Zum Inhalt springen

Benutzer:Falko Wilms/Texten

Aus Wikiversity


URL I youtube I facebook I twitter






Bessere Texte schreiben




Worum es geht

[Bearbeiten]

Wolf Schneider war Journalist, legendärer Chefredakteur einer großen überregionalen Zeitung, Sachbuchautor, Leiter der Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg und gilt heute als Stil-Ikone der deutschen Sprache. Wer sich an Wolf Schneiders Empfehlungen für das Verfassen guter deutscher Texte hält, schreibt klar, kurz, verständlich, schnörkellos und lebendig. Die Wortwahl ist präzise und wirkt leicht dahingeschrieben.

Wolf Schneiders bewährte Tipps für gute Texte

[Bearbeiten]


Lieben Sie Verben

  • Verben machen Texte lebendig und aktiv
  • Verben transportieren die Hauptaussage und Handlung
  • Verwenden Sie starke Verben statt schwacher Substantivierungen
  • Setzen Sie prägnante Verben statt Hilfsverben und Modalverben ein


Benutzen Sie eher kurze Wörter

  • Einsilbige und zweisilbige Wörter sind am verständlichsten
  • Wenn soch lange Worte, dann mit Bindestrichen trennen
  • Je kürzer ein Wort, desto besser wird es verstanden


Konkrete Wörter haften besser

  • Abstrakte Begriffe durch konkrete, bildhafte Wörter ersetzen
  • Spezifische statt allgemeine Ausdrücke verwenden
  • Das Konkrete spricht die Sinne an und bleibt im Gedächtnis


Vermeiden Sie überflüssige Adjektive

  • Lassen Sie möglchst viele Adjektive weg
  • Verwenden Sie nur aussagekräftige, nicht-redundante Adjektive
  • Starke Verben und Substantive machen viele Adjektive überflüssig


Vermeiden Sie Redensarten

  • Abgenutzte Floskeln und Redewendungen vermeiden
  • finden Sie unverbrauchte Formulierungen
  • Seien Sie kreativ und originell


Keine Modewörter

  • Setzen Sie trendige Buzzwords und Anglizismen sparsam ein
  • Bevorzugen Sie zeitlose, präzise Ausdrücke
  • Sprachliche Moden kommen und gehen schnell wieder


Wo immer möglich kein passiv verwenden

  • Wandeln Sie Passivkonstruktionen in Aktivsätze um
  • Das Aktiv macht Texte lebendiger und direkter
  • Im Passiv bleibt oft unklar, welcher Akteur handelt


Misstrauen Sie den Synonymen

  • Suchen Sie keinesfalls nach Synonymen
  • Wortwiederholungen können Klarheit und Prägnanz schaffen
  • Besser dasselbe Wort wiederholen als ein unpassendes Synonym


Nicht zu viel Wissenschafts-Sprache

  • Komplizierte Fachbegriffe sind zu erklären
  • Schreiben Sie verständlich für die Zielgruppe
  • Fachchinesisch erschwert das Verständnis unnötig


Der Hauptsatz ist immer erste Wahl

  • Hauptsätze sind am leichtesten zu verstehen
  • Komplexe Satzgefüge in Hauptsätze auflösen
  • Faustregel: Ein Gedanke pro Satz


Variierren Sie den Satzanfang

  • Nicht immer mit dem Subjekt beginnen
  • Satzanfänge abwechslungsreich gestalten
  • Wichtige Informationen an den Satzanfang stellen


Vermeiden Sie vorangestellten Attribute

  • Lange Attributketten vor dem Substantiv vermeiden
  • Besser nachgestellte Attribute oder Relativsätze verwenden
  • Zu viele vorangestellte Attribute überfordern die Leser:innen


Gekonnt mit Nebensätzen umgehen

  • Nebensätze sparsam und gezielt einsetzen
  • Nicht zu viele Informationen in Nebensätze packen
  • Nebensätze können Hauptaussagen relativieren


Wie lang ein guter Satz ist

  • Ideal sind 9-15 Wörter pro Satz
  • Maximal 25-30 Wörter, dann neuen Satz beginnen
  • Kurze und lange Sätze abwechseln für guten Lesefluss


Es gibt mehr als Punkt und Komma

  • Setzen Sie Satzzeichen bewusst und abwechslungsreich ein
  • Gedankenstriche, Doppelpunkte etc. strukturieren den Text
  • Satzzeichen bestimmen Rhythmus und Melodie des Textes


Erst denken, dann schreiben

  • Vor dem Schreiben die Struktur und Gliederung planen
  • Roten Faden entwickeln und konsequent verfolgen
  • Übersichtliche Gliederung erleichtert das Verständnis


Der Anfang dauer max. 20 Sekunden

  • Die ersten Sätze entscheiden über weiteres Lesen
  • Mit einem Knaller beginnen, der neugierig macht
  • Direkt zum Thema kommen, ohne lange Einleitung


Bilder schaffen Farbe und Wärme

  • Benutzen Sie eine bildhafte Sprache und Vergleiche
  • Veranschaulichen Sie Abstraktes durch konkrete Bilder
  • Metaphern wecken Emotionen und bleiben hängen


Ist alles gesagt, sollte der Text enden

  • Kürzen Sie den Text, indem Sie Überflüssiges streichen
  • Kommen Sie schnell auf den Punkt
  • Beenden Sie den Text mit einem prägnanten Schluss


Merke: Schreiben Sie das erste Wort erst dann, wenn Sie eine Vorstellung über die inhaltliche Struktur Ihres Textes haben. Diese Struktur wird sich während des Schreibprozesses und die sich dadurch vielleicht veränderten Erkenntnisse ändern. Trotzdem gilt als Faustregel: Die inhaltliche Textstruktur ist der Motor jedes längeren Textes - egal wer ihn schreibt: Sie oder ein KI.-Tool.