Benutzer:Anna-Milena Zens/Arbeitsseite Europaforum Wachau 2017

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Manipulation demokratischer Prozesse im Internet[Bearbeiten]

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Im Zeitalter der modernen Demokratie ist die Vermittlung von Informationen die zentrale Aufgabe der Medien geworden. The "Worldwide-Web" und die sozialen Medien tragen durch ihre Aktualität und durch ihren freien Zugang, zu einer wesentlichen Verbesserung der Informationslage bei. Denn erst auf Basis von Informationen und Wissen ist es möglich, sich eine Meinung zu bilden und an beispielsweise politischen Prozessen aktiv teilzunehmen [1]. Zudem hat sich die aktive Beteiligung an politischen und sozialen Prozessen durch eine eher passivere Beteiligung etwa durch online Petitionen etc. ersetzt. Nichtsdestotrotz kommt es zu nationalen und internationalen politischen Diskursen, die ohne die sozialen Medien nicht möglich wären [2]. Dies zeigt sich durch sehr starke wachsenden Onlinepräsenz von Parteien. Da diese die Online-Präsenz nutzen um möglichst viele Menschen zu erreichen, sowie ihren Standpunkte, Ideen, Ideologien etc. gezielter öffentlich zu machen.

Auswirkung virtueller Manipulation[Bearbeiten]

Unter der Manipulation demokratischer Prozesse im Internet versteht man mittels Internet-Medien ventilierte Beeinflussung, die sich meistens individuell an den Rezipienten wendet und durch individuell zugeschnittene Inhalte geprägt ist. Diese gezielte Beeinflussung soll politische Vorteile für bestimmte Personengruppen schaffen. Die wichtigste Form der Teilnahme an der Politik ist die Wahl. Da diese noch analog durchgeführt wird, heißt durch Stift und Papier, ist dieser Teil von der virtuellen Manipulation ausgeschlossen. Dennoch ist die Meinungsmanipulation des Wählers im Vorfeld nicht zu unterschätzen. Erst auf der Basis von Information und Wissen kann sich der Einzelne eine eigene Meinung bilden und verantwortungsvoll am politischen Geschehen teilnehmen [3]. Wird dieser Prozess der Meinungsbildung gezielt beeinflusst spricht man von einer Manipulation. Handelt der Einzelne in Folge des manipulierten Wissen anders bzw. nicht mehr frei, so wurde der eigentliche analoge Teil der Wahl durch virtuelle Manipulation beeinflusst.

E-demokratische Prozesse[Bearbeiten]

Unter e-demokratische Prozesse fallen jede Art der politischen Informations-, Diskussions- und Partizipationsmöglichkeit für Bürgerinnen und Bürger über das Medium Internet. Sei es ein politisches Forum, ein politischer Blog oder ein Artikel. Es geht dabei primär um den Austausch von politischer Meinung.

Etablierung von Diskussionsplattformen[Bearbeiten]

Der Austausch von Informationen ist mindestens genauso wichtig, wie die einseitige Vermittlung. Nur über den Diskurs können Meinungen entwickelt und Themen vorangebracht werden. Das Internet bietet die Möglichkeit quasi live an aktuellen politischen Diskussionen teilzunehmen, sowohl passiv, als auch aktiv. Realisiert wird dies durch online Plattformen und Foren im Internet sowie durch extra dafür eingerichtete Homepages. Abgesehen davon, greifen hier auch andere mediale Kanäle, wie [[w:Twitter|Twitter], Facebook] oder Instagram.

Partizipation[Bearbeiten]

Abgesehen von der aktiven Teilnahme auf oben beschriebenen Plattformen, ermöglicht das Internet auch andere Partizipationsmöglichkeiten am politischen Geschehen. Dazu zählt:

  • Das Unterschreiben von Online-Petitionen
  • Das Promotion von Vereine und Organisationen
  • Die aktiv Gestalten und Unterstützen von Wahlkämpfen
  • Die Teilnahme an politischen Diskursen in Foren
  • Das Kund machen seiner politischen Meinung
  • Das Teilen der Meinung Anderer auf Social Media Plattformen
  • Und weiteres

Manipulation im Internet[Bearbeiten]

Die Vermittlung von Informationen ist innerhalb einer modernen Demokratie der wichtigste demokratische Prozess, da sich die Bürger nur durch eine gute Vermittlung von Informationen ein eigenes Wissen aneignen und so eine Meinung bilden kann. Nur durch eine eigene Meinung kann man politische Vorgänge bewerten und sich bei demokratischen Entscheidungen, in Form der Stimmenabgabe bei einer Wahl oder einem Volksentscheid, beteiligen. Somit ist die Bildung der eigenen Meinung nötig um Teil an politischen Prozessen zu haben. Wird die Bildung der eigenen Meinung im Vorfeld bewusst beeinflusst so spricht man von Manipulation. Diese Manipulation geschieht durch gezieltes zuschneiden von Informationen auf das Individuum im virtuellen Nets. Durch so genannte Social Bots wird das Bild der öffentlichen Meinung getrübt und Statistiken oft unbrauchbar. Diese sogenannten Social Bots geben sich als Accounts aus und versuchen Meinungen zu teilen, werden so Meinungen der politischen Art geteilt. Wird Stimmung in Richtung einer Partei gemacht.

Wahlmanipulation[Bearbeiten]

Da Wahlen heutzutage noch analog durchgeführt werden sind diese nicht direkt von der Manipulation im Internet beeinflusst. Dennoch ist die Meinungsbildung der Wähler im Vorfeld einer Wahl sehr wohl beeinflussbar. Die Oxford University hat herausgefunden, dass nach dem ersten Fernseh-Duell zwischen den US-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump mehr als jeder dritten Pro-Trump-Tweet von einem Bot abgesetzt wurde. Durch die ständigen aufpopenden Tweets in der heißen Phase des Wahlkamps wurde so das Bild der öffentlichen Meinung stark beeinfluss und verfälscht [4].

Angeblich befinden sich unter den fast 13 Millionen Nutzern, die Donald Trump auf Twitter folgen, mehrere Millionen Bots. Sie teilen seine Tweets und versuchen Stimmung für den Republikaner zu machen. Dies wiederum bedeutet, dass sobald Statistiken von Wahlprognosen ihre Informationen aus Social Media ziehen, diese nur getrübte Wahlprognosen zum Ergebnis haben können.

Literatur[Bearbeiten]

  • Leonie Viola Thöne: Macht im Internet: eine Analyse von Pickup Artist Foren als Schauplatz der Macht und Anleitung zu Machtausübung. Moers: Edition Wissenschaft, Hagen 2016, ISBN 978-3-937748-19-1.
  • Michael Frinkes: "Das gekaufte Web: Wie wir online manipuliert werden". Heise Verlag, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-944099-08-8.
  • Dieter Ruch: "Politische Diskurs im Internet und in Zeitungen". Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-15942-3

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Mehr Demokratie via Internet abgerufen am 6. September 2017
  2. [1].
  3. [2]
  4. [3].

http://www.bpb.de/apuz/26705/mehr-demokratie-via-internet

https://www.polyas.de/ueber-polyas/digitale-demokratie

http://www.br.de/nachrichten/social-bot-erklaerstueck-100.html

Weblinks[Bearbeiten]

http://www.bpb.de/apuz/26705/mehr-demokratie-via-internet - aufgerufen am 22.07.2016

https://www.polyas.de/ueber-polyas/digitale-demokratie - aufgerufen am 22.07.2016

http://www.br.de/nachrichten/social-bot-erklaerstueck-100.html - aufgerufen am 22.07.2016

http://www.demokratiezentrum.org/themen/demokratie-und-nachhaltigkeit/demokratische-weiterentwicklung.html - aufgerufen am 22.07.2016

http://fortune.com/2017/05/31/trump-twitter-bot-war/ - aufgerufen am 26.07.2016

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/twitter-bots-von-donald-trump-greifen-in-us-wahlkampf-ein-14455894.html - aufgerufen am 26.07.2016