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Benutzer:Zer0nius/Virtuelle Proxemik

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Virtuelle Proxemik[Bearbeiten]

Die virtuelle Proxemik ist ein Gebiet der Psychologie, der Kommunikationswissenschaft (Teilbereich der Lokomotorik) und der Mathematik/Informatik.

Sie entwickelt Metriken für den virtuellen Raum und untersucht, welche Signale Individuen durch das Einnehmen eines bestimmten Abstandes innerhalb dieser Metriken zueinander austauschen. Virtuelle Proxemik beschäftigt sich sowohl mit dem Raumverhalten als einem Teil der nonverbalen Kommunikation als auch mit der Entwicklung von Metriken basierend auf Topologien, um proxemische Kontexte in virtuellen Räumen sicht- und messbar zu machen.

Was ist Proxemik?[Bearbeiten]

Proxemik bezeichnet die nichtverbale Kommunikation allein durch Distanzveränderung zu seinem Gegenüber zu kommunizieren. Ähnlich wie Mimik und Gestik ist die Proxemik eine Form der Kommunikation, die unseren ganzen Körpereinsatz erfordert. Um genauer zu sein, befasst sich Proxemik mit der Distanzveränderung gegenüber einem Anderen und den Auswirkungen.

Distanzveränderung bedeutet vor allem Positionsveränderung. Ich ändere also meine Position im Raum und damit unmittelbar meine Position in Bezug auf einen anderen Kommunikationspartner. Beispiele sind z.B. das Zurückweichen und auf Abstand gehen in einem Aufzug, das Aufeinander Zugehen bei einer Begrüßung und vieles mehr.

Was ist virtuelle Proxemik?[Bearbeiten]

Virtuelle Proxemik bezeichnet diese nichtverbale Kommunikation in einem virtuellen Raum, wie z.B. dem WWW. Hier ist die Sache jedoch etwas schwieriger, da die Positionsbestimmung im virtuellen Raum ohne eine Art Koordinatensystem nicht möglich ist. Dieses Koordinatensystem kann man jedoch künstlich erschaffen, mit Hilfe einer sogenannten Metrik. Eine sehr einfache Metrik ist z.B. das Straßensystem von New York: Schachbrettartig, eine sogenannte Taxi- oder auch Manhattan-Metrik. Dort weiß man, wenn manin der 65igsten Straße ist, dass man bis zur 22igsten Straße noch eine ganze Menge Weg zurücklegen muss. Die Abstände zwischen den Straßen sind nahezu konstant.

Mit einer Art Taxi-Metrik kann man auch im Virtuellen einen metrischen Raum erzeugen. Man nutzt einfach Konstrukte, die es dort gibt zur Orientierung. Zum Beispiel Webseiten, Textabschnitte, Bilder, Domainstrukturen usw. So kann man mit gegebenen Strukturen dennoch Abstände bzw. Distanzeinheiten messen. Die Auflösung hängt zwar von der gewählten Einheit bzw. dem Konstrukt ab, aber das ist schonmal besser als Nichts.