren Vater lernte sie erst mit 23 Jahren kennen. Belli besuchte erst die Realschule und machte 2012 ihr Abitur in Lübeck. Anschließend studierte sie Modejournalismus / Medienkommunikation an der Akademie für Mode & Design in Hamburg, wonach sie als Modeassistentin bei der internationalen Frauenzeitschrift Grazia tätig wurde. Nebenbei moderierte Belli Events wie die Warner Music Night und weitere Warner-Music-Formate, in denen sie Musiker*innen wie Rita Ora, Linkin Park und Ed Sheeran interviewte. Sie berichtete backstage von zahlreichen Festivals, auch für den NDR.

Seit 2018 ist Belli überwiegend als Moderatorin tätig und präsentierte unter anderem die Otto Style Diaries sowie den Deutschen Bloggerpreis und fungiert als Reporterin für die Funk-Onlineserie follow me.reports. Darüber hinaus berichtete Belli von der Unterhaltungsshow X Factor für Deluxe Music. Viacom Germany engagierte Aminata Belli 2019 als Moderatorin für die MTV Top 100 und Yo! MTV Raps weekly Vibes. Außerdem stand sie für die ZDF-Sendung Mein erstes Mal zur Europawahl 2019 vor der Kamera. Ihr Engagement für Toleranz und gegen Rassismus machte Belli durch Beiträge in Stern Online, Vogue Online sowie bei drehscheibe deutlich. Sie war auch zu Gast in der 500. Sendung der Talkshow Kölner Treff. Außerdem wurde sie in der Online-Dokumentation Germania porträtiert. Seit 2020 moderiert sie, zunächst zusammen mit MoTrip, später mit Louisa Dellert im NDR Fernsehen die Talkshow deep und deutlich. 2021 übernahm sie in dem Spielfilm "Das Haus" eine Rolle als Moderatorin/Journalistin und war in der ARD zu sehen.[40]

Silberdistel[Bearbeiten]

Silberdistel

Die 'Silberdistel (Carlina acaulis) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört. Sie steht unter Naturschutz und wurde zur Blume des Jahres 1997 gewählt.

Beschreibung[Bearbeiten]

Erscheinungsbild und Blatt[Bearbeiten]

Die ausdauernde, krautige Pflanze ist fast stängellos oder erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 40 Zentimetern. Mit ihrer bis 1 Meter tief reichenden Pfahlwurzel gilt die Silberdistel als Tiefwurzler. Die Laubblätter sind etwa bis zum Mittelnerv buchtig, fiederschnittig und dornig gezähnt. Sie bilden meist eine Rosette. Die Blattunterseite ist kahl bis etwas spinnwebig. Die größten Laubblätter sind 4 bis 8 Zentimeter breit.

Blütenstand und Blüte[Bearbeiten]

Am Stängel des Korbblütengewächses sitzt meist nur ein Korb mit äußeren Hüllblättern, die wie die Laubblätter gestaltet sind. Die inneren Hüllblätter sind oberseits silbrig-weiß (selten etwas rötlich) und zur Blütezeit bereits abgestorben. Diese umgeben das eigentliche Blütenkörbchen, welches sich aus einigen hundert weißlichen bis rötlichen Röhrenblüten zusammensetzt. Mit den inneren Hüllblättern gemessen, erreicht das Körbchen einen Durchmesser von 50 bis 110 Millimetern.

Blütezeit[Bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Juni/Juli bis September/Oktober.

Vorkommen[Bearbeiten]

Verbreitung[Bearbeiten]

Die Art ist in Europa weit verbreitet, von Spanien im Westen bis Rumänien und die Ukraine im Osten. Das Verbreitungsgebiet in Deutschland erstreckt sich über die Alpen und das Alpenvorland, den Bayerischen Wald, die Schwäbische Alb, die Frankenalb, das Thüringer Becken, die Rhön und nordwärts bis an den Rand des Harzes und wenige Standorte auch darüber hinaus im Weser-Leine-Bergland und im Nördlichen Harzvorland. Stark zurückgegangen ist die Art in der Oberlausitz. Im Westen, Norden und Osten Deutschlands ist die Art sehr selten bis vollständig fehlend. Die Silberdistel ist in Deutschland gesetzlich geschützt und gehört zu den gefährdeten Arten. In Österreich ist sie in allen Bundesländern häufig.

Standorte[Bearbeiten]

Als Standort werden sommerwarme, meist beweidete Magerrasen auf basenreichen Böden mit geringer Humusauflage, vor allem in Kalkgebieten mit geringen Niederschlägen, bevorzugt. Die Silberdistel gedeiht von der Tallage bis in die subalpine Höhenstufe bis in Höhenlagen von 2800 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt sie im Vorarlberger Teil am Heiterberg und im Tiroler Teil auf der Kanzalpe am Strahlkopf bis zu einer Höhenlage von 2000 Metern auf. Ohne die Bewirtschaftung durch weidende Schafherden würden die offenen Magerrasen unterhalb der Alpinen Baumgrenze verbuschen und die Silberdistel dort verschwinden.

Ausbreitung[Bearbeiten]

Die Silberdistel besitzt viele Ausbreitungsmechanismen. Die Achänen können durch den Pappus als Schirmchenflieger mit dem Wind verbreitet werden (Anemochorie). Doch meist erfolgt die Verbreitung als Tierstreuer. Die dornigen Hüllblätter heften sich an vorbeistreifende Tiere und schütteln so die Früchte aus. Aber auch Körnerfresser wie Vögel können zur Ausbreitung beitragen. Schließlich werden die Korbböden von der Pflanze losgelöst und verbreiten die verbliebenen Früchte als Steppenroller.[41]

Doppelscheinwerfer[Bearbeiten]

BMW R1200 GS mit Doppelscheinwerfer

Doppelscheinwerfer bezeichnet das Frontlicht eines Motorrades mit zwei unmittelbar neben- oder untereinanderliegenden Lichtquellen. Es gibt dazu eine EU-Richtlinie von 1993, die Details regelt. Beispielsweise legt sie fest, wie zwei Fernlicht-, Abblend-Scheinwerfer oder Standlichter (Begrenzungsleuchten) angeordnet sein müssen. Sie regelt die Lichtfarbe, die Größe des Lichtkegels, die Kombination, in der die Scheinwerfer eingeschaltet werden dürfen und die Art der Kontrollleuchten.[42]

Reisende auf einem Bein (Herta Müller)[Bearbeiten]

Teil 1[Bearbeiten]

An der Berliner Mauer 1988
An der Berliner Mauer 1988

Reisende auf einem Bein (1989) ist der Titel einer Erzähl-Collage von Herta Müller. Das Werk ist aus verschiedenen Blickwinkeln interpretiert worden: als Thematisierung einer Künstlerexistenz, als eine Erzählung über Entfremdung in einer bestimmten soziokulturellen Situation zwischen Ost und West, als Darstellung einer Heimatlosigkeit, die alle betrifft, oder als eine Aussage dazu, welche Funktion eine marginalisierte Perspektive haben kann. Die Labilität der Protagonistin Irene und ihre Kraft werden vor allem im Schreibstil zum Ausdruck gebracht. Auch die Erzählweise kann sich auf einem Bein nur hüpfend voranbewegen. Irene sucht einen Ausweg aus ihrer Traumatisierung, indem sie mithilfe einer Collage aus Zeitungsschnipseln ausprobiert, wie sich eine fluide Subjektivität anfühlt. Es existieren verschiedene Auffassungen dazu, ob es einen Handlungsfaden gibt oder nicht. Bei der Lektüre bekommt man selbst zu spüren, wie sich Irenes dünne Haut anfühlt.

Zusammen mit Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt (1986) und Barfüßiger Februar (1987) kann Reisende auf einem Bein zu Müllers „Transit-Texten“ gezählt werden, wobei Reisende die Ankunft nach der Ausreise zum Inhalt hat. Es handelt sich um eine Momentaufnahme von West-Berlin und Europa in den späten 1980er Jahren, in der West-Berlin als eine Stadt präsentiert wird, die von Armut und Entfremdung durch Mangel an materiellen Gütern und durch soziale und räumliche Ausgrenzung gekennzeichnet ist. Herta Müller schreibt mit Reisende auf einem Bein das Genre des Großstadtromans aus der Sicht einer fremden deutschsprachigen Frau um.

In einem Interview vom 23. Juni 1989 in zitty Berlin äußert sich Herta Müller, dies sei der Versuch, nicht sich selbst in Betracht zu ziehen, sondern eine kollektive Erfahrung literarisch zu verarbeiten. Müller sagte nach der Veröffentlichung des Romans in einem Vortrag im Rahmen ihrer Poetik-Gastdozentur an der Universität Paderborn über die Künstlerin Irene: „Als schneide sie ihre Lebensaugenblicke aus, als halte sie das, was jeden Tag mit ihr und anderen geschieht in der Hand, so stellt sich Irene die Collage zusammen. So stellt sich für Irene die Collage nach ihren eigenen, undurchschaubaren Takten zusammen.“

Der Titel Reisende auf einem Bein kann im Plural verstanden werden oder als weiblicher Singular. Der Name Irene leitet sich von einem Stadtnamen her, der in Die unsichtbaren Städte (1972) von Italo Calvino vorkommt. Schon in Müllers Titel wird ein Zustand des Übergangs thematisiert und im Werk wird vor allem der Verlauf von Handlung und Erfahrung geschildert. Bei Calvino ist die Stadt Irene ein Sinnbild für etwas, das sich im Übergang befindet. Diese Passage lässt Müller vom deutschen Mann Franz zitieren. Als Motto für Reisende auf einem Bein hat Müller den Eröffnungssatz „Wir waren noch sehr jung“ aus Der Teufel auf den Hügeln (1948) von Cesare Pavese ausgewählt und ihn abgewandelt zu: „Aber ich war nicht mehr jung“, was im Text wiederholt auf Irene selbst bezogen wird.

Inhalt[Bearbeiten]

Irene ist Mitte Dreißig, sie verlässt mit behördlicher Genehmigung ein von Militärs regiertes „anderes Land“ und kommt mit einem einzigen Koffer nach Westdeutschland, wo sie hofft, ein neues Zuhause zu finden. Das, was vertraut werden sollte, scheint allerdings ebenfalls ein „anderes Land“ zu sein. Sie findet Aufnahme in einem Übergangsheim und erhält schließlich, nach Monaten, die deutsche Staatsbürgerschaft. „Unter den Menschen, Dingen und Örtlichkeiten der neuen Welt zurechtgefunden“ hat Irene sich noch nicht.

Die ersten beiden Kapitel spielen im „anderen Land“ im Damals, aber die Erinnerung bleibt in der neuen Umgebung präsent. Irene stellt fest, dass sie „in dem anderen Land“ verstanden hatte, was Leute kaputtmacht und die Gründe täglich sehen konnte, „hier“ tut es ihr „weh, die Gründe täglich nicht zu sehen.“ Die Repression des rumänischen Staates ist nicht nur durchsichtiger, sondern erscheint Irene vor allem vertrauter als diejenige im System der Bundesrepublik. „Die Überschwenglichkeit der Wünsche und die Kargheit der äußeren Dinge hatten sich überlagert. Was sich nie begegnen durfte, es war einunddasselbe gewesen in dem anderen Land. [...] Irene fühlte sich über Jahre hin genarrt. Herausgefordert und betrogen.“ Sie unterdrückt dennoch aktiv jegliches Gefühl von Heimweh, aber körperliche Symptome zeigen ihr, dass dies nicht ohne Folgen bleibt.

Irene lässt das Leben fast teilnahmslos an sich vorüberziehen und bekommt das zweite Bein nicht auf die Erde, weil sie den angeblich goldenen Westen lediglich als etwas empfindet, was undurchsichtig grau ist. Als Stadtläuferin lotet sie die neue Stadt räumlich aus und erlebt sie als Beobachterin und nicht als Teilhabende oder Anteilnehmende. Irene erkennt, dass ihr Leben zu Beobachtungen geronnen ist, die sie handlungsunfähig machen. Eines Tages stellt Irene aus Zeitungsausschnitten eine Collage her, deren disparate Bereiche ihr selbst fremd erscheinen. Durch das Abtasten und Begehen mit den Augen versucht sie das eigene Bild zu begreifen: „Irene hängte das Bild an die Küchenwand. Sie saß am Küchentisch. Ihre Blicke waren Schritte.“ Im vorletzten Kapitel kommt ein Besucher und kommentiert die Collage: Sie sei richtungsverkehrt, leer und tot. Irene zeigt ihm daraufhin, auf welchem der Bilder die Figuren Ähnlichkeit mit ihm haben, kleine Ganoven mit Schirmmütze, und dass sie die Städte fliehen.

Zu Beginn des letzten Kapitels erhält Irene zwei Briefe. Den ersten erkennt sie am Umschlag, er ist von einer Freundin aus dem anderen Land. Der zweite ist ein Schreiben des Senats für Inneres, in dem steht, dass ihr die Staatsbürgerschaft gewährt wird. „Irene freute sich nicht. Sie las weiter, als gehe es in dieser Mitteilung nicht um sie. Den Zusammenhang, in dem die Wörter ‹Festessen› und ‹Begrüßungsansprache› im letzten Absatz standen, verstand Irene nicht.“ Dann will sie sich mit dem Inhalt des ersten Briefes befassen: „Der Magen schwebte zwischen Kehle und Knie. Sie setzte sich, um ihn aufzufangen, an den Küchentisch.“ Sie liest vom Tod eines Freundes, der sich erhängt hat, und erinnert sich an eine Begegnung mit ihm. Dann wirft auch Irene wieder einen Blick auf die Collage und stellt fest: „Der Mann, den man nur von hinten sah, war die Hauptperson auf der Collage.“

Am Schluss findet sich Irene ab mit einer Situation, die sie nicht durchschaut. Sie will lieber da bleiben, wo sie ist, anstatt woanders neue Unsicherheiten in Kauf zu nehmen. Ebenso empfindet sie den Wunsch weit wegzufahren als eine Sucht, womit sich die Situation als ambivalent darstellt. Die letzten beiden Sätze lauten: „Irene lag im Dunkeln und dachte an die Stadt. / Irene weigerte sich, an Abschied zu denken.“

(Ende von Teil 1)

Reisende, Teil 2[Bearbeiten]

Interpretationen[Bearbeiten]

Herta Müller thematisiert in Reisende auf einem Bein die Unvergleichbarkeit von Erfahrungswelten, so Norbert Otto Eke 1991. Brigid Haines formuliert 1998, dass Irene ihr Gefühl von Desorientiertheit beschreibt: „Ich bin nicht heimatlos. Nur im Ausland. / Ausländerin im Ausland. / Er lachte. Nur“, so Irene im Dialog mit einem Italiener, der sich heimatlos nennt – er sei in der Schweiz geboren und gehöre in die zweite Generation Ausländer. Das sei eine paradoxe Beschreibung für jemanden, der mit einer zügigen Einbürgerung als Aussiedlerin behandelt wird, da sie der offiziellen Politik zufolge ja wegen Deutschtum komme, schreibt Antje Harnisch 1997. Im Paradox der Selbstbezeichnung „Ausländerin im Ausland“ wird die Entfremdung doppelt zum Ausdruck gebracht. Irenes Lebensumstände sind geprägt von langanhaltender Unterdrückung und einem konstanten Angriff auf die zusammenhängende Einheit, die Irene heißt. Eine Heimat gibt es nirgends mehr, so Hans Ester 1993. Sie ist auf sich gestellt und der „Diskurs des Allein-Seins“ wird durch die Selbstgespräche weitergetrieben, die Irene mit den Männerfiguren führt, als ob es Dialoge wären. Doppler meint 1991, dass sich Nähe und Fremdheit, Heimat und Exil mehrfach und meist in Paradoxa aufeinander beziehen. Auch wenn die Erzählkonstruktion Irene in den Mittelpunkt stellt, so René Kegelmann 2009, werde Irene durch die Fremdbilder anderer Personen charakterisiert. Er nimmt Bezug auf eine Arbeit von Paola Bozzi von 2005, in der sie ausführt, dass Irene aufgrund subjektiver Zuschreibungen durch andere maximal eine relative Identität besitzt: Wenn man von Irene spricht, sagt man etwas über verschiedene Irenes. Irenes Unschlüssigkeit kann als Ambivalenz des Fremden verstanden werden und Müller beschreibt damit einen transitorischen Raum, in dem sich auch fast alle der anderen Figuren zu befinden scheinen.

In ihren Liebesbeziehungen zu drei Männern macht Irene die Erfahrung, dass es unmöglich ist, die Barrieren zwischen den Geschlechtern zu überwinden. Allen Phänomenen, die einen Zusammenhang zueinander vorgeben, wohnt eine Fremdheit inne, und auch in ihren Liebesbeziehungen ist sie nicht gemeint, sondern wird verfehlt, so Maria Kublitz-Kramer 1994. Schulte fragt (1997), „inwieweit Irenes seelische Disposition beim Mißlingen dieser Beziehungen mitwirkt“ und hält fest, dass es bei dem Studenten Franz, der mit 25 Jahren zehn Jahre jünger ist als Irene, „seine gesteuerte, eingeschliffene Haltung ist [...], die Irene auf Distanz hält.“ Für Harnisch (1997) ist enttäuschte Liebe als Symptom von Fremdheit in Irenes Beziehungen weniger in der Psyche begründet als vielmehr „in der Situation der Aussiedlerin in Deutschland“, für die Nähe zu einem „Deutschdeutschen“ (Herta Müller) nicht möglich ist und dies werde an der verlorenen Nähe zu Franz dargestellt, indem die beiden dieselbe Realität grundsätzlich verschieden wahrnehmen und deuten. Real sei für Irene nur die Sehnsucht nach Franz, er selbst sei aber ebenso Fiktion wie ein Deutschland, in dem sie sich wohlfühlen könne. Kublitz-Kramer (1994) überlegt, „ob Irene als Muster für die generelle marginale Position von Frauen gelten kann, die im Text noch eine Verschärfung durch Irenes Biographie einer politisch Exilierten erfährt.“

Berührungspunkte zwischen Ost und West sehe Irene in Berlin am Beispiel des Mauerseglers, schreibt Harnisch: Der Vogel mache die Mauer, die von Thomas’ Wohnung aus zu sehen ist, zu seiner Heimat und ignoriere die Grenze, ganz so wie es die Wolke tut, die gerade aus dem anderen Teil der Stadt westwärts zieht. Thomas brückt zudem die Opposition von weiblich und männlich, weil er schwul lebt. Mit Thomas hat Irene gemeinsam, dass sie in ihrer Position marginalisiert werden. Irene ist es aus diesem Blickwinkel möglich, „Aspekte der Wirklichkeit zu entdecken, die unter der Oberfläche verborgen sind“, und der bundesdeutsche Alltag wird verfremdet: „Die Bundesrepublik erfährt aus der Perspektive der Peripherie eine kritische Relativierung,“ etwa der Warencharakter der Realität und die Kommerzialisierung von Objekten, Körpern und menschlichen Beziehungen. Irene nimmt dies besonders deutlich in der Werbung wahr, die sie als absurd und manipulativ entlarvt. Sie erkundet mit Beobachtungen von unzusammenhängenden Details die ambivalenten Freiheiten, die dem Stadtbewohner im Kapitalismus gewährt werden. Schulte schlägt als Parallellektüre eine Passage aus Kafkas Parabel von der Gefängniszelle vor, weil Irene sich mit ihrer Situation abfindet. „Daß sie sich nicht entwickelt, daß sie erträgt, Fremde zu bleiben, macht ihre Autonomie, ihre Entwicklung aus“, so lautet Dopplers Fazit zur Figur Irene.

Reisende auf einem Bein spielt auf produktive Weise mit Trauma als ›Signatur der Moderne‹, indem gezeigt wird, wie die Struktur von Trauma einen Ausweg aus festgefahrenen postmodernen Konstruktionen von Subjektivität bietet, so Brigid Haines 2002. Irenes Erfahrungen sind einerseits typisch für Menschen, die mit einer posttraumatischen Belastungsstörung leben, andererseits werden spezifische Aspekte ihrer persönlichen Geschichte deutlich gemacht. Letztere sind lokalisierbar, etwa wenn Irene in Berlin am Ort der Ermordung Rosa Luxemburgs erschreckt darüber ist, dass die Ehefrau des Diktators aus dem anderen Land (Elena Ceaușescu) Luxemburg ähnlich sieht. Haines nennt weitere Beispiele: Irene erkennt auf einem Foto von sich nur ›die andere Irene‹. Sie kann im Jetzt nur leben, indem sie leugnet, verstehen und kontrollieren zu wollen und sich stattdessen auf Details einer Collage fokussiert, wo sie in einer Spannung zwischen Design und Zufall fließende neue Formationen ausprobiert.

Großstadtroman subvertiert[Bearbeiten]

Antje Harnisch arbeitet in ihrem Beitrag von 1997 heraus, wie Reisende auf einem Bein in der Tradition der Poetologie der Moderne gelesen werden kann, in der Fremdheit und Heimatlosigkeit Chiffren der Künstlerexistenz sind. Hierfür nennt sie verschiedene Elemente: die Reflexion auf die Verfremdung der Realität durch Montage, Symptome der Großstadt, in der die Wirklichkeit ständig an Komplexität zunimmt, verfremdende Bilder sowie kurze einfache Sätze in parataktischer Reihung. Schon bei Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1910) von Rilke changieren Erfahrungen eines Ausländers in Paris mit existenzieller Heimatlosigkeit des Künstlers. Ein männlicher Stadtläufer wird allerdings nicht als Nutte beschimpft. Im Gegensatz zu ihm geht es für Irene als Flaneurin nicht um den Rauschzustand der Fülle, sondern Passanten sind „Hindernis oder vielleicht auch Bedrohung“. Harnisch stellt fest: Müller schreibt in Reisende auf einem Bein die männlich dominierte Tradition des Großstadtromans „aus der Perspektive der fremden Frau“ um.

Moray McGowan hingegen nimmt in seinem Beitrag von 2013 den Standpunkt ein, dass sich die entfremdete Verwirrung der Protagonistin Irene nur schwerlich als Perspektive eines weiblichen Flaneurs lesen lässt und begründet dies damit, dass Irene eingeschüchtert sei durch das Selbstbewusstsein der Kinder, die auf der Straße spielen, von denen ein Junge sie Nutte nenne, weil sie allein auf der Straße unterwegs ist. McGowan stellt damit die Subvertierung des maskulinen Genres der modernen Stadt als Effekt der Schilderung in Frage. Noch im selben Jahr schließt sich Binder in ihrem Beitrag jedoch eher der vorigen Position an, indem sie schreibt, dass Irene als Flaneurin Stereotype des Weiblichen unterläuft.

(Ende von Teil 2)

Reisende, Teil 3[Bearbeiten]

Stil[Bearbeiten]

Selten sei so eindringlich über Heimatlosigkeit geschrieben worden, stellt Ester 1993 fest. Die Pein von Irenes sinnlicher Erfahrung kommt treffend in der isolierten Sinneswahrnehmung zum Ausdruck. Die Protagonistin Irene kann ihre Vereinsamung nicht überwinden, denn die Normalität, die öffentlich

  1. Dieser Text basiert auf dem Beginn des Wikipedia-Eintrags "Liste der Großstädte in Deutschland" in der Version vom 21.9.2021 und wurde von C.Koltzenburg für dieses Format bearbeitet.
  2. Tabelle von C.Koltzenburg adaptiert aus dem Wikipedia-Eintrag "Liste der Großstädte in Deutschland", https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Gro%C3%9Fst%C3%A4dte_in_Deutschland&oldid=217802780 Version vom 2.12.2021].
  3. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Operationsbericht" in der Version vom 11.6.2020 und wurde von C.Koltzenburg gekürzt.
  4. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Abkühlung" in der Version vom 5. März 2023 sowie auf dem Eintrag "Abkühlungsgröße" in der Version vom 5. Januar 2022 und wurde von C.Koltzenburg umgearbeitet.
  5. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Abkühlung" in der Version vom 5. März 2023 und wurde von C.Koltzenburg umgearbeitet.
  6. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Abkühlung" in der Version vom 5. März 2023 und wurde von C.Koltzenburg umgearbeitet.
  7. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Abkühlung" in der Version vom 5. März 2023 und wurde von C.Koltzenburg umgearbeitet.
  8. Der Text des dritten Abschnitts basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Mühle (Spiel)" in der Version vom 22. September 2022 sowie auf dem Artikel "Bredenstein" in der Version vom 2. Oktober 2021 und wurde von C.Koltzenburg leicht umgearbeitet und gekürzt.
  9. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Mühle (Spiel)" in der Version vom 22. September 2022 und wurde von C.Koltzenburg leicht umgearbeitet und gekürzt.
  10. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Mühle (Spiel)" in der Version vom 22. September 2022 und wurde von C.Koltzenburg leicht umgearbeitet und gekürzt.
  11. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Materialseilbahn" in der [Ottosche drahtseilbahn.jpg|1895: Ottosche Drahtseilbahn mit handbetätigten Schraubstockkupplungsapparaten Version vom 25. Januar 2023] und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  12. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Wasserballkraul" in der Version vom 17. Mai 2023 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  13. Paul Pechmann: Die Zeitschrift perspektive' im österreichischen Literaturbetrieb. In: revue nach neunundvierzig nummern perspektive. konzepte für eine zeitgenössische literatur. Wien: Sonderzahl, 2006. S. 11–20. Hier: S. 12.
  14. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Perspektive (Zeitschrift)" in der Version vom 14. Nove,ber 2022 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet, aus anderen Quellen ergänzt und gekürzt.
  15. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Bewaffnete Neutralität" in der Version vom 1. März 2022 und wurde von C.Koltzenburg gekürzt und leicht bearbeitet.
  16. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Tuğba Tekkal" in der Version vom 4. Februar 2023 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  17. Wikipedia-Eintrag "Verhaltensbiologie", Abschnitt "Experimente"
  18. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Verhaltensbiologie" in der Version vom 23. Mai 2022 um 19:08 Uhr und wurde von C.Koltzenburg gekürzt.
  19. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Texttilpflegesymbol" in der Version vom 24. April 2023 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  20. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Diversity Management" in der Version vom 11.11.2021 und wurde von C.Koltzenburg gekürzt.
  21. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Aalto-Theater" in der Version vom 25. Dezember 2021 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  22. Dieser Text basiert auf den Wikipedia-Einträgen "ISM-Anwendung" in der Version vom 6. Juni 2022 sowie "Vollzugsordnung für den Funkdienst" in der Version vom 7. Oktober 2022 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  23. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "EOSC" in der Version vom 23. Februar 2023 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  24. "Data Steward: ein Berufsbild so facettenreich wie die Einsatzbereiche. Abschlussbericht einer Studie von USB Köln und ZB MED gefördert vom BMBF jetzt verfügbar", Pressemitteilung der USB Köln und der ZB MED (Köln), 02.05.2023
  25. https://www.ulmato.de/ausbildung/bibliothekarin/, Stand 2. Mai 2023
  26. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Seilspringen" in der Version vom 5. April 2023 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  27. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Gerät" in der Version vom 14. November 2022 um 18:00:53 Uhr und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  28. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Politischer Gefangener" in der Version vom 23. Dezember 2022 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet, gekürzt und durch eigene Aussagen ergänzt.
  29. Jenni Gärtner: "Autonome Frauenhäuser. Zu wenig Geld, zu wenig Platz - darum Streik" Deutschlandfunk Nova, 7. März 2023, ca. 7 Minuten
  30. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Steadfast Noon" in der Version vom 31. Dezember 2022, auf den Wikipedia-Einträgen "IPPNW" in der Version vom 7. Mai 2022 und "Lebenslaute" in der Version vom 17. März 2022, sowie auf dem Wikipedia-Eintrag "Nörvenich" in der Version vom 22. Dezember 2022 und dem Wikipedia-Eintrag "Fliegerhorst Nörvenich" in der Version vom 5. Dezember 2022 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet, gekürzt und ergänzt.
  31. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Rein Gold: Ein Bühnenessay" in der Version vom 12. Mai 2021 und wurde von C.Koltzenburg zu knapp 90% und bei Wikipedia publiziert, hier nachträglich bearbeitet und gekürzt.
  32. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Schneemann" in der Version vom 8. Februar 2022 um 21:01:50 Uhr und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  33. Dieser Text basiert u.a. auf dem Wikipedia-Eintrag "Bochum" in der Version vom 13. Dezember 2022 und wurde von C.Koltzenburg ergänzt und gekürzt.
  34. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Wohnungslosigkeit/Situation im deutschsprachigen Raum/Deutschland" in der Version vom 11. Dezember 2022 um 00:14 Uhr und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet, ergänzt und gekürzt.
  35. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Burg Schmalenstein" in der Version vom 7. Februar 2021 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet.
  36. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Shirana Shahbazi" in der Version vom 7. November 2022 und wurde von C.Koltzenburg etwas bearbeitet und gekürzt.
  37. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Posturale Kontrolle" in der Version vom 17. Oktober 2022 und wurde von C.Koltzenburg weder bearbeitet noch gekürzt.
  38. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Die Anstalt" in der Version vom 15. November 2022 sowie auf Artikel "Die Anstalt/Episodenliste" in der Version vom 15. November 2022 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet, gekürzt und ergänzt.
  39. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Privatautonomie" in der Version vom 5.4.2022 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  40. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Aminata Belli" in der Version vom 12. Juli 2022 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.
  41. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Silberdistel" in der Version vom 7. Mai 2022 und wurde von C.Koltzenburg gekürzt.
  42. Dieser Text basiert auf dem Wikipedia-Eintrag "Doppelscheinwerfer" in der Version vom 29.12.2020 und wurde von C.Koltzenburg bearbeitet und gekürzt.