Benutzer:Aschmidt/Thesen zum Erfolg von OER
Erscheinungsbild
- OER können nur erfolgreich sein, wenn sie genauso gut sind wie proprietäre Inhalte.
- Voraussetzung dafür ist eine funktionierende QS. Qualität entsteht aus ständiger Peer-Review. Aus dem gegenseitigen Lektorieren und Korrigieren der Inhalte innerhalb der Community.
- Voraussetzung hierfür wiederum ist eine aktive Community. Denn OER-Inhalte und Plattformen sind keine Dienstleistungen. Wenn es keine aktive Mitarbeit gibt, entstehen keine OER. Freie Projekte leben vom Rückfluß von Ideen und von der ständigen Verbesserung durch die Community.
- Es gibt aber keine aktive OER-Community.
- Exkurs: Was sind Elemente freier Inhalte?
- Freie Lizenz
- Aktive Community, das Praktizieren von OER
- Kultur des freien Gebens, des Austauschs
- Warum gibt es derzeit keine aktive OER-Community?
- Bestandsaufnahme: Wikiversity wird nur von einer Handvoll Personen genutzt. ZUM-Wiki ist aktiv, aber klein und so gut wie unbekannt.
- Die meisten Lehrer sind derzeit nicht in der Lage, zu OER etwas beizutragen.
- Grund ist eine falsche Einstellung, die die Mitarbeit verhindert.
- Konsumhaltung. Man möchte nicht selbst über etwas diskutieren und eigenes Material gemeinsam entwickeln, sondern fertige Konzepte erhalten. „Jäger und Sammler“.
- Es fehlt an einer Kultur des freien Gebens, wie sie in klassischen Online-Communities typisch ist.
- Bürgerliche Konkurrenzhaltung. Lehrer geben ständig etwas an ihre Schüler, aber nicht an ihre Kollegen weiter.
- Projektcharakter der Beiträge.
- Wenn ein Projekt oder ein Kurs abgeschlossen sind, hört die Mitarbeit auf. Was bis dahin erstellt worden ist, verbleibt im Wiki. Und das nächste Projekt baut darauf nicht auf (anders als in der Wikipedia), sondern beginnt völlig von vorne, weil neue Projektseiten erstellt werden (für das neue Semester usw.).
- Die Benutzer beteiligen sich auch typischerweise nicht an Diskussionen, sondern erwarten, daß die Plattform eine Dienstleistung für sie erbringt. Sie empfinden sich nicht als Teil eines größeren Ganzen, sondern erbringen hier Prüfungsleistungen, als wären sie auf einer Plattform wie Moodle etc.
- Unter diesen Umständen sind die Benutzerzahlen davon abhängig, daß Projekte/Kurse in Wikiversity durchgeführt werden, sie hängen also von der Entscheidung der Kursleitern ab. Die Benutzer haben sich nicht selbst für Wikiversity entschieden. Sie würden auf jede Plattform gehen, um in dem jeweiligen Kurs mitzuarbeiten.
- Problem: Weiterverwendung: Große Unsicherheit wegen
- des Urheberrechts und
- wegen der Frage, ob das Material den Vorgaben des Lehrplans genügt (Qualität von OER).
- Auswege
- Mit gutem Beispiel vorangehen. Selbst mitarbeiten. Material selbst verwenden. Im kleinen Kreis als Vorbild dienen.
- OER muß praktiziert werden, sonst gibt es sie nicht. Das Wiki ist nur ein Steinbruch. Erst wenn die Inhalte daraus abgebaut und (weiter)verwendet werden, gibt es OER wirklich.
- Wenn wir selbst nicht mehr davon überzeugt sind, daß wir etwas Richtiges tun, sollten wir allerdings damit aufhören und unsere Projekte konsequent für beendet erklären.
Siehe auch
- Das OER-Dilemma – Blogpost, schneeschmelze | texte, 25. Februar 2013.
- OER – in Deutschland am Bedarf vorbei gedacht? – Blogpost, Damian Duchamps' Blog, 3. April 2013.