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Benutzer:Kanisfluh/Stille Nacht

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Musik

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Originalmelodie

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Die originale Komposition ist für zwei gleichwertige Stimmen gedacht. Gruber schrieb das Werk in D-Dur, so sind auch ein Großteil der Autographen in dieser Tonlage. Die Melodie von „Stille Nacht“ weist charakteristische Merkmale des Siciliano auf. Das Lied ist eine Pastorelle, also eine Hirtenmusik. Gleichzeitig ist es als Wiegenlied für das Jesuskind im typisch wiegenden 6/8-Takt komponiert worden. Mit einer punktierten Achtelnote wird die Wiege in jedem Takt im übertragenen Sinne angestoßen.

Bei der Uraufführung im Anschluss an die Christmette musizierten mit Mohr und Gruber beide Autoren des Stückes: Gruber sang Bass und Mohr sang in der Stimmlage Tenor und begleitete auf der Gitarre.

Da das Stück in Form einer Art „Hirtenspiel“ vor der Weihnachtskrippe an einem Seitenaltar der Pfarrkirche uraufgeführt wurde, war die Originalversion sehr einfach gehalten. Erst in späteren Autographen passte Gruber das Lied an die jeweilige Besetzung an.

Originalmelodie

<score vorbis="1"> << \new Staff <<

 \new Voice="melody" \relative c {
   \autoBeamOff

\tempo 4 = 60 \set Score.tempoHideNote = ##t

   \voiceOne
   \language "deutsch"
   \key d \major
   \time 6/8
   a8. [ h16 ] a8 fis4 h8\rest
   a8. h16 a8 fis4 h8\rest
   e8. [ dis16 ] e8 cis4 h8\rest
   d8. [ cis16 ] d8 a4 h8\rest
   h4 h8 d8. [ cis16 ] h8
   a8. h16 a8 fis4 h8\rest
   h4 h8 d8. [ cis16 ] h8
   a8. h16 a8 fis4 h8\rest
   cis8. cis16 cis8 e8. d16 cis8
   d4. ( fis4 ) h,8\rest
   d8. a16 fis8 a8. g16 e8
   d4.~ d4 h'8\rest
 }
 \new Voice \relative c' {
   \voiceTwo
   \autoBeamOff
   %\omit "Rest_engraver"
   fis8. [ g16 ] fis8 d4 s8
   fis8. g16 fis8 d4 s8
   g8. [ fis16 ] g8 e4 s8
   fis8. [ e16 ] fis8 fis4 s8
   g4 g8 h8. [ a16 ] g8
   fis8. g16 fis8 d4 s8
   g4 g8 h8. [ a16 ] g8
   fis8. g16 fis8 d4 s8
   e8. e16 e8 g8. fis16 e8
   fis4. ( a4 ) s8
   fis8. fis16 d8 fis8. e16 cis8
   d4.~ d4
 }

>>

\new Lyrics \lyricsto "melody" {

 Stil -- le Nacht! Hei -- li -- ge Nacht!
 Al -- les schläft; ein -- sam wacht
 Nur das trau -- te hei -- li -- ge Paar.
 Hol -- der Knab’ im lok -- kig -- ten Haar,
 schla -- fe in himm -- li -- scher Ruh! __
 Schla -- fe in himm -- li -- scher Ruh! __

} >>

Autographen

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Autograph „Mohr“ (1820/1825)
Autograph „Gruber VII“ (1860)

VORNAME Gassner listet sieben eigenhändige Niederschriften des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht“ durch demn Komponisten Gruber auf. Er nummerierte sie nach der damals angenommenen chronologischen Reihenfolge mit den Römischen Zahlen I bis VII. Von diesen Autographen gelten drei Versionen als verschollen: Gruber I, das Original von 1818 sowie Gruber III und Gruber VI. Thomas Hochradner bezeichnet die Autographen „Hochradner a bis g“. In seinem Verzeichnis führt er eine weitere Handschrift aus der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek als „Hochradner c“ an. Bei dieser Handschrift ist jedoch die Urheberschaft ungesichert. Das verschollene Manuskript „Gruber VI“ wird von ihm stattdessen nicht beachtet.

Das älteste Schritstück zum Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ stammt jedoch von Joseph Mohr (= Hochradner a). Das Autograph ist undatiert, Mohr gibt jedoch auf diesem Blatt an, dass er den Text 1816 geschrieben hat und Franz Xaver Gruber der Komponist ist. Dabei dürfte es sich sowohl um den Originaltext handeln, aber auch um die Schreibweise und Interpunktion, wie Mohr es wollte. Dieses Autograph hat damit eine musikalische Besonderheit: In den Takten 5 und 7 punktiert er jeweils die erste Note („nur“ und die erste Silbe von „holder“) analog zum Anfang des Liedes. Eventuell verfasste Gruber diese Handschrift aus seinem Gedächtnis.

Das älteste erhaltene Autograph des Komponisten Gruber ist „Gruber IV“ (= Hochradner e). Diese offizielle „Halleiner Version“ ist sowohl die einzige, die Gruber datiert hat aber auch gleichzeitig die wohl umfangreichste Bearbeitung des Liedes durch den Komponisten. Auf dem Umschlag steht folgendes: „II. Geistliche Lieder auf die heilige Christnacht. In Musik gesetzt zu Vier Singstimmen, 2 Violinen, Viola, Flauto, Fagott, 2 Clarinetten, 2 Waldhörnern, Violon, und Orgel von Franz X. Gruber, Chorregent und Organist bey der Stadtpfarrkirche Hallein. Den 12ten December 1836.“ Bei diesem Autographen wird der Schlusschor zum ersten Mal in der Wiederholung für vier Stimmen angegeben und es gibt ein Vor- sowie Nachspiel. Auf Grund der Bläserstimmen ist das Lied in Es-Dur angegeben.

Chronologische Liste der Autographen
Name (Gassner) Name (Hochradner) Datum Tonart Takt Stimmen Instrumente Ort
Gruber I Hochradner b 24. Dezember 1818 D-Dur 6/8 2 Stimmen Gitarre verschollen
Mohr Hochradner a 1820/1825 D-Dur 6/8 2 Stimmen Gitarre Salzburg
Gruber III Hochradner 1830 6/8 2 Stimmen Orgel verschollen
Gruber IV Hochradner e 12. Dezember 1836 Es-Dur 6/8 4 Stimmen Ensemble Hallein
Gruber V Hochradner 1845 D-Dur 6/8 2 Stimmen Solo & 4 Stimmen Chor Streichtrio, Horn Hallein
Gruber II Hochradner 1854 D-Dur 6/8 2 Stimmen ohne Begleitung Hallein
Gruber VI 30. Dezember 1854 verschollen
Gruber VII Hochradner 1860 D-Dur 6/8 Sopran, Alt Orgel Salzburg

Zeitgenössische Bearbeitungen

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Sowohl Gruber als auch Mohr nahmen regelmäßigen gesellschaftlichen Treffen teil, so auch an „Singparthien“, wo Lieder ausgetauscht wurden. Unter den ausgetauschten Liedern war vermutlich auch das gemeinsam verfasste Weihnachtslied, dass sie an Freunde und Kollegen weitergaben. Diese kopierten das Lied oider adaptierten das Lied an ihre eigenen Bedürfnisse und Umstände. So wurden etwa zusätzliche Hornstimmen geschrieben oder eine Orgelfassung. Die Autographen Gruber III bis V sind Beispiele für solche Arrangements durch den Komponisten selbst. Unter den Kollegen könnte auch der Orgelbauer Carl Mauracher eine Abschrift des Stückes besessen haben. Die älteste bekannte Abschrift befand sich im Liederbuch des Lehrers und Organisten Blasius Wimmer (* 1797; † 1868) aus Waidring. Das Buch, welches am 22. Juli 1819 begonnen wurde, gilt heute als verschollen. In seinem Liederbuch wurde die Nacht durch den Tag ersetzt und eine siebente Strophe ergänzt:

«Heiliger Tag! Stille Nacht! / Kön'gen auch kundgemacht / durch denselben glänzenden Stern / Tönt es laut in Nähe und Fern' / Jesus, der Retter ist da! Jesus der Retter ist da!»

Der Salzburger Domchoralistudn Stadtpfarrchorregent fertigt im November 1822 eine Abschrift des Stückes für zwei Singstimmen, zwei Klarinetten in C, zwei Hörner in D und Orgel an. Er bezeichnet das Lied als „Weihnacht-Lied“. Seine Abschrift weist die gleichen Eigenheiten wie das Autograph Mohrs auf: in Takt fünf und sieben sind die selben punktierten Betonungen.[1] 2016 tauchte in einem Wiener Antiquariat ein bislang unbekannter Druck von „Stille Nacht“ auf. Es handelt sich um des bislang ältesten Texdruck des Liedes. Der Text von „Stille Nacht“ in der Greis-Flugschrift weist alle sechs Strophen auf, in der gleichen Reihenfolge wie das Mohr-Autograph und die vier Gruber-Autographe auf. Laut Michael Neureiter, Präsident der Stille-Nacht-Gesellschaft dürfte das Flugblatt in zeitlicher Nähe zur Uraufführung gedruckt worden sein.[2]

Übersetzungen

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Das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ wurde laut Angabe mehrerer Quellen in „mehr als 300 Sprachen“ übersetzt. Diese Zahl lässt sich nicht, oder nur sehr schwer überprüfen, da es keine vollständige Liste über alle Sprachversionen gibt. Hier ist in vielen Fällen eine Unterscheidung zwischen Sprachgruppen und Dialekten schwierig. Schmaus listet in seiner Publikation von 1967 „Stille Nacht, heilige Nacht: Geschichte und Ausbreitung eines Liedes“ 41 Sprachversionen auf. In seinem wissenschaftlich fundierten Zugang listet er die Texte im Original sowie in Transkription auf. Um die Bedeutungsunterschiede in den unterschlichen Versionen darzustellen, ließ er die Texte auch ins Deutsche rückübersetzen. Martin Reiter listet in seinem 2018 erschienenen Buch „Stille Nacht - ein Lese-, Bilder- und Reisebuch mit dem Liedtext in 125 Sprachen“ 125 Transkriptionen, jedoch ohne Quellenangaben an. In seiner Auflistung scheinen in manchen Sprachen mehrere unterschiedliche Textversionen auf. Acht Sprachen in seiner Liste sind Kunstsprachen, etwa die Klingonische Version „Qath'lo! MajQa“.[3] Wallace J. Bronner listet in seiner 1994 erschienenen Publikation 177 Sprachen auf, zählt unterschiedliche Sprachversionen als eigene Übersetzung auf, etwa listet er die in Südindien gesprochene Sprache Kannada zwei Mal auf. Eine von ihm aufgelistete Sprache ist eine Schrift: Braille.[4][5] Außerdem gibt es unterschiedliche Textversionen in einer Sprache, so sind in Englischer Sprache über 40 Versionen bekannt, in Maorischer Sprache 7 Versionen, Lateinisch fünf und sechs Versionen in den Friesischen Sprachen.[4]

Tina Breckwoldt listet in ihrer 2018 erschienenen Publikation „Stille Nacht. Ein Lied mit Geschichte“, basierend auf der Auflistung von Bronner, einen Großteil der Sprachversionen von Stille Nacht (ausgenommen Kunstsprachen), ohne Anspruch auf Vollständigkeit auf[6]:

Sprache Quelle Verbreitung und Anmerkung
Afrikaans B, R, O Südafrika
Akebu Breck siehe Kebu
Akha B Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam, Yunnan (VR China)
Akuampim Twi B Ghana, Elfenbeinküste
Albanisch B, S, R2, O Albanien, Kosovo
Dho Alur B Uganda, DR Kongo
Amerikanische Zeichensprache Breck
Amharisch B Zentraläthiopien
Andhra Breck Südindien; siehe Telugu
Ao Naga B Untergruppe der Naga-Sprachen, Siehe Naga-Sprachen
Apache B Vereinigte Staaten, siehe Navaho
Arabisch B, O Saudi Arabien
Aranda Breck Westaustralien, siehe Arrernte
Armenisch B, S, O Armenien
Assamesisch B offizielle Sprache in Assam
Baskisch B, R2, O Spanien, Frankreich
Batak B, R, O Gruppe von sieben malayo-polynesischen Sprachen der Batak in Indonesien
Bengali B Bangladesh, Indien
Salzburg (Bundesland)
Bild
Ort
Verbindung mit dem Lied
Arnsdorf Franz Xaver Gruber war von 1807 bis 1828 Lehrer, Mesner und Organist in Arnsdorf und lebte im Schulhaus. Von Arnsdorf aus übernahm Gruber auch die Organistendienste in Oberndorf. Hier entstand die Melodie zu „Stille Nacht“. Im ehemaligen Mesnerhaus ist heute das Stille Nacht Museum Arnsdorf untergebracht.
Hallein Franz Xaver Gruber lebte von 1835 bis zu seinem Tod 1863 in Hallein. Dort arbeitete er als Chorregent und Organist. Auf dem Ortsfriedhof von Hallein wurde Gruber begraben. In Grubers Wohnung ist heute das Stille Nacht Museum Hallein. Es werden Objekte aus dem Leben Grubers gezeigt, unter anderem die Gitarre, auf der er „Stille Nacht“ während der Uraufführung 1818 begleitet haben soll.
Hintersee Joseph Mohr war von 1827 bis 1837 in Hintersee zunächst Provisor, später Vikar. Im Wohnhaus Mohrs sind heute neben einer Puppenausstellung persönliche Gegenstände aus dem Leben Mohrs zu sehen.2016 wurde eine Joseph-Mohr-Kapelle errichtet. Zu ihr führt ein Gedenkweg mit sechs Stationen.
Mariapfarr Von 1815 bis 1817 war es für Koadjutor Joseph Mohr die erste Seelsorgestelle. Er lernt hier seinen Großvater kennen, der in der „Schargler Keusche“ lebt. 1816 verfasst Joseph Mohr in Mariapfarr den Text zu „Stille Nacht, heilige Nacht“. Es wird angenommen, dass ihn das Hochaltarbild der Wallfahrtsbasilika Mariapfarr zur Textzeile „Knabe in lockigem Haar“ inspirierte.
Oberndorf bei Salzburg Die damalige Pfarrkirche in Oberndorf war der Uraufführungsortt des Liedes im Anschluss an die Christmette 1818. Die damalige Kirche wurde Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen. Heute ist hier der „Stille Nacht Bezirk“ mit der Stille-Nacht-Kapelle und dem Stille Nacht Museum Oberndorf.

Einzelnachweise

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  1. Breckwoldt S. 120f.
  2. „Ältester Druck von „Stille Nacht“ aufgetaucht“ in wien.orf.at (abgerufen am 16. November 2018)
  3. Tina Breckwoldt: Stille Nacht. Ein Lied mit Geschichte. Servus Verlag, Salzburg, München 2018, ISBN 978-3-7104-0186-2, S. 134 f.
  4. a b Tina Breckwoldt: Stille Nacht. Ein Lied mit Geschichte. Servus Verlag, Salzburg, München 2018, ISBN 978-3-7104-0186-2, S. 135.
  5. Wallace J. Bronner: Die Rezeption von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Mexiko und Kanada. In: Thomas Hochradner und Gerhard Walterskirchen (Hrsg.): 175 Jahre „Stille Nacht! Heilige Nacht!“. Sympoisumsbericht. Veröffentlichungen zur Salzburger Musikgeschichte, Band 5, Selke Verlag, Salzburg 1994, ISBN 3-901353-09-7, S. 238-244
  6. Tina Breckwoldt: Stille Nacht. Ein Lied mit Geschichte. Servus Verlag, Salzburg, München 2018, ISBN 978-3-7104-0186-2, S. 157 ff.