Benutzer:Falko Wilms/Kurslogbuch

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Das persönliche Kurslogbuch[Bearbeiten]

Das bewusste Führen eines Kurslogbuches ermöglicht ein tieferes Verständnis der im Kurs behandelten Themen, da regelmäßige Nachbereitungen und Reflexionen des Gelernten angeregt werden. So werden einfache Informationen durch Erinnern, Wiederholung und Organisation (Gruppierung, Hierarchisierung etc.) zu einem dynamischen Aufbau von Wissen und Können umgewandelt. Der gebotene Lerninhalt wird tiefergehend verstanen und schließlich verinnerlicht. Ein Grund dafür ist das Erinnern und Wiederholen des Gelernten. Daher ist das aktive Führen eines Logbuches eine Fähigkeit, die für das lebenslange Lernen erhebliche Vorteile bringt. Ob im (digital vermittelten) Selbststudium, in der erfolgreichen Teilnahme an akademischen Kursen, in der Vorbereitung von Abschlussprüfungen oder in im Rahmen von Praxisphasen in Weiterbildungen.
In einer speziell dafür vorgesehenen WORD-Datei werden wesentliche Erkenntnisse, Gedanken, Lernprozesse, Beobachtungen sowie Sachverhalte zu den einzelnene analogen Treffen des Kurses notiert. Damit die Studierenden ihr persönliches Kurslogbuch erstellen können, wird rechts das Logbuch als Lerninstrument vorgestellt. Ein beispielhafter Eintrag dient als Orientierungshilfe und veranschaulicht, wie die Verschriftlichung der eigenen Gedanken und Erkenntnisse dokumentiert werden können. Die Grundstruktur ist durch die gegebenen Leitfragen vorbestimmt. Die Anzahl der Absätze, die Art der Schlussfolgerungen sowie der Schreibstil sind abhängig von den Gedankengängen der Person, die ihr eigenes Kurslogbuch verfasst und von der persönlichen Ausdrucksweise.
Darüber hinaus ein WORD-Template bereitgestellt. Manche Studierende finden es sinnvoll, jeden Eintrag eine neue Datei zu schreiben und am Ende alle Einträge in das Template des Kurslogbuches zu kopieren. Hierfür liegt rechts auch das dazugehörige WORD-Template bereit.
Das Führen eines Logbuches entwickelt seine positiven Wirkungen nur dann, wenn es über einen längeren Zeitraum und regelmäßig durchgeführt wird. Das sollte durch das semesterbegleitende Erstellen edes eigenen Logbuches gewährleistet sein. Die konkrete Form, mit der es geführt wird, kann sehr unterschiedlich sein und ist abhängig von Alter und Situation der Schüler. Illustrationen, Bilder, Tabellen sowie eine Gliederung des Textes können helfen. Entsprechend können auch, je nach Bedarf, die Vorgaben durch Prompts bei freiem Schreiben stark in den Hintergrund treten oder in Hinblick auf die Förderung kognitiver und metakognitiver Strategien gezielt eingesetzt werden. Generell sollten Prompts für Schüler, die im Umgang mit Lernstrategien noch unerfahren sind, relativ spezifisch sein.

Allerdings sollte sie keine reine Wissensabfrage darstellen, sondern den Lernenden die Freiheit lassen, den Inhalt relativ selbstständig und problemorientiert zu bestimmen. Das Lerntagebuch unterscheidet sich zudem vom Portfolio oder wissenschaftlichen Arbeiten dadurch, dass es über keinen zentralen Fokus verfügt.

Schritte einer einfachen Logbuch-Reflexion

  1. Beschreibung: Was habe ich im Wesentlichen erlernt/erlebt?
  2. Literaturarbeit: Wie könnte Fachliteratur weiterhelfen?
  3. Transfer: Wie könnte ich das Erlernte in der Praxis umsetzen?
  4. Wie messe ich den erreichten Erfolg?

Merkmale eines guten Kurslogbuches

Ein qualitativ hochwertiges Kurslogbuch unterscheidet sich von einem eher minderwertigen Logbuch durch die folgenden Merkmale (Kriterien):

  • Das Logbuch enthält Einträge zu allen Kurstreffen und wird rechtzeitig abgegeben.
  • In jedem Abschnitt wird eine klare Verbindung zwischen dem Logbuch-eintrag und dem im Kurs behandelten Thema hergestellt.
  • In den Abschnitten werden aus den erlangten Einsichten und Erkenntnisse nachvollziehbare Handlungsempfehlungen abgeleitet.
  • Die Versprachlichung der eigenen Gedanken sind klar formuliert, präzise ausgedrückt und inhaltlich gut strukturiert.
  • Alle Textpassagen befolgen in Rechtschreibung, Grammatik und Inter-punktion erkennbar das Regelwerk der deutschen Sprache.

Weiterführende Fachliteratur[Bearbeiten]

  • Gläser-Zikuda, M. (2007): Potenziale und Grenzen von Lerntagebuch und Portfolio im Bildungsbereich, in: Empirische Pädagogik 2007, 21 (2), S. 95-100.
  • Großschedl, J., Harms, U. (2013): Effekte metakognitiver Prompts auf den Wissenserwerb beim Concept Mapping und Notizen Erstellen, in: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 19, S. 375-395.
  • Hübner, S., Nückles, M., Renkl, A. (2010): Writing learning journals: Instructional support to overcome learning-strategy deficits, in: Learning and Instruction 20, S. 18-29.
  • Hübner S, Nückles M, Renkl A. (2007): Lerntagebücher als Medium des selbstgesteuerten Lernens - wieviel instruktionale Unterstützung ist sinnvoll?, in: Empirische Pädagogik, 21: 119-137.
  • Landmann, M., Schmitz, B. (2007): Die Kombination von Trainings mit standardisierten Tagebüchern: Angeleitete Selbstbeobachtung als Möglichkeit der Unterstützung von Trainingsmaßnahmen; in: Landmann, M., Schmitz, B. (Hrsg.): Selbstregulation erfolgreich fördern. Praxisnahe Trainingsprogramme für effektives Lernen, Stuttgart, S. 151-163.
  • Landmann, M., Schmitz, B. (2007): Welche Rolle spielt Self-Monitoring bei der Selbstregulation und wie kann man mit Hilfe von Tagebüchern die Selbstregulation fördern?, in: Gläser-Zikuda, M., Hascher, T. (Hg.): Lernprozesse dokumentieren, reflektieren und beurteilen. Lerntagebuch und Portfolio in Bildungsforschung und Bildungspraxis, Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt
  • Nückles, M. u. A. (2009): Enhancing self-regulated learning by writing learning protocols, in: Learning and Instruction 19 (Jg. 2009, Nr. 3), S. 259–271.
  • Nückles, M. u. A. (2010): Selbstreguliert lernen durch Schreiben von Lerntagebüchern, in: Gläser-Zikuda, M. (Hg.): Lerntagebuch & Portfolio aus empirischer Sicht, Landau 2010.
  • Rambow, R., Nückles, M. (2002): Der Einsatz des Lerntagebuchs in der Hochschullehre, in: Das Hochschulwesen, 50(3), S. 113-120.
  • Renkl, A. u.a. (2004): Lerntagebücher als Medium selbstgesteuerten Lernens: Theoretischer Hintergrund, empirische Befunde, praktische Entwicklungen, in: Wosnitza, M.; Frey, A.; Jäger, R. S. (Hrsg.): Lernprozess, Lernumgebung und Lerndiagnostik, Landau, S. 101–116
  • Zeder, A. (2006): Das Lernjournal. Ein Instrument zur Förderung metakognitiver und fachlicher Kompetenzen, Paderborn