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Befragte Person 1

Aus Wikiversity

Ich lebe seit 21 Jahren in Deutschland. In den ersten Monaten bin ich ausschließlich mit meinem Mann zum Einkaufen gegangen. Später hat er mir einen Einkaufszettel geschrieben, den ich einer bekannten Verkäuferin gegeben habe, die die notwendige Lebensmitteln zusammengesucht hat. Ich fühle mich nicht fremd in Deutschland. So etwas wie einen Kulturschock habe ich nicht erlebt, da ich der Meinung bin, dass das Kennenlernen einer neuen Kultur nur nützlich sein kann. An das andere Klima kann man sich anpassen.

Seit wie vielen Jahren besuchen Sie schon den Tempel? Wie oft?

Ich besuche seit fünf Jahren den Tempel und gehe mehr als einmal im Monat in den Tempel.

Wie viel oder wie oft haben Sie Alkohol getrunken, geraucht oder sind ins Casino gegangen, bevor Sie von dem Tempel wussten?

Ja, vorher habe ich Alkohol für die Dauer von 10 Jahren getrunken, ungefähr eine halbe Flasche am Tag. Wenn ich einmal nicht getrunken habe, zittern meine Hände.

Wie war dein Weg in die Sucht?

Ich habe anfangs Alkolhol getrunken, weil es mit meinen Freunden Spaß auf der Party gemacht hat. Manche Freunde haben mich auch ins Casino eingeladen, aber ich habe sie nicht gerne begleitet. Ich bin dort ein bis zwei Mal im Monat hingegangen.

Bevor ich nach Deutschland kam, habe ich in Thailand das Rauchen aufgehört. Hier habe ich wieder damit angefangen. Meine Freunde hier haben doch auch geraucht. Deswegen habe ich wieder für den Zeitraum von 5 Monaten geraucht, dann noch mal aufgehört, weil ich schwanger wurde. Der Arzt erlaubt mir nicht zu rauchen.

Trinken Sie Alkohol oder rauchen oder gehen Sie ins Casino, nachdem Sie den Tempel besuchen? Wie viel oder Wie oft?

Nein, nicht mehr.

Ich habe den Tempel zum ersten Mal in Augsburg/Göggingen besucht. Damals ist er dort gelegen. Denn meine Freundin, die regelmäßig in den Tempel geht, hat mich eingeladen. Allerdings bin ich bis dahin nur einmal im Tempel gewesen.

Ich erinnere mich daran, dass ich am Tag gerade betrunken war, ich wollte mit jemandem sprechen, da habe ich meine Freundin angerufen. Sie hat mich zum Tempel eingeladen. Das war der Anfang meines Interesses an dem Tempel.

Ich habe den Tempel zum ersten Mal besucht. An einem Tag, während wir im Wald Pilze gesammelt haben, hat diese Freundin mich wieder eingeladen. Sie hat mich mit ihrem Wagen zum Tempel gebracht. Damals habe ich Gläubige in wunderschönen weißen Anzügen gesehen. Sie sahen so gesund aus und sprachen sehr höflich miteinander. Da dachte ich, wie ungesund ich bin. Meine Haut ist sehr schlecht gewesen. Dies hat mir sehr beeindruckt und ich wollte mich selbst verändern. Als ich wieder daheim war, habe ich meinen Mann gesagt, dass ich das Trinken aufhöre und auch mit einem weißen Anzug in den Tempel gehen wolle. Er hat mir nicht geglaubt. Er sagte, dass ich schon seit 10 Jahren solches gesagt habe, aber niemals aufgehört hätte.

Nächsten Monat habe ich an einer Zeremonie im Tempel teilgenommen. Ich habe 8 Silas gehalten und übernachte vom Freitag bis Sonntag im Tempel. Während der Zeit im Tempel habe ich nicht getrunken und nicht geraucht, weil ich nicht wollte, dass ein Mönch mich mit meinem alten Verhalten gesehen hätte. Mein Mann hat mich zum ersten Mal im weißen Anzug gesehen als er mich abgeholt hat. Es hat ihn überrascht. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mehr trinken wollte. Mein Mann ist immer nett gewesen. Er hat mich ermutigt und beobachtet, ob ich wirklich zu trinken aufgehört habe. Einmal hat er versucht, viele Flaschen Alkohol vor mich hinzustellen, aber ich habe keine genommen, weil mir die Lehre vom Mönch eingefallen ist, dass ich mit dem Trinken ganz aufhören muss. Ich bin 3 Monate lang zu Hause gewesen und habe die Meditation gemacht. Es ist mir total überrascht, dass ich wirklich meditieren kann und meine Hände nicht mehr zittern. Wenn ich glücklich bin, erinnere ich mich an meinen letzten Suchttage. Mein Mann hat mich in ein Klinikum gebracht, weil ich betrunken war, auf den Boden gefallen bin und mir eine Wunde am Kopf geschlagen habe. Die Wunde ist noch bis heute sichtbar.

Warum haben Sie die Alkoholsucht?

Ich habe etwa 10 Freunde, die oft zusammen getrunken haben und ins Casino gegangen sind. Durch den Spaß am Trinken habe ich immer mehr getrunken und konnte nicht mehr aufhören.

Mein Mann hat mich tadelt, aber es hat mich gar nicht interessiert. Ich bin einfach mit meinen Freunden aus gegangen. Ich bin wenig bei meiner Tochter geblieben. Wir haben miteinander sehr wenig am Tag gesprochen. Ich habe gedacht, dass wir die Distanz zwischen meine Tochter und mir haben, deshalb besteht weil die Sprache problematisch ist. Das stimmt aber eigentlich nicht. Ich bin immer betrunken gewesen und habe ihr niemals eine vernünftige Antwort gegeben, wenn sie eine Frage an mich gestellt hat. Schließlich sind meine Kinder immer bei ihrem Vater geblieben, bei mir weniger. Dies hat mich verletzt und gestresst. Ich dachte, dass sie mich nicht lieben, deswegen habe ich die Einladung von meinen Freunden niemals abgelehnt.

Durch die buddhistische Lehre habe ich gelernt, eine gute Mutter für meine Tochter zu sein. Vorher musste sie sich schämen, wenn ich in die Schule eingeladen worden bin. Mein ganzer Körper hat nach Alkohol gerochen. Ich glaube, ich habe zu laut gesprochen. Niemand wollte sich mir nähern. Ich habe mich selbst nicht gut verhalten, deswegen sind meine Kinder bei ihrem Vater gerne geblieben und sie sind immer irgendwohin zusammen gegangen. Ich war betrunken.

Warum können Sie damit aufhören?

Das habe ich für mich selbst und meine Familie gemacht. Meine arme Tochter! Besonders mein armer Mann ist sehr gut zu mir. Obwohl ich betrunken war, hat er mich in die Hand genommen und zum Klinikum gebracht. Wenn ich mich selbst nicht verändert hätte, wäre niemand bei mir.

Nachdem ich mit dem Alkohol aufgehört habe, konnte ich besser mit ihm sprechen, ihn besser verstehen. Wir haben keinen Streit mehr jeden Tag wie früher. Vorher habe ich ihn immer beschimpft und war wütend. Ich hatte keine Vernunft. Nach der Meditationsübung habe ich mich beruhigt. Die Kinder sind froh, wenn ich ohne die Flasche in der Hand aufgestanden bin. Sie wollen nicht, dass ich auf den alten Weg zurückkehre.

Hilft die buddhistische Lehre, damit aufzuhören?

Ja, sicher! Ich habe keine Worte zu erklären, was ich alles von der buddhistischen Lehre gelernt habe. Vieles habe ich vorher noch nie gehört. Und während ich meditiere, sind sie noch in meiner Erinnerung geblieben. Es ist alles sinnvoll und ich sollte diesen Weg gehen.

Haben Sie Freunde im Tempel? Wie viel? Treffen Sie diese Freunde außerhalb des Tempels? Wenn ja, wie oft in der Woche treffen Sie die Freunde? Was unternehmen Sie gemeinsam?

Ja, ich habe viele Freunde im Tempel kennengelernt. Die drei sind meine guten Freunde. Sie sind gelassener als ich. Wir treffen uns nicht außerhalb des Tempels, weil ich nicht fahren kann. Wir sprechen gerne am Telefon. Am liebsten sprechen wir über die buddhistische Lehre und die freiwillige Arbeit im Tempel. Zu den alten Freunden, die mit mir getrunken haben, habe ich seit fünf Jahren keinen Kontakt mehr, seit ich sie zum Tempel eingeladen habe. Sie wollen nicht hierher kommen.

Aber es ist kein Thema für mich. Ich bin sehr glücklich und habe immer das Glück nach Hause mitgebracht. Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe und dadurch mein Leben verbessert wird.

Denken Sie, dass es noch andere positive Wirkungen gibt?

Ja! Ich arbeite im Altersheim. Die alten Menschen haben mich ab und zu beschimft. Darüber habe ich mich sehr geärgert und auch zurückgeschimft. Durch die Übung der Meditation bin ich gelassener geworden. Heute lächle ich zurück, ohne zu schimfen. Die alten Menschen haben angefangen mich zu mögen und loben mich und meine Arbeit.