Ägyptischer Totenkult am Beispiel Tutanchamuns

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Maske des Tutanchamun

Regentschaft von Tutanchamun[Bearbeiten]

Tutanchamun regierte von 1332 bis 1323 v. Chr in Ägypten. Er änderte seinen Geburtsnamen von Tutanchaton (lebendes Abbild des Aton) in Tutanchamun (lebendes Abbild des Amun oder zu Ehren des Amun). Den Thron bestieg er mit gerade einmal neun Jahren und war der Thronfolger nach Semenchkare. Tutanchamun verstarb zwischen Ende Dezember 1324 und Mitte Februar 1323 an einer ungeklärten Ursache. Sein Vater war Echnaton, der früher Amenhotep IV. hieß. Seine Mutter war wahrscheinlich Königin Nofretete oder ihre Tochter Maketaton oder Kija, die Nebenfrau von Echnaton. Tutanchamun hatte mindestens sechs Schwestern bzw. Halbschwestern und einen Bruder bzw. Halbbruder.

Die Kindheit verbrachte Tutanchamun in Achet-Aton, dem heutigen Armana. Seine Ehefrau war eine seiner sechs Schwestern mit Namen Anchesenamun. Er hatte zwei Töchter, die jedoch beide bereits im Kindesalter verstarben.

Vor allem der ehemalige Wesir Eje aus Regierungszeiten seines Vaters Echnaton, soll Pharao Tutanchamun beratend zur Seite gestanden und ihn nach seinen eigenen Wünschen beeinflusst haben.

Nachdem der Aton-Kult, der von seinem Vater gefördert wurde, fast verschwunden war, ließ Tutanchamun alle Amun-Tempel des Landes restaurieren. Dieser Restaurationprozess spiegelt sich auch in der Namensänderung wieder. Dann zog er mit dem Königshof nach Memphis um und errichtet dort weitere Bauwerke.

Fund des Grabes[Bearbeiten]

        Tutanchamun
sein Grab …... ein Mysterium

Viele Leute rätselten über das mysteriöse Grab des ägyptischen Kindkönigs Tutanchamun. Bis es im Jahre 1922 von Howard Carter und seinem finanziellen Unterstützer Lord Carnavon gefunden wurde. 1917 begannen die ersten Grabungsarbeiten, aber da in den ersten Jahren nichts gefunden wurde, wollten sie schon fast aufgeben. Carter glaubte jedoch daran, das Grab von Tutanchamun zu finden. Er schaffte es Lord Carnavon zu überreden noch einen Winter lang zu graben. Er grub in einer alten Hütte, weil er auf Gegenständen die Inschrift Tuchanchamun fand. Plötzlich erblickte er 16 in Stein gemeißelte Treppenstufen, die zum Grab des Tuchanchamuns führten. Am Ende der Treppe war eine Wand, die wie es aussah, schon mal zugemauert worden war. Also waren im alten Ägypten schon einmal Leute hier gewesen (vermutlich Grabräuber. Danach fand sich noch eine Wand, in die Carter ein kleines Loch hineinmeißeln ließ. Dann leuchtete er mit einer Kerze durch das Loch, um zu sehen, ob die Luft giftig war, was sie aber nicht war. Dann fragte Lord Carnavon: „Was siehst du?“ Carter sagte darauf: ,, Wunderschöne Dinge“. Er hatte so eben das Grab des Tutanchamun endeckt. Schon in der Vorkammer waren wertvolle Dinge, die teilweise vergoldet waren, aber sie waren wild durcheinander geworfen. Auch das zeugte davon, dass Grabräuber hier gewütet hatten. Grabräuber waren gefürchtete Menschen, die nur wegen der Schätze stahlen, um sie dann zu verscherbeln. Sein Assistent Lord Carnavon verstarb nach dem Fund des Grabes. Und man meinte, er sei vom Pharao verflucht.

Öffnung des Sarges

Biographie: Carter wurde am 9. Mai 1874 in London geboren. Mutter: Martha Joyce Sands Vater: Samuel John Carter Er wurde von einem Privatlehrer zu Hause unterrichtet. Sein Vater unterrichtet ihn in Kunst. Durch sein Talent im Zeichnen ermöglichte ihm Percy E. Newberry den Einstieg in die Archäologie. Er arbeitete zuerst drei Monate lang im Museum, bis er dann seine Arbeit als Zeichner und Maler begann. Carter schloss sich oft Archäologen an und wurde so selbst Experte. 1922 fand er das Grab des Tutanchamun. Er verstarb 2. März 1939 in London.

Aufbau des Grabes[Bearbeiten]

Insgesamt umfasst das Grab Tutanchamuns vier Kammern.

Vorkammer[Bearbeiten]

Die Vorkammer ist acht Meter lang und drei Meter und sechzig Zentimeter breit. Wenn man hineingeht kann man unzählige Truhen und Möbel, sowie drei Ritualbetten und den wunderschön gearbeiteten Kopf des jungen Königs auf einer Lotusblüte sehen.

Seitenkammer[Bearbeiten]

Von der Vorkammer zu Seitenkammer gelangt man durch einen kleinen, quadratischen Durchschlupf, der hinter den drei Ritualbetten versteckt war. Die Seitenkammer liegt tiefer als die Vorkammer und war voll mit einem Chaos von Objekten. An der gegenüberliegenden, nördlichen Wand bewachten zwei Wächterstatuen eine goldene Wand, die mit hunderten von Nekropolen (Königssiegel) besetzt war. Durch diese Wand konnte man in die Grabkammer gelangen.

Sargkammer[Bearbeiten]

Tutanchamun hatte drei Sarkophage, die die Form einer Person hatten: Der erste ist aus vergoldetem Zypressenholz. Auf den Seitenwänden sind die Göttinen Isis und Nephthys abgebildet. Auf dem Deckel ist der König mit über der Brust gekreuzten Armen abgebildet. In den Händen hält er Zepter und Geißel. Als Zeichen seiner Macht. Der zweite Sarkophag war ebenfalls aus vergoldetem Holz. Man fand ihn mit einem Leinentuch und Blumengirlanden bedeckt.

Schatzkammer[Bearbeiten]

Direkt an die Grabkammer schließt sich ein weiterer Raum. Dies ist die sogenannte Schatzkammer. Hier fand man die Eingeweide des Tutanchamun in einem sogenannten Kanopenschrein.

Grabbeigaben[Bearbeiten]

Damit es dem Verstorbenen an nichts fehlte, wurden ihm Nahrungsmittel und Spiele zu seiner Unterhaltung mitgegeben. Obwohl die meisten Königsgräber bereits in antiker Zeit geplündert wurden, kann man anhand von Wandzeichnung oder Überresten rekonstruieren, welche Grabbeigaben üblich waren. Das Grab Tutanchamun gibt besonders viel Aufschluss, da kaum Gegenstände entwendet wurden. Im Folgenden werden einige besondere Grabbeigaben näher beschrieben.

Goldmaske[Bearbeiten]

Die Goldmaske wiegt 10,23kg und best eht aus Gold, Edelsteinen, Halbedelsteinen und Glaspaste. Gold galt im antiken Ägypten als das Fleisch der Götter. Seine Augenbrauen sind in Lapislazuli eingelegt, die weißen Augäpfel bestehen aus Quarz, die Pupillen aus dem Heilstein Obsidian. Der Geier und die Kobra auf der Stirn des Pharaos bestehen aus massivem Gold, die Krongöttinnen von Ober- und Unterägypten. Die Darstellungen der Götter Ägyptens auf der Goldmaske sind mit Lapislazuli, Karneol, Fayence und Glaspaste ausgestattet. Die Brust der Maske ist mit zwölf Perlenreihen, welche aus Lapislazuli, Karneol, Amazonit und Glaspaste verziert. Die Schultern, sowie die Rückseite der Maske sind mit Zaubersprüchen zum Schutz des Tutanchamun und zu dessen Ausübungen der Körperfunktionen im Jenseits ausgestattet.

Die Gesichtszüge entsprechen wohl nicht denen des lebendigen Tutanchamun sondern sind idealisiert. Sie sind an Osiris Darstellungen angelehnt. Osiris war der Totengott in Ägypten.

Prinzenthron[Bearbeiten]

Einer der vielen Stühle aus dem Grab des Tutanchamun war der Prinzenthron aus seiner Kindheit. Mit 70 cm Höhe ist er zu klein für einen Erwachsenen. Er besteht aus Ebenholz mit feinen Einlegarbeiten aus Elfenbein und Holz. Der Sitz ist gebogen, und die Stuhlbeine enden in Löwentatzen mit Krallen aus Elfenbein. Die Armlehnen bestehen aus Goldblech und die vergoldeten Nieten halten alles zusammen.

Vergoldeter Thron[Bearbeiten]

Ein wichtiges Fundstück ist ebenfalls der kleine Thron, der vergoldet ist. Darauf ist eine farbige Darstellung mit einer Alltagsszene aus dem Leben des Königs zu erkennen. Der Pharao sitzt auf dem Thron und unterhält sich mit einer Frau.

Alltagsgegenstände[Bearbeiten]

Damit der Tote den Komfort genießen konnte, wurden ihm Unmengen an Alltagsgegenständen mitgegeben. Diese reichten von Kleidern und Parfüms über Geschirr und Nahrung bis zu Spielen und Musikinstrumenten. In Tutanchamuns Grabkammer fand man sehr viele Kleidungsstücke. Unter denen waren auch Sandalen, Unterhemden, Spazierstöcke und 27 Paar Handschuhe. Außerdem fand man sehr viel Schmuck wie z.B. goldene Ketten, die für Reichtum und Ansehen stehen. Noch eine besondere Grabbeigabe war ein goldener Prunkwagen mit goldenen Rädern. Dieser Prunkwagen ist das Symbol eines guten und erfolgreichen Reiters und er zeigt auch, dass der Besitzer reich war. Es ist allerdings fraglich, ob Tutanchamun diese Gegenstände wirklich schon zu Lebzeiten benutzt hat. Nur wenige Dinge weisen Gebrauchsspuren auf. Viele Gegenstände wurden also wohl extra für die Grabausstattung angefertigt.

Religiöse und rituelle Beigaben[Bearbeiten]

Daneben wurden dem Grab Gegenstände beigegeben, die aus religiösen Gründen ausgewählt wurden. Wie etwa eine Statue vom Schakalkopf Anubis (ägyptischer Gott), der mit aufgestellten Ohren dargestellt ist. Er soll der Beschützer von Tutchanchamuns Grabkammer sein. Teilweise wurde der Pharao auch selbst nicht so dargestellt, wie er eigentlich war, sondern besser. Wie auf einer Truhe, die sehr schön bemalt ist und die einen Krieg darstellt. Auf dieser Truhe sieht man einen Mythos, der den Kampf zwischen Tutanchamun und einer Horde Nubier darstellt. Dies soll darstellen, dass er ein sehr guter Kämpfer war.

Die Sargkammer[Bearbeiten]

In der Sargkammer fanden Carter und seine Männer eine Vielzahl von unschätzbar kostbaren Grabbeigaben, die nach eingehender Untersuchung zweifelsfrei als jene des Pharaos Tutanchamuns identifiziert werden konnten.

Datei:Sakrophag.jpg
Der mittlere Sarg

Das bekannteste Fundstück ist dabei wohl die aus Gold und aus eingelegten Lapislazuli bestehende Totenmaske des Pharaos Tutanchamun. Man fand zudem neben dem eigentlichen Sarg des Pharaos auch insgesamt vier weitere kleine Miniatursärge.

Man entdeckte verschiedene Statuen und Skulpturen, von denen die lebensgroßen Wächterstatuen die berühmtesten sind.

Außerdem wurde ein ganz aus Gold bestehender Schrein gefunden. Ebenfalls populär wurde ein langer, vergoldeter Fächer, der ursprünglich mit Pfauenfedern versehen war. Neben diversen Dingen des alltäglichen Lebens, wie zum Beispiel Jagdwaffen und anderen persönlichen Waffen des Monarchen, mit Wein gefüllte Krüge, Lebensmittel, Siegelringe und Schreibfedern, sowie ein komplett zerlegter Streitwagen, wurden auffallend viele Kleidungsstücke dem Leichnam beigegeben. So zum Beispiel goldfarbene Sandalen.

Die Schatzkammer[Bearbeiten]

Sie enthielt sehr teure Schätze. Die Kapelle ist vergoldet und mit Königsschlangen veredelt. In der Kapelle ist ein Schrein, der auf einem vergoldeten Sockel steht. Er enthält die Eingeweide des Königs. Diese waren in vier, mumienförmige Bündel eingewickelt und beigesetzt. Der Eingeweideschrein ist einer der schönsten Gegenstände der gesamten Grabausstattung. In den vier Ecken der Grabkammer stehen die vier Schutzgöttinnen: Isis, Nephthys, Neith, und Selket. Der Deckel war sorgfältig mit einer Schnur, die durch goldene Ösen gezogen war, am Schrein befestigt und mit einem Siegel versehen. Das Innere des Schreins war etwa zwölf Zentimeter tief und hat die Form eines Kruges. In jeder dieser Vertiefungen war ein in Leinwand eingewickelter Sarg. Entlang der Südwand standen viele schwarze Schreine und Kästen. Die Siegel zeigten den Abdruck des kleinen Totenstadtsiegels: den Hund des Anubis über neun gefangenen Feinden liegend. Einige Götterfiguren hatten winzige Kränze aus echten Blumen. Die Statuen selbst waren aus Holz geschnitzt.

Eingeweideschrein

Schreibgeräte wurden in einer der großen Truhen gefunden.In der Seitenkammer wurden Paletten mit Farbe gefunden. Eine davon ist mit Goldblech überzogen. Sie waren der persönliche Besitz des Königs. Eine zweite Palette war aus reinem Elfenbein. Farben und Schreibrohre sind ebenfalls erhalten. Die Farben rot und schwarz zeigen deutliche Merkmale des Gebrauchs. Die Schreibrohr- Behälter sind eine reine Reliquie. Sie haben die Form einer Säule mit Palmenkapitell. Ein Behälter enthielt eine Reihe feiner Schreibrohre und eine Elfenbeinschale. Ein Elfenbeininstrument war in einer Goldkapsel gesteckt, das als Polierinstrument diente. Außerdem war in diesem Grabraum eine Seitenkammer mit sogenannten Schwabtifiguren, Totenstatuen, die den König wie in Leinwand gewickelt darstellen. Die Werkzeuge Hacke, Spaten, Joch, Korb und Wassergefäße sind entweder auf ihnen selbst dargestellt oder ihnen als Modelle in Kupfer und Fayence beigegeben. Die insgesamt 413 Figuren und 1866 Modellwerkzeuge waren in hölzernen auf Schlitten ruhenden Schreinen untergebracht. Auf den Schreinen mit den Schwabtifiguren stand ein kleiner hölzerner Sarg in Menschenform. Er enthielt einen zweiten Sarg aus stuckvergoldetem Holz, der wie ein Königssarg verziert war. Der zweite Sarg enthielt einen dritten, kleineren aus Holz. In diesem befand sich ein vierter ebenfalls aus Holz. Die Figuren der Göttin und dazugehörige Genius tragen auf ihrer inneren Oberfläche prachtvolle eingravierte Texte, die sich auf das Totenritual beziehen.

Exkurs: Moderne Untersuchungen an der Leiche[Bearbeiten]

Untersuchung der Mumie[Bearbeiten]

Der Pathologe Douglas Derry obduzierte 1925 mit Hammer und Meißel erstmals die Mumie. Die Leiche wurde von ihm in der Mitte durch gesägt. Unter anderem wurden die Arme und Beine der Mumie gebrochen sowie der Kopf vom Rumpf getrennt. Tutanchamuns Leiche wurde sehr oft untersucht und wird es immer noch. Seitdem wird die Mumie allerdings sorgfältiger behandelt. Sie kann schließlich nur untersucht werden, wenn sie erhalten bleibt. Man hat jedoch bis heute nicht alles über ihn herausgefunden, was Forscher über ihn wissen wollen und die Menschen interessiert. Die Untersuchung, die am häufigsten angewandt wurde, ist die DNA-Untersuchung. Dabei hat man den genetischen Fingerabdruck der Leiche untersucht. Als das getan war, wurde ein DNA-Profil erstellt. Er bekam eine Erbgut Untersuchung, eine Gewebeprobe, eine Genetik Statistik, Untersuchung der Gesichtszüge und ein CT ( Computer Tomographie ). Alle Untersuchungsergebnisse werden in das DNA-Profil von Tutanchamun eingefügt.

Untersuchungsergebnisse[Bearbeiten]

Forscher haben herausgefunden, dass er zwischen Ende Dezember 1324 v. Chr. und Mitte Februar 1323 v. Chr. gestorben sein muss, da er als Grabbeigaben Blumen erhalten hatte, die nur zu dieser Zeit blühen. Außerdem hatte er Druckverletzungen, die durch einen Tumor verursacht wurden, einen Bruch des linken unteren Oberschenkels, dazu einen Bruch der rechten Kniescheibe und des rechten unteren Beines. Der Befund legt nahe, dass die Brüche vor dem Tod Tutanchamuns durch einen Unfall verursacht wurden, doch es gibt keine Hinweise auf einen Mord. Der Radiologe Richard Boyer hatte herausgefunden, dass Tutanchamun unter Skoliose (Deformation der Wirbelsäule) litt. Tutanchamun war auch an Malaria erkrankt. Er hatte täglich starke Malaria-Schübe und Forscher vermuten, dass er wahrscheinlich an dieser Krankheit und einer aseptische Knochennekrose, eine Krankheit, bei der eine mangelnde Blutversorgung zu schweren Schädigungen des Knochengewebes führt, gestorben ist. Sie gehen davon aus, dass die Knochenkrankheit in Verbindung mit Malaria die wahrscheinlichste Ursache für den Tod des jungen Pharaos ist.

Vaterschaftstest für Tutanchamun[Bearbeiten]

Es gibt bislang nur eine Mumie, die als Mutter Tutanchamun in Frage kommt. Allerdings kann die Identität der Mumie nicht geklärt werden. Möglich ist, dass es sich um die der Nofretete handelt oder um die der Nebenfrau Echnatons, Kija. Ebenso war viele Jahre ungeklärt, wer der Vater Tutanchamuns war. Die Forscher zogen sowohl Amenophis III in Betracht als auch Echnaton. Ein DNA-Test von Hawass ergab, dass mit fast 100% Wahrscheinlichkeit Echnaton der Vater war.

Fazit[Bearbeiten]

Abschließend lässt sich festhalten, dass Tutanchamun nicht deswegen zu den für uns heute bedeutenden Pharaonen zählt, weil seine Regentschaft so wichtig war, sondern da sein Grabfund zu den bedeutendsten archäologischen Entdeckungen überhaupt zählt. Sein Grab gibt uns Aufschluss über den Totenkult wie wohl kein zweites. Dazu trug die späte Entdeckung und die weitgehende Unversehrtheit des Grabes bei. Viele Gegenstände, die vorher nur von Zeichnungen bekannt waren, wurden nun erstmals gefunden. Für die Wissenschaft ist und war das eine große Chance. Das Grab verdeutlicht die enge Verbindung, die in Ägypten zwischen Leben und Tod herrschte, was wohl auch aus dem festen Glauben an ein Leben nach dem Tod resultiert. Nach dem Glauben der Ägypter war das Leben des jungen Tutanchamun nicht einfach vorbei, sondern ging im Jenseits weiter. Hierfür benötigte der Pharao eine gewisse Ausstattung, die er mit in das Reich der Toten nehmen konnte. Daneben zeigt das Grab auch den Status eines Pharaos, der eben mehr war als nur ein weltlicher Herrscher, sondern auch religiöse Aufgaben wahrnahm. Niemals zuvor ist ein Grab mit einer solch kostbaren und prunkvollen Ausstattung gefunden worden. Genau diese nahezu unvorstellbare Anzahl an Kostbarkeiten trug auch zur Faszination der Menschen in heutiger Zeit für die altägyptische Geschichte bei und beschert Ägypten bis heute etliche Touristen zusätzlich. Vielleicht trägt zu dieser Faszination auch unser heute gänzlich anderer Glaube bei. Schließlich kann man nach der christlichen Lehre gerade keinerlei materielle Dinge ins Jenseits mitnehmen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Carter, Howard: Das Grab des Tut-ench-Amun, Leipzig 1951*2.
  • Das alte Ägypten, Geolino Extra, März 2010.
  • Schätze aus Ägypten, National Geographic, Collector`s Edition No.1, 2004.
  • Hamilton, Robert: Das alte Ägypten. Reich der Pharaonen, Köln 2005.
  • Harvey, Gill/Reid, Struan/ Glieman, Claudia: Das Leben im alten Ägypten, Würzburg 2003.
  • Horin, Niki: Das Geheimnis des Tutanchamun,Bad Aibling 2007.
  • Kurth, Dieter/Hennig,Jörn/ Kliemt, Jan: Das alte Ägypten (Was ist was, Band 70), 2010.
  • Nielsen, Maja/Krumbeck, Magdalena: Tutanchamun. Das vergessene Königsgrab,Hildesheim 2011.
  • Seidel, Matthias: Das Tal der Könige, in: Ägypten die Welt der Pharaonen, hg. von Regine Schulz und Matthias Seidel, Potsdam o.J.
  • Tutanchamun, hg. zur Ausstellung im ägyptischen Museum Berlin, 1980.

Weblinks[Bearbeiten]