Benutzer:Martina Antolic/Arbeitsseite (WS 2016) - Nikolaj Semjonowitsch Samokisch

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Nikolaj Semjonowitsch Samokisch (ukr. Николай Семёнович Самокиш; * 13. Oktober 1860 in Nischyn; † 18. Januar 1944 in Simferopol) – war ein russischer bzw. sowjetischer Schlachtenmaler und Pädagoge, sowie Buchillustrator ukrainischer Herkunft. Semjonowitsch war außerdem ordentliches Mitglied der Russischen Kunstakademie (1913) [1], verdienter Künstler der RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik)und Preisträger des Stalinpreises zweiter Stufe (1941).

Ein Portrait vom Schlachtenmaler Nikolaj Semjonowitsch Malokisch 1920.


Biografie[Bearbeiten]

Nikolaj Semjonowitsch Samokisch wurde in der Stadt Nischyn, in der heutigen Ukraine, damals zur Sowjetunion gehörend, geboren. Sein Vater, Semjon Samokisch [2] war ein Briefträger ungarischer Herkunft. Vor der Schulzeit verbrachte Nikolaj Samokisch seine Kindheit in der Stadt Nossiwka (30km von Nyschin entfernt), bei seinem Großvater mütterlicherseits Dimitrij Iwanowitsch Senik, der ein Kosake des Regiments in Tschernihiw war, eine administrative Kriegseinheit eines Hetmanats mit der Hauptstadt in Tschernihiw, gegründet im Jahre 1648.

Erste künstlerische Anreize erhielt Samokisch am Gymnasium in Nischyn durch seinen Zeichenlehrer R.K. Muytschenko-Zybulskij [3], der ihm auch Privatunterricht in der Malerei gab. 1878 lernte Nikolaj Semjonowitsch Samokisch an der Russischen Kunstakademie, anfangs аls Gasthörer, ab 1879 als beständiger Schüler. Die meisterhafte Schlachtenmalerei studierte er bei Bogdan Pawlowitsch Willewalde.

Illustrator[Bearbeiten]

Der Sekretär der Konferenz der Akademie der Künste zeigte die Zeichnungen Samokischs dem großen Fürsten Wladimir Alexandrowitsch, dem ehemaligen Präsidenten der Akademie. Dieser zeigte die Zeichnungen wiederum seinem Nachfolger, Nikolaj Alexandrowitsch. Daraufhin wurde der junge Künstler der Kriegsbehörde für Zeichnungen von Manövern empfohlen. Im Jahre 1890 begann Nikolaj Semjonowitsch Samokisch diese Arbeit.

"Und hier habe ich den Weg illustratorischer Arbeit eingeschlagen, nicht verdächtigend, dass ich mich einarbeite in diese Tätigkeit und dieser Arbeit einen großen Teil meiner Zeit einräumen, ab und zu mir nur vornehmend Bilder für Ausstellungen zu malen."

- schrieb Samokisch später in seinem Tagebuch

Ehe mit Jelena Petrowna Samokisch-Sudowskaja[Bearbeiten]

Im Jahre 1889 heiratete Semjonowitsch Jelena Petrowna Sudowskaja. Mit der Ehe erhielt sie den doppelten Nachnamen Samokisch-Sudowskaja. Jelena Petrowna Samokisch-Sudowskaja (1863 – 1924) war eine berühmte Buchillustratorin und Schülerin von Wasilij Petrowitsch Wereschagin. Sie illustrierte häufig Alexander Sergejewitsch Puschkin. Sehr bekannt sind ihre Illustrationen zum Märchen von Pjotr Pawlowitsch Jerschow «Das buckliges Pferdchen». 1896 erhielt sie für die Zeichnungen im „Krönungs-Sammelband“ den höchsten Preis und eine Medaille auf dem hellblauen Band. Nikolaj Samokisch und Jelena Samokisch arbeiteten von Zeit zu Zeit gemeinsam. So machten sie bei den Vorbereitungen zur illustratorischen Ausgabe der "toten Seelen" von Nikolai Wassiljewitsch Gogol mit (Typografie Adolf Marks, 1901) und dem viеrteiligen Epos des Arztes und Anthropologen Alexander Wassiljewitsch Elisejew, „In der Welt». In einem der Säle des Witebsker Bahnhofs (ursprünglicher Name Zarskoselski Woksal), errichtet von 1901 bis 1904, sind die Wände geschmückt mit einem Gemälde von Nikolaj Samokisch und seiner Frau Jelena Samokisch-Sudowskaja, welches der Geschichte der Zarskoselski Eisenbahn gewidmet ist. Darauffolgend hat der Bürgerkrieg die beiden Eheleute getrennt. Jelena Petrowna starb 1924 als Emigrantin in Paris.

Künstler - Kriegskorrespondent[Bearbeiten]

Viele verschiedene Illustrationen von Nikolaj Samokisch wurden in den Zeitschriften „Das Feld“ und „Die Sonne Russlands“ veröffentlicht. Nach der Arbeit für das Journal „das Feld“ im Mai 1904, ging Samokisch an die Front des Russisch-Japanischen Kriegs und arbeitete dort als Maler bis 1904. Seine Arbeit zu der Zeit an der Front zeigte sich im Album „Der Krieg 1904-1905". Aus dem Tagebuch eines Malers“. Zusätzlich zu diesen Album mit Zeichnungen, malte er an der Front auch Bilder. Das bekannteste von ihnen ist „Ljaojan. Am 18. August 1904» (russ. Ляояан). Dieses Gemälde, welches hinsichtlich einer der schrecklichsten Schlachten zwischen der russischen und japanischen Armee entstanden ist, wurde 1910 in der Kriegsgalerie des Winterpalastes in Sankt Petersburg untergebracht. 1907 hat Samokisch das Buch von A. E. Makowkin, „1-j Nertschinskij polk der kоsakischen und hinterbajkalischen Streitkräfte“, gewidmet den Heldetaten der Hinterbaikalischen im Russisch-japanischen Krieg [4].

Pädagoge[Bearbeiten]

Ab 1894, als Samokisch zur Zeichenschule gerufen wurde, unterrichtete er 23 Jahre lange. Seine Tätigkeit Sein Lehrbuch „Federzeichnungen“ lernen wird von russischen Malern und Illustratoren noch heute verwendet und gebraucht. Samokisch war ordentliches Mitglied der Russischen Kunstakademie (1913), wo er ab 1912 bis 1918 als Professor und Leiter der Klasse für die Schlachtenmalerei tätig war. Unter seinen Schülern waren berühmte Künstler wie: Mihail Iwanowitsch Awilow oder Georgij Konstantinowitsch Sawizkij. An der Russischen Kunstakademie unterrichtete Samokisch bis 1918, als der Rat der RSFSR die alte Kunstakademie auflöste und daraufhin auf ihrer Grundlage die staatlich unabhängigen Künstlerwerkstätten gründete. Von 1920 bis 1939 arbeitete Nikolaj Samokisch er auf der Krim. Von 1918-1921 lebte er in Jewpatorija, wo er mehr als dreißig Bilder malte und ab 1922 in Simferopol. Dort gründete er ein eigenes künstlerisches Studio (Studio Samokisch), welches zum regionalen Hauptzentrum für künstlerischen Bildung wurde, indem es die talentierte Jugend zusammenführte und unterstützte. Unter seinen Schüler in Simferopol war der ukrainische Künstler Jakob Aleksandrowitsch Basow (lernte bei Samokisch von 1922 bis 1931). Des Weiteren waren darunter der Künstler, Pädagoge und Kulturabgeordnete von Russland Osil Abramowitsch Awsijan, Amet Ustaew, Marija Wikentewna Nowikowa, Mark Domaschenko und noch andere.

Verhältnis zur sowjetischen Herrschaft[Bearbeiten]

Nikolaj Semjonowitsch Samokisch war ab 1923 Mitglied der "Vereinigung der Künstler des revolutionären Russlands" (rus. АХРР), welche 1922 gegründet wurde. Ein weiteres Mitglied dabei war einer der ihm äußerst nahestender Schüler Samokischs sowie ein Mitreisender an die Front 1914, Pjotr Iwanowitsch Kotow. In der Deklaration der Vereinigung der Künstler des revolutionären Russlands wurde die Bürgerpflicht des Meisters „Künstlerisch-dokumentarischer Prägung des größten Monetes der Geschichte in seinem revolutionärem Stoß“. Die sowjetische Herrschaft hat das Talent und die Leistungen Samokischs beurteilt und bemerkte seine Ehrentitel, Prämien, und Orden. Während der sowjetischen Periode hat der Meister des Handwerks die malerischen Zyklen über den Bürgerkrieg: „die Aufklärung“ (1923), «die Maschienengewehr-Kutsche“ (1930), N. A. Schtschors im Kampf unter Tschernigow“ (1938), veröffentlicht.

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • Kleine goldene Medaille der Russischen Kunstakademie für das Gemälde „Die Rückkehr der Truppen in die Heimat“ (rus. Возвращение войск на родину) - 1881
  • Auszeichnung S.G. Stroganows für das Gemälde „Gutsherren auf dem Jahrmarkt“ (rus. Помещики на ярмарке) – 1883
  • Kleine goldene Medaille der Russischen Kunstakademie für das Gemälde „Episode aus der Schlacht bei Malojaroslawez“ (rus. Эпизод из битвы при Малом Ярославце) – 1884
  • Große goldene Medaille der Russischen Kunstakademie für das Gemälde „Russische Kavallerie kehrt zurück nach der Attacke auf den Feind bei Austerlitz im Jahre 1805“ (rus. Русская кавалерия возвращается после атаки на неприятеля под Аустерлицем в 1805 году) – 1885
  • Silberne Medaille der Weltausstellung in Paris für das Gemälde „Vierlinge in der Kurve» (rus. Четверня на повороте) – 1900
  • Stalinpreis[5] der zweiten Stufe (1941) für das Gemälde „Übergang der Roten Armee über den Sywasch“ (rus. Переход Красной Армии через Сиваш) - 1935
  • Verdienter Künstler der RSFSR – 1937
  • Orden des Roten Banners der Arbeit - 1940

Galerie[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Samokisch, M. Як я став художником. Довідка. Життьовий шлях майстра. — Kiew, 1937. (ukr.)
  • Lapibus, N. Николай Самокиш. Bely Gorod, 2006, S. 48. (rus.)
  • Tkatschenko, W. Н. С. Самокиш. Жизнь и творчество. 1860—1944, S. 130. (rus.)
  • Jazenko, W. F. Николай Самокиш. Кiew: Мистецтво, 1979. — in ukrainischer, russischer und englischer Sprache, 98 Reproduktionen.
  • Ljaschenko, S. W. Монументальные живописные работы Н. С. Самокиша. Научные труды. В. 28. Проблемы развития отеч. иск-ва / РАХ; Санкт-Петербургский гос. акад. ин-т живописи, скульптуры и архитектуры им. И. Е. Репина; науч. ред. В. А. Леняшин, сост. О. А. Резницкая, А. И. Шаманькова. — СПб., янв. — März 2014, S. 169—178. (rus.)
  • Lazarjew, S. E. Образ Степана Разина в изобразительном искусстве. Преподавание истории в школе, 2016, Ausg. 8, S. 29-34. (rus.)

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Мuseum Russlands, abgerufen am 8. Februar 2017
  2. Semjon Samokisch, abgerufen am 27. Februar 2017
  3. bei art-nostalgie, abgerufen am 27. Februar 2017
  4. Makowkin, A. E. "1. nertschinskij polk des hinterbaikalisch-kazachischen Armee" (russisch)
  5. Große Sowjetische Enzyklopädie

Weblinks[Bearbeiten]