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Benutzer:Chi-Vinh/Testgelände/Besetzte Cafes

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Projekt
Projekttitel Titel
Ansprechpartner Chi-Vinh
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Kurzbeschreibung
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Über die deutschen selbstverwalteten studentischen Cafes

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Einleitung

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Auf dem Campus und im Uninahen Bereich, gibt es unzählige Angebote und Orte an denen Studierende sitzen, klönen, arbeiten oder sich zwischen zwei Seminaren mit einem braunen, bitteren, koffeinhaltigen Getränk erfrischen können. Neben den Kommerziellen Cafés und den Einrichtungen des Studentenwerks gibt es auch noch die sogenannten „selbstverwalteten Studentencafés“. Diese Cafés sollen Forschungsgegenstand dieser Arbeit werden. Als Studierende der Universität Hamburg verbrachten wir viel Zeit in diesen Cafés, das Interesse, mehr über Geschichte, gesellschaftliche Zusammenhänge, Organisation und „Kultur“ zu erfahren begründete die Themenwahl dieser volkskundlichen Untersuchung. Wie werden selbstverwaltete Studentencafés von den Studierenden wahrgenommen, wie werden sie im studentischen Alltag genutzt?

Definition des Forschungsgegenstandes

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Viele Fachbereiche bieten den Studierenden einen Raum mit Sitzgelegenheit und Kaffeemaschine. Um als selbstverwaltetes Studentencafé im Sinne dieser Forschung zu gelten, reicht dies noch nicht aus. Unser Interesse gilt Cafés die mehr sind als nur ein Aufenthaltsraum mit Versorgungsfunktion. Die Organisation und Bewirtschaftung von Studierenden für Studierende, d.H. ein Minimum an Service ist Zentrales Kriterium, um als Studentencafé zu gelten. Unter Service verstehen wir die Anwesenheit mindestens einer ehrenamtlich tätigen, studentischen Thekenkraft, die die anfallenden Arbeiten im Cafébetrieb als „Service“ übernehmen. Die Selbstverwaltung dieser Cafés, d.H. die Unabhängigkeit von formalen universitären Strukturen und Regularien, ist ein weiterer Gesichtspunkt, den unser Forschungsgegenstand erfüllen muss.

Methoden der Datenerhebung

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Unsere Annäherung an diesen Forschungsgegenstand bestand aus einem Recherche sowie einem Feldforschungspart. Bei der Literaturrecherche im Vorfeld mussten wir feststellen, dass dieses Thema noch nicht erforscht wurde. Zwar gibt es Arbeiten zu studentischen Protestbewegungen und zum Thema Selbstverwaltung im Sinne „alternativer Lebensformen“, das studentische Café im speziellen war jedoch in der Literatur nicht zu finden. Daher konnten wir auch nicht, wie erhofft, auf eine bereits dokumentierte übergreifende „Geschichte der Cafés“ zurückgreifen, sondern mussten im Zuge der Feldforschung herausfinden, ob es diese überhaupt gibt. Die einzige Literatur, die uns zur Verfügung stand, waren Zeitungsartikel mit Beiträgen zu universitären und studentischen Themen aus den Jahren 1985-2005. Die Feldforschung, mit der wir den Alltag und die Bedeutung der Cafés zum heutigen Zeitpunkt in Erfahrung bringen wollten, haben wir exemplarisch in zwei Cafés durchgeführt: dem CaPHè und der T-Stube. In beiden Cafés haben wir je eine Beobachtung, ein Expertengespräch und mehrere Interviews mit Gästen durchgeführt. Die Beobachtung war in drei Teile gegliedert: Beobachtung der Gäste, des Personals sowie Beschreibung der Einrichtung des Raumes. Die Expertengespräche dienten uns dazu, mehr über die Hintergründe der Cafés zu erfahren: die individuelle Entstehungsgeschichte, Selbstverständnis, Organisation und Nutzung der Cafés. Als „Experten“ interviewten wir zwei Menschen, die bereits über mehrere Jahre mit dem Cafébetrieb vertraut sind. Über die Interviews mit den Gästen wollten wir in Erfahrung bringen, wie die Cafés in den studentischen Alltag integriert sind, welche Bedeutung sie haben, wie sie wahrgenommen und genutzt werden. Zu diesem Zweck zeichneten wir acht narrative Interviews auf, welche zwischen zwei und zwanzig Minuten lang waren.

Geschichte selbstverwalteter Studentencafés

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Die Recherche zur Geschichte der heute existierenden selbstverwalteten Studentencafés an der Universität Hamburg, stellte sich zunächst (wie bereits oben angemerkt) schwieriger dar, als vermutet. So zeigte es sich, dass in den untersuchten Cafés nur sehr wenige bis gar keine Aufzeichnungen zur eigenen Entstehungsgeschichte vorhanden waren, da diese im Laufe der Zeit verschwunden oder überhaupt gar nicht erst archiviert wurden. Ebenso war es nicht möglich, weitergehende Informationen diesbezüglich über den Asta oder die Universitätsverwaltung zu erhalten, da auch in diesen Fällen eine gezielte Dokumentation nicht durchgeführt wurde. Demgemäß stützt sich die Rekonstruktion der Historie der selbstverwalteten Cafés überwiegend auf die durchgeführten „Expertengespräche“ Interview mit Experten sowie auf die Analyse verschiedener universitärer studentischer Zeitungen und Zeitschriften. Auf dieser Grundlage soll im Folgenden zunächst ein übergreifender Überblick über die Entstehung der Studentencafés sowie eine Einordnung in den historischen Kontext gegeben werden, um daran anschließend näher auf die spezifische Geschichte einzelner Studentencafés einzugehen. Dabei soll ebenso die Einstellung und der Umgang der Universitätsverwaltung zu bzw. mit den entstandenen Cafés berücksichtigt werden.

Entstehung der Studentencafés

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Die meisten der heute noch existierenden selbstverwalteten Studentencafés an der Universität Hamburg gingen aus dem häufig als „legendär“ bezeichneten Streiksemester 1988/89 hervor. Zu dieser Zeit führten massive Einsparungen an den Universitäten und Hochschulen in ganz Deutschland zu einer bundesweiten studentischen Streikwelle, die sich in erster Linie gegen die als katastrophal empfundenen Studienbedingungen und die sich verschlechternde soziale Lage der Studierenden (in Folge von neuen BAföG-Bestimmungen) richtete. Die finanziellen Kürzungen waren dabei Teil der von der Kohlregierung (http://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Kohl) verkündeten „geistigmoralische Wende“ und der damit einhergehenden Ausbreitung neoliberaler (http://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberal) Wirtschaftslogiken in Deutschland. In Hamburg wurden unter dem Motto „UniWut“ aus Protest gegen diese Sparmaßnahmen nahezu die gesamte Universität, die Hochschulen, Teile des UKE und die Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) bestreikt und besetzt. Im Zuge dieser Besetzung bildeten sich die meisten studentischen Cafés, die den Streikenden zunächst vor allem als Versorgungsstationen aber auch als Organisationszentralen im Streit mit dem Hamburger Senat dienten. Die Proteste selbst richteten sich jedoch nicht nur gegen die Sparmaßnahmen, sondern vielfach strebten sie auch inhaltliche und strukturelle Veränderungen an der Universität an. In autonomen Seminaren und Arbeitsgruppen wurde über alternative Lehr und Forschungsinhalte nachgedacht, insbesondere die Forderung nach einer Interdisziplinarität von Forschung und Lehre und ihrer gesellschaftlichen Kontrolle und Reflexion wurde dabei erhoben. Darüber hinaus sollte die Universität von den Studierenden vermehrt selbst gestaltet und als sozialer Ort erfahrbar werden, so dass die Forderung nach einer Demokratisierung der UniStrukturen (auch in Bezug auf die Förderung feministischer Wissenschaft und die Einführung von Frauenquoten beim Lehrkörper) ebenfalls einen Schwerpunkt in den Auseinandersetzungen bildete. Die Widerstände zeigten damit nicht nur einen funktionalen, sondern auch einen explizit politischen Anspruch, der sich nicht zuletzt auch in der Bedeutung der studentischen Cafés widerspiegelte. So wurden diese nicht nur als bloße Versorgungsstationen angesehen, sondern galten zumindest symbolisch auch als erkämpfte, herrschaftsfreie Räume.

Politischer Kontext in Hamburg

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Die Proteste von 1988/89 wurden von studentischer Seite auch immer ausdrücklich in den Kontext anderer sozialer Auseinandersetzungen dieser Zeit gestellt. In Hamburg schwelte seit der Besetzung leer stehender Häuser in der Hafenstraße (http://de.wikipedia.org/wiki/Hafenstrasse) im Jahre 1981 ein dauerhafter Konflikt zwischen dem Hamburger Senat und den Bewohnern, der im Jahre 1987 mit der Verbarrikadierung der Häuser und kurz vor einer gewalttätigen Eskalation mit einem Kompromiss zu Gunsten der Bewohner seinen Höhepunkt fand. Der Erfolg der HafenstraßenBewohner war dabei nicht zuletzt auch auf die breite Unterstützung und Solidarisierung vieler Teile der Bevölkerung, u. a. auch der Studierenden, zurückzuführen. Ähnliches galt ebenfalls für die Ereignisse rund um die Besetzung der Roten Flora (http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Flora) zwischen 1987 und 1989. Beiden Hausbesetzungen, wie auch vielen anderen in den 80er Jahren in Deutschland, ging zumeist der Wunsch voraus, alternative, selbstbestimmte Formen des Zusammenlebens zu finden, sich schlicht gegen zu hohe Mieten und Wohnungsmangel zu wehren oder sich bewusst von gesellschaftlichen Normen abzusetzen und gegen das politische System zu protestieren. Ähnliche Motive kennzeichneten ebenso die studentische Protestbewegung in Hamburg, auch wenn diese nicht in einem direkten kausalen Zusammenhang mit den Hausbesetzungen zu sehen ist. Jedoch blieb der Einfluss, gerade in Bezug auf die Form und die Intensität der studentischen Proteste, unübersehbar. Das Bedürfnis nach Selbstbestimmung und das daran anknüpfende Bedürfnis, sich Freiräume zu schaffen und anzueignen, war beiden gemeinsam und entsprach letztlich dem vorherrschenden Zeitgeist. Nachdem der damalige Hamburger Wissenschaftssenator Ingo von Münch (FDP) aufgrund der studentischen Widerstände (und auch der Proteste von ProfessorInnen und des damaligen Uni-Präsidenten) einen Teil der vorgesehenen Einsparungen an der Universität zurücknahm, begann der Streik 1989 merklich abzubröckeln. Die besetzen Räume wurden größtenteils wieder freigegeben und der normale universitäre Betrieb wieder in Gang gesetzt. Übrig blieben diverse Wandmalereien, die teilautonomen Referate (Schwule, Frauen/Lesben, Ausländer) sowie einige der weiterhin als besetzt geltenden studentischen Cafés. Nach Ende des Streiks bildeten sich im Laufe der Zeit weitere Studentencafés an den verschiedenen Fachbereichen der Universität. Diese hatten je einen eigenen spezifischen Entstehungsusammenhang, allen gemeinsam war jedoch das Bedürfnis der Studierenden nach einem Freiraum, der nach eigenen Vorstellungen und Regeln unabhängig von universitären oder behördlichen Zwängen organisiert, verwaltet und genutzt werden konnte.

Entstehungsgeschichte studentischer Cafés anhand dreier Beispiele

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Das „Volxcafé“ im Philosophenturm ging direkt aus dem Streiksemester 1988/89 hervor. Nach der Besetzung des Raums diente es den streikenden Studierenden als eine Art zentrale „Kampfbasis“ und Organisationsstelle. Hier wurden die meisten Aktionen geplant und koordiniert. Darüber hinaus diente es den während der Besetzung in der Uni wohnenden Studierenden aber auch als eine Versorgungsstation mit Speisen und Getränken. Nach Ende der Streikaktivitäten blieb das Volxcafé weiterhin besetzt und etablierte sich allmählich. Dies ging so weit, dass das Uni-Präsidium im Dezember 1989 sogar Geld für die Anschaffung von Möbeln und die Einrichtung eines Wasseranschlusses zur Verfügung stellte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Volxcafé immer mehr zu einer Art Gesamtcafé des Campus. Das Angebot umfasste diverse (fair gehandelte und aus biologischem Anbau stammende) Getränke und Speisen, darunter auch warme, vor allem vegetarische Mahlzeiten, was explizit als Gegenmodell zur Mensa verstanden wurde. Darüber hinaus lud ein reichlich gedeckter Tresen zum ausgiebigen Brötchenschmieren ein. Die Organisation und Verwaltung des Cafés wurde rein ehrenamtlich durch die Studierenden geleistet. Als Prinzip galt dabei: „JedeR zahlt wie er kann, die eine mehr, der andere weniger.“ Zum Ärger der Uni-Leitung zog dieses Prinzip auch einige Obdachlose an, was von studentischer Seite jedoch eher begrüßt wurde. Generell verstand sich das Volxcafé ohnehin als ein (linker) politischer Raum. Informationen jedweder Polit-Aktivität waren hier erhältlich, angefallene Überschüsse aus dem Cafébetrieb wurden gemeinnützigen Organisationen o. ä. Gespendet. Nicht umsonst wurde das Volxcafé auch als ein Stück „Rote Flora“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Flora) an der Uni angesehen. Ferner verstand sich das Volxcafé auch als ein Kommunikationszentrum. JedeR, der sich in dem Café befand, sollte prinzipiell eine Kommunikationsbereitschaft haben. Menschen, die lieber ihre Ruhe haben wollten, wurden daher sogar teilweise hinaus gebeten. Im Jahr 2000 wurde das Volxcafé geschlossen. Es musste dem Bau einer Mensa des Studentenwerks an dieser Stelle weichen. Die Ankündigung der Uni-Leitung, für einen Ersatz zu sorgen, wurde bis heute nicht erfüllt und scheint auch nicht mehr geplant zu sein. Für die meisten der studentischen Cafés an der Universität hatte das Volxcafé, gerade in Bezug auf den politischen Anspruch und die Organisation, jedoch Vorbildcharakter. Vgl.: Taz UniSpezial WS 25.10.97, Taz UniSpezial SS 04/96; Taz UniSpezial SS 04/98; experte; unicum hh dez 89; Szene HH Nr. 8 WS 99/00 Auch das „Café Knallhart“ ging direkt aus den Protesten von 1988/89 hervor. Während des Streiks wurde dabei zunächst der Raum S27 zur HWP-Streikzentrale umfunktioniert. Die Studierenden bestückten den Raum mit allerlei Möbel und hielten hier ihre streikbezogenen Veranstaltungen ab. Darüber hinaus wurde in diesem Raum geschlafen und gegessen und ebenso Kaffee, Kuchen und Brötchen verkauft. Nach Ende des Streiks wurde das Café nach längeren Auseinandersetzungen zwischen der UniLeitung und den Studierenden in die Eingangshalle der HWP verlegt. Im Vergleich zu anderen Studentencafés wurde das Knallhart mit einer bestens funktionierenden Infrastruktur ausgerüstet, insbesondere mit einer aus der Großgastronomie entliehenen Kaffeemaschine. Organisiert und verwaltet wurde es ebenfalls von den Studierenden auf rein ehrenamtlicher Basis. Auch das Café Knallhart hatte einen klaren politischen Anspruch, häufig fanden politische Vorträge, Treffen von Aktionsgruppen o. ä. statt. Darüber hinaus wurde das Café auch verschiedenen außenstehenden Initiativen für „SoliSchichten“ zur Verfügung gestellt, die dabei über ihre Arbeit informieren und die erzielten Verkaufserlöse behalten konnten. Vgl.: unicum hh sept/okt 89, Taz UniSpezial SS 04/96

Aufgrund positiver Erfahrungen mit dem OE-Café im Raum 105 des Pädagogischen Instituts, welches von OEGruppen jeweils zum Anfang eines Semesters genutzt wurde und ansonsten ein relativ karger studentischer Aufenthaltsraum war, wurde im Sommersemester 1990 von einigen Studierenden beschlossen, dieses zu einer dauerhaften Einrichtung zu machen. Dazu wurde der Raum mit gut erhaltenen Speermüll-Möbeln, Tüchern einigen Kaffeemaschinen und einer Musikanlage wohnlich gemacht. Nach einer Serie von seltsamen Diebstählen wurde aus dem OE-Café sehr bald jedoch das autonome und selbstfinanzierte „Café Paranoia“. Kurz nach dieser Neugründung beschloss allerdings der Raumausschuss des Instituts, den Raum für eine Erweiterung der Fachbereichsbibliothek mit einzubeziehen. Anfang 1994 wurde dieser Beschluss tatsächlich umgesetzt. Den Studierenden wurde als Kompensation ein Garderobenraum im Foyer angeboten, dies allerdings unter strengen Auflagen (z.B. kein Getränkeausschank). Da dieses den Vorstellungen der Studierenden widersprach, wurde der Vorschlag entsprechend abgelehnt und in kurzer Zeit 2000 Unterschriften gegen die Vertreibungsaktion gesammelt. Der Fachbereichsrat bildete daraufhin eine Arbeitsgruppe, die Alternativen finden sollte. Lange Zeit passierte nichts, so dass sich die Studierenden entschlossen, die beiden größten Seminarräume des Instituts zu besetzen und auf ein neues Angebot zu warten. Schließlich wurde das Ziel erreicht, ein neuer Raum im ersten Stock (mit Balkon) wurde gefunden und zur Verfügung gestellt. Vgl.: Hamburger Unizeitung Nr.21 v. 31.01.94, Nr. 14 v. 25.10.93; Taz UniSpezial 25.10.97

Die Geschichte der von uns näher untersuchten Cafés

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T-Stube

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T-Stube (1.St.,Pferdestall, AllendePlatz 1)

Die Geschichte der T-Stube begann früher als bei den meisten anderen Cafés. Vor 1983 gab es im Sozialwissenschaftlichen Institut im Pferdestall zunächst mehrere kleinere Räume, die von Studierenden als eine Art Kaffee-Stube genutzt wurden. Der Raum der T-Stube selbst wurde zu dieser Zeit noch als ein normaler Seminarraum genutzt, dies allerdings aufgrund der damals noch verhältnismäßig geringen Zahl Studierender und der Größe des Raumes relativ selten. 1983 wurde der studentische Ruf nach einem eigenen, vor allem größeren Raum immer lauter. Im Vordergrund stand damals das Bedürfnis nach einem Freiraum, der genügend Platz bietet und in dem die Studierenden miteinander kommunizieren können. „Diskurse“, so die Argumentation des T-Stuben Experten, „können nur in der Kommunikation stattfinden mit Mitmenschen und daher braucht man um Freiräume zu haben eben auch einen studentischen Raum.“ So wurde der selten genutzte Seminarraum schließlich durch die Studierenden besetzt, die T-Stube gegründet und mit alten Möbeln zumeist aus dem Sperrmüll eingerichtet. Von Seiten der Instituts und Universitätsleitung wurde diese Besetzung, vermutlich nicht zuletzt wegen des geringen Bedarfs an dem Raum, geduldet. Die Organisation der T-Stube orientierte sich vor allem an der Kaffeestubenführung aus der linken Szene. Die Verwaltung wurde ausschließlich von studentischer Seite und ehrenamtlich durchgeführt, die Bezahlung erfolgte über einen Topf, in den jeder Gast nach eigenem Ermessen und Möglichkeiten einen selbst gewählten Geldbetrag für entnommene Waren werfen sollte. Das Angebot beschränkte sich zunächst hauptsächlich auf (fair gehandelten) Kaffee oder Tee, wurde im Laufe der Zeit jedoch auch mit (ökologisch sinnvollen) Speisen erweitert. Genutzt wurde die T-Stube jedoch nicht nur als Ausgabestelle von Speisen und Getränken, sondern es sollte sich explizit auch um eine Art „Netzwerkausgangspunkt“(T-Stuben Experte) handeln. Es sollte ein Kommunikationszentrum sein, in dem sich Menschen treffen, vorstellen, austauschen und diskutieren. Entsprechend fanden nahezu täglich Treffen, Vorträge oder Aktionsplanungen verschiedenster, auch nicht-universitärer politischer Gruppierungen, Frauengruppen, Aktionsgruppen o. ä. statt. Wert wurde in diesem Zusammenhang darauf gelegt, dass die T-Stube ein politischer Raum bzw. politisch nicht neutral sein sollte. Als Grundsatz galt jedoch, dass jeder die gleichen Rechte im Raum hatte, jeder zu seiner politischen Richtung stehen konnte und Auseinandersetzungen möglichst nicht in Beschimpfungen enden sollten.

Caphe

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CaPHé (10. St., Philosophenturm, VonMellePark 6)

Das heutige CaPHé der Philosophen wurde ca. um 1992 herum unter dem Namen „Wuchercaphé“ gegründet. Das Café ging zwar ebenfalls aus einer Besetzung hervor, jedoch stand diese zeitlich nicht in direkter Verbindung mit dem Streiksemester 1988/89. Dennoch dienten die aus dem Streik entstandenen Studentencafés dem Wuchercaphé als Vorbild. Zunächst wurde dabei ein kaum genutzter Raum neben der Bibliothek (das heutige Arbeitszimmer des Bibliothekars) auf Initiative des damaligen Fachschaftsrats von den Studierenden besetzt. Im Laufe der Besetzung hatte es sich etabliert und wurde schließlich von der Institutsleitung akzeptiert. Nach einer institutsinternen Abstimmung zog das Wuchercaphé dann im Jahre 1995 in den heutigen Raum um. Die Organisation und Verwaltung des CaPHés wurde ausschließlich von Studierenden durchgeführt, die dafür kostenlosen Verzehr hatten. Die Preise lagen etwas über dem Selbstkostenpreis, so dass mit den entstandenen Gewinnen eine jährliche Caféfahrt aller mitarbeitenden Studierenden oder bei Bedarf neue Anschaffungen für das Caphé finanziert werden konnten. Auch das CaPHé verstand sich nicht nur als bloße Ausgabestelle von Speisen und Getränken. Zur Institution wurde der wöchentlich stattfindende so genannte GelDab („Gelungener Donnerstagabend“), eine von Cafémitgliedern organisierte Veranstaltung, auf der Theaterstücke, Konzerte, Gedichte, Filme o. ä. vor Publikum präsentiert werden konnte. Darüber hinaus wurden im CaPHé auch politische oder philosophische Vorträge gehalten und die jährliche Weihnachtsfeier organisiert und durchgeführt. Es nahm damit also auch den Charakter einer kulturellen Begegnungsstätte an.

Vgl.: Hamburger Unizeitung Nr.38 v. 5.Dez 96, Szene HH nr. 8, WS 99/00; Taz UniSpezial SS01

Selbstverwaltete Studentencafés an der Universität Hamburg: Eine Bestandsaufnahme

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An dieser Stelle möchten wir einen Überblick über den heutigen Status der studentischen Cafés geben: Wie sehen sie aus? Was gibt es da? Wie funktionieren sie? Diese Bestandsaufnahme stützt sich hauptsächlich auf unsere Beobachtungen und Experteninterviews. Anzahl selbstverwalteter Studentencafés an der Uni HH Während das Volxcafé im Philturm eine Anlaufstelle für den gesamten Campus darstellte, sind die heutigen selbstverwalteten Cafés in bestimmten Fachbereichen zu finden. „Zu finden“ heißt in manchen Fällen, dass man sie wirklich suchen oder von ihnen wissen muss, denn sie sind von außen nicht unbedingt auffällig sichtbar. Die wohl bekanntesten Cafés auf dem Campus sind die T-Stube im Pferdestall (AllendePlatz 1), das Café Knallhart in der (ehemaligen) HWP, das Café Paranoia (Pädagogisches Institut) und die diversen Cafés im Philosophenturm: (Wucher)Caphé (Philosophie), Schweinebucht (Historiker), Anglarium (Anglistik), Romanistik Café (Romanistik), Café Creisch (Germanistik). Darüber hinaus gibt es noch das InfoCafé im Erdgeschoss des WiwiBunkers, welches aber aus der recht engen Definition unseres Forschungsgegenstandes herausfällt, da es an den Asta angegliedert ist und ein „GlaKaCafé“ bzw. „Lounge 16“ (Psychologie) .

Ausstattung/ Einrichtung

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Die Einrichtung ist ein wichtiges Charakteristikum der studentischen Cafés. Wie in Interviews mit Gästen und in diversen Zeitungsartikeln erwähnt wurde, grenzt sie die studentischen von anderen Cafés ab und trägt wesentlich zu einem gewissen studentischen Flair bei. Den meisten Cafés ist gemein, dass ihre Sitzgelegenheiten früher wie heute hauptsächlich vom Sperrmüll gerettet wurden und dementsprechend alt sind. So sind auch unsere beiden Untersuchungsorte mit etwas altmodischen SperrmüllSofas und –Sesseln bestückt.

T-Stube

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Die T-Stube befindet sich im ersten Stock des Pferdestalls in einem relativ großen Raum, die Unizeitung gab 150 Quadratmeter an (Hamburger Unizeitung Nr.39), mit hoher Decke. Nach dem Eintreten steht man direkt vor dem Tresen. Die langen Wände links uns rechts sind im oberen Drittel mit Fenstern bestückt, die Wand gegenüber ist bemalt. Auf halber Raumlänge stehen zwei Säulen im Raum, an denen verschiedene Flyer hängen, im hinteren Drittel des Raumes befindet sich ein Podest, auf welchem Sofa, Tisch und Stühle stehen; so wie auf der gesamten restlichen Fläche: Überall stehen alte Sofas, Sessel und Tische, die meisten zu Sitzgrüppchen gestellt, aber ein einzelner Sessel hier und da verrät, dass hier auch umgeschoben wird. Insgesamt ist der Raum eher dunkel, da vor der einen Fensterfront Bäume stehen. Die Wände haben die Grundfarbe weis und sind vereinzelt bemalt: Hier eine Meerjungfrau, dort eine Fledermaus, überm Eingang ein feuerspeiender Drache, dessen Schwanz zum Wandgeschnörkel wird. Ein laut Interview älteres Motiv befindet sich an der Wand gegenüber vom Eingang: ein großes gemaltes Mensch-ärgere-dich-nicht-Brett, auf dem sich keine Spielsteine sondern Polizisten, Autonome und andere um einen Wasserwerfer, einen Bauwagen und ein besetztes Haus tummeln. Insgesamt wirken die Malereien an den Wänden etwas unfertig, an einigen Stellen hören sie einfach auf. In der Mitte der linken Wand hängt eine Plastikuhr, weiter hinten im Raum lehnen große Holzrahmen, welche zum Abdunkeln der Fenster bei Partys oder Vorträgen dienen. Auf die gelegentliche Partyfunktion des Raumes verweist auch noch eine Discokugel, die von der Decke hängt. Sie wurde bereits 1999 (taz 2001, Uniszene 1999) in einem Artikel erwähnt. Das gleiche gilt für einen Wandteppich mit Hirschmotiv, welcher die rechte Ecke der Eingangstürwand ziert: auch er hängt bereits länger dort und wurde schon 1997 (Hamburger Unizeitung Nr.39) dokumentiert. Zum Zeitpunkt der Beobachtung hängen daneben gleich zwei Plakate mit dem Aufruf „Stoppt Naziaufmarsch“. Aufrufe zu politischen Aktionen, Partys, Vorträgen findet man in Papierform im ganzen Raum verteilt: auf allen Tischen liegen viele bunte Flyer, die beiden Säulen und die Tür sind mit Plakaten beklebt und am Eingang steht ein extra Tisch, auf dem eine Auswahl an hauptsächlich unibezogener Broschüren und Zettel liegt. Auf den übrigen Tischen liegen außer den Flyern diverse andere Gegenstände: neben Tassen, liegengelassenen Verpackungen und Studierunterlagen sind es vor allem Zigarettenschachteln und Aschenbecher oder Gefäße, die zu solchen erklärt wurden. Der Tresenbereich liegt an drei großen Fenstern, auf deren Fensterbank vier Kaffeemaschinen und ein Ghettoblaster stehen. Aus ihm schallt eine nicht einzuordnende ruhige Gitarrenmusik. Die offene Tresenrückseite ist zum Raum durch einen Metallschrank getrennt. Der Tresen selbst ist blau, davor stehen zwei hohe Tresenstühle und auf ihm befinden sich: eine große Thermoskanne, welche erster Anlaufpunkt der meisten Eintretenden ist, Wasserkocher, Teepackungen, Brötchen in einer Tüte und diverse Brotaufstriche (vegan, Käse und Wurst) sowie Schokoriegel. Dazwischen liegen eine Zeitung, ein Beutel Tabak, Streichhölzer. An der Wand zwischen Tresen und Tür sind zwei Waschbecken und ein Tisch, auf dem Besteck und Tassen gestapelt sind.

Caphe

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Das Caphé im zehnten Stock des Philosophenturms besteht aus zwei Räumen. Durch eine Glastür betritt man zunächst einen kleinen (Nichtraucher) Raum mit Sofas und Tischen, wobei der hintere Teil durch ein Podest erhöht ist. Viele andere Gegenstände oder Dekorationen gibt es hier nicht. Durch eine Tür gelangt man von hier aus in den zweiten Raum, das eigentliche Caphé: ein relativ kleiner heller, quadratischer Raum. Gerade eingetreten, befindet sich links der Tresen, geradeaus eine große Fensterfront mit Panoramablick in Richtung Campusteich, Pferdestall und Fernsehturm. Im Raum verteilt sind Sofas, Sessel, Tische, die zu drei Sitzecken gestellt sind. Zwischen ihnen ist relativ wenig Platz, so dass man sich bei größerem Betrieb zu einem Sitzplatz hindurchmanövrieren muss. Die Wände sind rotblau gestrichen, wobei sich beide Farben durch ein Zickzackmuster trennen. Die Wand hinter dem Tresen ist mit Regalen bestückt, auf denen Dinge für den Cafébetrieb lagern: Tassen, Teller, eine Anlage. Aus ihr tönt zunächst eine SwingCoverversion eines Linkin Park Songs, dann Rage against the machine. Am Tresenende steht ein Computer, daneben sind Getränkekisten (Astra, Mate, Bionade, AfriCola) an die Wand gestapelt. Über den Kisten hängen Bilder: ein Poster „Farm der Tiere“ und ein Werbeschild aus Metall „Verlangen Sie Kant Choco Praline“. An der Fensterwand hängt eine Lichterkette, zwischen zwei Fenstern hängt eine Sowjetmütze, darüber steht an die Wand geschrieben: „Das Sein verstimmt das Bewusstsein“. Auf der Fensterbank steht eine kleine Bücherreihe. Sie enthält u.a. Comics, ein KVV von 2002, ein Schachbuch und die Autoren Stephen King, John Locke und J.Stuart Mill. Die rechte Wand wirkt relativ kahl, an ihr hängen vereinzelte Zettel: ein altes Kinoposter, ein Wohnungsgesuch, Ankündigungen für eine Lesefahrt Kant, eine Ringvorlesung, eine Ethnologenparty im Dezember letzten Jahres. An der Wand links neben der Eingangstür hängt zweimal ein Plakat zum Demoaufruf „gebührenfreie Bildung für alle von Kita bis Hochschule“. In der Ecke darunter stehen Spiele auf einem Tisch, darunter sind drei Schachspiele. Rechts neben der Tür beginnt der Tresenbereich; hier hängen wiederum Regale mit Gastronomiebedarf und es hängen dort viele kleine Zettel, Fotos und Postkarten. Der Tresen selbst ist aus Metall, auf ihm stehen Zucker, Löffel, ein Glas mit Streichhölzern und ein Tabakbeutel liegt dort. Auf den drei Sofatischen stehen Aschenbecher, auf einem von ihnen steht ein aufgebautes Schachspiel.

Serviceangebote

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Um als „selbstverwaltetes Stundentencafé“ im Rahmen unserer Forschung zu gelten, war ein Minimum an Service ein Kriterium. Die Serviceleistungen der von uns analysierten Cafés unterschied sich dabei in verschiedenen Punkten.

Aushang im AnglistenCafé, typische "Funktionsweise" selbstverwalteter Cafés

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In der T-Stube im Pferdestall waren die Hauptaufgaben des Servicepersonals das Einkaufen der Nahrungsmittel, das Verwalten der Kasse, das Kochen von Kaffee und die Beschallung des Raumes mit Musik. Der Kaffee wird 2 mal in der Woche von einem Fairtrade Geschäft geliefert. Auf fair gehandelten Kaffee wird explizit wert gelegt, so sagte der Experte im Interview:

„[...]damit für die Studenten, der erste Kaffee dann schon da ist, äh und dann wird halt eingekauft für den Tag, äh wir bekommen zweimal die Woche ne Kaffeelieferung, von einem Händler, der ähm ja meist diese Fair Price Geschichten vorbeibringt dann an Kaffee, d.h. man versucht auch da also über den Einkauf so Dinge zu featuren, die äh normalerweise nicht in irgendwelchen T-Stuben auftauchen oder halt in irgendwelchen Cafés.“

Interview Experte T-Stube

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Die zu kaufenden Brötchen werden von den Gästen selber geschmiert, die Kaffeetassen müssen zwecks Pfandeinlösung von den Gästen selber abgewaschen werden. Das Angebot an Nahrungsmitteln variiert relativ stark je nach „Schicht“, die gerade vor Ort ist. An den von uns beobachteten Tagen war das Angebot jeweils überraschend gross, so gab es verschiedene Brötchen und Brotsorten, Transfair Kaffee, verschiedene Tees (Früchte, Kräuter, Grünen, und Schwarzen Tee), Orangen und Apfelsaft, Wurst, Käse, vegane Brotaufstriche, Obst, Gemüse und verschiedene Süssigkeiten. Da die jeweilige Schicht „Musikhoheit“ hat, „[...] ist die Musikauswahl teilweise verschieden, also da hat man auch mal teilweise klassische Musik bis hin zu Techno bis hin zu Rage, Rockmusik, Punk. Das wechselt eigentlich quer-beet durch.“ Interview T-Stuben Experte

Ein Becher selbstgezapfter Kaffee aus der Pumpkanne kostet in der T-Stube 0,40€, zuzüglich 1 € Pfand, welcher erst erstattet wird, wenn man seinen Becher selber abgewaschen hat. Trotz allem gehört es zu den Aufgaben der Tresenkräfte, nicht abgespülte Becher abzuspülen: „Doch…im Groben schon. Also…n paar Schlonzies sind da natürlich immer bei…aber eigentlich sind die schon ganz brav…ähm…kommt glaub ich auch n bisschen drauf an, wie ekelig das Abwaschwasser gerade ist (lacht)…manchmal is es sehr ekelig (lacht)…und…ja ich mach das mit dem Pfand auch nich sooo streng, also je nachdem wie viele Leute jetzt gerade anwesend sind…ob ich da einigermaßen Überblick hab, wenn da irgendwie fünf Leute sitzen, dann muss ich von denen auch kein Pfand kassieren. Also eigentlich würd ich sagen… das passt schon.“ Interview Tresenkraft T-Stube Die Sauberkeit des Raumes wird von 3 Befragten thematisiert. Es gehört zum Aufgabenbereich der Servicekräfte, die Aschenbecher auszuleeren, Geschirr einzusammeln und für ein gewisses Maß an Ordnung zu Sorgen. Der Experte formulierte folgendes über diesen Arbeitsbereich:

„Dann ist natürlich noch der Job, der relativ unbeliebt ist, äh jeden Abend halt alle Aschenbecher ausleeren, Tische wischen und generell irgendwie gucken, dass es reinlich bleibt, ähm ja also eigentlich ganz normaler Cafébetrieb und halt eben die nicht abgewaschenen Becher noch mal abwaschen.“

Interview T-Stuben Experte

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Diese Selbsteinschätzung des Betriebs deckt sich allerdings nicht immer mit der Wahrnehmung der T-Stube durch die Gäste. Gast 2 bemängelte die Sauberkeit der T-Stube: „Also wenn du mit selbstverwaltet meinst: „nicht aufgeräumt“? (lacht).“ Interview T-Stuben Gast 2 Es ist anzunehmen, dass das relative „Nichtaufgeräumtsein“ zum spezifischen Flair selbstverwalteter Studentencafés gehört. So wurde von den anderen Interviewten die Atmosphäre als „gemütlich“, „nicht steril“ und „nicht durchkommerzialisiert“ beschrieben. Ein selbstgeschmiertes belegtes Brötchen kostet unabhängig vom Belag 0,75€, ein halbes belegtes Brötchen 0,50€. Süssigkeiten kosten zwischen 0,10€ und 0,25€, Obst wird zu „Tagespreisen“ verkauft, Säfte kosten 0,50€, ein Becher Tee 0,35€. Allgemein sind dies jedoch keine „Festpreise“, sondern Empfehlungen über die Höhe der Spende. Einer der Befragten nannte diese Preispolitik auch als einen der Gründe, selbstverwaltete Studentencafés zu besuchen. „also der Kaffee ist halt ziemlich billig…und… ähh... wenn du mal keine Kohle hast oder so, dann krichste auch mal einen Umsonst... sind ja eh alles Spenden...“ Interview T-Stuben Gast 1 Die Tresenkräfte arbeiten „ehrenamtlich“, das heisst ohne Bezahlung. Allerdings dürfen sie während ihrer Schicht gratis essen, und in dem Semester, in dem sie eine Schicht übernehmen umsonst Kaffee und Tee trinken.

Angebot der T-Stube

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Serviceangebot Caphé

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Das Caphé, ehemals Wuchercaphé, im 10. Stockwerk des Philosophenturms ist serviceseitig etwas anders organisiert als die T-Stube. Es gibt dort ebenfalls Kaffee (0,50€) und Tee (0,50€), allerdings gab es während der von uns durchgeführten Beobachtung keine Milch. Einer der Caphé Gäste, ein „Fachbereichsfremder“, thematisierte im Interview das „Milchproblem“ auf humorvolle Weise: „... wir wollten Milch in unseren Kaffe und das war alles verboten irgendwie...“ Interview Gäste 1&2 Dieses „Milchproblem“ scheint mit der Selbstwahrnehmung des von Philosophiestudenten betriebenen Caphés in Verbindung zu stehen, was aber später thematisiert werden soll. Im Gegensatz zur T-Stube bietet das Caphé regelmässig das kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränk „Bionade“ in 3 Sorten für 1€ an. Auf Becher muss auch im Caphé 1 € Pfand bezahlt werden, allerdings gehört es im Caphé zum Service der Tresenkräfte, diese Becher abzuwaschen. Auch die Brötchen werden von den Tresenkräften geschmiert, während der Beobachtung wurden 2 Brötchen mit Tomate, Mozarella, Basilikum, Pfeffer, Salz, Aceto Balsamico und Olivenöl durchaus liebevoll belegt und für 0,50€ zum Verkauf angeboten. Insgesamt wirkt das Angebot des Caphés deutlich „serviceorientierter“ als das Angebot der T-Stube. Auch die Musik scheint nicht nur im Ermessen des Schichtpersonals zu liegen, vielmehr steht ein älterer Imac Pc als „Jukebox“ frei zugänglich im Raum. „...idealitas macht sie[Die Schicht] Brötchen und darf dafür die Musik auswähln...“

Interview Caphé-Experte

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Faktisch nutzen aber zumindest die „regelmässigen“ Caphébesucher den frei zugänglichen PC nach eigenem Ermessen. Dies führt auch zu Problemen, da während der Beobachtung darüber gesprochen wurde, das jemand sämtliche Musikdateien von dem PC gelöscht hätte. Im Caphé wird der Einkauf von Nahrungsmitteln neben der Lieferung von Kaffee und Bionade, wie in der T-Stube von den Schichtkräften organisiert. Brötchen, Aufschnitt, Obst und Gemüse wird vor der Schicht von den Servicekräften gekauft. Bisweilen funktionieren die Absprachen allerdings nicht, es ist nach Meinung des CaphéExpertens abhängig von dem Schichtpersonal: „Das mit den Brötchen war mal ne Weile, wos echt gut geklappt hat, und im Moment klappt es so mittel und es gab mal ne Weile, wos gar nicht geklappt hat und es nie welche gab, weil niemand welche gekauft hat so. Ich mein beim Brötchen isses ja nicht nur so, dass es geschmiert werden muss, sondern es muss halt Leute geben, die Brötchen kaufen, die Aufschnitt kaufen und dann das ganze auch noch schmiern und manchmal läuft es so ganz schräg, dass am Abend halt ne große Tüte mit Brötchen daliegt, reichlich ungeschmierte, die irgendjemand am Morgen gekauft hat und dann sind sie da liegengeblieben. Im Idealfall funktionierts besser.“

Interview CaphéExperte

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Die Schichten im Caphé arbeiten auch ehrenamtlich, d.H. ohne Bezahlung. Sie dürfen auch nicht frei Essen und Trinken, sondern erhalten eine Ermässigung von 50%. Aus Sicht des Personals ist eine Schicht im Caphé „undankbarer“, da hier ein Mehr an Arbeit verlangt wird (Brötchen schmieren, Kaffeebecher spülen, einkaufen, für ein Minimum an Ordnung sorgen, wie z.B. Müllsammeln, Aschenbecher ausleeren etc.), dafür aber weniger „Vergünstigungen“ zugesprochen werden. Insgesamt bietet das relativ kleine Caphé verglichen mit anderen selbstverwalteten Studentencafés einen gehobenen Service, auch finden vom Fachschaftsrat organisierte, regelmässige treffen wie der „Geldab“ (Gelungener Donnerstag Abend) statt: „[...]theoretisch findet der jede Woche statt, ähm halt eben so am Abend gibt’s dann irgendne Art von Veranstaltung von Cafémitgliedern, also oder einem oder zwei oder wie auch immer, die dann sagen, heute machen wir das und das.[...]da haben schon mal tolle Sachen stattgefunden, mal so Oke Sachen und mal gar keine Sachen, weil sich keiner gefunden hat. Aber schon sehr bunt und da gab’s auch mal son philosophischpolitischen Vortrag von einem Herrn, der aus Berlin zu Besuch war, irgendn Freund von einem, manchmal gab’s Filme oder Sachen vorgelesn und einmal gab’s ähm, so was ist dann nicht so häufig, aber natürlich besonders toll, da gab’s eine Typin, die äh irgendwie Tanz studiert hat und die hat eine, ähm Tanz-Ballett-Einführungs-Stunde gegeben mit Video und Schrittübungen. (Interviewer lacht) Ja. Und neulich gab’s einmal halt zum Beispiel sone Diskussionsveranstaltung über die anstehenden Veränderungen im Studium. Mit Professor XY, dem ähm Studienänderungsbeauftragten des Institutsrates oder so was in der Richtung.[...]“ Interview CaphéExperte

Zusammenfassung Serviceangebote

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Das „Mehr an Service“ im Caphé verglichen zur T-Stube lässt trotz ähnlicher Ausstattung ein anderes Flair entstehen. Das Caphé wirkt eher wie ein Café im traditionelleren Sinne, während die T-Stube mit ihrem geringeren Serviceangebot und der grosszügigen, grossflächigen räumlichen Anlage eher wie ein Aufenthaltsraum wirkt. Des weiteren wird die T-Stube fachbereichsübergreifend als Raum für studentische Veranstaltungen genutzt, während im Caphé beinahe ausschliesslich Veranstaltungen „von Philosophen für Philosophen“ stattfinden.

Organisation der Cafés

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Die T-Stube wird von der T-Stuben AG organisiert, die sich mindestens einmal im Semester offen für alle trifft, und die Schichten einteilt. Neben der Organisation von Schichten verwaltet die T-Stuben AG auch die eingenommenen Gelder und organisiert die Lieferung des „TransFair“ Kaffees (2x pro Woche) sowie die Anschaffung benötigter Gegenstände (Musikanlage, Kaffeemaschine, Wasserkocher etc.). Sie ist auch Ansprechpartner für andere Gruppen, die den Raum nutzen wollen, wie AG´s, Vorlesungen etc. Die einzelnen Schichten tragen die Verantwortung für das Verbrauchsmaterial wie Brötchen, Aufschnitt, Tee etc. Das Café arbeitet kostendeckend, d.h. es wird kein Gewinn erwirtschaftet. Die „Preise“ des Cafés sind Spendenempfehlungen und damit freiwillig. Es steht prinzipiell jedem Studierenden frei, sich an einer Schicht zu beteiligen. Die T-Stube als Räumlichkeit ist normalerweise unabhängig vom Cafébetrieb während der Öffnungszeiten des Gebäudes AP1 als studentischer Aufenthaltsraum den Studierenden zugänglich. Die AG verwaltet den Raum der T-Stube und organisiert den Cafébetrieb. Für alle weiteren Veranstaltungen ist sie zwar Ansprechpartner, aber nicht verantwortlich und als AG auch nicht an den Inhalten beteiligt. Die Nutzung der T-Stube umfasst auch etwaige Vollversammlungen des Fachbereichs und Parties.

Das CaPHé wird vom Fachschaftsrat Philosophie organisiert. Die Verwaltung der eingenommenen Gelder und das Beschaffen benötigter Dinge wie Kaffeemaschine etc. wird auch hier vom Fachbereich übernommen. Dem CaPHé werden wöchentlich sowohl „TransFair“ Kaffee als auch „Bionade“ geliefert. Die weitere Nutzung des Raumes wird von den jeweiligen Personen des Fachschaftsrates organisiert. Schichteinteilung erfolgt über den Fachschaftsrat, wobei das Motto gilt: Wer eine Schicht machen möchte, kann eine Schicht machen. Den jeweiligen Schichten obliegt die Organisation von Nahrungsmitteln. Im Gegensatz zur T-Stube ist das Caphe nur während des Schichtbetriebs geöffnet. Während unserer Forschung wurden wir Zeugen, wie das CaPHé von autoritärer Seite des Fachbereichs wegen Ermangelung einer Thekenkraft geschlossen wurde. Das CaPHé als Projekt des Fachschaftsrates Philosophie ist für sämtliche dort ablaufenden Tätigkeiten zumindest organisatorisch, in weiten Teilen auch inhaltlich verantwortlich. Bis zum letzten Semester wurde das CaPHé regelmässig als Ort des „Geldab“ (Gelungener Donnerstag Abend) genutzt, bei dem kulturelles Programm wie Vorlesungen, Musik, Tanzkurse, Diskussionsveranstaltungen etc. abgehalten wurde.

Die Besucher

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Im Folgenden sollen nunmehr die Gäste der Studentencafés näher untersucht werden. Als Grundlage dienten dabei die durchgeführten Interviews sowie die Beobachtungen in den beiden Studentencafés T-Stube und CaPHé. Zunächst soll dabei näher auf die Gründe und die Motivation eingegangen werden, die die Gäste zu einem Besuch der Cafés veranlasst haben. Anschließend soll geklärt werden, wie und in welcher Weise die Cafés von den Besuchern genutzt werden. Zuletzt soll die Wahrnehmung der Cafés aus Sicht der befragten Gäste untersucht werden. Angemerkt werden muss dabei, dass sich das Besucherspektrum in den Studentencafés hauptsächlich und naturgemäß aus Studierenden oder anderen zur Universität gehörenden Personen zusammensetzt. Dennoch stehen alle Cafés prinzipiell auch anderen, außenstehenden Gästen zumeist offen.

Motivation

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Die Motive zu einem Besuch eines Studentencafés stellten sich in den durchgeführten Interviews als relativ vielfältig dar. Die am häufigsten genannten Gründe sollen im Folgenden dargestellt werden. Sehr oft wurde der praktische Aspekt von den Befragten herausgestellt:

falls du so was wissen willst wie, „isses da besonders nett?“, ich glaub ich geh da nicht hin, weil’s da besonders nett ist, sondern einfach weil’s das nächste Café is, wohin man sich setzen kann. Interview 4, Gast T-Stube
…oder wenn ich dann mal irgendwie n Tee oder n Kaffee so zwischen nem Seminar oder so holen will, dann komm ich halt auch mal hierher. Interview 1, Gast T-Stube

Die Nähe der Studentencafés zu jeweils stattfindenden Seminaren scheint also einen Besuch zu begünstigen. Oder aber auch gerade zu verhindern, wie eine Aussage eines anderen Befragten nahe legt:

Ja also in meinem Falle um Leute zu treffen einfach. Äh äh ähm ich komm nicht oft hierher, einfach weils in meinem Fall einfach zu weit weg ist und der Fahrstuhl hier im Turm einfach ne Zumutung ist, weil du hundert Jahre wartest bis er da ist und bis du oben bist. Sonst würd ich höchstwahrscheinlich viel öfter kommen aber äh is halt nich mein Fachbereich. Interview 3, Gast CaPHé

Dieser Gast gehörte also weder zum Fachbereich, in welchem sich das Café befindet, noch hatte er dort irgendwelche Seminare. Sein Motiv, das ihn zwar selten aber manchmal eben trotzdem zu einem Besuch animierte, ist das „Leute treffen“. Eine ähnliche Motivation wurde auch von anderen Befragten angeführt:

…, aber darüber hinaus weil ich halt viele Leute kenn die Philosophie studiern hier und so findet sich das dann. Also mir gefällt einfach auch diese studentische… Klüngelcafékiste son bisschen. Interview 4, Gast CaPHé
… also wenn ich im Pferdestall irgendwie n Seminar hab…und im Moment hab ich da glaub ich…vier Mal die Woche…dann…geh ich auf jeden Fall danach immer in die T-Stube. Allein schon, um mal zu gucken, ob da irgendwer ist…den ich kenn Interview 3, Gast T-Stube

Ein weiterer wichtiger Grund für einen Besuch der Cafés scheint vor allen Dingen auch das günstige Preisniveau der dort angebotenen Speisen und Getränke zu sein:

bei mir isses so, wenn ich im Pferdestall bin, dann geh ich auch in die T-Stube halt, weil der Kaffe einfach mal radikal billiger ist als überall sonst, äh und es eigendlich auch da ganz nett ist, aber sonst.... Interview 1, Gast CaPHé

Eine andere Befragte freute sich jedoch nicht nur über die günstigen Preise, sondern auch über das Angebot:

Also der Kaffee, also was ich total gut finde, ist, dass es da leckere Brötchen gibt und vegetarische Aufstriche und das alles relativ billig. Interview 4, Gast T-Stube

Häufig herausgehoben wurde von den befragten Studierenden darüber hinaus die gute Atmosphäre in den Studentencafés:

[...] ich finds hier einfach gemütlicher aufgezogen, mit den Sofas und äh...der ganzen Athmosphäre, ausserdem, äh is im 10ten Stock, man hat ne gute Aussicht, kann...äh über ganz Hamburg gucken. Interview 2, Gast CaPHé

Die spezifische Atmosphäre der Studentencafés wurde jedoch auch von einem Befragten als ein Argument gegen einen Besuch angeführt:

Nää…viel zu laut…viel zu laut, viel zu stickig…außerdem hab ich glaub ich noch nie erlebt, dass da irgendwie ansatzweise gute Musik läuft(lacht)…nee…is nich so mein Ding. Interview 2, Gast T-Stube

Zusammenfassend waren die wichtigsten Gründe, die für einen Besuch der selbstverwalteten studentischen Cafés sprachen, also sowohl die niedrigen Preise, die gemütliche Atmosphäre, die praktische Nähe zu Seminaren wie auch die Möglichkeit, dort andere Leute zu treffen, sich zu unterhalten und auszutauschen.

Nutzung

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An dieser Stelle soll näher beleuchtet werden, wie und in welcher Weise die Studentencafés von den Besuchern genutzt werden. Als erstes ist dabei natürlich der Konsum der in den Cafés angebotenen Speisen und Getränke anzuführen. Die allesamt günstig angebotenen Waren variieren zwar teilweise, umfassen jedoch im Großen und Ganzen vor allem Getränke wie Kaffee, Tee, Säfte oder Milch, dazu diverse Süßigkeiten und natürlich Brötchen oder Brot mit entsprechendem Aufschnitt. Wie anzunehmen war und auch in den Beobachtungen und Interviews bestätigt wurde, ist der am häufigsten erworbene und konsumierte Artikel der Kaffee. Dieser wird sowohl in kleinen oder größeren Gruppen, gerne auch alleine, und sowohl im stehenden wie auch im sitzenden Zustand entweder genossen oder schnell heruntergespült. Beobachtet wurde auch häufig das beliebte zügige „Reinkommen, Kaffee holen, Rausgehen“. In beiden Cafés ist das Rauchen erlaubt und wird entsprechend gerne auch zum Kaffee betrieben. Das CaPHé bietet dazu nicht selten auch die Möglichkeit an, einzelne Zigaretten zu erwerben. Daneben erfreuen sich vor allem die Brötchen großer Beliebtheit. Im CaPHé werden diese ausschließlich vom Tresenpersonal geschmiert. In der T-Stube dagegen wird die Zubereitung von den Besuchern selbst übernommen. Neben der Nutung des Angebots werden die Cafés aber auch für Freizeitaktivitäten oder auch einfach zur Überbrückung von Zeit genutzt. Im CaPHé konnten zwei Studierende beim Schachspielen beobachtet werden. Die T-Stube bietet ebenfalls eine größere Palette an Gesellschaftsspielen, eine Nutzung jener fand während der durchgeführten Beobachtung jedoch nicht statt. Häufig werden die Cafés aber auch einfach zur Überbrückung der Zeit genutzt („Abhängen“). Zu beobachten sind häufig größere und kleinere Grüppchen, die sich unterhalten und austauschen, Musik hören oder die Füße hochlegen und schlafen:

Da kann ich auch rauchen, da kann ich auch komische Musik hörn, dann sind meistens noch irgendwelche Leute aus meinem Seminar da oder Leute, die ich sowieso kenne, kann ich mich mit denen noch unterhalten, oder wenn ich n ganz schlechten Tag hab, kann ich mich aufs Sofa legen und zwei Stunden pennen. Interview 4, Gast T-Stube
Na ja, also wie gesagt…also eigentlich, um da irgendwie Zeit zu überbrücken, aber auch halt auf ne bestimmte…also is halt nett da Zeit zu überbrücken, weil man meistens nette Leute trifft mit denen man sich unterhalten kann…die man dann auch regelmäßig da trifft und…ja…und mal so fragt „wie geht’s dir, was machst du, was ist los“? oder mit denen man sich über Seminare unterhält oder sonst was. Interview 3, Gast T-Stube

Genutzt werden die Cafés jedoch nicht nur zum Zeit vertreiben, sondern auch für Referatstreffen, Arbeitsgruppen oder einfach zur Vorbereitung auf ein anstehendes Seminar:

mmm…ich hatte gerad zwei Freistunden…und…bin dann dahin gegangen…und hab da…also eigentlich wollt ich…na ja…irgendwie trifft man da ja immer irgendwelche Leute mit denen man labern kann, also eigentlich geh ich dahin und nehm mir vor n Text zu lesen aber im Endeffekt tu ich das dann meist doch nich, weil…ich dann doch irgendwen treff Interview 3, Gast T-Stube

Des Weiteren finden sowohl im CaPHé als auch in der T-Stube universitätsinterne und außeruniversitätere Veranstaltungen statt. Im CaPHé findet regelmäßig der so genannte „GelDab“ (Gelungener Donnerstagabend) statt, der ein wöchentliches Kulturprogramm anbietet. In der T-Stube werden die studentischen Vollversammlungen sowie jeweils zu Beginn und am Ende eines Semesters eine Party abgehalten. Außerdem gibt es hier häufig Vorträge oder Diskussionsveranstaltungen zu diversen gesellschaftspolitischen Themen. Nicht selten sind auch Versammlungen von studentischen Aktionsgruppen anzutreffen, die sich z.B. gegen Studiengebühren o. ä. engagieren:

…also das is so…das is so ne kleine Aktionsgruppe im Rahmen von diesem „Summer of Resistance“Ding, weißt du? Also wir engagieren uns da son bisschen mitn paar Leuten und planen son paar Aktionen… …Na ja, also wir versuchen das so regelmäßig wie möglich (lacht)…aber das klappt halt meistens nicht immer (lacht). Also wir versuchen uns jetzt so regelmäßig immer jeden Dienstag zu treffen aber…ja klappt halt nich so immer, aber wenn dann gerade irgend ne Aktion vor der Tür steht oder irgend so was angeplant ist, dann treffen wir uns schon häufiger dafür. Ja und da is die T-Stube halt auch echt dann ganz praktisch, also hier kann man sich eben dann ganz gemütlich in irgend ne Ecke setzen und die Dinge belabern, die halt gerad so anstehn. Interview 1, Gast T-Stube

In beiden Cafés werden darüber hinaus auch die institutsinternen Weihnachtsfeiern veranstaltet, zu denen man neben den Studierenden mitunter auch einige Professoren und Dozenten antreffen kann.

Wahrnehmung

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In diesem Unterkapitel soll näher auf die Wahrnehmung der Besucher bezogen auf die Atmosphäre der Studentencafés eingegangen werden. Wie schon in dem Kapitel über die Motivation zu einem Besuch der Studentencafés angeklungen ist, scheinen die überwiegend mit alten Möbeln eingerichteten Cafés eine gewisse Gemütlichkeit auszustrahlen:

…weil ich ne Pause hab und es hier gemütlich ist, ähm ich finde die Athmosphäre halt netter als irgendwie in der Mensa... man kann sich netter unterhalten, man hat nicht den permanenten krach um sich herum...
Äh, ja, billiger, selbstverwaltet, nettere Atmosphäre, weil (...) also ich find ja einfach son, keine Ahnung, Ambiente von wild durcheinandergewürfelten Sofas und bemalten Wänden doch sehr viel angenehmer als irgendein Café, wo alle in einer Reihe sitzen und irgendwelche gestressten Bedienungen angewetzt kommen. Interview 4, Gast T-Stube

Die Abgrenzung bzw. die Unterschiede zu kommerziellen Cafés scheinen sich auch (wie beim letzteren Zitat) in der Wahrnehmung der Atmosphäre auszuwirken:

aber so na ja also hier kann man schon ganz gemütlich sitzen und…na ja was soll ich dir sagen…es is halt auch nich so was Durchkommerzialisiertes hier oder so was sterilisiertes Totes, wie son Seminarraum oder so was…ja also das is schon OK, also das kann man schon lassen. Interview 1, Gast T-Stube

Die Tatsache, dass es sich bei den Studentencafés eben nicht um etwas „durchkommerzialisiertes sterilisiertes Totes“ handelt, wie hier positiv angemerkt wird, hat aber auch Auswirkungen auf die Sauberkeit und die Hygiene in den Cafés. Dieses wird von dem selben Studierenden auch kritisiert:

Ja also das is immer son bisschen unterschiedlich, also manchmal ham sie hier so ganz gute Aufstriche, also so veganes Zeug (lacht) und die gefalln mir ganz gut (lacht)…und ja also da schmier ich mir dann ganz gern mal auch son Brötchen mit und…ja weiss nich, da gibt’s dann auch Tomaten und Gurken oder so…jaa solche Sachen kauf ich mir ab und zu hier. Aber den Rest mag ich meist nich so gern, der da so rumliegt (lacht)…also is mir auch n bisschen zu schmuddelig manchmal…also letztendlich kauf ich doch eher selten was vom Tresen, also das meiste ist nich so mein Fall…und da nehm ich mir lieber was von zu Hause mit. Interview 1, Gast T-Stube

Ein anderer Studierender mag die Atmosphäre in den studentischen Cafés überhaupt nicht:

Also wenn du mit selbstverwaltet meinst: „nicht aufgeräumt“? [...]Nää…viel zu laut…viel zu laut, viel zu stickig…außerdem hab ich glaub ich noch nie erlebt, dass da irgendwie ansatzweise gute Musik läuft(lacht)…nee…is nich so mein Ding. Interview 2, Gast T-Stube

Einstellung und Bewertung der Selbstverwaltung Wie bereits in der Geschichte der selbstverwalteten Cafés anklingt, hatte der Gedanke der Selbstverwaltung in den ersten Jahren einen hohen Stellenwert. Die Cafés wurden als Kommunikationsräume, politische Räume und v.a. studentische, d.h. herrschaftsfreie Räume betrachtet, in welchen Studierende nach ihren eigenen Regeln agieren und sich ihren eigenen Themen widmen konnten. Heute, nachdem diese Räume erkämpft wurden und sich über Jahre hinweg mehr oder weniger ungestört etabliert haben, erscheint die Bedeutung der Selbstverwaltung nicht mehr ganz so einheitlich stark. So gibt es zwar durchaus noch Stimmen, welche den selbstverwalteten Charakter der Cafés als ihr wichtigstes und schützenswertes Gut ansehen, jedoch ist dies nur ein Pol der vielfältigen Einstellungen. Das andere Extrem bilden Studierende, welche um die Selbstverwaltung wissen, diese aber nur auf die Organisation des Cafébetriebes beziehen und diesen Räumen hauptsächlich die Bedeutung der Kaffeeversorgungsstätte zuschreiben. Zwischen diesen beiden Extrempositionen gibt es ein weit gefächertes, uneinheitliches Spektrum des Wissens und der Ansichten, welches sich in unseren Interviews zeigte. Zunächst unterscheiden sich die Äußerungen zur Selbstverwaltung nicht nur unter den Gästen, sondern auch danach, wie stark eine Person selbst an der Selbstverwaltung beteiligt ist. So äußert sich die befragte Tresenkraft positiv zur Selbstverwaltung, bezeichnet die Aufgabe der Tresenbetreuung als „eher locker“ und betont damit das Prinzip der freiwilligen Arbeit, welches auch in den Gästeinterviews als wichtig erachtet wird. Obwohl sie an dem Cafébetrieb durch Einkaufs und Musikentscheidungen maßgeblich beteiligt ist, sagt sie selbst: „aber…so richtig in der Selbstverwaltung engagier ich mich ja auch nich.“ Für sie scheint also der Begriff der Selbstverwaltung weniger mit dem alltäglichen Ablauf und mehr mit der Organisation desselben durch die T-Stuben-AG verknüpft zu sein. Der Experte des CaPHés äußerte sich nicht explizit zum Stellenwert der Selbstverwaltung. Implizit scheint er ihn aber als hoch zu bewerten, denn auf die Frage, ob die Gäste wohl um diesen Aspekt wissen, antwortet er: „Sie sollten. Ob sie’s tun, weis ich nicht genau. Also ich denke, dass die meisten es schon wissen und also die Cafétreffen sind halt auch immer so, dass sie halt Leute ansprechen, dass sie sich halt auch'n bischen mehr beteiligen, dass sie mal kommen solln und gucken solln, das tun halt nicht so viele, weil das ist natürlich auch Aufwand.“ Eine der befragten Gäste (Interview T-Stube Gast 4) , sowie der T-StubenExperte lenkten das Gespräch von selbst auf die Selbstverwaltung, bewerteten den erkämpften Freiraum der Cafés als wichtig und zählten diverse Möglichkeiten auf, welche diesem Freiraum zu verdanken sind, wie Kommunikationsraum für Studierende, für Gruppen, die an der Uni sonst keinen Raum haben und Aktionsgruppen. In den Ausführungen des Experten wird deutlich, dass der Aspekt der Selbstverwaltung v.a. ein hohes Maß an Selbstbestimmung birgt und damit die Möglichkeit, über das kollektive Verhalten, sowie über die Art und Weise des Konsums, den Freiraum nach bestimmten Prinzipien zu gestalten und zu nutzen. Zum Verhalten erwähnt er die Entscheidung zwischen Rauchen oder nicht Rauchen, das Recht eines jeden, seine Position zu vetreten, sowie das ursprüngliche Kommunikationsgebot, welches den Raum als politische und studentische Austauschplattform auszeichnen sollte. In Bezug auf den Konsum hat die Selbstverwaltung nicht nur Auswirkungen auf die Preispolitik, sondern auch darauf, was gekauft wird, nämlich fair gehandelter Kaffee, eine zeitlang keine Fleischprodukte sowie keine Produkte aus Amerika. Sind diese Regelungen heute auch nicht mehr so strikt (bis auf den Coca-Cola-Boykott) so verweisen sie doch darauf, dass der Konsum in diesem Raum nicht nur Verköstigung ist, sondern auch einer kritischen Konsumhaltung entspringt. Die befragte Besucherin differenziert bei der Bekanntheit der Selbstverwaltung zwischen dem Umstand der studentischen Organisation und dem Wissen über den Aufwand und die vorrangegangene Geschichte des Cafés: „Oder vielleicht dass, der Umstand, dass es selbstverwaltet ist schon bekannt ist, aber nicht, was dann dranhängt. Interviewerin: Was hängt denn dran? Befragte: Relativ viel studentische, unbezahlte Organisationszeit zum Beispiel und Freiwillige, die ja immer wieder gefunden werden müssen, Gelder, die man ja irgendwo her kriegen muss, tja ich, also ich könnte mir vorstelln , dass das zwar relativ viele wissen, dass die T-Stube selbstverwaltet ist, das aber irgendwie gleichsetzen mit irgendnem andern Café oder so. Also, keine Ahnung, wie soll ich das jetzt ausdrücken, das nicht irgendwie für was Besonderes halten, oder nicht für irgendwas, was auch erkämpft werden musste, oder was möglicherweise unter Beschuss stehn könnte.“ Sie spricht damit einen Aspekt an, welcher auf die meisten Gastaussagen zuzutreffen scheint: Auf die Frage, ob sie wissen, dass es sich um ein selbstverwaltetes Café handelt, antworten alle mit „ja“, fast alle finden das auch wichtig. Was sie aber mit dem Begriff „Selbstverwaltung“ verbinden und als wichtig empfinden wird oft erst durch Nachfragen klar: Fast alle benennen zuerst den Kaffeeversorgungsaspekt als wichtig. Einige, die dem nichts mehr hinzufügen, scheinen mit der Selbstverwaltung auch diese vordergründig zu verbinden. Auf die politische Perspektive, z.b. dass es sich um einen besetzten Raum handelt, kommt der Großteil der Befragten nur auf Nachfragen zu sprechen, wie in diesem Beispiel (Interview CaPHè Gast 3) : „I: Gut, wie sieht es denn aus mit der Selbstverwaltung? Ist es Dir besonders wichtig, dass dieses Café selbstverwaltet ist, oder ist Dir das eher egal?

1: Ähh, ja…doch. Ähhh (lacht) das Preisniveau ist dementsprechend, und andere Kaffees aufm Campus sind definitiv n ganzes Stück teurer…und…dadurch kann man hier schön abends sitzen undn Bierchen trinken und muss nich fürn Bier zwei Euro zahln.
I: Und ist es Dir wichtig, dass das hier ein besetztes Café ist?
1: Ja natürlich! Also ich will hier kein Thekenpersonal haben, also ich will hier niemanden haben der irgendwie Gehalt für die Sache kricht und ich hier will auch niemanden haben der mit irgendwelchen Regulatorien mit irgendwelchen komischen Kneipensonstwasgesetzregelungen ankommt, sondern dass das hier schon alles von selber läuft…damit man hier auchn bisschen Kulturprogramm usw. machen kann…denn…es gibt hier ein Kulturprogramm…jeden Donnerstagabend, und das ist wichtig…und da funkt uns niemand rein und wir könn machn was wir wolln…und…äh könn Plakate aufhängen wie wir wolln. Ja…könn auch selber beschließen wenn wir ähh…ähh das was an Einnahmen reinkommt ähh einfach alles an sozusagen an irgendwelche Streikposten verschenken und (lacht)…oder es einfach versaufen (lacht)…Hier arbeitet halt niemand für Gehalt, also das was an Geld reinkommt wird eigentlich auch immer wieder ins Café reingesteckt und dadurch kann man natürlich echt…für mau arbeiten.“ Vielleicht sind die verzögerten Antworten der Tatsache zuzuschreiben, dass um diese Räume nicht mehr derart vehement gekämpft werden muss und das Bewusstsein dafür sich veralltäglicht hat. Die Hamburger UniZeitung drückte es in Bezug auf die T-Stube wie folgt aus: „Zwar sind die politischen Zeiten des Cafés vorbei, aber eine Repolitisierung ist bereits angedacht.“ (Hamburger Unizeitung Nr.39, 1997) Obwohl unsere Forschung ergeben hat, dass der Cafébetrieb bei den meisten Befragten im Vordergrund stand, würde es zu weit führen, von einer kompletten Entpolitisierung zu sprechen. So gibt es auch heute unter den Studierenden politisch aktive Gruppen, die die besetzten Räume nutzen. Einer der Befragten (Interview T-Stube Gast 1) drückt es so aus: „…also ich glaub die meisten sind sich über die Möglichkeiten von so einem Freiraum gar nicht bewusst, aber das scheint ja auch irgendwie schon so ne allgemeine Tendenz zu sein…dass den Leuten solche Sachen eher scheissegal sind…aber ich mein, man kann das schon nutzen, man muss sich da mal halt n bisschen hinterklemmen…ähh…ich mein als Streik war, hier war ja auch mal Streik ähh…da warn ja hier auch immer die Streiktreffen oder so was…also da kann man schon was machen. Ja aber ich weiss nich, ich glaube die meisten sehen das hier schon als Café würd ich sagen.“

Verhältnis zu „kommerziellen Cafés“

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Als einer der unbestrittenen Vorteile selbstverwalteter Cafés rangierte in sämtlichen Interviews der niedrige Preis für Kaffee. In einem Fall waren dieser und die räumliche Nähe der T-Stube sogar die ausdrücklich einzigen Gründe für den Cafébesuch. Insofern liegt es nahe, noch einen Blick auf das Verhältnis der Gäste und der Cafés selbst zu kommerziellen Cafés um den Campus herum zu werfen: Besteht Konkurrenz? Oder bedienen die Cafés eine unterschiedliche Klientel? Zur Gründungszeit der studentischen Cafés gab es noch nicht das große Caféangebot wie es sich heute präsentiert. Studierende waren auf Selbstversorgung angewiesen, manchmal wurde mit dem Professor abgesprochen, eine Kaffeemaschine im Seminarraum aufzustellen. Mit den selbstverwalteten Cafés hat sich diese Versorgungsproblematik erledigt. Darüber hinaus hat sich auch eine starke kommerzielle Cafészenerie um den Campus herum angesiedelt. Die Uni-Welt schrieb 2004: „Denn dort am Grindelhof, an er Westecke des Uni Campus, ist in den vergangenen Jahren Hamburgs „KaffeeGürtel“ entstanden. Auf 150 Meter Straße, zwischen Grindelallee und AllendePlatz, gibt es sieben Café-Betriebe, ein achter soll in Kürze öffnen. Das ist mit Abstand die größte Café-Dichte der Stadt.“ (UniWelt 11/04) Bis auf den Preis drängt den Studierenden also nichts, den Kaffee selbstverwaltet zu genießen. Wie verhält es sich aber ansonsten mit seiner Einstellung zu kommerziellen Cafés? Interviewte, die zwecks Kaffeekonsum den studentischen Raum aufsuchten, gaben dafür an erster Stelle praktische Gründe an, wie Preis und kurzen Weg. In einem Fall gab es keine weitern Gründe, dorthin zu gehen, er würde ein kommerzielles Café oder seinen Garten vorziehen. In der Mehrzahl der Interviews nannten die Befragten weitere Vorzüge der studentischen Cafés, etwa Gemütlichkeit, eine gewisse Ungezwungenheit oder Regelfreiheit, die Kommunikation mit Mitstudierenden sowie das freiwillig arbeitende „Personal“. Sie sprachen sich nicht explizit gegen den Besuch kommerzieller Cafés aus, räumten den studentischen Cafés aber einen Vorrang ein, wie z.b. dieser Befragte (Interview CaPHè Gast 4): „und ich finds halt gut gerade in ner Zeit wo immer mehr kommerzielle Cafés auf'm Campus Einzug halten…also wie zum Beispiel bei den Pädagogen…oder im Pferdestall …die Ponybar ähh, find ich es schon gut das es auch nonkommerzielle…studentische Cafés gibt und das unterstütz ich dann natürlich auch…fühl ich mich auch wohler…“ Dieser „Wohlfühlfaktor“ wurde in den fast allen Interviews mit dem einen oder anderen persönlichen Vorzug der Cafés benannt, die Atmosphäre wird im studentischen Raum trotz einer Tendenz zum „nur noch Konsum“ immer noch als anders und angenehmer wahrgenommen. Daher ist von einer Bedrohung durch kommerzielle Konkurrenz nicht zu sprechen. Andere Perspektiven kamen in den Experteninterviews hinzu. Auf die Frage, ob das CaPHè von Seiten der UniVerwaltung bedroht sei, antwortete der Experte, diese Bestrebungen gäbe es zwar nicht, sollte es jedoch zu einem Umzugs des Instituts kommen, gäbe es Komplikationen: „Einerseits weil das Institut dann um jeden Raum erst mal mit der Uni-Verwaltung kämpfen muss, um ihn zu bekommen, und andererseits weil in neueren Gebäuden die Uni-Verwaltung ja Verträge mit Cafés abgeschlossen hat, dass da keine studentischen Cafés in den Gebäuden bleiben dürfen. Das heißt, wenn wir in so ein Gebäude kämen, was ja ne Weile zur Debatte stand, dann würde es auf jeden Fall schwierig werden.“ Aus dieser Aussage lässt sich schließen, dass von kommerziellen Cafés, zwar nicht in Form des „Kaffeegürtels“, aber durchaus über die generelle Tendenz zur Kommerzialisierung innerhalb der Universität eine gewisse Bedrohung ausgeht. Auch der Experte der T-Stube erwähnt in seiner Antwort auf die Bedrohungsfrage die Universitätsverwaltung und ein Café: „Also der Punkt ist, äh, dass es absehbar ist. Äh in letzter Zeit äh wird immer mal wieder ne Lebensmittelkontrolle vorbeigeschickt, bzw. angedroht, ähm gerade im Hinblick darauf, dass die Universität halt die Ponybar unterstützt hat ne Zeit lang und gefeatured hat und denen die Räumlichkeiten gestellt hat und alles renoviert hat, ähm kommt es dann hier und da mal hoch.“ Abgesehen von der Bedrohung der studentischen Cafés spricht er noch einen anderen Aspekt an, welcher für das Verhältnis studentischer und kommerzieller Cafés interessant ist: „dazu muss man sagen, dass es ja Mode geworden ist, so wie die T-Stube hier gestaltet ist. Also wenn man sich umschaut, sieht man hier ja sehr viele Sofas und ähm generell sehr viele Sitzgelegenheiten, die immer wieder umgruppiert werden können, ähm, das ist eigentlich schon seit ich denken kann so, und mittlerweile ist das ja in Szenecafés Mode so, dass das genauso gehandhabt wird, so dass natürlich aufgrund der vielen Cafés, die auch drumrum sind, die T-Stube auch wirklich eher als Café genutzt wird und ähm, bzw. als Lernraum.“ Er verweist damit auf eine Wechselwirkung der Cafékulturen. Die charakteristische Ausstattung der studentischen Cafés, nämlich ihre „AlteSofaGemütlichkeit“, hat Einzug in den kommerziellen Bereich gehalten und daher seine Funktion der äußerlichen Abgrenzung eingebüßt.

Fazit und Ausblick

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Studentischselbstverwaltete Cafés sind heute noch ebenso wichtig für die Studierenden wie damals, allerdings haben sich, zumindest nach Auswertung unserer Quellen, Nutzung und Bedeutung gewandelt. Während in der „Gründerzeit“ politische Motive des selbstbestimmten und sozial gerechten Studiums mit studentischen Freiräumen die Eröffnung der Cafés erst ermöglichten und auch längere Zeit zentrales Merkmal des Alltags waren, ist die Nutzung heute eher mit einem „normalen“ Cafébetrieb zu vergleichen. Wichtigstes Merkmal der selbstverwalteten Cafés ist nach Aussage der meisten Gäste die Preispolitik sowie das spezifische, „gemütliche“ studentische Flair. Unverändert blieb hingegen das Studentencafé als Treffpunkt, vor allem für fachinterne Studierende. Die politischen Motive der Selbstverwaltung werden zwar nicht mehr als Hauptaugenmerk der studentischen Freiräume genannt, sind aber immernoch in der Cafékultur präsent. Konkrete politische Aktivitäten haben im alltäglichen Betrieb an Bedeutung verloren, bei Nachfragen oder in besonderen Situationen wie Streiks etc. werden sie aber nach wie vor als wichtige und schützenswerte Güter benannt. Konkrete Unterschiede zwischen der T-Stube und dem CaPHé zeigen sich vor allem in einem unterschiedlichen Maß an Serviceleistungen und einem anderen Konzept der Raumnutzung. Während das Serviceangebot des CaPHés das der T-Stube übertrifft, hat die T-Stube mehr Merkmale eines „autonomen“, studentisch verwalteten Freiraums. Fraglich bleibt, wie es mit den selbstverwalteten Studentencafés im Rahmen der Hochschulreformen weiter geht. Wie auch der CaPHéExperte sagte, ist die Zukunft des CaPHés bei Umzug des philosophischen Seminars ungewiss. Da die Universitätsverwaltung Verträge mit kommerziellen Cafés abschliesst, die die Neueröffnung studentischer Cafés ausschliessen, ist mit der Neuentstehung selbstverwalteter Cafés nicht zu rechnen. Auch die bestehenden Cafés haben keine gesichterte Existenz, da im Rahmen der Umorganisation des universitären Betriebs nach maßgeblichen Effizienzkriterien kaum noch Platz für selbstverwaltete „Freiräume“ bleibt. Auch die Geschichte des Volxcafés, welches nach der Schliessung 2000 einen alternativen Raum zur Verfügung gestellt bekommen sollte, diesen aber bis heute nicht hat, zeigt, wie schnell scheinbar „sichere“ und „alltägliche“ studentische Cafés verschwinden können. Aktuelles Beispiel für diese Problematik ist das Café Paranoia im pädagogischen Institut, welches im Rahmen der Renovierung des Gebäudes umziehen musste und nun keine adäquaten Ort mehr von der Fachbereichsverwaltung zugewiesen bekommt (vgl. http://www.myblog.de/cafe.paranoia). Es wird auch heute noch um den Erhalt studentischer Freiräume respektive selbstverwalteter Studentencafés gekämpft. Der Erfolg dieser Kämpfe hängt aber von der Posititonierung der Studierenden, deren Einsatz und ihrem Wissen um selbstverwaltete studentische Freiräume ab.


Literatur

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Zeitungen

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  • unicum hh, 09/1989
  • unicum hh, 12/1989
  • oxmox, 10/1997
  • oxmox, 04/1999
  • Szene HH, Nr. 4, WS 97/98
  • Szene HH, Nr. 8, WS 99/00
  • Hamburger Unizeitung, Heft 05, 01.07.1991
  • Hamburger Unizeitung, Heft 14, 25.01.1993
  • Hamburger Unizeitung, Heft 21, 31.01.1994
  • Hamburger Unizeitung, Heft 36, 01.07.1996
  • Hamburger Unizeitung, Heft 37, 01.11.1996
  • Hamburger Unizeitung, Heft 38, 05.12.1996
  • Hamburger Unizeitung, Heft 39, 29.01.1997
  • taz Hamburg, uni extra, Sose 1996, 04/1996
  • taz Hamburg, uni extra, WS 1997, 25.10.1997
  • taz Hamburg, uni spezial, Sose 1998, 04/1998
  • taz Hamburg, uni spezial, Sose 2001
  • taz Hamburg, uni extra, WS 2004/2005
  • taz Hamburg, uni extra, Sose 2005
  • Uni Welt, 11/2004

An dieser Stelle vielen Dank an Herrn Krause von der Hamburger Bibliothek für Universitätsgeschichte

Anhänge

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  • Interviews
  • Beobachtungsprotokolle
  • Angebotsliste der T-Stube

Interview 1: Caphé Philosophen, 2 Interviewpartner, 1: Männlich,2:Weiblich

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I: Hallo. Wir machen für den Fachbereich Volkskunde eine kleine Forschung zum Thema Studentencafés, also selbstverwaltete Cafés. Ich würde gerne eure Meinung zu dem Thema hören
2: Also wir sind hier einmal die Woche..
I: ja...
2: in unserer Pause von unserem Seminar,ähm..
I: Ja...
2: Und,... die dauert ´´ne Halbe Stunde,ähm und... es ist einfach nett hier, man kann sich hier ganz nett hinsetzen, unterhalten und Kaffe trinken...naja, das wars eigendlich
1: ...ja... und das hat damit begonnen, das wir,ähm, im im 7ten Stock immer unsere Seminare,äh...hatten, und das hier immer entweder das dichteste ähh oder am dichtesten brauchbare Studentische Café. Und ähm die ersten Erlebnisse waren immer sehr gruselig, äh, weil...weil wir die Einzigen waren, die keine Bärte hatten [I&2 lachen], und wir waren bunt angezogen, und konnten überhaupt nicht mitreden und ham kein Schach gespielt und... äh... wir wollten Milch in unseren Kaffe und das war alles verboten irgendwie[I&2 Lachen] , aber ähm, seit wir das wir diesen Kulturschock verwunden haben simd wir echt gern hier, is ganz schön hier....
2: ...es gehört dazu, mittlerweile


Interview Gäste: T-Stube 3

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Durchgeführt am 28.05.05 Dauer: 5,5 Minuten Interviewpartner: Weiblich; Alter: 22 Jahre; Hauptfach: Soziologie, 3. Hochschulsemester

I: Ja, du bist ja gerade aus der T-Stube gekommen und hast gesagt, du hast ein bisschen Zeit. Ich hab dir ja schon erzählt, wir machen hier für die Volkskunde so eine kleine Untersuchung über Studentencafés. Was hast du denn in der T-Stube gemacht?
1: mmm…ich hatte gerad zwei Freistunden…und…bin dann dahin gegangen…und hab da…also eigentlich wollt ich…na ja…irgendwie trifft man da ja immer irgendwelche Leute mit denen man labern kann, also eigentlich geh ich dahin und nehm mir vor n Text zu lesen aber im Endeffekt tu ich das dann meist doch nich, weil…ich dann doch irgendwen treff (lacht).
I: Und diesmal auch wieder jemanden getroffen?
1: Ja natürlich (lacht).
I: Und dann sitzt du da rum und laberst und trinkst Kaffee?
1: Ja ja…ja.
I: Also kaufst du da auch Sachen sozusagen? Also Kaffee? Brötchen?
1: Ich kauf da auch Sachen (lacht)…ja also meistens Kaffee, Brötchen…ja, also selten aber auch, ja.
I: Und warum gehst du gerade in die T-Stube?
1: Na ja, also wie gesagt…also eigentlich, um da irgendwie Zeit zu überbrücken, aber auch halt auf ne bestimmte…also is halt nett da Zeit zu überbrücken, weil man meistens nette Leute trifft mit denen man sich unterhalten kann…die man dann auch regelmäßig da trifft und…ja…und mal so fragt „wie geht’s dir, was machst du, was ist los“? oder mit denen man sich über Seminare unterhält oder sonst was.
I: Wie regelmäßig gehst du denn in die T-Stube?
1: Sehr regelmäßig, würd ich sagen, also wenn ich im Pferdestall irgendwie n Seminar hab…und im Moment hab ich da glaub ich…vier Mal die Woche…dann…geh ich auf jeden Fall danach immer in die T-Stube. Allein schon, um mal zu gucken, ob da irgendwer ist…den ich kenn. Oder auch…also ich bin ja auch, wenn ich jetzt irgendwie mit meinen Studileutchen, mit denen ich auch sonst so in irgendwelchen Seminaren immer so sitz…wenn ich mit denen gerade son Seminar hab, dann gehen wir schon geschlossen in die T-Stube, da fragt überhaupt keiner mehr (lacht)…ob wir da hin wolln (lacht).
I: Und immer in die T-Stube, oder auch mal in andere Cafés?
1: mm…ne eigentlich immer in die T-Stube. Weil…ist das nächste…und…da sind halt alle, die ich gerad so sehn will, und…ja.
I: Und wenn ihr da so hingeht, dann bleibt ihr da meistens auch länger? Also nicht einfach nur einen Kaffee rausholen und wieder gehen?
1: Nöö, also meistens…bleiben wir da länger. Also es is auch…äh…na ja es hat manchmal auch verheerende Folgen, dass man da den ganzen Nachmittag rumhängt, obwohl man eigentlich nach Hause wollte und Dinge tun, und dann aber doch da im Sessel versunken ist (lacht).
I: Die T-Stube ist ja ein selbstverwaltetes Studentencafé. Weißt du darüber irgendetwas?
1: mhhm, ja also das ham mir da in meiner OEWoche (Orientierungseinheit; Anm.: Interviewer) da die Tutoren glaub ich als erstes erzählt…und dass man da auch Schichten machen kann, wenn man will…dass da jeder halt mitmachen kann…ähm…ich hab das bis jetzt noch nich so gemacht, weil ich erstmal mein Grundstudium durchziehen will…und aber wenns danach n bisschen lockerer ist, dann würd ich da auch mitmachen.
I: Und findest du das grundsätzlich gut, dass es so was gibt, oder könnte es, wenn es meinetwegen genauso aussieht, auch ein normales kommerzielles Café sein?
1: Nee, da hätt ich keinen Bock drauf. Also ich finds sehr wichtig und gut, dass es so ist, wies ist…ähh…weil ähh (lacht)…na ja es hat halt irgendwie was, es is halt lockerer und…jaa…man kann halt irgendwie mehr machen, was man will…es is nich alles so gestylt und anstrengend
I: Es gibt ja hier auch immer noch irgendwelche anderen Veranstaltungen hier, so am späten Nachmittag oder so, gehst du da denn auch hin, oder nur während deiner Unizeit?
1: Och wenn mir mal son Vortrag gerad mal über den Weg läuft, wenn ich gerad da bin, dann…dann geh ich da auch gern mal spontan hin. Meistens les ich solche Zettel…denk: „Ha, interessant, das muss ich mir merken, das ist in zwei Wochen“ und dann vergess ichs wieder (lacht). Aber…also wenn ich an Ort und Stelle bin, dann…dann bleib ich auch da (lacht).
I: OK. Du sagst, du willst jetzt dein Grundstudium durchziehen? Also bist du noch nicht so wahnsinnig lange dabei?
1: Nee, ich bin jetzt im dritten Semester.
I: Gut, ich denke, dass wars dann auch schon, Dankeschön.
  • Erstsemsterfeier
    • Schnitzeljagd
    • Radtour durch die Stadt
  • Länderabende


Interview2: Caphé Philosophen, Männlicher interviewpartner.

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Das Caphé wurde gerade in ermangelung einer Thekenschicht von einem Dozenten geschlossen. Informationen zum Projekt wurden vorher gegeben, aber nicht transkribiert.

I: So...nach der Schliessung, also...Wir haben dich gerade hier im Caphe aufgegabelt...und..äh... wie oft besuchst du das grundsätzlich...und warum..
1: In der Regel einmal die Woche, weil ich ne Pause hab und es hier gemütlich ist, ähm ich finde die Athmosphäre halt netter als irgendwie in der Mensa... man kann sich netter unterhalten, man hat nicht den permanenten krach um sich herum...äh...und so... gemütliche... athmosphäre, man kann gut diskutieren mit philosophiestudenten und auch anderen....und...ist halt ganz nett...
I: Trinkst du dann auch Kaffe?
1: Joa... Kaffe und auch Brötchen....weiss nicht, halt...doch
I: ... und äh.. gehst du auch in andere selbstverwaltete Cafès, wenn du sonst Pause hast, oder...äh.gehst du dann lieber....
1: Eingendlich nur hier hin. Weil äh, unten bei den Anglisten find ichs nicht so sympathisch, obwohl ich selber Englisch studiere und es eigendlich so sein sollte... ich finds hier einfach gemütlicher aufgezogen, mit den Sofas und äh...der ganzen Athmosphäre, ausserdem, äh is im 10ten Stock, man hat ne gute Aussicht, kann...äh über ganz Hamburg gucken...und ähm...ja weiss nicht....bis auf heute mit dem Rausschmiss....[I: Lacht]....wars eigendlich immer sehr nett....
I: und...ähm so kommerzielle Cafés nutz du äh.. zumindest hier aufm Campus ... gar nicht?
1: Nö... eigendlich wenig... ich geh ganz selten... so da fast am campus...sind da irgendwie so sachen...sind aber auch total überteuert...
I: Also...Preis...Preis ist auch ein kriterium hierherzukommen...Preis und Athmosphäre...
1:Ja... ein.... ein kleines von vielen [lacht]
I: Ja... dann bedank ich mich bei dir, und viel spass noch beim NichtKaffeetrinken [1&I lachen]
I: Und wenn ihr so sonst Pausen habt, geht ihr dann auch in so selbstverwaltete Cafés oder generell is euch das relativ wurscht?
2:ne..also jetzt war ich einmal noch... im... soziologie Café da drüben... ne...fand ich auch sehr nett, sonst isses auch eher immer so, dass die Pausen so kurz sind, das man gar nicht irgendwie die Zeit hat sich irgendwo reinzusetzen und dann muss man irgendwas vorbereiten, und dann fällt das eher so flach, ne... aber so bei soner fest eingeplanten grossen Pause [kaffe wird gebracht von kollegen], danke dir...ähm... isses schon so, dass man dann, ähh halt hierher geht
1: bei mir isses so, wenn ich im Pferdestall bin, dann geh ich auch in die T-Stube halt, weil der Kaffe einfach mal radikal billiger ist als überall sonst, äh und es eigendlich auch da ganz nett ist, aber sonst....
I: Alles klar, dankeschön...

Interview 3: Caphé Philosophen

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Durchgeführt am 08.06.05 Dauer: 4,5 Minuten 2 Interviewpartner: 1: männlich; Alter: 26 Jahre; Hauptfach: Philosophie, 10. Hochschulsemester 2: männlich; Alter: 27 Jahre; Hauptfach: Jura, 11. Hochschulsemester

I: Hallo. Wir machen für ein Seminar im Fachbereich Volkskunde eine kleine Forschung zum Thema selbstverwaltete Studentencafés und wollten Euch zu eurer Einstellung diesbezüglich befragen. Vielleicht könnt Ihr erstmal erzählen, wie oft Ihr hier seid und was Ihr hier so macht?
1: Jaa…ähh…also ich studier seit 4 Jahren Philosophie und bin seit dem ersten Semester etwa...zwei bis drei mal wöchentlich hier ähh…ja.
I: OK, und warum gerade hier?
1: Ja wie gesagt ich studier halt Philosophie und das is halt dann super praktisch hier. Und ich verwalte das hier eben auch mit, also ähhh im Moment zwar gerade nich so ähh weil ich gerad mein Magister mache ähh aber ansonsten bin ich halt auch im ähm beim Tresenpersonal und in der Kaffeegruppe usw. …und ähh deshalb bin ich natürlich auch hier.
I: und wie gefällt es Dir hier so, also gefällt Dir die Atmosphäre?
1: mmm…ja….jaa (lacht)…zu viel Rauch (lacht).
I: OK also der Rauch stört Dich. Empfindest du es denn hier als gemütlich oder ist es Dir zu dreckig, gefällt Dir die Einrichtung oder ähnliches?
1: Hmm, nee also es is alles OK hier, nur zu viel Rauch…ja.
I: Gut, wie sieht es denn aus mit der Selbstverwaltung? Ist es Dir besonders wichtig, dass dieses Café selbstverwaltet ist, oder ist Dir das eher egal?
1: Ähh, ja…doch. Ähhh (lacht) das Preisniveau ist dementsprechend, und andere Kaffees aufm Campus sind definitiv n ganzes Stück teurer…und…dadurch kann man hier schön abends sitzen undn Bierchen trinken und muss nich fürn Bier zwei Euro zahln.
I: Und ist es Dir wichtig, dass das hier ein besetztes Café ist?
1: Ja natürlich! Also ich will hier kein Thekenpersonal haben, also ich will hier niemanden haben der irgendwie Gehalt für die Sache kricht und ich hier will auch niemanden haben der mit irgendwelchen Regulatorien mit irgendwelchen komischen Kneipensonstwasgesetzregelungen ankommt, sondern dass das hier schon alles von selber läuft…damit man hier auchn bisschen Kulturprogramm usw. machen kann…denn…es gibt hier ein Kulturprogramm…jeden Donnerstagabend, und das ist wichtig…und da funkt uns niemand rein und wir könn machn was wir wolln…und…äh könn Plakate aufhängen wie wir wolln. Ja…könn auch selber beschließen wenn wir ähh…ähh das was an Einnahmen reinkommt ähh einfach alles an sozusagen an irgendwelche Streikposten verschenken und (lacht)…oder es einfach versaufen (lacht)…Hier arbeitet halt niemand für Gehalt, also das was an Geld reinkommt wird eigentlich auch immer wieder ins Café reingesteckt und dadurch kann man natürlich echt…für mau arbeiten. Jaa…hmm…ansonsten…sonst XXX (Interviewpartner 2, Anm.: I) kann Dir noch was erzählen (lacht), der kommt nämlich immer extra aus den Rechtswissenschaften hierher weil ihm das so schön hier gefällt (lacht).
I: Oh sehr gut, was ist denn so Deine Motivation hierher zu kommen?
2: Ja also in meinem Falle um Leute zu treffen einfach. Äh äh ähm ich komm nicht oft hierher, einfach weils in meinem Fall einfach zu weit weg ist und der Fahrstuhl hier im Turm einfach ne Zumutung ist weil du hundert Jahre wartest bis er da ist und bis du oben bist. Sonst würd ich höchstwahrscheinlich viel öfter kommen aber äh is halt nich mein Fachbereich… also Jura ähh…und da es einfach halt fern ist ähh…von meinem Fachbereich irgendwie , komm ich halt eher selten her. Jaa und im Übrigen…ja würd ich mich den ganzen Ausführungen von XXX (Interviewpartner 1, Anm.:I) eigentlich soweit anschließen.
I: OK, dann bedank ich mich und viel Spaß noch.




Interview 4: Caphé Philosophen

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Durchgeführt am 08.06.05 Dauer: 2,3 Minuten 1 Interviewpartner: männlich; Alter: 23 Jahre; Lehramt Philosophie / Geschichte, 7. H.Sem.

I: Ja Hallo, Du hast das ja eben schon mitbekommen, also wir machen hier für ein Seminar in Volkskunde eine kleine Befragung zum Thema selbstverwaltete Studentencafés. Wie oft und warum bist du denn hier in diesem Café?
1: Ich bin sporadisch hier würd ich sagen…so wenns mal passt so…also so zweimal in der Woche würd ich sagen. Also ich bin auch gern in der T-Stube oder so ähh also da bin ich nicht Cafégebunden (lacht).
I: Studierst du an diesem Fachbereich oder bist du quasi Gast hier?
1: Ja ich bin hier Gast.
I: Und warum kommst du gerade in dieses Café?
1: Also primär hab ich nebenan gleich n Seminar und im zehnten Stock is das schon praktisch das es hier son Café gibt, aber darüber hinaus weil ich halt viele Leute kenn die Philosophie studiern hier und so findet sich das dann. Also mir gefällt einfach auch diese studentische… Klüngelcafékiste son bisschen.
I: Ist es Dir dabei dann auch wichtig, dass dieses Café studentisch selbstverwaltet ist, oder ist Dir das eher egal?
1: Nee also…das find ich schon sehr wichtig, also ich finds sehr wichtig das es an der Uni überhaupt noch Freiräume gibt und das ist ja auch alles mal erkämpft worden…egal ob das nun hier das…ähh Philosophiecafé is oder die T-Stube…oder in der HWP das Knallhart ähh gab ja auch unten ähh wo heute die Philturmmensa ist n großes Café lange Zeit…ich glaub das hieß Volkscafé ähh…und ich finds halt gut gerade inna Zeit wo immer mehr kommerzielle Cafés aufm Campus Einzug halten…also wie zum Beispiel bei den Pädagogen…oder im Pferdestall das ähh…die Ponybar ähh, find ich es schon gut das es auch nonkommerzielle…studentische Cafés gibt und das unterstütz ich dann natürlich auch…fühl ich mich auch wohler…also es sollte auf jeden Fall mehr studentische Cafés geben, also sozusagen als Kontrastpunkt zu den kommerziellen Cafés und ich finds halt auch sehr wichtig, dass das hier aus studentischer Eigeninitiative gehalten wird und nich aufgegeben wird…wär schade.
I: OK, und wie gefällt Dir die Atmosphäre hier? Magst du die Einrichtung? Stört dich irgendetwas ?
1: Nee eigentlich nich…mmm gefällt mir vollkommen… ne gemütlich hier (lacht). Alles wie es soll (lacht).
I: Gut dann vielen Dank und viel Freude weiterhin.


Interview Gäste: T-Stube 1

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Durchgeführt am 28.05.05 Dauer: 10 Minuten Interviewpartner: Männlich ; Alter: 26 Jahre; Hauptfach: Soziologie, 9. Hochschulsemester

I: Ja Hallo, also wie gesagt mache ich zurzeit eine kleine Studie über die T-Stube für ein Seminar im Fachbereich Volkskunde und wollte Dir diesbezüglich ein paar Fragen stellen.
1: Ja kein Problem, was willst du denn wissen?
I: Also zunächst würde mich mal interessieren, warum du denn jetzt gerade in der T-Stube warst?
1: Ähh ich hatte hier gerade son kleines Plenum mit soner Gruppe…ja also wir ham uns hier son bisschen zusammengesetzt undn bisschen was besprochen…
I: Darf ich fragen, was das für ne Gruppe ist?
1: Ja (lacht)…also das is so…das is so ne kleine Aktionsgruppe im Rahmen von diesem „Summer of Resistance“Ding, weißt du? Also wir engagieren uns da son bisschen mitn paar Leuten und planen son paar Aktionen.
I: Aha, und trefft ihr euch da regelmäßig?
1: Na ja, also wir versuchen das so regelmäßig wie möglich (lacht)…aber das klappt halt meistens nicht immer (lacht). Also wir versuchen uns jetzt so regelmäßig immer jeden Dienstag zu treffen aber…ja klappt halt nich so immer, aber wenn dann gerade irgend ne Aktion vor der Tür steht oder irgend so was angeplant ist, dann treffen wir uns schon häufiger dafür. Ja und da is die T-Stube halt auch echt dann ganz praktisch, also hier kann man sich eben dann ganz gemütlich in irgend ne Ecke setzen und die Dinge belabern, die halt gerad so anstehn.
I: Und bist Du nur zu solchen Treffen hier in der T-Stube oder auch anders?
1: Ja nee nein, also auch anders…also hier is ja manchmal auch ne Party oder so und da bin ich dann auch mal ab und an…oder wenn ich dann mal irgendwie n Tee oder n Kaffee so zwischen nem Seminar oder so holen will, dann komm ich halt auch mal hierher. Ähh also das is hier halt auch schon ganz nett…also der Kaffee ist halt ziemlich billig…und… ähh... wenn du mal keine Kohle hast oder so, dann krichste auch mal einen Umsonst... sind ja eh alles Spenden...und ja weiss nich…bietet sich dann halt auch an.
I: Und triffst du, wenn du hierher kommst, auch immer irgendwelche Leute, die du kennst?
1: Jaa also hier sind ja natürlich auch immer ne ganze Menge Leute…also mit denen ich dann auch zusammen in dieser Gruppe da was mache und…hier sind natürlich auch andere Leute ausm Studium und Kollegen und so…und…ja also mein Mitbewohner, der studiert hier auch am Fachbereich und den treff ich dann hier auch häufig und jaa…also ich treff eigentlich schon immer jemanden.
I: Das heisst, wenn du dann da bist, machst du, also außer das Plenum, was noch?
1: Ja…ähh…weiss nich Zeitung lesen oder…ähh äh Texte lesen oder was weiss ich irgendn Flyer der hier gerade so rumfliegt (lacht) oder…weiss auch nich…halt so abhängen.
I: Und das Tresenangebot? Nutzt du das auch? So Kaffee? Brötchen?
1: Ja also das is immer son bisschen unterschiedlich, also manchmal ham sie hier so ganz gute Aufstriche, also so veganes Zeug (lacht) und die gefalln mir ganz gut (lacht)…und ja also da schmier ich mir dann ganz gern mal auch son Brötchen mit und…ja weiss nich, da gibt’s dann auch Tomaten und Gurken oder so…jaa solche Sachen kauf ich mir ab und zu hier. Aber den Rest mag ich meist nich so gern, der da so rumliegt (lacht)…also is mir auch n bisschen zu schmuddelig manchmal…also letztendlich kauf ich doch eher selten was vom Tresen, also das meiste ist nich so mein Fall…und da nehm ich mir lieber was von zu Hause mit.
I: OK, Und wie gefällt die die T-Stube so an sich, also so die Einrichtung?
1: Na ja also ich weiss nich…die ham ja hier jetzt son bisschen die Wände geweißt und das find ich eigentlich n bisschen scheisse, weil das vorher schon n bisschen besser aussah…da warn hier noch so Wandbilder…und das war schon besser…aber so na ja also hier kann man schon ganz gemütlich sitzen und…na ja was soll ich dir sagen…es is halt auch nich so was Durchkommerzialisiertes hier oder so was sterilisiertes Totes, wie son Seminarraum oder so was…ja also das is schon OK, also das kann man schon lassen.
I: Bist du denn auch noch an anderen selbstverwalteten Cafés an der Uni?
1: Ähh ja also ich bin früher n bisschen häufiger da in diesem Café da in diesem HWPDing gewesen, aber das is mir da irgendwie n bisschen zu gross und das find ich nich ganz so gut…nee also da geh ich nur noch ganz selten hin mittlerweile…und sonst…ähh…also ich war irgendwie einmal auf sonem vorlesungsartigen Ding über kritische Theorie oder was weiss ich…da bei den Philosophen (lacht) aber das find ich da auch nich so gut…ja es is halt so, dass ich in der T-Stube so die meisten Leute kenne…so da sind so die Leute auf die ich Bock hab und da bin ich dann halt lieber auch…ähh ich muss ja leider auch ab und an mal in ein paar Seminare da im WiWiBunker und…da kann man es ja gar nicht aushalten (lacht)…also so gar nicht (lacht), nee ja also eigentlich is das hier so schon das einzige wo ich so hingehe…also jetzt so von den Studentencafés.
I: Wie ist denn das so mit der Selbstverwaltung? Bist du darüber informiert was da so hintersteckt bei der T-Stube, wie das so läuft, wer da so was macht und tut?
1: Ja also ich weiss irgendwie, dass das wohl früher irgendwie aus sonem Streik oder so in den Achtzigern oder so aufgekommen ist…dass sie das hier irgendwie besetzt haben. Das war glaub ich auch son Vollstreik, also das hat damals wohl noch funktioniert (lacht)…ja und wie das jetzt so läuft…ja also ich weiss jetzt auch nich soo genau bescheid ähh…ich glaub das wird irgendwie über den Fachschaftsrat organisiert, also irgendwie hängt der glaub ich da so mit drin und…ja da gibt’s dann irgendwie auch sone AG, die die Schichten verteilt und das regelt und da kann man sich dann zu soner Schicht einteilen lassen wenn man Bock hat…also ich wollte das auch ma machen…ähh…hat dann aber dann doch nich geklappt (lacht)…weiss nich…ähh passte mir damals zeitlich nich so in Plan…ähh aber irgendwie so läuft das Ganze. Du kannst dann am Tresen irgendwie die Mucke aussuchen und musst dann den ganzen Essensscheiss einkaufen und so. Ja. Ich selbst hab früher aber mal bei der VoKü mitgemacht…ähh…das lief aber son bisschen neben der T-Stube also son bisschen unabhängig davon und das war eigentlich dann auch eher so richtig selbstverwaltet, also da hing der Fachschaftsrat auch nich mit drin.
I: Und wie standen die Leute von der T-Stube dazu?
1: Jaa also das war denen glaub ich n bisschen scheissegal, also die ham sich da mal auch son Teller Suppe abgeholt oder so was, aber meistens ham sie nur noch gestresst, weil wir dann da so das Geschirr abgewaschen haben (lacht) und das fanden die dann nich ganz so lustig (lacht)…also nee also wir ham uns da schon so gegenseitig toleriert würd ich sagen (lacht).
I: Wie schätzt du denn die Leute so ein, die hier noch so in der T-Stube sind? Wie stehen die denn so zu der Selbstverwaltung?
1: Ja weiss ich nicht…also ich denk mal in erster Linie sehn die das hier eher als n ganz normales Café an ähh…also man merkt das schon…also gerade meinetwegen bei den Erstsemestern ähh die sitzen dann hier so und trinken Kaffee und machen dann hier so ihren Unikram oder so und für die ist es dann wohl eher…ja ich weiss nich, also das is ja irgendwie auch schon richtig…also der Cafébetrieb is ja auch schon irgendwie ganz schön cafémäßig und ich glaube, die meisten nutzen das auch so…also ich glaub die meisten sind sich über die Möglichkeiten von so einem Freiraum gar nicht bewusst, aber das scheint ja auch irgendwie schon so ne allgemeine Tendenz zu sein…dass den Leuten solche Sachen eher scheissegal sind…aber ich mein, man kann das schon nutzen, man muss sich da mal halt n bisschen hinterklemmen…ähh…ich mein als Streik war, hier war ja auch mal Streik ähh…da warn ja hier auch immer die Streiktreffen oder so was…also da kann man schon was machen. Ja aber ich weiss nich, ich glaube die meisten sehen das hier schon als Café würd ich sagen.
I. Alles klar, dann bedank ich mich.


Interview Gäste: T-Stube 2

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Durchgeführt am 28.05.05 Dauer: 5 Minuten Interviewpartner: Männlich ; Alter: 26 Jahre; Hauptfach: Politische Wissenschaft, 6. Hochschulsemester

I: Ja also wie ich schon erklärt hab mach ich ne kleine Befragung über Studentencafés für ein Seminar in Volkskunde. Du warst ja jetzt gerade in der T-Stube, was hast du denn da so gemacht?
1: Jaa ich war mir eben nochn Kaffee holn. Ich hab jetzt gleich n Seminar…so in 20 Minuten…ähh und eh ich jetzt irgendwo zu zu zu Balsac oder so renne und da weiss nich… 3 Euro für son Kaffee bezahle, kauf ich den doch lieber hier. Ich mein gut ist der nich, is irgendwie das Geld wert, schmeckt halt wie 40 cent ne (lacht).
I: OK, bist du denn öfter hier?
1: Na ja, also eigentlich eher nich, aber gerade so zwischen zwei Seminaren bietet sich das halt dann an, ne. Hier kriegt man halt auch nich diese blöden Pappbecher wie sonst in den ganzen Cafés, und hier kann ich mir eben meinen Becher mitnehmen und mich dann ins Seminar setzen. Also deshalb bin ich dann auch schon mal da…aber sonst eher doch selten.
I: Also du hälst dich dann auch nicht irgendwie mal länger hier auf?
1: Nää…viel zu laut…viel zu laut, viel zu stickig…außerdem hab ich glaub ich noch nie erlebt, dass da irgendwie ansatzweise gute Musik läuft(lacht)…nee…is nich so mein Ding.
I: Das heisst, du nutzt das hier zum Kaffee holen und das wars?
1: Jo
I: Gehst du denn sonst noch in andere Fachbereichscafés?
1: Ähh…ja ja klar…da im WiWiBunker, da ist ja diese komische Bude in der Mitte…und da kann man sich auch n Kaffee holn, ich mein, der ist auch nicht gerade der beste…und teurer…aber da sind halt ja auch relativ viele Seminare von den Politikwissenschaftlern ausgelagert und…was solls, dann holt man sich halt son…son…ja ich glaub das gehört auch irgendwie zu diesem Mensaverein oder?
I: Ja. Es gibt ja auf dem Campus auch noch eine Menge kommerzielle Cafés überall verteilt. Gehst du da denn des öfteren hin?
1: Ja es kommt drauf an was ich machen will…wenn ich ne Freistunde hab oder so…dann setz ich mich auch ganz gerne mal…ja was weiss ich…da vorne da dieses Café…Café Campus oder wie das heisst…was früher das Limerick war…da kann man ganz schön draußen sitzen und auch mal, was weiss ich, n Bier trinken oder so was…das gibt’s hier ja nich so…der Kaffee da is auch ganz lecker…ja ich meine der ist teurer, aber wenn man wirklich Zeit hat und…weiss nich, Zeitung lesen will oder so, dann kann man sich da schon hinsetzen. Ja aber meistens…also ich hab n relativ straffen Stundenplan…also das kommt nicht so oft vor. Und sonst trink ich meinen Kaffee eigentlich auch lieber bei mir zu Hause (lacht)…da kann ich mich ganz schön in Garten setzen, das ist deutlich besser (lacht).
I: Die T-Stube ist ja selbstverwaltet. Weißt du darüber etwas?
1: Also wenn du mit selbstverwaltet meinst: „nicht aufgeräumt“? (lacht). Nö ich weiss es nicht, keine Ahnung…sind halt immer Studenten hier, ich weiss nicht…ich weiss nicht wo die zugehören. Fachbereich vielleicht…Fachschaft. Is mir ehrlich gesagt auch ziemlich wurscht. Ich mein die Leute, die da am Tresen stehn, sind eigentlich nicht immer total ätzend, aber da rennen auch echt Vögel rum (lacht), ich weiss nich…auch n bisschen n merkwürdiger Laden da teilweise. Aber wenn du sagst selbstverwaltet…dann wird das wohl stimmen.
I: Weißt du denn von Leuten aus deinem studentischen Umfeld wie die das sehen mit der T Stube?
1: Ja also die meisten, mit denen ich so ähh…natürlich in den Seminaren sind dann immer viele, die dann so sagen: „lass ma dahin, lass ma dahingehn“, und…ja is halt nich so mein Ding…und die Leute, mit denen ich so rumhäng…die sehn das eigentlich auch ähnlich. Also wir ham halt auch nich so die Zeit uns da lange aufzuhalten und rumzulabern oder so, ja weiss nich.
I: OK, dann bin ich eigentlich schon gut informiert, vielen Dank.
1: Ja…da nich für, bitte bitte.


Interview Gäste: T-Stuben 4

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Interviewerin: Hallo, Ich komme vom Institut für Volkskunde und mache eine Forschung über studentische Cafés. Tja und dich hab ich mal in der T-Stube gesehn.

Befragter: (lacht) Nein, nein. Na gut, ok.
Interviewerin: Ähm, ja, bist du da öfter?
Befragter: Ja. (...) Neuerdings schon, ja.
Interviewerin: Was heißt neuerdings? D.h. wie kommts dazu?
Befragter: Ähm, das liegt wohl an meinen Nebenfächern, die nämlich beide im Pferdestall sind, und deshalb, wenn ich da dann mal, wenn ich da dann mal Freistunden hab oder was auch immer, dann geh ich da neuerdings hin. Vorher war ich gar nicht im Pferdestall, deshalb war ich da nicht. Nur ganz selten mal.
Interviewerin: Wußtest du denn früher, dass es das gibt?
Befragter: Ja.
Interviewerin: Ok, ähm und wie oft bist du da jetzt so?
Befragter: Ähm, zweimal die Woche. (...)
Interviewerin: Ok, und dann tust du da was? Oder warum gehst du dahin?
Befragter: Also einmal (...) gottja, warum geh ich dahin? Naja ich hab zwei Freistunden, am Dienstag zwischen zwei Seminaren, die im Pferdestall sind, und da ich nicht weiß, wo ich sonst hingehn soll (lacht), na ja weil ich da n billigen Kaffee kriege und wenn ich Hunger habe auchn billiges Brötchen, geh ich da gerne hin. Da kann ich auch rauchen, da kann ich auch komische Musik hörn, dann sind meistens noch irgendwelche Leute aus meinem Seminar da oder Leute, die ich sowieso kenne, kann ich mich mit denen noch unterhalten, oder wenn ich n ganz schlechten Tag hab, kann ich mich aufs Sofa legen und zwei Stunden pennen, ähm, falls du so was wissen willst wie, „isses da besonders nett?“, ich glaub ich geh da nicht hin, weil’s da besonders nett ist, sondern einfach weil’s das nächste Café is, wohin man sich setzen kann. Nein ich finds jetzt nicht (...) also ich bin ja noch im Schwulenreferat, da find ich’s netter, aber es ist weiter weg. Insofern, wenn ich sowieso im Pferdestall bin und n Kaffee trinken will, dann geh ich in die T-Stube.

(Bandende)

Befragter: Tja nu hab ich erzählt und es wurde nicht aufgenommen (...) Tja also ich wollte noch mal relativiern, ich geh nicht nur in die T-Stube, weil ich es da, obwohl ich’s da Scheiße finde, ich find die T-Stube sehr nett, nur ist das nicht mein Hauptgrund. (...)
Interviewerin: Und wie siehts mit der Verköstigung aus?
Befragter: Also der Kaffee, also was ich total gut finde, ist, dass es da leckere Brötchen gibt und vegetarische Aufstriche und das alles relativ billig und der Kaffee ist entweder zu schwach oder zu stark, (...) mh, aber das macht nix, oja und was wir ja schon rausgekriegt haben: immer wenn ich da bin, gibt es Sojamilch und immer wenn du da bist, gibt es keine Sojamilch, was ich für meine Position ja ganz cool finde.
Interviewerin: Gibt’s für dich n Unterschied, als wenn du in ein normales Café gehst?
Befragter: Äh, ja, billiger, selbstverwaltet, nettere Atmosphäre, weil (...) also ich find ja einfach son, keine Ahnung, Ambiente von wild durcheinandergewürfelten Sofas und bemalten Wänden doch sehr viel angenehmer als irgendein Café, wo alle in einer Reihe sitzen und irgendwelche gestressten Bedienungen angewetzt kommen. Außerdem bin ich ja dann noch sehr davon überzeugt, dass es so was wie, ja, sagen wir mal außeruniversitäre Räume geben in der Universität, also, wo nicht Zugriff auf Studenten stattfindet, sondern die studentisch selbstverwaltet sind, wo denn auch Platz bleibt für Aktionen, etc, also in der T-Stube sind ja auch häufig so, also aus meinem, also was ich so mitkriege, zum Beispiel Fachschaftsratssitzungen für gender Studies und so weiter, also einfach Raum für Gruppen, die vielleicht in der Universität keinen Raum kriegen, dafür is natürlich son selbstverwaltetes Café total praktisch. (...)
Interviewerin: Du hattest vorhin noch was zur Musik gesagt. Komisch oder so.
Befragter: Ähm, ach ja. Naja, also es läuft meistens nicht Musik, die ich so höre, was mir aber nich soviel ausmacht, weil die Musik eben nur im Hintergrund läuft und für mich jetzt nich so wahrnehmbar ist, dass es mich entweder störn könnte oder großartig erfreun könnte. Ja. ich find einfach Räume nett, wo ich mich zurückziehn kann und wo Musik läuft, was ja an der Uni auch nich so häufig ist. Naja und dann ist da ja das Schwulenreferat, wo wir immer nur eine CD haben, weil keiner ne neue mitbringt und das ist dann Tori Amos. Naja die nervt uns alle und da wir immer vergessn was neues mitzubringen, hör ich mir das lieber inner T-Stube an. (...)
Interviewerin: Kannst du denn noch mal erzähln, was für Leute du da eigentlich triffst?
Befragter: Ja also. wie gesagt, ich hab da nur meine Nebenfächer im Pferdestall, insofern kenn ich da jetzt gar nicht so viele Leute von denen, die da jetzt häufiger hingehn, (...)
Interviewerin: Ach, darf ich da mal fragen, welche Nebenfächer das sind?
Befragter: Ja, äh, Soziologie und gender studies.
Interviewerin: Und Hauptfach?
Befragter: Hauptfach Gebärdensprache. Wobei ich jetzt hauptsächlich noch in gender studies rumsitze, wo wiederum alle möglichen Soziologen drinsitzen, die ich gar nicht als Soziologen erkennen würde (...) Naja, also ich würde mal sagen, dass es meistens eh die gleichen Leute sind, die immer in die T-Stube gehen, es gibt wahrscheinlich eine Gruppe, die geht meistens so in die T-Stube, und die wird ich wahrscheinlich inzwischen vom Sehn kennen, es gibt relativ selten Leute, die da rumsitzen, die ich jetzt vom Sehn so gar nicht einordnen kann, oder bei denen ich denke, „die hab ich jetzt noch nie gesehn“. Aber ganz viele von denen, die da eben immer irgendwie sind, kenn ich nich, hab mich noch nie mit denen unterhalten, werde mich wahrscheinlich auch nie mit denen unterhalten, keine Ahnung, und die wenigen Leute, die ich da kenne, kommen dann eher aus meinem Nebenfach. Die kenn ich dann allerdings auch so gut, dass wenn ich in die T-Stube gehe und die da sind, dass ich mich dann auch mit denen unterhalte. (...)
Interviewerin: Ok, hm (...) kannst du ne Einschätzung abgeben zu den Leuten, die da so rumsitzen, die du jetzt nicht kennst? Ist das ne bestimmte Gruppe oder so was?
Befragter: Nö, würd ich nich sagen. Also vielleicht spekulierst du jetzt darauf, dass ich so was sage wir „eher links“, aber das find ich eigentlich nicht. Ansonsten kann ich da ja nur nach dem Äußeren gehen und das kommt mir schon eher gemischt vor.
Interviewerin: Dann hattest du noch das mit der Selbstverwaltung erwähnt.
Befragter: Ja, also ich weiß, dass das Selbstverwaltet ist. (...)
Interviewerin: Ja und du hattest auch schon gesagt dass dir das irgendwie wichtig ist, (...)
Befragter: Ja. Also vielleicht einfach so unter dem Aspekt, dass Uni ja auch sone Art Lebensraum ist, und dass ich es relativ wichtig finde, dass die verschiedenen Gruppen an der Universität dann eben auch ihre eigenen Räume haben, wo die anderen Gruppen dann vielleicht nicht so den Zugang zu haben, oder wo man sich zurückziehn kann.
Interviewerin: Meinst du, dass das Publikum in der T-Stube das tendenziell weiß, dass das selbstverwaltet ist?
Befragter: Gute Frage, also (...)
Interviewerin: Oder vielleicht weist dus aus deinem Umfeld.
Befragter: Also aus meinem Umfeld weiß ich bestimmt, dass die meisten wissen, dass die T-Stube selbstverwaltet ist, aus meinem Umfeld weiß ich aber auch, dass dieser Umstand immer mal wieder betont werden muss, insofern folgere ich mal daraus, dass das nicht so allgemein bekannt ist. Oder vielleicht dass, der Umstand, dass es selbstverwaltet ist schon bekannt ist, aber nicht, was dann dranhängt.
Interviewerin: Was hängt denn dran?
Befragter: Relativ viel studentische, unbezahlte Organisationszeit zum Beispiel und Freiwillige, die ja immer wider gefunden werden müssen, Gelder, die man ja irgendwo her kriegen muss, tja ich, also ich könnte mir vorstelln , dass das zwar relativ viele wissen, dass die T-Stube selbstverwaltet ist, das aber irgendwie gleichsetzen mit irgendnem andern Café oder so. Also, keine Ahnung, wie soll ich das jetzt ausdrücken, das nicht irgendwie für was Besonderes halten, oder nicht für irgendwas, was auch erkämpft werden musste, oder was möglicherweise unter Beschuss stehn könnte. War ja auch schon mal die Frage, ob die T-Stube wieder geschlossen wird, da eben eigentlich nicht zur Universität gehörend, also ich glaube, das wiederum ist nicht so allgemein bekannt. (...) Oder vielleicht sone Art Verantwortungsbewusstsein? geht da noch mit rein, dass eben viele Studenten sich aus ihrer Position des StudentischSeins nicht dafür verantwortlich fühlen, dass es auch an ihnen hängt, dass solche Räume bestehn bleiben. Es halt einfach so hinnehmen und vielleicht nicht unbedingt, ja, bewusst unterstützen oder so. (...)
Interviewerin: Ja, ich glaub, das war schon ne ganze Menge, vielen Dank dir.
Befragter: Joa, bittebitte.
Interviewsituation: Bei der Befragten zu Haus in der Küche, hatte sie zuvor auf einer Party getroffen und mich zum Interview einladen lassen. Leider war das Band zwischendurch unbemerkt zu ende, so dass ab der Markierung einige verlorene Teile rekonstruiert sind.


Interview Personal: T-Stube

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Durchgeführt am 08.06.05 Dauer: 14,37 Minuten

Interviewpartner: weiblich; Alter: 24 Jahre; Hauptfach: Soziologie, 6. Hochschulsemester
I: Ja also du weißt ja worum es geht, das hab ich Dir ja eben schon erzählt, ja…wie ist denn das so mit dem Tresenbetrieb hier in der T-Stube? Wie sieht so Euer Alltag aus?
1: Ähh naja also ich hab eine Schicht in der Woche…ähm…ne große Ausnahme dass ich jetzt eine hab…eigentlich hab ich immer nur Wintersemesterschichten weil Sommersemester langweilig is wenn man da drinnen sitzt und alle andern in der Sonne sitzen ähm…ja aber diesmal hab ich so doofe Freistunden und außerdem…könnt ich auch ganz gut umsonst Kaffee vertragen und deshalb hab ich doch mal eine gemacht. Und ähh jaa…die is halt dienstags von zwei bis vier…und das heisst ich komm dann da hin und die andere Tresenschicht is dann fertig…und…ähh…ich hab ne ganz tolle Tresenschicht vor mir, da is halt immer schon alles abgewaschen…und Brötchen und Kaffee sind da und so, und da brauch ich mich dann nich mehr drum kümmern…und…dann setz ich mich da hinter den Tresen…mit meinen Mittresenmenschen…und…dann kochen wir große Mengen an Kaffee weil ähh dann der Ansturm von Leuten kommt die vom Seminar kommen…ähm…dann wechseln wir die Musik und dann kommen die Leute die aus ihren Seminaren gedödelt kommen und stürmen den Kaffeetresen.
I: Du hast gesagt, dass es im Sommersemester eher langweilig ist. Warum?
1: mm ja weil…ähm…also ich mag es dann halt nich so unbedingt…wenn dann draußen die Sonne scheint dann in diesem dunklen Raum rumzusitzen wo alles zugequalmt is und ähh… ja es nervt mich einfach…und…es sind dann halt auch nich so viele Leute in der T-Stube weil die natürlich alle draußen in der Sonne hängen undn Eis essen…das is dann meistens wirklich nur dieser Ansturm von Leuten der kurz mal Seminarpause macht und dann wieder wegrennt und alle die irgendwie mal mehr Frei haben verbringen die Zeit woanders.
I: Könntest du vielleicht noch ein wenig detailreicher deinen Arbeitsalltags beschreiben, also mal abgesehen davon, dass du ne tolle Vorschicht hast, also wenn die nicht so toll wäre, was würdest du da alles machen, was fällt alles in deinen Zuständigkeitsbereich?
1: Jaaa also was heisst Arbeit und Zuständigkeit, im Prinzip is das ja eher locker Gehandhabt alles (lacht), also ich kann mir im Prinzip aussuchen wie arbeitsreich ich das haben möchte…ähm…aber eigentlich is mein Zuständigkeitsbereich in ersten Linie hinterm Tresen zu sein…aufzupassen…ähh also kassieren…Pfand annehmen und wieder zurückgeben ähh…zwischendurch vielleicht mal Kaffeetassen einsammeln…oder so was. Dann natürlich immer dafür sorgen, dass Kaffee vorhanden ist…gekochter…ähm ja das is so das Kernding und…wenn ich dann besonders nett und toll sein möchte…dann guck ich halt auch noch ob genug Saft da ist…und Milch und Brötchenschmierkram und Brötchen und wenn da irgendwas fehlt dann…oder meiner Meinung nach fehlt…oder wenn ich irgenwas besonderes da haben will…dann…nehm ich mir Geld aus der Kasse, spring zum Plus, kauf ein und geh wieder zurück. Aber das Angebot…bis auf halt Kaffee, Tee und so…ähm was immer da sein sollte…der Rest liegt halt so an mir, ob ich mir da jetzt den Aufwand machen möchte oder halt nicht.
I: Und wie nehmen das die Kunden an? Ähm was meinst Du, wie stehen denn die Leute, die da kommen, um Kaffee und Tee bei Euch zu kaufen, dazu, zur T-Stube insgesamt, zum Betrieb?

Joaa ähh…die freun sich dass es das gibt…und ähh…ja…ähhh…also bei den meisten würd ich sagen, die kommen halt an…weils praktisch is, weils im Gebäude is…konsumieren und gehen wieder. Also die nehmens halt schon an…ziemlich gut sogar…manchmal beschweren sie sich sogar wenn irgendwas fehlt, das find ich dann immer relativ witzig, weil sie halt nich zu bemerken scheinen…ich mein dann solln sie sich halt selbst dahin stelln (lacht)…wenns ihnen nicht passt…ähhh…manchmal fühlt man sich schon als Servicepersonal Verwechselt und das isn bisschen seltsam…aber ich hab dann auch keine Lust, mir die Mühe zu machen, das zu erklärn (lacht).

I: Also sehen die meisten das also eher wie ein „Café“, also wo man hingeht um einen Kaffee zu trinken und wo man dann auch bedient wird.
1:…ja is schwer zu sagen, ich kann da ja nich reingucken aber…oft kommts mir so vor ja. Also wobei da halt auch viele sind… man kennt sich ja auch so untereinander und viele ham da ja selber Schichten…oder ham dann da ma irgendwann eine gemacht…und da is dann natürlich…die wissen schon…wies is. Hmm…manchmal komm halt auch noch Leute an… weils irgendwie relativ bekannt is, dass oft auch Leute vom Fachschaftsrat irgendwie am oder um den Tresen herum hängen…und ähm…das heisst also während des Cafébetriebs kommen halt auch so Leute an, die irgendwie Fragen haben oder n Ansprechpartner für irgendwas suchen…ja dann schickt man die halt irgendwo hin.
I: Du hast gerad den Fachschaftsrat angesprochen, organisiert er das auch, also die T-Stubenbesetzung?
1: mmm nee das is extra…das macht die T-Stuben AG.
I: Und wie ist die organisiert?
1: Ähh…schwer zu sagen, ich wander da höchstens einmal im Semester hin um mir da meine Schicht abzuholen und dann…verschwind ich wieder (lacht). Was…natürlich nich gern gesehen ist (lacht)…ähhh…die T-Stuben AG ähh…ja es is ne Gruppe von Leuten..ähm eigentlich…ja es sind halt alle Leute die ne Schicht machen und n paar Leute…also die Schichtleute wechseln ständig ähh…aber es sind halt n paar Leute relativ konstant dabei. So z. B. XXX. Und der hat dann auch so was wien Chefstatus, weil er halt über alles n Überblick hat (hustet)…ja, äh (hustet) tschuldigung…
I: Ich hab hier gerade das Schild gesehen, was hier über der Spüle hängt („Bitte alle Becher wieder abgewaschen zurückgeben“, Anm. Interviewer) und du hast gesagt, ihr müsst auch Becher einsammeln. Wird das also von den Leuten die hierher kommen nicht immer so wie gewünscht gehandhabt?
1: Doch…im Groben schon. Also…n paar Schlonzies sind da natürlich immer bei…aber eigentlich sind die schon ganz brav…ähm…kommt glaub ich auch n bisschen drauf an, wie ekelig das Abwaschwasser gerade ist (lacht)…manchmal is es sehr ekelig (lacht)…und…ja ich mach das mit dem Pfand auch nich sooo streng, also je nachdem wie viele Leute jetzt gerade anwesend sind…ob ich da einigermaßen Überblick hab, wenn da irgendwie fünf Leute sitzen, dann muss ich von denen auch kein Pfand kassieren. Also eigentlich würd ich sagen… das passt schon.
I: Ja, noch ein bisschen zu eurer Organisation, also eure Preise sind ja eher niedrig. Wie macht ihr das, arbeitet ihr kostendeckend, bekommt ihr irgendwelche Zuschüsse oder macht ihr vielleicht sogar Gewinn?
1: Nee also Zuschüsse bekommen wir überhaupt nicht…eigentlich soll es alles kostendeckend laufen. Ähh…Gewinn? Ähh…ich weiss gar nicht ob da irgendwie mal Gewinn eingefahren wird. Kann sein, dass das ab und an mal passiert aber ich bin da in der Finanzgeschichte überhaupt nicht so drin…ähh wie gesagt ich bin da auch nich so mit der AG verbandelt, …ich Stell mich hier einfach nur hin und mach meine Schicht und geh wieder (lacht).
I: Und das steht grundsätzlich jedem offen hier eine Schicht zu machen?
1: Ja. Also es gibt Anfang des Semesters halt dieses AGTreffen wo auch in den OEGruppen (Orientierungseinheiten für Erstsemestler, Anm.: Interviewer) mobilisiert wird sozusagen…und da kann also jeder auftauchen der Bock hat.
I. Und da darfst du dann während deiner Schicht umsonst Kaffee trinken…
1: Während meiner Schicht umsonst Kaffee trinken und umsonst Essen wenn ich recht informiert bin…und Kaffee trinken halt das ganze Semester über.
I: Immer?
1: Ja.
I: Och das ist ja nicht schlecht, da kann man ja richtig Geld sparen.
1: Jaa na ja in Anbetracht der Preise…geht so. Aber…is schon n tolles Gefühl einfach reinzulatschen…Kaffee zu ziehen und nicht zahlen zu müssen. Vereinfacht das Ganze ungemein (lacht).
I: Und kommen auch Dozenten zu Euch?
1: Mmmm…eigentlich gar nicht. Also wenn dann selten…vielleicht mal…oh jetzt fällt mir Gerade keiner ein. Ich glaub es war früher schon mal so dass son paar Jungdozenten, die eigentlich so dem Studententum eher näher stehn, sich da schon mal haben blicken lassen…ansonsten…Professoren…nicht…höchstens zu besonderen Anlässen wenn sie da mal ne Weihnachtsfeier mit ihrem Kurs machen oder so was. Herr XXX hat das z.B. mit seinem Grundkurs mal gemacht.
I: Hier hängt ja auch so ein Plakat, dass hier irgendein Referat ist zum Thema: „Neonazis, auch Wir?“. Habt ihr mit der Organisation von solchen Veranstaltungen auch irgendetwas zu tun?
1: Ähh nee also das is…Gott wie läuft das denn? Also wie gesagt, da steck ich nich so drin… Also das findet halt hier statt…aber die Raumverwaltung, das läuft dann auch wieder über die T-Stuben AG glaub ich. Ich glaube, wenn hier irgendwelche Leute den Raum nutzen wolln…für irgendwas, dann müssen sie sich glaub ich irgendwie mit der AG absprechen…weil die irgend ne Verantwortung über den Raum hat…und in der Regel is das halt nich so was wie ne Kontrolle, sondern einfach Organisation. Und wenns nich n völlig verdrehtes Thema ist, dann is das auch kein Problem
I: Also habt ihr keine quasi exklusiven Nutzungsrechte, sonder es steht auch anderen Gruppen offen?
1: Na ja sicher, das soll ja irgendwie n Freiraum sein, könn´ wir ja schlecht bunkern (lacht).
I: Und wird das häufig genutzt?
1: Ja würd ich schon sagen, also es gibt ja, also das mit den Neonazis gehört ja so soner Vorlesungsreihe, wenn ich richtig informiert bin. Das findet dann halt regelmäßig statt…und ansonsten gibt halt auch so einzelne Treffen, die so hier und da…also manchmal werden die halt auch gar nicht angemeldet wenn sich da irgendwie…was weiss ich…wenn irgendn Kurs gerad kein Raum hat und die T-Stube gerad frei ist, dann könn die sich auch da rein setzen… und das interessiert keine Sau…ähm…also ich weiss gar nicht was sonst noch so veranstaltet wird. Es sind halt immer…die Vollversammlungen vom Fachbereich und…einmal im Semester die Fachschaftsrats…abwahl und –wiederwahl…ähm seit neuerem trifft sich auch…oder jetzt schon wieder nich mehr…die Vollversammlung von Genderstudies. Früher waren da auch immer die Fachschaftsratssitzungen…ich weiss gar nicht, ob die da jetzt noch sind, weil die jetzt n eigenen Raum haben…joa…und wie gesagt Vorträge zwischendurch sind immer mal wieder da und…und Partys (lacht).
I: Und die Partys organisiert ihr dann?
1: Die Partys organisiert der Fachschaftsrat.
I: Wenn du jetzt so im Mittel guckst, was machen die Leute hier, wenn sie her kommen? Rumsitzen? Reinkommen, Kaffee holen und wieder rausgehen?
1: Ah auch, da sind halt die wo zwischen kurz vorm Seminar noch mal reinstürmen um dann mitm Kaffee schnell ins Seminar zu sausen (lacht)…davon gibt’s relativ viele…ja und dann halt die, die auch Referatsgruppentreffen…die sich dann in der T-Stube treffen, weil den Ort jeder kennt halt, wobei…ich persönlich finds immer kompliziert da n Referatstreffen zu machen, weil halt teilweise auch unheimlich laut ist (lacht)…ähm…ja also entweder kommen halt Leute als Gruppe dahin und labern…trinken Kaffee…es kommen aber auch Leute einfach einzeln hin, trinken Kaffee und lesen oder arbeiten halt den Text fürs nächste Seminar durch oder so…oder legen sich aufs Sofa und schlafen (lacht)…ja is verschieden. Also es gibt diese ReinundRausrennFraktion und die, die da länger hängen.
I: Du hast vorhin was von Freiraum gesagt. Die T-Stube ist ja ein selbstverwaltetes Studentenprojekt, was quasi unabhängig von allen formalen Restriktionen ist. Wie wichtig ist das, und meinst du, das wissen die Leute die hierher kommen? Und wie wichtig ist das für Dich? Oder wär das für Dich auch OK, wenn das vom Studentenwerk organisiert wäre und du zu den gleichen Konditionen hier arbeiten könntest?
1: Hmm, na ja vermütlich würde es dann ja sicherlich alles ein wenig anders laufen, zumindest gäbe es dann wahrscheinlich mehr Regeln und Zwänge…einfach mehr Regulierungen und da hätte ich dann schon mal keinen Bock drauf. Dann könnt ich wahrscheinlich nicht da einfach ankommen und mich hinsetzen und sagen: Hallo ich mach ne Schicht und dann machen wovon ich meine wozu ich gerade Bock hab. Und von daher…ist mir das schon wichtig…ich würde da anders da halt nicht sitzen wolln. Ähmm ja…wie wichtig das den Leuten ist…kann ich schwerlich sagen…ja also bei vielen denk ich halt…solang der Kaffee da is und nicht teurer wird is das denen scheiss egal (lacht). Aber vielleicht unterschätz ich die da auch, also irgendwie ist glaub ich schon vielen bewusst, dass das halt kein normales Café ist, weil so sieht’s einfach nich aus und so benimmt sich da auch keiner…ähm…insofern denk ich…irgendwie finden die das schon ganz cool das es so is wies is, aber was da jetzt genau hinter steckt, weiss ich nich, ob die das so wissen oder ob sie das überhaupt interessiert…ich mein ich…ich find ja auch eher die Konsequenzen eher angenehm (lacht)…des Sebstverwalteten…aber…so richtig in der Selbstverwaltung engagier ich mich ja auch nich.
I: Also es ist gut das es den Raum gibt, aber es steckt jetzt nicht so wahnsinnig viel Ideologie dahinter.
1: Also ich könnt jetzt natürlich n paar hervorkramen (lacht), aber eigentlich…nö.
I: Und Geld verdienst du hier keins?
1: Nein
I: Und die Brötchen muss man sich hier offensichtlich auch selber schmieren…
1: Jaaa
I: Ja, ich glaube das war dann auch sehr aufschlussreich, dann bedank ich mich und wünsch Dir noch einen schönen Nachmittag.
1: Jo Danke, kein Problem.


Transkription Interview: Experte T-Stube

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Interviewerin: Tja, also worums so geht, haben wir dir ja vorhin schon son bisschen erzählt, so im Groben, also selbst
Befragter: (fällt ins Wort) selbstverwaltete Studentencafés
Interviewerin: Genau, ähm, also was kannst du denn zum Beispiel zur Geschichte von der T-Stube, was weißt du da?
Befragter: Ja, also was weis ich. Ähm, vor achteinhalb Jahren hab ich glaub ich das erste Mal ne Stehstuben, äh, T-StubenSchicht gemacht, und ähm grundsätzlich lief das alles etwas, ähm, autonomer ab, als es heute abläuft. Es wurde vor irgendwie sieben Jahren meines Wissens an den FSR angegliedert, bzw. Leute, die im FSR tätig warn, warn meist auch hauptverantwortlich und haben das hier organisiert. Früher gab es auch noch, anders als heute son Topf und man konnte da ähm pauschal Geld reinschmeißen und hat sich dann das genommen, was man glaubte, dafür nehmen zu können, das bedeutete natürlich auch ähm, dass es wesentlich mehr ähm, ja (...) ähm halt auch außeruniversitäre Gäste gab, die hier versucht haben, sich über die Runden zu bringen. Ähm, an sich ist der Raum ein besetzter Raum, das unterscheidet ähm deshalb die Rechtsform son bisschen, als dass es kein behördlicher Raum mehr ist. Dadurch dass es kein behördlicher Raum mehr ist, sondern ein studentisch besetzter Raum, darf hier zum Beispiel immer noch geraucht werden, obwohl es ja in der Behörde verboten ist. Ähm, genauso wird hier versucht, ähm, möglichst höchstens kostendeckend zu arbeiten, das heißt, man versucht ähm nur soviel Geld einzunehmen, ähm wie man für die ganzen Sachen bezahlt. Ähm, alle arbeiten schon seit der Zeit, also als ich hier angefangen hab ehrenamtlich hier, es kriegt keiner äh irgendwie irgendne Art von Lohn, das einzigste ähm was mehr oder weniger als Belohnung gilt ist, dass man halt während seiner Schicht frei essen kann und in anderen Schichten halt Kaffee umsonst kriegt. Ähm, dieser Raum wurde früher wesentlich stärker genutzt für Aktionen, so gab es fast jeden Tag eigentlich irgendwelche ähm Aktionsabende, wo eben halt die Frauengruppe oder die Schwulenbeauftragten oder irgendwelche politischen Gruppierungen hier in diesem Raum getagt haben, und versucht haben, was umzusetzen, ähm aus soziologischer Sicht sollte halt versucht werden, das als ja ähm Netzwerkausgangspunkt zu nehmen, also ein Treffpunkt, wo sich alle ähm mehr oder weniger halt darstellen können, vorstellen können, ähm und sollte durchaus ein politischer Raum sein. D.h. er sollte nicht politisch neutral sein. Das einzigste, äh der einzige Grundsatz, der aus diesen Räumlichkeiten früher jedenfalls immer verfolgt worden war, war dass man insoweit tolerant ist, dass jeder die gleichen Rechte bekommt in diesem Raum. Also keiner sollte, ähm jeder darf zu seiner politischen Richtung stehn oder zu dem, was er so ähm irgendwie proklamiert, allerdings ähm, sollte das niemals soweit gehen, ähm dass andere irgendwie beschimpft werden. Und ähm, man darf sich zwar miteinander auseinandersetzen, aber ähm (...) genau.
Interviewerin: Wenn man jetzt zurückkommt auf den reinen Cafébetrieb hier, kannst du kurz erzähln, wie das so organisiert ist, hat sich das verändert?
Befragter: Also das letzte Mal, dass ich hier tätig war, war vor äh einderthalb Jahrn mittlerweile und es hat sich eigentlich soweit nicht großartig verändert. Es sind meistens zwei, drei Leute, die Kassenwart spieln, die so immer so son bisschen die Verteilung der Schichten angehn, das wird immer Anfang des Semesters oder Ende des Semesters wird die Gruppierung zusammengestellt, wer wann kann, ähm da alle das ehrenamtlich machen äh, sagt auch jeder, wann jemand kann, das führt meist dazu, dass der Freitag nicht besetzt ist, ähm, weil dann einfach zu wenig Freiwillige da sind, ähm grundsätzlich versucht man die Schichten aufrecht zu erhalten zwischen 10 und 16 Uhr, ähm, die erste Schicht die kommt, ähm kauft dann meistens auch ein. Ähm, die kommt meistens n bisschen früher, ähm, d.h. sie versucht so viertel vor zehn schon da zu sein, damit für die Studenten, der erste Kaffee dann schon da ist, äh und dann wird halt eingekauft für den Tag, äh wir bekommen zweimal die Woche ne Kaffeelieferung, von einem Händler, der ähm ja meist diese Fair Price Geschichten vorbeibringt dann an Kaffee, d.h. man versucht auch da also über den Einkauf so Dinge zu featuren, die äh normalerweise nicht in irgendwelchen T-Stuben auftauchen oder halt in irgendwelchen Cafés. (kurze Unterbrechung, Interviewer wird von Bekanntem angesprochen)
Interviewerin: Ja, läuft weiter
Befragter: Genau, ähm, das hat dazu geführt ähm, dass es ne Zeit lang ähm mindestens vier Jahre lang kein Fleisch hier gab, weil sich die meisten Leute ähm, die hier in der T-Stube gearbeitet haben als Vegetarier entpuppten und das dann halt resolut durchgesetzt haben, ähm das hat auch dazu geführt, ähm dass es hier noch nie CocaCola gab, dass generell versucht wurde, amerikanische Produkte halt außen vor zu lassen, weil sie ja, halt politisch nicht korrekt sind, das führt natürlich zu seltsamen Begebenheiten, wie ähm dass sogar teilweise die T-Stubenleiter auf Gäste zugegangen sind so „He, hier wird keine Cocacola konsumiert“ so, ähm kann man mal so dahingestellt sein lassen, ähm es gibt, gab immer wieder die Diskussion diesen Raum zum Nichtraucherraum zu erklärn, jetzt da alle Räumlichkeiten außer diesem Raum zur Nichtraucherzone erklärt sind, ähm wurde dementsprechend beschlossen, dass es ein Raucherraum bleibt. Aus Prinzip. (...)
Interviewerin: Ähm, weist du was von der Besetzung an sich, wann die war und wie?
Befragter: Also was ich gehört hab, so soll die ähm vor knapp 22 Jahrn gewesen sein. Also die T-Stube war vorher äh normaler Seminarraum, ähm der aber wegen seiner Größe selten genutzt wurde, weil damals an unserer Fakultät einfach nicht so viele Studenten warn, und äh während der aktiven Zeit hier äh wurde der Ruf nach einem äh größeren Raum vor allem studentischen Raum immer eminenter, wo man halt sich selbst treffen kann und reden kann, früher gab es äh, hab ich jedenfalls so gehört kleiner Räume hier, die mal als T-Stube genutzt worden sind, äh dazu zählt zum einen der Fachschaftsratsraum hier, den wir heute haben, äh zum andern der Frauenraum, bzw. der wird ja heute nicht mehr so genutzt, der wurde früher sehr aktiv genutzt, ähm da war teilweise auch ne Art T-Stube drin, halt nur für die Damen, und äh das war eigentlich auch sone Art Nichtraucherraum. Der erste an der Uni. Früher, das wissen die wenigsten, gab es hier Raucherseminare. Da war das erste, was mit den Professoren diskutiert worden ist, ob es ein Raucherseminar ist oder nicht. Ähm, das wird heute gar nicht mehr gemacht, zum einen gibt es seit zwei Jahren diese Verordnung, und zum andern haben die Studenten weniger Rückrad bzw. weniger Raucher. Kann man sehn wie man möchte. Ähm, ja. (...)
Interviewerin: Gab’s nen bestimmten Anlass, warum gerade dieser Raum?
Befragter: Ähm, Gerücht, also ich komm ja nun genau aus der Mitte. Also dieser Raum ist ja nun mittlerweile 22 Jahre besetzter Raum, ich bin vor achteinhalb Jahrn mehr oder weniger dazugekommen, die Gründe warn damals ähm (...) soweit ich das von Älteren gehört habe ähm: Studenten müssen miteinander kommunizieren, Diskurse können nur in der Kommunikation stattfinden mit Mitmenschen und daher braucht man um Freiräume zu haben eben auch einen studentischen Raum. Der genügend Platz bietet und Möglichkeiten bietet. Ähm als Beispiel galt damals die Art der T-Stubenführung natürlich aus der linken Szene, das ist diese Art der Selbstverwaltung, LowPriceT-Stube, ähm man äh, ich finde man sieht es immer noch teilweise an den Wänden, äh hier und da noch äh rudimentäre Geschichten aus der Zeit und äh diese Idee dieser äh Freiräume wurde ja bis, ist meiner Meinung nach von Berlin aus rübergekommen, dort gibt es ja heut noch Straßencafés, die sozusagen illegal fürn paar Tage aufmachen und dann wieder zumachen und die mit nem ähnlichen Motto arbeiten, ähm ja. Das ist eigentlich das, was ich weiß so. Äh, die Versorgung mit Kaffee war früher als die Versorgung mit Essen.
Interviewerin: Äh, weist du was über die restlichen Cafés aufm Campus, sind die zeitgleich entstanden oder so?
Befragter: Äh, meines Erachtens gehört es, also da gibt’s schon Zusammenhänge. Kommt teilweise auch noch aus der Zeit, ähm wenn man jetzt ganz zurückgreift, das sind die Nachläufer der äh 68er und der 80er vor allen Dingen, wo halt überlegt worden ist: wie kann man äh AlternativVeranstaltungen geben, AlternativCafés geben? Dazu muss man sagen, das diese Cafés damals auch die ersten generell in dieser Gegend warn, es gab eigentlich dieses Caféleben so wie es in den letzten fünf Jahren in Uninähe aufgetaucht ist gar nicht. Die Studenten mussten sich also eher selbst versorgen, und äh früher wurde auch mehr im Seminar versorgt äh, also sprich Studenten haben mit den Dozenten abgesprochen, dass da ne Kaffeemaschine aufgestellt worden ist. Und um das eben zu zentralisiern n bisschen und n besseren Überblick zu machen, ähm und die Studenten eigentlich in dem Maße auch n bisschen zu entlasten, sind halt diese T-Stuben eingeführt worden. Ähm, es gab ne ganz große Vorbildähm, ja T-Stube, die dann mehr oder weniger zur Gesamtkneipe geworden ist für den Campus, das war der, äh die Volxküche, das Volxcafé damals im alten Philturm, die ist aber mit den Umbauarbeiten komplett verschwunden. Obwohl man damals gesagt hat, dass äh Ausgleich geschaffen wird für studentischen Raum, ist das nie getan worden. D.h. im Philturm sind dann nur noch diese kleineren Cafés pro Fachschaft, aber nicht mehr sone große. Ja, das Motto dieser ähm damaligen Volxküche, ähm dieses Cafés war, dass äh Kommunikation erstes Gebot ist. Also das kennt man auch aus der Zeit der achziger, dass das auch sehr stark geprägt worden ist, dass man das auch als Kommunikationsraum gesehen hat. Dass war sogar so stark, dass derjenige, der ähm in Ruhe gelassen werden will, halt sein Getränk holn soll und rausgehn soll. Alle, die drin sind, sollten prinzipiell bereit sein, miteinander reden zu können. Und ähm, dort gab es auch warme Mahlzeiten, äh die als Gegenmodell zur Mensa verstanden worden sind. also ähm, eine wesentlich stärkere vegetarische Küche. Und äm, bezahlt hat man nur soviel, ähja, wie man selbst hatte. Also es gab dementsprechend auch sehr viele Obdachlode, die da vorbeigekommen sind und das hat der UniVerwaltung nie gefallen. Aber die sind in dem Café äh nicht so aufgefallen, das ging eher unter äh und es war sogar sehr interessant sich mal äh mit denen zu unterhalten und auch mal andere Ansätze kennenzulernen. Generell wird dieser Raum hier, wie auch schon gesagt worden ist auch gerne zur Aktionsplanung genutzt, äh früher wurden halt nicht nur universitäre Aktionen von hier aus gestartet, sondern eben auch Castor und auch andere Geschichten, die in den 80ern halt sehr starken Zulauf hatten. Auch viele ökologische Ideen sind auch letztendlich von der Uni aus gestartet. Und äh wer heute in die Mensa geht und da vegetarisches findet oder ökologisches Anbaugut, das kommt sicherlich auch daher, dass die versucht haben, da ein Gegenmodell zu den T-Stuben zu schaffen.
Interviewerin: Wenn du jetzt so den Bogen spannst: wie würdest du die Nutzung hier heute einschätzen? Also wie ist das Angebot hier organisiertallgemein und wie das von den Leuten genutzt wirdhier? So das allgemeine T-StubenAngebot.
Befragter: Also es ist interessant, äh, es ist unpolitischer geworden, bis hin zu äh zum Neutrum hätt ich fast gesagt, ähm diejenigen, die in der T-Stube noch mal was planen, die machen das meist nach 18 Uhr, wenn eh kein anderer Student mehr da ist, das war früher eben anders, das wurde auch sehr in der Studierendenzeit gemacht und ähm es gab hier auch öfter mal Kundgebungen oder auch lustige JamSessions hinter dem Tresen, das ist heute fast undenkbar, ähm dazu muss man sagen, dass es ja Mode geworden ist, so wie die T-Stube hier gestaltet ist. Also wenn man sich umschaut, sieht man hier ja sehr viele Sofas und ähm generell sehr viele Sitzgelegenheiten, die immer wieder umgruppiert werden können, ähm, das ist eigentlich schon seit ich denken kann so, und mittlerweile ist das ja in Szenecafés Mode so, dass das genauso gehandhabt wird, so dass natürlich aufgrund der vielen Cafés, die auch drumrum sind, die T-Stube auch wirklich eher als Café genutzt wird und ähm, bzw. als Lernraum. Das war früher fast undenkbar, weil ähm, a) gab es wesentlich mehr Raucher, da war der Qualm manchmal wirklich so drückend, dass man rausgehn musste, ähm und lauter weil auch lauter Musik gespielt worden ist, lauter irgendjemand irgendwas proklamiert hat, äh dass man nicht so wirklich viel lernen konnte. Mittlerweile wird der Raum hier auch wirklich mehr studentisch genutzt, ähm, es treffen sich hier Lerngruppen, Referatsgruppen, es treffen sich hier teilweise ganze Seminare. Die dann Ruhe einfordern. Also es ist dann schon ne etwas andere Nutzung. Ähm aber immer noch recht praktikabel genutzt.
Interviewerin: Und ähm das Servicepersonal, das sieht sich auch eher als „Ich bin nur ein KaffeeDienstleister“ oder so was?
Befragter: Ja, letztendlich schon. Also, das hat sich schon verändert. Also es gibt wesentlich weniger Missionare unter dem Tresenpersonal, also sprich kaum noch jemand, der, also es wird auch Wurst angeboten mittlerweile äh man findet auch das eine oder andere MainstreamProdukt auf der Palette ähm es gibt keinen Zwang mehr, Vollkornbrötchen hier anzubieten oder Vollkornbrot, was früher eben Gesetz war. Also dieser missionarische Stil ist mehr oder weniger verschwunden, und wird jedem frei überlassen. Äh, wofür das Tresenpersonal natürlich grundsätzlich mehr steht, ist die Kommunikation. Das ist halt wirklich nett. Man kommt mit neuen Leuten ins Gespräch, man lernt neue Leute kennen, uns ähm, es ist einfach nicht zu verachten, sein Käffchen immer mal zu kriegen außerhalb seiner Dienstzeiten.
Interviewerin: Und die Kundschaft? Sind überwiegend Studenten?
Befragter: Würd ich sagen. Obwohl, im letzten Jahr tauchen wieder außeruniversitäre Gäste auf sozusagen, aber ansonsten ist es wirklich überwiegend Studenten aus dem Fachbereich.
Interviewerin: Und die Dozenten, anderes Personal, verirren die sich auch hierher? Nicht? Wie stehn die dazu, was sagt die Unileitung dazu?
Befragter: Ähm, früher gab es durchaus mal den einen oder anderen Dozenten, der sich hier rein gewagt hat, allerdings ähm ist das immer seltener geworden. Ich weis auch nicht, warum, es mag vielleicht noch aus der etwas härteren Zeit kommen, dass Dozenten auch wirklich rausgeschmissen worden sind, weil es ist immer noch offiziell ein studentisch besetzter Raum. wo halt sie Administration nichts zu suchen hat. Also äh das wird heute nicht mehr so gehandhabt. Aber ich glaube, dass ähm die Professoren trennen sich auch sehr stark von den Studenten mittlerweile. Und dementsprechend äh, versorgen sie sich lieber selbst als dass sie hier runterkommen und an dem Raum teilnehmen.
Interviewerin: Und die UniVerwaltung?
Befragter: Die UniVerwaltung duldet halt diesen Raum immer noch, ähm ich glaube aber mittlerweile, dass es keine Duldung ist, sondern schlichtweg sie haben ihn vergessen. Wir haben zwar Auflagen, und zwar dass dieser Raum auch für Parties genutzt werden darf, für öffentliche Parties, das allerdings nur äh zwei bis dreimal im Jahr, äh ne, pro Semester.
Interviewerin: (Frage akustisch nicht verständlich)
Befragter: Also der Punkt ist, äh, dass es absehbar ist. Äh in letzter Zeit äh wird immer mal wieder ne Lebensmittelkontrolle vorbeigeschickt, bzw. angedroht, ähm gerade im Hinblick darauf, dass die Universität halt die Ponybar unterstützt hat ne Zeit lang und gefeatured hat und denen die Räumlichkeiten gestellt hat und alles renoviert hat, ähm kommt es dann hier und da mal hoch. Insbesondere wenn die erhöhten Stromrechnungen fällig werden, gibt es dann doch hier und da mal Sparbestrebungen, allerdings ähm wird das als Kompensationsraum gesehn, also Kompensationsraum, dass Leute halt hier ihren Dampf ablassen können. Damit halt die UniVerwaltung mehr Ruhe hat. Äh, ich persönlich habe ja eher festgestellt, dass viele in der UniVerwaltung gar nicht wissen, dass es diesen Raum gibt, bzw. gar nicht wahrnehmen, wie groß dieser Raum eigentlich wirklich ist und für was er genutzt wird. Ähm das bedeutet natürlich auch, dass dieser Raum jederzeit wieder eingeklagt werden kann also bei der UniVerwaltung.
Interviewerin: Und ähm, wenn du vielleicht noch so einen typischen T-StubenKunden skizzieren würdest, vielleicht so wie du ihn während deiner Schichterzeit erfahren hast oder wenn du hier selber bist und guckst gibt es da Klischees? Gibt es Grüppchen?
Befragter: Also es gibt natürlich die kompletten StandardKlischees. Also a) sind es natürlich alles Sozialwissenschaftler, dementsprechend sehn sie alle aus wie, also mittlerweile, wie Hamburger Berg Besucher, also SzeneTrüppchen, bis hin zu SzeneLinken, also es hat sich stark gewandelt, es gibt kaum noch ähm richtige Autonome oder richtige Bauwagenbesetzer und Hausbesetzer, wies sie noch vor acht Jahrn gegeben hat, ähm das ist alles mehr szenebewusst geworden, ähm grundsätzlich sind die Besucher toleranter und offener, es herrscht auch mehr dieses Klima ähm, was ich ganz angenehm finde äh das ist immer noch unser gemeinsamer Raum son bisschen, d.h. sie waschen ihr Geschirr auch selbst ab und pöbeln das Dienstpersonal auch nicht an, sondern sie wissen auch, dass die das ehrenamtlich machen. Das wird auch in den OEs immer versucht zu transportiern, dass die Leute das ehrenamtlich machen und jeder mal diese Institution nutzen kann. Ähm ansonsten, ach so was generell noch ist, das T-StubenPersonal hat natürlich oberste MusikGewalt in dem Raum. Dementsprechend ist die Musikauswahl teilweise verschieden, also da hat man auch mal teilweise klassische Musik bis hin zu Techno bis hin zu Rage, Rockmusik, Punk. Das wechselt eigentlich querbeet durch. Also grundsätzlich ist es natürlich jüngeres Publikum und wenn man mich fragt: die meisten sind ziemlich verpeilt. Und dieser Raum ähm bietet es auch eigentlich letztendlich an, viele bleiben auch sehr gern in diesem Raum bzw. bemerken die Zeit einfach nicht, wenn sie voranschreitet. Und ähm es gibt halt trotz allem noch son bischn, obwohl das alles son bisschen mehr commercial geworden ist, bisschen das Klima der ähm Alternative, wo man halt auch mal mit andern Leuten ins Gespräch kommen kann. Allerdings ist das hat sich das son bischn abgenutzt. Die Leute gruppiern sich jetzt stärker als früher. Interviewerin: Tja ähm, langsam kommen wir auch glaub ich zum Schluss, kannst du noch einmal erklären wie ist das hier mit der Arbeitsteilung? Was machen die Thekenkräfte, was muss man selber machen? Befragter: Also das erste ist natürlich Kaffee kochen! Es wird morgens aufgebaut, die Teemaschine, Kaffeemaschine, der Bestand wird geprüft, es wird eingekauft fürs Frühstück, Brötchen werden gekauft. Die Zutaten sind nicht festgeschrieben, sondern jeder kauft das ein, was er selbst auch gerne isst. Das ist immer so die Regelung. Bzw. glaubt, dass das fehlt. Ähm d.h. man hat direkten Einfluss auf das Angebot des Tages wenn man einkauft. Dann ist natürlich noch der Job, der relativ unbeliebt ist, äh jeden Abend halt alle Aschenbecher ausleeren, Tische wischen und generell irgendwie gucken, dass es reinlich bleibt, ähm ja also eigentlich ganz normaler Cafébetrieb und halt eben die nicht abgewaschenen Becher noch mal abwaschen. Und eben halt für den nächsten Tag vorbereiten.
Interviewerin: Aber prinzipiell schon eher selbstbedienungsorientiert? Hier werden so die Rohstoffe gegeben?
Befragter: Genau. Also man schmiert nicht selbst irgendwie Brote für andere, sondern man bietet nur die Zutaten dazu. (...)
Interviewerin: Hm ja dann vielen Dank erst mal, vielleicht kommen wir noch mal auf dich zurück, falls sich noch neue Fragen aufdrängen. Danke.
Interviewsituation: Ein Interviewer und eine Interviewerin mit Befragtem in gemütlicher T-StubenEcke. Daher leichter Hintergrundgeräuschpegel, aber entspannte Gesprächssituation am Ort des Geschehens. Dauer: 23 Minuten

Beobachtungsprotokoll Caphé

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Beobachtung des Personals Beginn der Beobachtung: Mittwoch, 15.06.05, 12:08 Uhr Dauer: 77 Minuten

Anwesend: 7x Studenten, 1x Dozent, 1x Servicepersonal Musik: Swingversion eines Popsongs von „Linkin Park“ Servicekraft erklärt Studenten: Keine Milch vorhanden, keine Zigaretten vorhanden

12:10 Servicekraft schmiert ein Brötchen, sehr liebevoll, 5 Minuten Lang (TomateMozarellaBasilikumAcetoBalsamicoOlivenölSalz)
12:15 Servicekraft bedient Imac zwecks Musikwechsel
12:17 Servicekraft verkauft einen Kaffee, verhandelt über Pfand und den Preis eines Brötchens.
12:18 Uhr: Servicekraft verkauft einen Kaffee an eine ältere Dame
12:21 Uhr: Servicekraft unterhält sich mit einem Gast (w).
12:25 Uhr: Servicekraft schmiert noch ein Brötchen. Wieder liebevol. Lästert dabei über Kontaktstudenten
12:29 Uhr Ein Gast(w) geht hinter den Tresen und verkauft Tee. „Servicekräfte“ scheinen flexibel gehandhabt zu werden. Servicekraft 1 sitzt in der Ecke und Raucht

Smalltalk Servicekraft 1 sagt uns, wir hätten nen tristen Tag für die Beobachtung gewählt

12:44 Uhr: Servicekraft eins verkauft einen Kaffee. Heute anscheinend kein Pfand
12: 48 Uhr: Kaffeeverkauf
13:05 Uhr: Servicekraft ist Mitglied im Fachschaftsrad. Redet mit einem Gast (älterer Herr über die Aufhängung eines Posters. Danach Smalltalk
13:11 Uhr: Tresen wird jetzt mehrheitlichverwaltet. Servicekraft 1 und 2 diskutieren mit dem älteren Herren über Filme, Kant und Revolution, andere Gäste bedienen sich am Tresen
13:25 Uhr: Ende der Beobachtung

Später: Dozent schliesst das Caphé, da keine offizielle Servicekraft mehr da ist, da Servicekraft 1 nur in Vertretung war und jetzt Seminar hat.


Beobachtungsprotokoll „Einrichtung“ Philosophen Café

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  • relativ kleiner Raum ( qm?) (und ein Vorraum, welcher allerdings etwas leblos wirkt: keine Musik, wenige lesende Leute)
  • diverse alte Sofas, Sessel und Tische sind zu drei Sitzecken gestellt dazwischen ist recht wenig Platz, wenn viele (sagen wir über 10) Menschen dort sind, muß man sich evtl. zum Sitzplatz durchmanövrieren
  • Rauchen ist im kleinen Raum erlaubt (Aschenbecher auf Tischen)
  • Verzehr (Kaffee, Tee, Brötchen) gibt es per Bedienung am Tresen
  • es läuft Musik (es sei denn, die CD ist vorbei und niemand legt eine neue ein): erst Jazz(Swing, Coverversionen?, dann rage against the machine
  • der Tresen aus Metall steht in der Ecke direkt am Eingang
  • Wände sind, soweit sichbar, blaurot bemalt, mitunter mit zickzackabsatz

Raumeindruck: Der Raum wirkt beim Eintreten hell und freundlich, da eine Seite aus einer Fensterfront mit Panoramablick aus dem 10 Stock besteht. Die bunten Wände und Sitzgruppen ergeben ein gemütliches Bild, ohne dass es unaufgeräumt oder chaotisch wirkt. Umherstehende Bücher und Spiele, insbesondere Schach laden zum Zeitvertreib ein.

Raumbeschreibung:

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  • Wand 1 Tresen, dahinter Regale mit Tellern, Tassen und Anlage auf dem Tresen stehen Zucker, Löffel, Glas mit Streichhölzern, ein Tabakbeutel liegt rum neben Tresen steht ein Computer, daneben gestapelte Getränkekisten (Astra, Mate, Bionade, AfriCola) darüber hängen Bilder: „Farm der Tiere“, Metallschild: „Verlangen Sie Kant Choco Praline)
  • Wand 2 Fensterfront mit Blick auf Campusteich, Pferdestall, Fernsehturm auf der Fensterbank stehen Bücher: Duden Stephen King John Locke j. Stuart Mill KVV SoSe 2002 Brockhaus A und LZ „Kapitalistische Hochschulreform“ „Der staatsmonopolistische Kapitalismus“ „Schach für Fortgeschrittene“ diverse Comics über den Fenstern hängt eine Lichterkette zwischen zwei Fenstern hängt eine Mütze (Sowjet?), darüber steht: „Das Sein verstimmt das Bewusstsein“
  • Wand 3 wirkt relativ kahl: gestrichen rotblau mit vereinzelt aufgehängten Zetteln: altes Kinoposter ein Wohnungsgesuch Ankündigungen: Lesefahrt Kant, Ringvorlesung, Vortrag am 01.03., Ethnologenparty 10/12
  • Wand 4 Eingangstür bunt bemalt Wand links von Tür auch eher kahl bis auf 2x Poster zum Demoaufruf :“Gebührenfreie Bildung für alle von Kita bis Hochschule“ in der linken Ecke stehen Spiele auf einem Tisch, darunter 3 mal Schach rechts der Tür befindet sich eine Wand, die zum Tresenbereich gehört, hier hängen zwei Regale mit Gastrokram, darunter und –neben hängen viele kleine Zettel, Fotos, Postkarten (Bild von Merkel, Karte: „Ausnahmen sind (übermaltes Wort) häufiger als die Regel“)


Beobachtungsprotokoll „Gäste“ Caphé Philosophen

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Beginn der Beobachtung: Mittwoch, 15.06.05, 12:08 Uhr Dauer: 77 Minuten

  • 12:08 Uhr: Anwesende Gäste: 4

1 Gast (w) sitzt auf einem Sofa, liest Zeitung (Financial Times D.) und raucht. 2 Gäste (w und m) sitzen auf einem anderen Sofa (neben Tresen) nebeneinander und unterhalten sich relativ leise. 1 Gast sitzt auf einem Sessel, trinkt Kaffee und raucht. Im Hintergrund läuft Musik (über PC)

  • 12:13 Uhr: Alle anwesenden Gäste verlassen das Café. Ein Gast (w) kauft noch eine Süßigkeit.
  • 12:14 Uhr: Nur noch das Tresenpersonal ist anwesend.
  • 12:17 Uhr: 1 Gast (m) betritt das Café und bestellt einen Kaffee. Kurz danach kommt ein weiterer Gast (w) herein und unterhält sich mit Tresenpersonal am Tresen.
  • 12:18 Uhr: 1 ältere Dame betritt das Café und bestellt einen Kaffee. 1 Gast (m) verlässt das Café, kommt aber nach einer Minute zurück.
  • 12:20 Uhr: Ältere Dame bezahlt den Kaffee und geht hinaus.
  • 12:21 Uhr: 1 Gast (w) setzt sich an einen Tisch neben dem Tresen, Tresenmann setzt sich daneben, beide unterhalten sich über einen Text, der vor ihnen liegt.
  • 12:23 Uhr: 1 Gast (m) packt (vermutlich) Unitexte aus und liest diese. Raucht dabei.
  • 12:25 Uhr: 1 Gast (w) wählt ein Lied aus dem PC aus.
  • 12:26 Uhr 1 Gast (w) betritt Café und bestellt einen Tee. Wartet vor dem Tresen.
  • 12:29 Uhr Gleiche Person geht hinter den Tresen und holt zwei Tassen hervor. Geht anschließend wieder vor den Tresen.
  • 12:31 Uhr Gleiche Person zahlt und verlässt das Café.
  • 12:35 Uhr: 1 Gast (w) kommt rein und bringt eine Tasse zurück, verlässt daraufhin wieder den Raum.
  • 12:39 Uhr: 1 Gast betritt Café mit Essen aus der Mensa und setzt sich an den Tisch beim Tresenmann, beginnt dann zu essen.
  • 12:44 Uhr: Der Gast mit den Unitexten geht zum Tresen und bestellt einen Kaffee. Geht mit Kaffee Wieder zurück und liest weiter.
  • 12: 48 Uhr: 1 Gast (m) kommt ins Café und setzt sich zur Gruppe mit dem Tresenmann. Kurz darauf holt er sich einen Kaffee.
  • 12:58 Uhr: 2 Gäste (m) spielen Schach.
  • 13:05 Uhr: 1 älterer Herr (nicht Studierender) betritt Café, packt ein Plakat aus (Werbung für einen Film) und fragt den Tresenmann, ob er dieses im Café aufhängen darf.
  • 13:11 Uhr: 1 Gast geht hinter den Tresen und bereitet sich einen Toast zu, wirft danach Geld in die Kasse.
  • 13:22 Uhr: Die beiden schachspielenden Gäste beenden ihr Spiel und verlassen das Café.
  • 13:25 Uhr: Ende der Beobachtung


Beobachtungsprotokoll „Einrichtung“ T-Stube

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  • grosser Raum, wirkt eher dunkel, da Bäume vor den Fenstern stehn. Die Wände sind teilweise bunt bemalt. Beim Eintreten steht man direkt vorm Tresen. Auf halber Raumlänge stehen zwei Säulen, an denen Flyer hängen. Am Ende des Raumes befindet sich ein Podest und an der Decke hängt eine Discokugel. Im Raum sind diverse Sofas, Sessel, Tische verteilt, einige zu Sitzecken zusammengestellt, einige Sessel und Stühle stehen dazwischen.
  • es läuft Musik aus einem Rekorder am Tresen (nicht einzuordnendes ruhiges Gedudel)

Wand 1 Tür mit Flyern Tisch, auf dem Flyer verteilt sind (Demos, Partys, Vorträge) über der Tür ist die Wand bemalt mit einem Drachen und Geschnörkel, beides sieht unfertig aus rechts ist die Wand mit einer lat anmutenden Tapete tapeziert, darüber hängt ein Wandteppich mit zwei Hirschen 2 *Plakate „Stoppt Naziaufmarsch“

  • Wand 2 Grundfarbe weiß, drei Fenster, eine Uhr in der Mitte teilweise bunt bemalt (nicht zu Ende geführt?) Ecke rechts ist ganz weiss, dort lehnen große Holzrahmen, die zum Abdunkeln des Raumes bei Partys dienen
  • Wand 3 Grundfarbe weiß in der Mitte der Wand grosses gemaltes Bild vom MenschÄrgereDichNichtBrett: Polizei, Autonome, besetztes Haus, Bauwagen, Wasserwerfer weiteres gemaltes Bild in rechter Ecke: blaugüne Meerjungfrau
  • Wand 4 Grundfarbe weiß, 3 grosse Fenster linke Hälfte vereinzelt bemalt: Fledermaus, aufgeschlagenes Buch In der Wandmitte steht ein Metallschrank, der den Tresenbereich abtrennt. Der Tresen selbst ist blau, auf der Fensterbank dahinter stehen 2 Kaffeemaschinen und der Ghettoblaster. Vorm Tresen stehen zwei Tresenstühle, auf dem Tresen steht eine große Thermoskanne, die auch Zielobjekt der meisten Eintretenden ist. Ansonsten ist der Tresen belegt von Brötchen und Aufstrichen (von vegan über Käse zu Wurst), Zigarettenschachteln, Tabakbeuteln. am Tresen>

Selbstbedienung zwischen Tresen und Tür: Waschbecken zum selbst Becher abwaschen darüber diverse Zettel und Nachrichten


Beobachtungsprotokoll „Gäste“ T-Stube

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Beginn der Beobachtung: Montag, 20.06.05, 15:30 Uhr Dauer: 1 Stunde

  • 15:30 Uhr: Anwesende Gäste: 7 (+ 1 Hund)

3 Gäste (2 m, 1 w) sitzen verteilt auf zwei Sofas an einem Tisch (links neben dem Tresen und besprechen augenscheinlich einen auf dem Tisch liegenden Text. Dazu werden Notizen gemacht. Eine Person unter ihnen raucht eine Zigarette, eine andere trinkt einen Kaffee. 2 Gäste (2 m) sitzen in der gegenüberliegenden Sofaecke und unterhalten sich. Beide trinken dabei Kaffee. 1 Gast (w) sitzt auf einem Hocker vor dem Tresen und unterhält sich mit dem Tresenpersonal, raucht dabei eine Zigarette. 1 Gast (m, mutmaßlich obdachlos) sitzt am linken Ende des Cafés auf einem Sessel und liest einen Flyer. Neben ihm auf einem Sofa schläft ein Hund. Im Hintergrund läuft relativ leise Musik („Rage against the Machine“).

  • 15:35 Uhr: 2 weitere Gäste (w) betreten das Café, schenken sich jeweils einen Kaffee ein, bezahlen, und gehen wieder hinaus.
  • 15:37 Uhr: 1 Gast (w) verlässt den Hocker vor dem Tresen, wäscht einen Kaffeebecher im Waschbecken ab und erhält vom Tresenpersonal Pfand zurück. Verlässt daraufhin das Café.
  • 15:43 Uhr: 1 Gast legt seine Füße auf ein Sofa.
  • 15:49 Uhr: Eine größere Gruppe (offensichtlich) Studierender betritt das Café. Es wird durcheinander geredet. Mehrere Personen schenken sich Kaffee ein oder bereiten sich Tee zu. Die meisten stehen vor dem Tresen und unterhalten sich, einige rauchen. 2 (w) setzen sich zu den beiden schon sitzenden Gästen. Einige verlassen das Café wieder.
  • 15:54 Uhr: 1 Gast (m) kauft ein Hanuta. Ein anderer schmiert sich ein Brötchen mit Käse.
  • 15:58 Uhr: Der Hund ist aufgewacht und schnüffelt am Protokollanten. Sein Herrchen ruft ihn berechtigterweise zur Ordnung...
  • 16:04 Uhr: Das Café ist zunehmend verraucht. Ein Gast (w) öffnet daher ein Fenster. Mehrere Gäste wollen ihre Kaffeebecher abwaschen, es entsteht eine kleine Schlange vor dem Waschbecken und anschließend am Tresen bei der Pfandrückgabe. Eine größere Gruppe verlässt das Café.
  • 16:10 Uhr: Zurzeit befinden sich 15 Gäste im Café. 3 kleinere Grüppchen sitzen in den Sofaecken verteilt, 3 Gäste sitzen alleine und lesen, 2 Gäste stehen am Tresen und unterhalten sich untereinander und mit dem Tresenpersonal.
  • 16:15 Uhr: 6 weitere Gäste verlassen das Café.
  • 16:16 Uhr: 2 Personen betreten das Café und schenken sich eilig jeweils einen Kaffee ein, bezahlen flugs und verlassen das Café wieder.
  • 16:23 Uhr: 1 Gast schmiert sich ein Brötchen mit Nutella. Dazu schenkt er sich einen Orangensaft in einen Becher und bezahlt beides.
  • 16:30 Uhr: Ein misslicher zotteliger Herr sowie eine zweifelhafte rübennasige Dame zwingen den Protokollanten gegen seinen Willen zur Beendigung der Beobachtung.


Beobachtungsprotokoll „Servicepersonal“ T-Stube

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Beginn der Beobachtung: Montag, 20.06.05, 15:30 Uhr Dauer: 1 Stunde

  • 15:30 Uhr: Beobachtungsbeginn

Servicekraft (SK) steht hinter dem Tresen, raucht und unterhält sich mit einem Gast. Musikwahl SK: Rage against the Machine

  • 15:36 Uhr:

SK kassiert 2 Kaffee´s, setzt einen neuen Kaffee auf. Der Gast am Tresen wäscht seinen Becher ab und kassiert sein Pfand von SK. Sk isst einen Apfel

  • 15:41 Uhr: SK verlässt den Platz hinter dem Tresen, um neues Wasser zu holen.Eine neue Packung Milch wird auf den Tresen gestellt.
  • 15:50 Uhr: Zeitbedingt (Seminarende) grösserer Ansturm auf die T-Stube. SK kassiert einen Kaffee nach dem Anderen, sucht OSaft und unterhält sich kurz mit einem der Studierenden.
  • 15:55 Uhr: Nach ca. 3 Minütiger Diskussion über den Preis welchselt ein „Hanuta“ den Besitzer. Ein Gast schmiert sich ein Brötchen (Käse)
  • 16:03 Uhr: Die T-Stube leert sich langsam. SK wechselt die CD (Unbekannte Band, Deutschrock „Hamburger Schule“) und dreht sich eine Zigarette. Vereinzelt wird Pfand ausgegeben. 2 Gäste gesellen sich zur SK, einer setzt sich auf einen Barhocker am Tresen. Der Barhockergast schnorrt Tabak bei SK. Unterhaltung über ein Seminar/ zu lesenden Text. SK Raucht auf, fängt an sehr grob den Tresen zu wischen.
  • 16:15 Uhr: SK unterhält sich mit Gästen, verkauft Kaffee und erstattet Pfand. Dem Gast auf dem Barhocker werden die vorhandenen CD´s vorgelegt, nachdem dieser sich über die Musik beschwert hat. 2 Gäste holen sich einen Kaffee und verlassen die T-Stube(Vermutlich: Seminarkaffee)
  • 16:23 Uhr: Musik wird wieder gewechselt(Tocotronic?). Barhockergast erhebt sich, schmiert sich ein Nutellabrötchen und schenkt sich einen OSaft ein. Setzt sich wieder auf den Hocker. SK trommelt (einigermassen) Rythmisch auf dem Tresen rum und Kassiert vom Barhockergast.
  • 16:27 Uhr: SK unterhält sich mit einem Gast am Tresen, wir beenden die Beobachtung hier, da wir noch in ein Seminar ausserhalb des Campus müssen

T-Stube

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Liste der angebotenen Nahrungsmittel (Donnerstag, 23.06.05):

  • Kaffee
  • Milch
  • Tee (Grün, Schwarz, Roibuschtee)
  • Saft (Orangen, Apfel)
  • Selter
  • Brötchen, Brot, Knäckebrot
  • Marmelade (Himbeere)
  • Nutella
  • Kochschinken
  • Mettwurst
  • Leberwurst
  • veganer Brotaufstrich (Kräuter, Champignons)
  • Käsescheiben
  • Frischkäse
  • Packung Mozzarella
  • 3 Tomaten
  • Packung Zucker
  • Packung Pfeffer
  • Packung Salz
  • Glas Honig (Klee)
  • Süßigkeiten (MiniKitKat, MiniHanuta, MiniBounty, Salzstangen)


Liste der angebotenen Nahrungsmittel (Dienstag, 21.06.05):

  • 1x Gurke
  • 4x Tomate
  • 2x „Rein Pflanzlicher Brotaufstrich“(Champignon, TomateBasilikum)
  • ½ Packung Bierwurst
  • 2x Käse in Scheiben
  • 1x Margarine
  • 1x Salz+Pfeffer
  • 6* Körnerbrötchen
  • 3* Helle Brötchen (Schrippen)
  • Diverse Süssigkeiten (PseudoMars, PseudoSnickers, Bonbons)
  • Kaffee
  • Milch
  • OSaft
  • ASaft
  • Diverse Tees: Kräuter, Kamille, Schwarzer, Grüner
  • Kekse (Gratis)
  • Bananen
  • Äpfel
  • SchokoNugatCreme (Pseudo Nutella)
  • Erdbeermarmelade
  • Getrockneter Basilikum